Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.03.1846

283 1846.^ Anzeigeblatt. (Inserate von Mitgliedern des Börsenvercins werden die dreigespaltene Zeile mit 8 Pf. sächs., alle übrigen mit I0Pf. siichf. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s1897.j Glückstadt, den 1. März 1846. Hiermit beehre ich mich, Ihnen die erge bene Anzeige zu machen, daß ich in meiner Hei- math Holstein und zwar auf hiesigem Platze eine Buch-, Musikalien-, Landkarten- und Kunsthandlung verbunden mit einer Leihbibliothek unter der Firma Gustav Carl Würger begründet und zu Anfang Septbr- v. I. eröff net habe. Seit dem Jahre 1833 bereits dem Buch handel angehörend, glaube ich mir in den Ge schäften des Herrn Kummer in Zerbst, der löbl- Müller sehen Buchhandlung in Erfurt, der Herren Gebr- Schumann in Zwickau, der löbl. Stuhr'schen Buchhandlung in Potsdam, des Herrn Brandes in Leipzig, der löbl. Lin dau er'sehen Buchhandlung in München, der Herren Gebr. Thost in Zwickau und endlich in des Herrn G. Heubel's Buch - und Kunst handlung in Hamburg die ndthigen Kenntnisse und Erfahrungen erworben zu haben, um einem eigenen Geschäft mit gutem Erfolg vorstehen zu können. Versehen mit hinreichenden Mitteln und auf nachstehende Empfehlungen mich beziehend, darf ich daher wohl die Bitte wagen, mir geneigtest Rechnung eröffnen und meine Firma auf Ihre Auslieferungsliste setzen zu wollen. Ihre Neuigkeiten erbitte ich mir vor der Hand in einfacher, Prospekte, Subscriptions-An- zeigen und Listen, Plakate u.s. w., aber in mehr facher Anzahl, um mich recht thätig für Ihren Verlag verwenden zu können. Anzeigen mit mei ner Firma kann ich dem hiesigen Wochenblatte, der Fortuna in OOOExempl. gratis und dem Jtze- hoer Wochenblatte in 7320 Exempl. gegen Be rechnung von 2^ N-f pro hundert beilegen. Ebenjo durfte es nicht ohne Erfolg sein, wenn Sie mir Inserate für diese Blätter zukom- mcn lassen und meine Firma bei Anzeigen in den Hamburger und Altonaer Blättern nennen woll ten, wobei ich bemerke, daß ich bei Inseraten für die Fortuna pro Zeile mit 1 bei Inseraten sur das Wochenblatt, das verbreitetste in Holstein, aber die Zeile mit 2^ berechnen würde. Glückstadt liegt unmittelbar an der Elbe, in einer der wohlhabendsten Gegenden des Herzog thum Holstein, hat 6000 Einw., eine gelehrte u. mehre andere Schulen, ein Obergcricht, ist der Sitz des Ober-Consistoriums von Holstein, hat außerdem mehrere Behörden und ist umgeben von einer nicht unbedeutenden Anzahl von Ortschaf ten, die dem literarischen Verkehr noch ein ergie biges Feld eröffnen. Meine Commission hat Herr G. Brauns in Leipzig die Güte gehabt zu übernehmen, welcher in den Stand gesetzt ist, fest Verlangtes da baar einzuldsen, wo mir Credit noch verwei gert werden sollte. Ebenso inHamburg Herr G. W. Niemeyer. Indem ich schließlich noch ersuche, mir ein vollständiges Verlags-Verzeichniß übermachen zu wollen, bitte von meiner Unterschrift Notiz zu nehmen und empfehle mich Ihrem Vertrauen und Wohlwollen achtungsvoll ergebenst G. C. Würger. Zeugnisse. Herr G. C. Würger aus Creckpe im Herzogthum Holstein gebürtig, hat von Michae lis 1833 bis jetzt in meiner Buchhandlung gelernt. Während dieser ganzen Zeit hat er durch Treue, Fleiß und Ordnungsliebe sich meine volle Zufriedenheit erworben, was ich bei seineM Ab gänge aus meinem Geschäft mit Vergnügen be zeuge. Zerbst, den 3. Mai 1837. G. A. Kummer. Daß Herr G. C. Würger aus Crempe vom 24. Mai 1837 bis zum 12. März 1839 als Gehülfe in meinem Geschäfte gearbeitet hat, be zeuge ich hiermit durch meine eigenhändige Na mensunterschrift und Beidrückung meines Ge schäfts-Siegels. Erfurt, den 16. März 1839. Joh. Carl Müller, Buchhändler. Wir Endes unterschriebene bescheinigen hier mit, daß Herr G. C. Würger aus Crempe, als Geschäftsführer der Buchhandlung, unter der Firma Gebr. Schumann Hierselbst, seit dem Lode des Besitzers Herrn Ed. Schumann vom 1. April 1839 bis heute vorgestanden hat, wir mit seiner Geschäftsführung vollkommen zu frieden sind, und ihm hiermit das Zeugniß seines Wohlverhaltens ertheilen. Zwickau, den 18. Juni 1840. Gebr. Schumann s Erben. Dem Herrn G. C. Würger aus Crempe bezeugen wir hiermit, daß derselbe seit Anfang Juli 1840 in unserem Hause gearbciret und die ihm obgelegenen Geschäfte bestens besorgt hat. Derselbe tritt aus eigener Veranlassung aus unserm Geschäfte, um sich anderweit umzusehen und wünschen wir ihm viel Glück. Potsdam, den 24. Mai 1841. Siuhr'sche Buchhandlung. G. A. Gottschick. Herr G. C- Würger aus Crempe hat bis heute das Geschäft meines verstorbenen Soh nes A. Brandes geleitet und habe ich dadurch Gelegenheit gehabt, denselben als umsichtigen Geschäftsmann kennen zu lernen, was ich hier mit bestätige und Herrn Würger von Herzen die glücklichste Zukunft wünsche. Leipzig, den 31. Mai 1842. Verwittwete Professorin Brandes. Herr G. C. Würger hat vom 5. Juni 1842 bis 13. April 1844 in meiner Buchhand lung als Gehülfe servirt, war treu, fleißig und hat sich anständig betragen, welches ich hiermit bezeuge. Wünsche Herrn Würger alles Glück und Wohlergehen für die Zukunft. München, d. 13. April 1844. Friede. Lauer, Besitzer der Jos. Lindauer'schen Buchh. Herr G- C. Würger aus Crempe hat seit der Leipziger Ostermesse 1844 bis Dato in unserm Geschäfte gearbeitet, uns in dieser Zeit durch sein ebenso thatcifriges als besonnenes Wir ken sich nicht nur um d«s Wachsen unseres Ge schäfts reichliches Verdienst, wofür wir mit Ver gnügen an diesem Orte unfern Dank auszuspre chen erwünschte Gelegenheit nehmen, sondern auch durch sein tadelloses sittliches Verhalten und sei nen angenehmen Umgang unsere volle wahre Freundschaft erworben. Es ist daher eine Genugthuung für uns, einen Wirkungskreis ihm übergeben zu sehen, dem er vorzustehen mit seinen rühmlichen Eigenschaf ten vorzugsweise geeignet ist. Dahin begleiten ihn unsere besten Wünsche ! Zwickau, den 27. September 1844. Gebr. Thost. Wir bezeugen hierdurch der Wahrheit ge mäß, daß Herr Gustav Carl Würger aus Crempe in Holstein, seit Michaelis 1844 bis jetzt in unserer Buch- und Kunsthandlung als er ster Gehülfe angestellt war und sich durch pünkt liche Besorgung der Arbeiten, wie Lurch sittliches Betragen gleich gut ausgezeichnet hat, so daß wir ihm bei seiner beabsichtigten Gründung eines eigenen Heerdes in Glückstadt das beste Fort kommen wünschen. Unter Beidrückung unseres Handlungsicgels und eigenhändiger Unterschrift. Hamburg, am 30. August 1845. G. Hcubcl's Buch- und Kunsthandlg. s1898.j Konnsburg, im lanuar 1846. r. r. Hierdurch beehre ich mich Ihnen dis er gehe»« ^nreigs ru machen, dass ich Herrn /Icber's öuck-, Kunst- und Xotiquariats- bandiung kieselbst käuflich (ohne ^ctiva und krssiva) übernommen und dieselbe unter der Kirma Kberbsrät Hofmeister'« Lueli-, Kunst- und ^nti^unrints- iiLndlunZ mit Anfangs dieses labres eröffnet bade. In der DretericH'schen Luchhandlung in Oöttingen, unter der vortrefflichen Leitung des Herrn Kr. Vcälemmer (auf dessen ange- bogenes Aeugniss ich hinruweisen mir er laube), den Luchhandel erlernt, conditionirts ich such bis jetrt in derselben, und glaube mir in dieser 2eit die rum vortheilbaiten 6e- trisbe eines Oescbäkts nötbigen Kenntnisse erworben ru haben und richte daher an 8ie die hüllicke Nitte: mir gütigst «in Ooato ru eröffnen, meinen lXamen auk Ihre -vuslisierungsliste ru ss treu, und mir Ihre Novitäten gleichrsitig mit anderen Handlungen in doppelter ^4n- rabl, von interessanten Klugscbristen 4 bis 6 Kxpl., sowie klacate, Zubscriptionslisten etc. einrusendsn. Stets wird es mein aufrichtigstes öestre- ben sein, Ihr mir gütigst geschenktes Ver trauen in jeder IVeise ru rsvktlsrtigen. Kür mein antiquarisches dsscdaft erbitte rch mir 2 Antiquar- und ^uctionscataloge, und sind mir auch Offerten von ru verkaufenden IVerken in ganrer Anklage stets willkommen. 2ur Oompletirung meiner l-eihbibliothek erbitte mir uute belletristische lVeuigkeiten in einfacher 2alü rur kost. 41 *