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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.05.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-05-17
- Erscheinungsdatum
- 17.05.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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Redaktioneller T^l. Xs 99. 17. Mai 1919. Besonderes Interesse fand bei der Versammlung der Bericht des Herrn Jäh über seine monatelangen Vorarbeiten zur Schaffung einer Fachklasse für Buchhandelslehrlinge an der städtischen kaufmänni schen Fortbildungsschule. Trotzdem sich der Direktor dieser Anstalt des Gedankens lebhaft angenommen und seine Durchführung in tätigster Weise betrieben hatte, mußte doch für das Sommerhalbjahr 1919 von dieser Einrichtung Abstand genommen werden. Es besteht jedoch be gründete Aussicht, die Klasse vom Winterhalbjahr an ins Leben zu rufen. Inzwischen soll bereits unabhängig davon mit Vorträgen über Buchhaudelslchrc usw. begonnen werden, wozu sich eine Anzahl Herren aus dem Kreise der Mitglieder zur Verfügung gestellt haben. Damit wird gewissermaßen der theoretische Teil der Ausbildung in die Vor tragsreihen verlegt, mährend die Schule dann den eigentlichen Unter richt, vor allem im Schriftverkehr des Buchhandels, der Buchführung usw., übernimmt. Die uns inzwischen angetragene Mitarbeit des »Vereins jüngerer Buchhändler« wird mit Freuden angenommen und somit ein ersprießliches Zusammenarbeiten mit der Gehilfenschaft in dieser ja für alle Glieder des Buchhandels überaus wichtigen Frage erreicht werden. Die sehr anregend verlaufene Versammlung beschloß schließlich noch, den einheitlichen Ladenschluß auf 6 Uhr abends auzusetzen, ein Beschluß, dem mittlerweile auch die in der Sitzung selbst nicht ver tretenen Firmen beigetreten sind. Der Hallesche Buchhandel kann nach alledem die Hoffnung hegen, sich durch diesen festen Zusammenschluß für die schwierigen Aufgaben der kommenden Zeit gerüstet zu haben. Wie uns mitgeteilt wird, sind auch die Erfurter Kollegen dabei, einen Ortsverein ins Leben zu rufen und damit innerhalb des Sächsisch-Thüringischen Buchhandels die dritte lokale Vereinigung zu schaffen. Es muß, wie das der Sächsisch-Thüringische Buchhändler- Verband seit Jahren immer wieder betont hat, mit allen Kräften in allen größeren Städten daran gearbeitet werden, das Neben- oder gar Gegeneinander der Berufsgenosscn durch eine Gemeinschaftsarbeit zu ersetzen. Post. Pakete an deutsche Gefangene in englischer Gewalt auf belgischem und französischem Boden werden fortan unmittelbar über Cöln an ihre Bestimmung geleitet, wenn sie keine Bücher ent halten. Pakete mit Büchern sowie alle anderen Arten von Post sendungen für diese Gefangenen nehmen nach wie vor den zeitrauben den Umweg über Holland und England. Um sich die schnelle Beförde rung der keine Bücher enthaltenden Pakete an deutsche Gefangene in englischer Hand auf belgischem und französischem Boden zu sichern, haben die Absender auf den Paketen und den Paketkarten zu vermer ken: »Enthält keine Bücher und keine schriftlichen Mitteilungen«. Sprechsaal. Zeitungs» bzw. Zeitfchriften-Bezug durch die Post. Es wird vielen Verlegern von Zeitungen und Zeitschriften bereits einmal die Klage zu Ohren gekommen sein, daß seitens des Publikums eine Bestellung, die auf eine Zeitung oder eine Zeitschrift, die zum Bezüge durch die Post angemeldet ist, nur bei demjenigen Postamt er folgen kann, das im Wohnbereich des betr. Bestellers liegt. Diese Maßnahme der Post ist für das Publikum eine Erschwerung, und es liegt im allgemeinen Interesse, wenn von den in Betracht kommenden Verlegern durch eine Eingabe an die Oberpostdirektion die Bitte um Abhilfe ausgesprochen würde. Wenn der Verlagsbuchhandel seine Zeitungen und Zeitschriften zur Erleichterung des Verkehrs und in, Interesse des Bestellers durch die Post bestellen und zustellen läßt, bzw. den Standpunkt: »Bestellungen nehmen alle Postanstaltrn ent gegen« voll und ganz zu seinem Rechte kommen lassen will, dann muß auch jede Postanstalt in der Lage sein, eine Bestellung entgegenzuneh- meu, auch wenn der Bezieher nicht in dem betr. Bezirk wohnhaft ist. Die Post weist aber jede Bestellung zurück, sobald der Besteller nicht in dem zugehörigen Bezirk wohnt, und der Betreffende muß alsdann dieser Vorschrift wohl oder übel entsprechen, um das Gewünschte zu erhalten. Diese Forderung der Post bedeutet sehr oft eine Erschwe rung für den Besteller, da er entweder an dem Tage, wo er die Be stellung laufgeben müßte, oder aus vielerlei sonstigen Gründen das Postamt nicht erreichen kann; der Post hingegen ist es ein leichtes, die Bestellung enkgegenzunchmen und auszuführen, bzw. sie im Postwege weiterzuleiten, denn sie hat durch die Übernahme des Bezuges durch die Post dem Verleger gegenüber eine Erfüllung dieser Verpflichtung übernommen. Auf die Bequemlichkeit der Post braucht das Publikum keine Rücksicht zu nehmen, da der Bezieher durch die Bekanntgabe des Verlegers »Bestellungen nehmen alle Postanstalten entgegen« ein An recht hat, seine Bestellung bei jedem Postamte aufzugeben. Der Ver leger muß daher in diesem Falle die Post unbedingt zur Erfüllung der übernommenen Pflicht anhalten. Die Postanstalten geben allerdings bei Abweisung des Bestellers an, daß sie die Zeitschrift an das zu ständige Postamt überweisen können gegen die vorgeschriebeue Über- weisungsgebühr. Ich finde, daß diese Handhabung nicht nur, wie ich sagte, eine unnötige Erschwerung des Verkehrs ist, sondern es wird hierdurch, abgesehen vom Publikum, auch das Interesse des Verlegers in Mitleidenschaft gezogen. Die ganze Angelegenheit ist jedenfalls eine Verzapfung des Bureaukratismus, und es wird Zeit, daß die Verleger hierzu Stellung nehmen. Es muß unbedingt jedermann im ganzen Reiche eine Bestellung auf eine Zeitung oder Zeitschrift bei jedem beliebigen Postamte, wo er sich gerade befindet, aufgeben kön nen, und ich hoffe, daß sich die Verleger zusammenschließen werden, um die Angelegenheit alsbald durchzusetzen. Wilhelm Herz b erg. Vorschläge für Verbesserungen im Sortimentsbuchhandel. «Val. Bbl. Nr. 75, 82 und 88.» Nachdem Verlag und Kommissionsgeschäft sich zu obigem Thema geäußert haben, möge es einem in fast 50 Jahren im Sortiment Er grauten auch gestattet sein, seiner Erfahrung und berechtigten Wün schen Ausdruck zu geben. Die Daten-Statistik wird bei den meisten Sortimentern kein großes Aufsehen erregen; beweist sie doch, daß die meisten Zettel voin vorletzten oder letzten Tage datiert sind. Wenn ein Zettelbrief aus Chemnitz vom 16. 4. noch 7 Zettel vom 31. 3. enthält, so liegt da eine grobe Nachlässigkeit vor, die wohl nicht ungeahndet geblieben ist. Schreiber hatte in den langen Jahren Gelegenheit, — unter Aus schaltung von Leipzig — 12 Betriebe in Berlin, Mannheim und Stutt gart kennen zu lernen. An 9 Stellen war die Anordnung: jeder Be teiligte hat die ihm gewordenen Aufträge sogleich in das Bestellbuch einzutragen; alle Zettel hat der Bestellbuchführer allein auszuschrei ben. An 3 Stellen schrieb jeder Beteiligte die Aufträge auf die Be stellzettel und legte diese in bestimmte Kästen. Der Bestellbuchführer hatte sie zu leeren, die Zettel einzutragen und das Bestellbuch auf etwa offene oder zu wiederholende Nummern zu kontrollieren. In ersterem Falle schrieb der Bestellbuchführer diese Zettel auch aus, wenn er gerade Zeit hatte, oder wenn der Zettelbrief erst am nächsten oder übernächsten Tag abging, und setzte wohl meist das Datum des Aus schreibetages, nicht das Abgangs-Datum ein. Überall aber wurde nur mit Dienstag- usw. Brief gerechnet und dem die Bestellungen bringen den Ballen-Tage. Der Torheit, dem Kommissionär einen Vorwurf zu machen, weil ein Zettel ein früheres Datum trug, bin ich niemals be gegnet. Von den 12 Betrieben sandte nur einer, bei einem Personal von etwa 30 Personen, täglich einen Brief nach Leipzig; alle anderen wöchentlich zwei-, in der Sauregurkenzeit auch wohl nur eipmal. In Stuttgart sandte wohl jeder Sortimenter, solange in Leipzig der Sonnabend noch voller Arbeitstag war, seine Zettelbriefe dreimal: Montag, Mittwoch und Freitag und konnte bei dem größten Prozent sätze seiner Bestellungen darauf rechnen, daß er sie mit dem Dienstag, Donnerstag und Sonnabend von Leipzig abgehenden, Donnerstag Sonnabend und Dienstag in Stuttgart eintreffenden Büchermagen er hielt. Jetzt hat der Freitag-Brief keinen Zweck mehr, da in Leipzig am Sonnabend nichts mehr zu erreichen ist. Selbstverständliche Voraussetzung war überall, zu wissen, daß der Brief mit der ersten Post in Leipzig ausgetragen wird. In Stutt gart reichte die Aufgabe 8.42 und längere Zeit sogar 9.12 abends zum »Leipziger Briefsack«. Das war noch eine schöne Zeit. Jetzt ist alle Berechnung »zum Teufel«. Post und Verteiluugsstellc überbieten sich an Langsamkeit. Meine letzten Postpakete von Leipzig nach Stuttgart brauchten 9, gleichzeitig aus Berlin eintreffende nur 5 Tage. Die Schlußsätze des Vereins Leipziger Kommissionäre (Bbl. 86) würden vom Sortimenterstandpunkte aus lauten: 1. Absendung der Bestellzettel — das Empfehlen hat ja nach einem Schreiben meines Kommissionärs keinen Zweck mehr — so zeitig, daß sie mit der ersten Post den Kommissionär erreichen. Wie oft wöchentlich, muß jeder Sortimenter selbst beurteilen. 2. Größere Schnelligkeit auf der Pa ket-Verteilungsstelle. 3. »Neuerwachen unseres (Post- und) Bahnbe triebes zur rastlosen, vielseitigen Verkehrs-Vermittlung, (möglichst) so wie wir es von früher her gewöhnt sind«. -tz. Verantwortlicher Redakteur: Emil Tho,n a s. — Verlag: Der Börse „verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Bucht,ändlerhauS. Druck: N a m m L S e e m a n n. Sämtlich in Leipzig. — Adresse der Redaktion und Expedition: Leipzig, Gerichtsweg Ai sBuchhändlerhauS).
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