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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.09.1846
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1846-09-15
- Erscheinungsdatum
- 15.09.1846
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- Deutsch
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1037 1846.) Diese Antwort möchte nicht so glücklich sein, da sich z. B. die Eng länder, mit denen wir doch freundschaftlich und zu einem humanen Zwecke zusammentrelen, schwerlich damit zufrieden erklären würden. Sie würden uns mit dem Vorwürfe eines unwürdigen Hinterhaltes nicht verschonen; sie würden uns sagen, daß wenn unsere sonstigen in ländischen Gesetze eine Auslegung des Tractats zur Folge hätten, die von der ihrigen verschieden wäre, wir es ihnen zuvor ehrlich hätten mit theilen sollen, und würden eine nachträgliche Vereinbarung darüber for dern, die wir ohne als Intriganten zu erscheinen, wohl nicht ablehnen könnten. Auch sehen wir in dieser Ausdehnung des geistigen Eigenthums kein so großes Unrecht: im Gegentheil schiene es uns nicht unbillig, wenn der Schutz bis auf die Uebersetzungen selbst ausgedehnt würde. Der furchtbaren Concurrenz, von der hauptsächlich unsere schönwissen- schaftliche Literatur fast ganz erdrückt wird, dem Zustande unseres schmachvollen niedrigen Honorars wäre damit ein Ende gemacht, und auch die Engländer und Franzosen würden damit gewiß nicht unzufrie den sein. Doch davon ein andermal mehr. Jedenfalls berechtigen wir durch dieses Zugeständniß die Frage nur mehr, die des weiteren von Stuttgart aus gestellt wird: ob denn England für diese unläugbaren Opfer bei den Steuerbestimmungen einen Ersatz oder wenigstens eine billige Pärität gewährt habe! Wenn dann diese Frage von derselben Seite aus verneinend, von anderer aber bejahend beantwortet wird, so müssen wir zur Ent scheidung zuvor die Zollsätze selbst heranziehen. Der preußische ist fünfzehn Groschen auf den Centner. Der sonst außerordentlich hohe englische wird durch den Vertrag, ungefähr im Sinne einer schon früher für solchen Fall gegebenen Parlamentsacte, auf die Hälfte herab gesetzt und bestimmt dann: für Bücher seit 1801 gedruckt und zuerst in England produzirt 16 20-s, für alle anderen Bücher 5 Dieser anscheinend so große Unterschied wird aber von England dadurch gerechtfertigt, daß es auf seinen Zoll auf das zum Drucke bestimmte Papier, der 4 27 -f beträgt, und um welchen die englischen Buch händler beider Concurrenz im Nachtheil seien, Rücksicht zu nehmen habe- Zieht man diesen Papierzoll vom Bücherzoll ab, so verwandeln sich die beiden Ansätze in 11 ^ 23 -s und in 3 Groschen. Die letzte Rubrik wird aber offenbar für den internationalen Ver kehr die bedeutendste sein. Das internationale Verlagsrecht unterdrückt so wie so bei dem größten Theile der nach 1801 erschienenen Werke den gegenseitigen Nachdruck, und die Vectheidigung, welche die den preußischen Bestimmungen sonst eben nicht günstige Cotta'sche Buch handlung dem Vertrage angedeihen läßt, so wie ihr den übrigen Staa ten des Zollvereins gegebener Rath, sich anzuschließen, zeigt deutlich, welchen Gewinn sie sich bei anderen Werken von der englischen Zoller- Mäßigung verspreche. Besonders möchte dies mit Ausgaben der latei nischen und griechischen Classiker der Fall sein, ferner mit unseren eige nen, von denen Göthe und Schiller in England sehr verbreitet sind, Nnd mit englischen Uebersetzungen derselben, die in Deutsch land veranstaltet werden, endlich mit den älteren englischen Schriftstel- !°tn, z. B. dem Shakespeare selber. Die Awickauer und Tauchnitzer Ausgaben haben jetzt diese Aussicht; auch hat sich Sachsen unter dem "sten September dem Vertrage schon angeschlossen. Nur das ist an der Abfassung des Traktates zu vermissen, daß keine Bestimmung für den Fall der Aufhebung des englischen Papier- Zolles getroffen ward. Denn in diesem Falle würde der Unterschied der Zollsätze allerdings schon bedeutender ins Gewicht fallen, und bei der Wgen Richtung des britischen Volksgeistes zur Handelsfreiheit ist die Sache nicht unmöglich. Uebrigens werden wir, da die Angelegen heit noch weiteren, sowohl intellektuellen als materiellen Stoff zu lie fern verspricht, aus dieselbe zurückkommen. Die Langsamkeit der Buchhändlerverscndungen. Unter dieser Ueberschrift enthalten die Börsen-Nachrichten der Ostsee Folgendes: „Ein großer Theil der deutschen Verlagsbuchhändler scheint von der Wichtigkeit eines raschen und schnellen Betriebs ihrer Verlagsarti kel keine Idee zu haben. Leipzig ist der Mittelpunkt des deutschen Buchhandels, der große Stapelplatz desselben. Es wird aber immer mehr Sitte, dort kein Lager zu halten, sondern die eingehenden Be stellungen vom Wohnorte aus zu expediren. Dadurch mag etwas an > Lagerungskosten erspart werden, der buchhändlerische Verkehr selbst ' wird aber ungemein erschwert. Es vergehen Monate, ehe man aus fernen Gegenden ein Büchlein, das eine Zeitfrage behandelt, in der Provinz erhält, das in acht Tagen in des Bestellers Händen sein könnte, wenn es in Leipzig aus dem Lager vorräthig wäre. Der Besteller, der, ohne Schuld des Sortimentsbuchhändlers, seine Wünsche so langsam und spät erfüllt sicht, verliert darüber die Luft, neue Bestellungen zu machen. Das augenblickliche Interesse, das die Sache vielleicht hatte, ist erloschen, die Frage erledigt, wenn eine Broschüre nach einigen Monaten eintrifft. So bestellte Referent „Langseldts Beiträge zu den Verhandlungen über Reform des Steuerwesens in Mecklenburg" (Gü strow. Verlag von Opitz.) Einige Monate vergingen, ehe die Schrift hier ankam. Die'geringe Diskussion, die der Gegenstand in der Presse erzeugte, hatte längst aufgehört und Referent durch das lange Warten die Lust verloren, noch einige andere, denselben Gegenstand behan delnde Schriften zu verlangen. Die Aachener Zeitung vom 12. Juli brachte schon ein ausführli ches Referat über Hansemann's Schrift: „Die Mahl- und Schlacht steuer." Ein Referat der Kölnischen Zeitung vom 2. August beginnt mit einer Verwunderung, „eine so äußerst interessante und gewichtige Schrift, wie diese von Hansemann, noch nicht nach Verdienst bespro chen und gewürdigt zu sehen-" Die Schuld liegt nicht an der Presse, sondern an dem Verleger, Hrn- Mayer in Aachen, der diese Schrift so lieb hat, daß ec sie nicht verschickt, sondern auf dem Lager in Aachen behält. Uns ist es wenigstens noch nicht möglich geworden, seit An fang Juli ein Exemplar davon zu erhaschen, weil in Leipzig keins vor räthig ist. Dergleichen Beispiele ließen sich gar manche anführen und da durch der Beweis liefern, daß ein so langsames Expediren vom Wohn orte aus nur nachtheilig auf das Buchhändler-Geschäft selbst wie auf den Austausch und den Verkehr von Ideen einwirkt." Bitte. Ein verarmter ehemaliger College (dessen Namen wir der Re daction dieses Blattes nannten), Vater einer ichr zahlreichen Fa milie, ist nicht im Stande diese zu ernähren und will eine Leihbibliothek errichten, es fehlen ihm aber dazu die Mittel gänzlich. Er wendete sich bereits brieflich an einen Theil der Herren Verleger hierzu geeigneter Werke und bat um 1 Excmpl. äußerlich unscheinbarer und daher nicht gut verkäuflicher, belletristischer Artikel, theilwcis auch mit dankenswerthem Erfolge, großen Thcilcs aber ohne Erfolg —wir unter stützen dies Gesuch hiermit nochmals und erbieten uns zur Beförderung. Auch da, wo des Bittenden Name im Verlust-Conto steht, wolle man ihm eine Unterstützung nicht versagen, er bedarf ihrer dringend und die Gabe ist für den Einzelnen eine kleine, für den Empfänger eine sehr große. Gebhardt K Reisland in Lcipzig- In Betreff der Aufforderung an Hrn. Lippert »en. in No. 72 verweisen wir hiermit auf dessen im heutigen Anzeigeblatte -ub No-6775 befindliche Anzeige, wodurch gedachte Aufforderung, soweit sie den Auf geforderten persönlich betrifft, ihre Erledigung findet. d. R- 154 Dreizehnter Jahrgang.
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