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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 04.08.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-08-04
- Erscheinungsdatum
- 04.08.1902
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- Deutsch
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6148 Nichtamtlicher Teil. ^ 178, 4. August 1902. Kommission für die erste juristische Prüfung beim Obcrlandes- gericht in Hamm gebildet werden. Das Verzeichnis der Vor lesungen, die im Winterhalbjahr 1902/1903 gehalten werden, ist erschienen. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler. Dr. N. 8tsv§1siv, R.sioö8§sriolit>8rat a. v., Dr. 8. Lta-ud, ksobts- av^valt, 1u8ti?irat. Vll. No. 15. (1. ^.uxu8t 1902). 40. 8. 349—372 u. 8 Hw8oülk>.A86iti6n. Lsrliv, VsriaA von ßanx.^1902.^ 8skt 8? 4^. 30343-390.^Nit" Mu8trationsv^u. Illüalt: vis Lnt'iviolrolun^ ds8 8üddsuti8oüsn Lueüständlsr- vsrsin8. Von Lrnno Vol^sr. — f Otto Lelrmann, dsr 8oööpksr dsr -Lolcwavn-'I'^ps-. — Llsins Nuobriodtsv. Lliu^srs -8turra bürg L/S. 8°! 86^8. 2717^«rll. Vsixri^. 27. ^a>ür§. 8^. 39 8. und ks^istsr. No. 8 und'9. 8t. vstsrsduiA 1902. Inüalt: Ferdinand Freiligrath und Wilhelm Langewiesche. — Die nachfolgende Erinnerung an den innig-freundschaftlichen Verkehr Ferdinand Freiligraths mit dem Buchhändler Wilhelm Langewiesche in Barmen findet sich in Nr. 261 des Sonntagsblatts zur -Barmer Zeitung- vom 6. November 1897: Im Jahre 1837 trat Ferdinand Freiligrath, 27 Jahre alt, als Commis in die Firma I. P. von Eynern Söhne in Wupperfeld ein. Er wohnte während seines zweijährigen Aufenthaltes in Barmen in dem jetzt Demrathschen Hause, Wertherstraße 21, bei dem Buchhändler Wilhelm Langewiesche, mit dem er schon seit seiner Soestcr und Amsterdamer Zeit in Briefwechsel gestanden und dem er manche seiner schönsten Gedichte, die er erst später veröffentlichte, zur Prüfung eingesandt hatte. Seine Wohnung war zwei Treppen hoch in den Zimmern nach der Werther straße hin. Von dort aus ließ Freiligrath im Jahre 1838 die erste Auf lage seiner -Gedichte, im Verlage von Cotta in Stuttgart er scheinen. Der Erfolg war ein großartiger. Mit einem' Schlage sah sich der bescheidene Kontorist zu einem der gefeiertsten Dichter gestempelt, und in seinem Heim versammelte sich fast allabendlich von nah und fern eine Schar begeisterter Verehrer und Freunde. Aus dieser Zeit stammt der nachstehende Brief Freiligraths, dessen Inhalt keines Kommentars bedarf. Wir glauben heute, nach Verlaus von mehr als sechzig Jahren, durch die Veröffent lichung desselben um so weniger eine Indiskretion zu begehen, als er ja, im Grunde genommen, beiden Teilen, dem Absender sowohl als dem Empfänger, zur Ehre gereicht. Lieber, theurer Langewiesche! Ich bin mehr als traurig, und weiß vor Scham und Be- trübniß nicht, was ich Dir sagen soll. Der Wein, der Wein! — Es ist mir nicht recht erinnerlich mehr, ob ich Dir gestern, durch Dein Verweigern neuer Flaschen provocirt, ^ beleidigende Worte zu^gerufcn habe — schwöre: mein Herz hat keinen Theil an dem, was ich^in einem solchen Zustande ausstoße! — Ich möchte blutige Thränen weinen, wenn ich an den gestrigen Abend denke! — Bitte, bleib' mir gut! Die Folge soll Dich lehren, daß ich den Entschlüssen, die ich heut Morgen gefaßt habe, treu auch meine Fehler mit treuer Freundeswarnung zeigt, gewiß und wahrhaftig von Herzen lieb habe. — Nur dies Mal verzeih noch 0 Gott! Lege bei Deiner Frau ein Wort der Fürsprache für mich ein! — Ich wage es nicht, vor ihre Augen zu treten, bevor sie meine Neue durch Dich weiß. — Ich möchte mich todt- schießen. Wenn Du mir vergibst, so komm nach sechs diesen Abend zu mir herauf, und zeige mir durch den Druck Deiner Hand, daß Du mir noch der Alte bist! — Du mußt viel mit mir leiden und oft vergeben — dies soll aber bei Gott und Dir Anlaß dazu gebe. Treu und von Herzen (wahrhaftig!!) Dein Freiligrath. Comptoir, 20. Nov. 38. Wem ruft dieser Brief nicht Freiligraths bekanntes, wenn auch aus anderem, ähnlichem Anlaß entstandenes Gedicht -Ob lieb, so lang Du lieben kannst- in die Erinnerung? Die freundschaftlichen Beziehungen zwischen Freiligrath und Langewiesche dauerten fort, und sie bekundeten sich nach außen hin auch darin, daß Freiligrath die Abfassung des Textes zu dem von Langewiesche geplanten, auf 12 Lieferungen berechneten Prachtwerke: -Das malerische und romantische Westfalen- übernahm. Nachdem die erste Lieferung erschienen war, und viele Tausende von Abonnenten den geschäft lichen Erfolg nach menschlicher Berechnung sichergestellt hatten, scheint Freiligrath allmählich zu der Erkenntnis gekommen zu sein, Talents und seiner Neigung liege. Es dauerte über ein Jahr, ehe das zweite Heft erscheinen konnte, und dieses war zum Be fremden der Subskribenten nicht aus Freiligraths Feder geflossen, sondern von einem jungen, bis dahin noch ganz unbekannten Autor, Levin Schücking, verfaßt. Die Folge war, daß die Sub skribenten, ohnehin empört über das programmwidrige späte Er scheinen des zweiten Heftes, massenhaft abfielen. Langewiesche, der unterdeß ein ganz bedeutendes Kapital für die Herstellung der dem Werke beizugebenden, nach Originalzeichnungen be deutender Künstler gefertigten Stiche geopfert hatte, wäre in eine schlimme Lage gekommen, wenn nicht ein Leipziger Verleger, F. Volckmar, als Mitverleger eingetreten wäre und mit seinen Geld mitteln die Vollendung des Werkes ermöglicht hätte. Personalnachrichten. Gestorben: am 1. August der Buchhändler Herr Heinrich Foerster in Charlottenburg, Mitinhaber der dort seit dem 1. Oktober 1900 als Filialhandlung von H. Rosenbergs Buchhandlung (Ber lin V7.) bestehenden Firma Foerster L Mewis. j- Gaetano Negri. — Der frühere langjährige Bürger meister von Mailand, Senator Gaetano Negri, ein hervor ragender Geschichtsschreiber und einer der geistvollsten politischen Schriftsteller Italiens, geboren 1838 in Mailand, ist während eines Badeaufenthaltes in Varazze an der ligurischen Küste bei einem Ausflug ins Gebirge durch Absturz verunglückt und tot auf der Stelle geblieben. Er schrieb zahlreiche Werke über die zeit genössische Geschichte und deren hervorragendste Persönlichkeiten. Eine seiner ersten Arbeiten war -Der Verfall und die Wieder aufrichtung Frankreichs-. Darauf folgte -Das Christentum in der Geschichte-. Ferner veröffentlichte er Monographien über Garibaldi, Victor Emanuel, Bismarck, Sella und Ernst Renan.
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