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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 30.10.1846
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1846-10-30
- Erscheinungsdatum
- 30.10.1846
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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1253 1846.^> sanguinisch zu sein wohl annehmen, daß unter diesem Achtel ein sehr hübscher Umsatz an deutschen Büchern gemacht werden kann, wenn man erinnert, daß dieses Achtel eine halbeMillion Menschen ist. Zu dem habe ich in meinem Bericht auf die große Wichtigkeit hingewiesen, die der gebildeten amerikanischen Bevölkerung beizumessen ist, den Universitäten und öffentlichen Bibliotheken. Mir liegt eine andere Kritik meines Berichts vor, die von einem früheren deutsch-amerikanischen Buchhändler in die in New-Vork er scheinende „deutsche Schnellpost" eingerückt, und zwar gleichzeitig mit dem in No. 92 abgedruckten Briefe geschrieben ist. Diese Kritik wirft mir gerade das Gegentheil von dem vor, was mir der Einsender des Artikels in No. 92 zum Vorwurf macht. Sie greift nemlich den Theil meines Berichtes an, der über die Deutschen in Amerika im Allgemeinen spricht und tadelt, daß ich „hauptsächlich auf Ame rikaner und nur nebenbei auf einige Deutsche" rechne. In einer unter dieser Kritik abgedruckten Antikritik der Redaction be merkt diese wörtlich: „Daß eine größere de utsche buchhänd lerische Unternehmung, wiediehier projektiere,haupt sächlich aufdieUnterstützung des a nglo-a me rika Nischen undnurnebenbeiaufdiedesdeutschenPublicumsrech- Nen müsse, glaüben wir selbst. Die Einkäufe, welche fürdie amerikanischenBibliotheken alljährlich in Eu ropa geschehen, würden allein schon den Ausschlag geben." Vor einigen Tagen erhielt ich einen Brief von einem der ausge zeichnetsten amerikanischen Gelehrten, aus dem ich folgende Stelle in wörtlicher Uebersetzung hier einschalte: „Ich bedaure sehr, daß sich der Ausführung Ihres Planes so viele Hindernisse entgegenstellen, und bin erstaunt, daß es so schwierig ist, eine so unbedeutende Summe unter den gebildeten und wohlhabenden deutschen Buchhändlern zusammen zu bringen. Ich habe nicht den allergeringsten Zweifel am Erfolge des Unternehmens, aber hoffe, daß ^hre Geschäftsfreunde weder mukhloS noch ungeduldig werden mögen, Wenn eine kurze Zeit vergeht, ehe es in voller Wirksamkeit steht. Es giebt auf der Welt kein lesenderes Volk als das mistige; unsere moralischen und intellektuellen Sympathien sind viel mehr deutsch als englisch: der Geschmack an deutscher Literatur wächst ungemein schnell und es fehlt nur an den Mitteln, diesen Geschmack zu befriedi gen, um einen bedeutenden cisatlantischen Umsatz von den besten Er zeugnissen der deutschen Presse und deutscher Intelligenz zu sichern, hoffe zuversichtlich, daß Ihr Plan bald ins Leben tritt." Hält man nun obige beiden Kritiken, dieAntikritik und den Brief bes amerikanischen Gelehrten, gegeneinander, so glaube ich, wird sich weine Angabe über die Aussichten eines Etablissements in den Verei nigten Staaten als ziemlich die rechte Mitte haltend Herausstellen; und ich kann bei dieser Gelegenheit nur wiederholt daraufhinweisen, daß es für das projektirte Unternehmen von der größten Wichtigkeit ist,' daß eS schnellmöglichst ins Leben trete. Es läßt sich allerdings der bestimmte Erfolg desselben nicht im Voraus in Ziffern angeben, wie das bei keinem großen Unternehmen geschehen kann; daß aber gerade dieses Unterneh men unter den günstigsten Auspicien ins Leben träte, wenn es bald be gründet würde, kann wol nicht in Zweifel gezogen werden. Ich mei- nestheils bin eben so sehr von der künftigen Blüthe des Etablissements in rein merkantilem Sinne überzeugt, als ich von der hohen Wichtigkeit, die das Unternehmen für den ganzen deutschen Buchhandel hat, als Mittel zu Eröffnung eines großen neuen Absatzweges für seine Produk tionen, durchdrungen bin, und ich empfehle den Herren Verlegern mit Ueberzeugung, das Etablissement recht bald ins Leben zu rufen. Leipzig, den 25. Oktober 1846. Rudolph Garrigue. Wir Schwaben müssen allerdings zugestehen, daß wir in einem höchst wichtigen Punkte gewaltig im Nachtheile sind gegen unsere Brüder, namentlich im nördli chen Deutschland. Diese sind meist schon in zarter Jugend sehr klug: bei uns dagegen kommt leider der Verstand, wenn überhaupt, erst mit dem vierzigsten Lebensjahre. Weil nun aber hier zu Land wenig stens ein Theil der Leute über vierzig dies selbst fühlt, so ist es bei uns von alter Zeit her Brauch, alle wichtigeren Gegenstände blos durch Männer entscheiden zu lassen, die das 40. Jahr passirt oder, wie man hier sagt, das Schwabenalter erreicht haben. So wurde denn auch der Entscheid über den Beitritt zum internationalen Vertrage blos Männern übertragen, die das Schwabenalter schon auf dem Rücken haben. Freilich aber muß noch weiter zugestanden werden, daß nicht allen Schwaben mit dem 40. Jahre der Verstand zusallt, und die Ver- muthung des Einsenders des Artikels im Börsenblatt Nr. 91 könnte daher leicht zur Wahrheit werden. Sollte nun dieser Fall eintreten, sollte Schwaben in der That nicht eben so nachbargefällig und klug sein, wie das Königreich Sachsen, und dem für Deutschland so günstigen Preu ßischen Vertrage nicht beitreten, so können wir dann eben nur bitten um nachsichtige Beurtheilung von Seiten unserer norddeutschen Brüder, die so glücklich sind, schon in der Wiege als Angebinde empfangen zu haben, was uns Schwaben nur zuweilen erst das 40. Jahr bringt. Ob übrigens Herr Stoppa ni, der im Königreiche Sachsen ge boren ist und auf dem also das Verhängniß, das uns Schwabenkinder drückt, nicht lastet, für oder gegen den Beitritt zum Vertrage ist, wissen wir nicht zu sagen. Stuttgart, den 20. Oktober 1846. A n z e i g e b l a t t. (Inserat- von Mitgliedern de« Börsenverein« werden die drcigespalten« Zeile mit ö Pf. sächs-, alle übrigen mit IVPi. sächs. berechnet.) Geschäftliche Einrichtungen und Veränderungen. s8087.j Lsslingeii, den 1. Aug. 1846. Indem icll mick kisrmit beelire, Iknen ^nxuxeigen, dass mit keutigem Inge Herr ^arl Lckill, Kisker Associs der Herren Seck « b'ränkel !„ Stuttgart, als Ikeilkaber in weine Verlagskandluug und litkograpbiscke ^unstanstalt eingetreten ist, erlaube ick mir, kncb in Betreff weiterer Verkältnisse, auf un- nackfolgendes gemeinsekaktlickss Oirculär "Mruweisen und xeiekne xeiekne Acktungsvoll Svlrreilber. 8tuttgart u. Bsslingon, den I. Ang. 1846. Vorstokeiidem baden wir beirufügen, dass wir die genannten kesckäftsxweige unter der K'irma: 8elu eiliei- u. 8eIiiII in 8iultA:rri u. L88ÜNK6N fortkükren werden und dass wir unsern mekr- jäkrigen Ibreund und Mitarbeiter Herrn Ovar, liiinnniiivdm dabei betkeiligt und ibm Onter- sebrikt gegeben Kaden, weleber 8ie, wie der unsrigen, Klauben beimessen wollen. Das dem Kesckäkt bisber bewiesene Ver trauen werden wir durcb kortwäkrenden Hin blick auf das Bedürfnis« der 2eit und eins sorgfältig« Ausstattung unserer Artikel ru recktlertigen uns bemüksn, um iknen auck kür die lbolge den Beifall und dis gute Auk- nakme nu sickern, deren sie sick ietrt in nickt geringem blasse ru erfreuen bade» Oer Verlag wird künftig von Stutt gart aus «xpedirt, die Leitung der litt» ogral- pkiscken Anstalt aber wird, wie Kis ker, von unserm 1. K. 8vb r eib er liagen besorgt. wie in Llss- Vis Oommissions-Verbal tnisse, mit Aus- nabme der 8tuttgarter, bleiben unverändert. >Vir ersucken 8ie von den Vntersckrik- ten unser« Oireulairs Bemerkung xu nekmen und xeicbnen Acktungsvoll und ergebenst «»edrt iber L ^tlitll.
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