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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.09.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-09-03
- Erscheinungsdatum
- 03.09.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
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- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19190903
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- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-191909031
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1919
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akademischen Kommission zur Herausgabe der Enzyklopädie der mathe matischen Wissenschaften 6000 dem Prof. Or. B o o e n st e i n (Han nover) zu Arbeiten über photochemische Vorgänge 5000 die philo sophisch-historische Klasse Prof. Erd mann für die Kant-Kommission 1000 Prof. Burdach für die Bearbeitung des Briefwechsels Lach- mann-Brüder Grimm durch Prof. Leitzmaun (Jena) 200 Bedenkliches in den deutschen Sittcnzuständen. — In der »Köl nischen Volkszeitung« Nr. 657 vom 23. August lesen wir: Die in der Kölnischen Volkszeitung mehrfach beklagte allgemeine Aufhebung der Sittenzensur durch den Erlaß des ehemaligen »Nats der Volksbeauf- tragtcn« vom 12. November 1918, eine der ersten Taten der neuen Nc- volutionsregierung, wurde damals »mit Gesetzeskraft verkündet« und ist bis heute nicht zurückgenommen worden, obwohl längst wieder ein geordnetes Kultusministerium in Berlin besteht. Die Verantwort lichen laden damit eine große Schuld auf sich, denn die Folg« dieses Zustandes ist ein geradezu erschreckendes Emporschießen unsittlicher, schamloser Literatur in Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Aus Berlin sendet man uns ein Straßcnblatt Der Sumpf, Her ausgeber ein Mann mit semitischem Namen. An der Spitze bringt er angebliche »Geheimnisse aus den Nonnenlazaretten«, dann folgen »Freiheit dem dritten Geschlecht oder Aufhebung des § 175!« und zwei Feuilletons: »Prostituiert« und »Wenn die Seidenröckchen rau schen ...«. Inhalt wiederzugeben geht nicht an. Derartiges Zeug wird in der Neichshauptstadt massenhaft von jungem Volk auf den Straßen für 10 Pfg. gekauft und verschlungen. Die entsittlichende Wirkung kann man sich denken. Im deutschen Buchhandel herrschen auf diesem Gebiet auch be denkliche Zustände. Einsichtige, ernste Buchhändler erheben ihre war nenden Stimmen im amtlichen Organ, dem Börsenblatt für den Deut schen Buchhandel in Leipzig. In letzter Zeit häufen sich in diesem Blatt Anzeigen erotischer Neuerscheinungen bedenklichster Art, die dem deutschen Buchhandel als besonders absatzfähig usw. in den lockend sten Schilderungen und unter verlockendsten Bezugsbedingungen an geboren werden. Dagegen machten zwei tapfere ernste Berufsgenossen in dem genannten Fachblatt mit Entschiedenheit Front. Herr Leh mann (Bonn) wandte sich mit Recht gegen »Das erotische Buch dieses Jahres«, das pomphaft angekündigt wurde. Erfreulicherweise erhalten diese Bestrebungen auch Stütze aus den Kreisen des Verlags. Einer der angesehensten deutschen wissenschaftlichen Verleger, 1)r. Wilh. Ruprecht (Göttingen), springt dem genannten Herrn in Nr. 176 des Börsenblattes vom 18. August wie folgt bei. (Hier schließt sich der Abdruck des betr. Artikels an.) Internationaler Vcrlegerkongrcß. — Der Generalsekretär des Permanenten Büros des Internationalen Verlegerkongresses, Herr A. Melly, richtete an dessen Vizepräsidenten, Herrn Hofrat I)r. Meiner, unterm 28. Juni ein durch einen Passus im Jahresbericht des Deut schen Verlegervereins für 1918/19 veranlaßtes Schreiben, das in lkber- setzunglolgendermaßen lautet: »Ich habe mit Interesse den im Börsen blatt vom 18. Juni abgeöruckten Jahresbericht des Deutschen Ver legervereins für 1918/19 gelesen und mit großem Vergnügen von den unscrm Kongreß und dem Permanenten Büro (insbesondere mit Be zug auf den Jahresbeitrag für dieses) gewidmeten Worten Kenntnis genommen. Seien Sie überzeugt, daß ich alles tun werde, was in meinen schwachen Kräften steht, um die ebenso zeitgemäße wie not wendige Wiederaufnahme der Beziehungen zwischen den verschiedenen Gruppen unseres Kongresses zustande zu bringen. Ich bitte Sie, in allen Fällen, wo das Permanente Büro Ihnen nützlich sein kann, sich ohne Zögern an dieses zu wenden. Auch glaube ich, daß der Zeitpunkt nicht mehr fern ist, wo wir eine Sitzung des geschäftsführenden Aus schusses veranstalten und die Arbeiten unseres Kongresses in normaler Weise wieder aufnehmen werden. Genehmigen Sie, Herr Vizepräsi dent, usw. A. Melly, Generalsekretär«. arbeitenden Stoffes der Geschäftsgang der Prüfungs- und Aus gleichungsämter ein sehr langwieriger sein wird. Vollkommen offen aber ist die Frage, in welchen Fällen und in welcher Höhe die Gläubi ger Befriedigung erhalten. Nach den Vorschriften über das Aus- g'eichungsverfahren werden die Forderungen und Verbindlichkeiten von Staat zu Staat verrechnet, und es ist nach § 9 der Anlage zu Ar tikel 296 des Friedensvertrages Sache des Gläubigerstaates, die Aus zahlung an seine Staatsangehörigen zu bewirken, wobei entsprechende Abzüge für »Ausfälle, Kosten, Vermittlungsgebühren« zulässig sind. Ta die voraussichtlichen Kosten des Verfahrens und die zu erwarten den Ausfälle ganz beträchtlich sein dürften, hat der Schutzverband für deutsche Auslandsforderungcn bei den gesetzgebenden Faktoren des Reichs beantragt, ein Gesetz zu erlassen, wonach den deutschen Aus landsgläubigern volle Entschädigung für ihre Forderungen geleistet und außerdem die Möglichkeit geschaffen wird, ihnen alsbald Vorschüsse auf diese Forderungen aus Ncichsmitteln zu leisten. Der genannte Schutzverband macht es sich auch nach Einführung des Aus gleichungsverfahrens zur Aufgabe, die deutschen Gläubiger bei Wahr nehmung ihrer Rechte zu vertreten, und zwar sowohl vor den Prü fungs- und Ausglcichungsämtern, wie auch vor den Schiedsgerichten, die nach dem Friedensvertrag für eine Reihe von Streitfragen zu ständig sind. Die Tätigkeit des Schutzverbandcs ist um so notwendiger, als alle bisher erfolgten Maßnahmen, wie insbesondere die früher vorgcschricbenen Anmeldungen der Auslandsforderungen an amtlichen Stellen, lediglich statistischen Zwecken gedient, nicht aber die Weitcr- vcrfolgung der Ansprüche zur Folge gehabt haben. Zurzeit hat der Schutzverband einen eigenen Vertrauensmann nach dem Gebiet der baltischen Ostseeprovinzen gesandt, um dort die Einziehungstätigkeit für seine Mitglieder auszuüben. Eine Ausdehnung seines Arbeitsfelds wird entsprechend den sich bietenden Verkehrsmöglichkeiten erfolgen. Die Geschäftsstelle des Schutzverbbnds für deutsche Auslandsforderun gen in Berlin W. 35, Lützowstraße 43, ist zu allen mit der ^Handlung der deutschen Auslandsforderungen zusammenhängenden Auskünften jederzeit gern bereit. Frankfurt a. O. als östlicher Vorort deutscher Kultur. — Die alte Universitätsstadt Frankfurt a. O. bemüht sich, eingedenk ihrer Über lieferung, mit allen Kräften die auf Grund der angeregten Ver handlungen hoffentlich freiwerdenden deutschen Kulturgüter aus Posen an sich zu ziehen: das Kaiser-Wilhelm-Jnstitut, die Akademie in Posen und die Kaiser-Wilhelm-Bibliothek. Das Bildungswesen nicht nur der Stadt selbst, sondern auch des Regierungsbezirkes und der an stoßenden östlichen Gebiete, die einer besonderen kulturellen Pflege be dürfen, soll groß ausgebaut werden. Tagung der Goethe-Gesellschaft. — Die Einladung zur Hauptver sammlung der Goethe-Gesellschaft ist an die Mitglieder versandt wor den. Am 27. September, nachmittags 5 Uhr, wird eine Gedächtnisfeier für Martin Mieding auf dem Jakobi-Friedhof veranstaltet und ihm ein Gedenkstein geweiht werden. Fräulein Gertrud Treßnitz wird das Goethcsche Gedicht auf Miedings Tod sprechen. Am Sonntag, den 28., findet die Hauptversammlung statt. Auf der Tagesordnung stehen eine Ansprache des Präsidenten Freihcrrn v. Rheinbabcn und der J-estvor- trag des Geheimrats Prof. Vr. v. Kries-Freiburg über »Goethe als Naturforscher«. Darauf finden die geschäftlichen Verhandlun gen statt, die Ablegung des Jahresberichts, des Berichts über die Goethe-Bibliothek und das Goethe-Archiv sowie über das Goethe-Na- tionalmuscum und die Beratung über die Abänderung der Satzungen in bezug auf die Zahl der Vorstandsmitglieder und der Jahresbeitrag. Nachmittags findet ein gemeinschaftliches Essen im Saale der »Er holung« statt und abends ein zwangloses Zusammensein im Künstler verein. Das Nationaltheater wird kaum in der Lage sein, eine Fest aufführung den Gästen darzubieten. Abwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten deutscher Reichsangchöriger nach den bisher feindlichen Ländern. — Wie dem »W. T. B.« vom Schutzverband für deutsche Auslandsforderungen ge schrieben wird, wird durch das in diesen Tagen verabschiedete Ausfüh rungsgesetz zum Fricdensvertrag die Abwicklung der Forderungen und Verbindlichkeiten deutscher Neichsangehöriger nach den bisher feind lichen Ländern der ausschließlichen Vermittlung der zu errichtenden Prüfnngs- und Ausgleichsämter Vorbehalten und jeder auf die Rege lung dieser Angelegenheiten bezügliche private Verkehr mit dem Aus land bei Strafe verboten. Durch diese im Friedcnsvertrag vorge schriebene Regelung wird der Einzug der Vorkriegsforderungen auf unbestimmte Zeit vertagt. Es ist sogar anzunehmen, daß der Zeit punkt, zu welchem die deutschen Gläubiger ihre Forderungen bezahlt erhalten werden, noch in sehr weiter Ferne liegen wird, weil ange sichts der in Betracht kommenden Fristen und bei der Fülle des zu be-
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