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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.04.1929
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- 1929-04-02
- Erscheinungsdatum
- 02.04.1929
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Bezirke, das rein mechanisch geschieht, besonders von durchlau fender alphabetischer Einordnung absieht, nicht als »freie Be nutzung-, sondern als unmittelbare Ausnutzung der vorhandenen Bücher anzusehen und mithin unzulässig ist. Aber abgesehen da von kann die Entscheidung auch auf das Wcttbewerbsnioment, ja hierauf noch mehr als auf Urheberrechtsschutz gestützt werden. In diesem Zusammenhänge sei von einem rechtskräftig ge wordenen Urteil des Landgerichts Essen (Markensch. u. Wettbew. 1929 S. 35) Mitteilung gemacht, das einem Auskunftei- Handbuch die Möglichkeit eines Urheberschutzes zusprach. Es handelte sich um Bücher, die mit einem Verzeichnis der für den Geschäftsverkehr irgendwie in Betracht kommenden Orte Deutsch lands jeweils Anschristen einer oder mehrerer Personen angebcn, welche für den betreffenden Ort als Auskunftspcrsonen in Be tracht kommen. In dem der Beurteilung unterliegenden Fall wurde jedoch keine sklavische Nachahmung und kein Nachdruck, auch kein Verstoß gegen 88 1 u. 16 UnlWettbGes. gefunden, da auch das zweite Buch sich als selbständige Schöpfung erwies. Vorlegung von Zeitschristennummern an die Polizeibehörde. Bon der Vorlcgepflicht sind nach 8 9 PreßG. bekanntlich Zeitschriften ausgenommen, die ausschließlich Zwecken der Wissen schaft, der Kunst, des Gewerbes oder der Industrie dienen. Das Kammergericht hat zu Gunsten einer verkehrsrcchtlichen Zeit schrift entschieden, als dieser vorgeworfen wurde, sie enthalte auch nichtwissenschaftliche Dinge, tatsächliche Mitteilungen, Personal veränderungen u. dgl. Das Gericht betonte, daß man den Ge samtcharakter der Zeitschrift, den ganzen Jahrgang und ihre wesentlichen Aufgaben anzusehen habe; der Begriff Wissenschaft dürfe da nicht zu eng ausgelegt werden und das höhere oder weniger hohe Niveau einzelner Aussätze sei nicht ausschlag gebend. Welche Bücher haben die Dolksschulkinder in Aschersleben zu Weihnachten geschenkt bekommen? Ein Beitrag zum PreisauSfchrcibc» des Börsenocrcins »Kann die Volksschule ihre Schüler zum guten Buch crzichen?« Von Fr. W. Pollin -Aschersleben. Nach den Weihnachtsserien gab ich den Lehrern der hiesigen 'Volksschulen Fragebogen mit der Bitte um möglichst sorgfältige Aus füllung. Die Fragebogen waren sehr einfach gehalten, sie enthielten nur die Krage: »Welche Bücher haben die Kinder zu Weihnachten be kommen?«, dazu noch die Angabe der Klasse, der Schiilerzahl, des Durchschnittsalters, und darunter sollten die Titel der Bücher und der Name des Verlags ausgesllhrt werden. Die Ergebnis!« dieser Rundfrage scheinen mir von weit gröberem Interesse zu sein als etwa nur von lokalem, wie ich das am Ende noch andeutcn werde. Sie seien hier ohne kritische Bemerkungen wiedergegeben. Die Gesamtschlllcrzahl der hiesigen Knabe n-Volksschulen betrug 1323, durch meine Rundfrage wurden 1255 Schüler erfaßt, d. s. rund 85 Prozent. Diese 1255 hatten insgesamt 489 Bücher geschenkt bekommen, d. s. 37,4 Prozent, Bei den hiesigen Mädchen-Volks schulen ergab sich folgendes Bild: Gesamtzahl 1^82. Durch Rundfrage erfaßt 138» (93 Proz.). Daraus entfielen 51» Bücher, d, s. 37,5 Prozent. Wie sich diese Bücher auf die einzelnen Schuljahre verteilen zeigt folgende Tabelle: S t uljab r Durchschnittsalter Knaben Mädchen , 1. 7 Jahre 2S,S°/° 41.2°/° 19,4°/° Gr-ind- 1 2. 8 „ 43,8°/° Ichule > 3. 0 „ 38°/° 45,7°/, ' 4. 10 53-X, 44,3°/° 5. 1t 38,5°/° 44°/° 6. >2 .. 28,7°/° 22,7°/° 7. 13 „ 34.3°/° 30^ 8. >4 „ I8°/° 1»°/° Der Anteil der sog. Grundschule ist erheblich stärker als der der eigentlichen Volksschule; das Verhältnis ist 38:29. Welche Bücher wurden nun geschenkt? In der aus der nächsten Seite folgenden Tabelle, die zwar wissenschaftlichen Ansprüchen nicht genügt, habe ich aus Gründen der Raumersparnis mehr Buchgruppen und Verfasser als Titel genannt und habe auch alle Bücher weg gelassen, die nur einmal genannt werden. Auffallend ist bas starke Hervortreten der Märchen. Von 979 Büchern sind 24» Märchenbücher, das sind 25,8 Prozent. Es solgen dann Indianer- und Seeräubergeschichten jeinschl. Coopers Leder strumps, den ich in der Tabelle besonders angeführt habe), mit 34 Büchern, Reisegeschichten „ 31 Tiergeschichten „ 31 Eulenspiegel „ 25 Else Ury „ 23 Robinson „ 23 Rübezahl 23 „ Münchhausen „ 22 „ Reinheimer „ 17 „ 1001 Nacht „ 1« Sagen „ 15 Felseneck „ 13 Struwwelpeter „ 11 Auerbachs Kinderkalender „ io O. Wildermuth „ 10 „ usw. Diese 97» Bücher verteilen sich auf 1V8 Verlage, von denen cs aber nur 17 aus 1» Bücher und darüber brachten. Verlag insgesamt Knoden Mädchen Enßlin L- Laibliu, Reutlingen .... A. Weichert, Berlin 193 87 106 147 64 83 Loewes Berlag Ferdinand Carl, Stuttg. 62 31 21 Meidinaers Juqendichr.-Berlag. Berlur 51 -- 13 38 Thienemann, Stnttaart 46 26 20 Anton L Co., Leipzig 33 17 16 Graplusche Werke Leipzig 28 13 15 Bardtenschlager, Reutlingen .... 22 12 10 Maier, Ravensburg . - 22 11 11 Schneider, Leipzig A. Hahn, Leipzig Levy L Müller, Stuttgart 13 2 11 13 5 8 12 6 6 Rhein-Elbe-Verlag, Hamburg .... 12 9 3 Scholz, Mainz 12 7 5 Büchergilde Gutenberg 1l 4 7 Fernen, Leipzig 10 5 5 Union Deutsche Verlagsgesellsch., Stuttg. 10 6 4 Am interessantesten sllr den Buchhandel dürsten aber die Ant worten sein, die ich aus die Frage »Wo sind die Weihnachtsbllcher gekauft?« bekam. Ich legte diese Frage nur einigen besonders be freundeten Damen und Herren vor. In den betr. sechs Klassen konnte unter 118 Büchern nur von »8 die Verkaufsstelle ermittelt werden (81A). Von diesen 98 Büchern wurden gelaust: beim Sortimenter 22 Stück (23??> beim Papier- u. Schreibwarcnhändler 5» Stück jS2A) beim Porzellanwarenhändler, der sich auch eine Spielwarenabteilung ange gliedert hatte 24 Stück <25A). Das sind nur wenige Zahlen, die aber Bände sprechen. Meiner Meinung nach ist das Resultat, daß nur 37A der Volks schulkinder einer Stadt zu Weihnachten Bücher geschenkt bekommen haben, ein recht unbefriedigendes, sowohl sllr den Buchhandel als auch sllr die Schule, die Kinder und die Volksbildung überhaupt. Es dürste noch sehr viel unbefriedigender werden, wenn man von diesem örtlichen Resultat einmal versucht, aus das große Ganze zu schließen. Von 82 Millionen Menschen in Deutschland wohnen 37 Millionen jüvA) in Orte» mit unter 2V ÜVÜ Einwohnern jdavon sogar 22 Millionen Einwohner in Gemeinden mit noch nicht einmal 2»»ll>. Die überwiegende Mehrheit dieser Orte kann weder so günstige Schulverhältnisse, noch ein so gepflegtes geistiges Leben haben, wie das in unserer Stadt von 28 üv» Einwohnern der Fall ist. Und dementsprechend wird auch die Einstellung zum Buche sein. Ich werde versuchen, im nächsten Jahre in den Landgemeinden unseres Kreises diese Rundfrage zu stellen, um auch hier mit zahlenmäßigen Belegen auswarten zu können. Auch in unserer Stadt werde ich diese Rundfrage im nächsten Jahre wiederholen, und zwar nachdem folgende Berbemaßnahmen getroffen worden sind. 1. In Verbindung mit der Lehrerschaft findet eine Jugend schristenausstellung statt. 353
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