Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1846
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1846-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1846
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18461113
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-184611133
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18461113
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1846
- Monat1846-11
- Tag1846-11-13
- Monat1846-11
- Jahr1846
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
1328 An Herrn v. Trattncr in Wien. Berlin, 3. Juni 1788. Schämen sollten sie sich, wenn Sie noch der Scham fähig sind, daß Sie mir, als Ihrem ehemaligen 6jährigen Buchhandlungsfactor Sellens mecücinnm cllnlesm nachgedruckt haben. Ihr gebührendes Diplom sollen Sie desfalls in allen gelehrten und politischen Zeitungen lesen. Uebrigens muß ich Sie über Ihre Dummheit beklagen, daß Sie den Nachdruck nach der zweiten Auflage veranstaltet haben, während daß ich diese Ostern schon die vierte verbesserte geliefert habe. Wie ich höre, so haben Sie zwei abgefeimte Spitzbuben in Ihrer Handlung, einen Namens Litke, der andere Henry. Der Erstere hat als Dieb schon in den Zeitungen paradirt, und der Andere soll ehestens auch paradiren. Gleich und gleich sucht sich, gleich und gleich sinkt' sich! Gott gebe Ihnen in Ihrem 74. Alter ehrlichere Gedanken als bisher, sonst möchte Ihre, des heiligen römischen Reichs erkaufte ritterliche Seele wohl zum Teufel marschiren. Mit derjenigen Achtung, deren ein Nachdrucker würdig ist, verharre ich Ihr gar nicht geneigter Diener rc. Herrn vr. und Prof. Pfingsten in Erfurt. Berlin, 21. Juli 1789. Bei den Verationen zweier dasiger Buchdrucker muß mir wohl alle Lust vergehen, die Uebersetzung von Sage in Erfurt drucken zu lassen. Mein weniges mit andern Verlagsartikeln erworbenes Geld bin ich nicht geneigt, in Erfurt zu verlieren. H. ... drängen sich Mannspersonen auf, aber ein guter beim Pu blikum in Credit stehender Schriftsteller thut das nicht. Der muß nicht in Verlegenheit sein , seine Werke an den Mann zu bringen. Nur gelehrte Tagelöhner können sich herabsetzen. Daß der Name Pfingsten in der jetzi gen gelehrten Republik verdächtig ist, beweist der schlechte Absatz und das Naserümpfen der Buchhändler, wenn sie den Namen Pfingsten auf dem Titel eines Buches lesen. Wenn die Sache mit Sage ja von Ihnen gerichtlich behandelt wer den soll, so wird es Ihnen schwer werden, manchen Knoten aufzuldsen; auch möchte ich den Richter sehen, der mich zwingen soll, ein weitschwei figes (Originalwerk) in einer noch weitschweifigeren Uebersetzung von Hrn. vr. Pfingsten zu übernehmen. Denn daß sie ein ausgedehnter Autor und Uebersetzer sind, ist nur allzu bekannt. — Die in Ihrem letzten Briefe gebrauchten Wörter: Betrüger, Betrü gereien sollen Ihnen, wenn Sie in hoher Person nach Berlin kommen, in gut deutsch erponirt werden. Dies gibt Ihnen zur Nachricht der Buchhändler Himburg. Herr Postsecretair Sork in Marienwerder. Berlin, 26. August 1790. Von dem, was ich Ew. Hoch Edelgeboren unterm 12. dieses so gerade geschrieben habe, nehme ich kein Jota zurück, vielmehr bekräftige ich's in seinem ganzen Umfange. Die Phrasis Ihres Schreibens vom 7. dieses lautet: > „Herrn Himburg's Plan war also nur eine feine Erdichtung, um mich abzuschrecken, mit Maurer Geschäfte zu machen rc. Einen solchen Ausdruck wird Jeder, der kein grönländischer Boots knecht ist, als plump erklären. Und damit Sie nicht glauben, ich sei der Ausleger dieser Phrasis, so hören Sie was Adelung im 1. Bande, S- 1734, seines Wörterbuchs darüber schreibt: „Erdichtung: nach dem gemeinen Sprachgebrauch hängt diesem Worte „der gehässige Nebenbegriff an, und da ist eine Erdichtung eine etwas „gemilderte Benennung einer Lüge." Hier haben Sie nun über das Wort Erdichtung Ihre Abfertigung, und nun zu einer kurzen Zergliederung Ihres Briefes vom 20. dieses. Sork. Ew. -c. Antwort vom >2. dies, ist sehr unschicklich und beleidigend ausge fallen. Noch nie hat ein Kaufmann, der mich nur für mein Geld bedient, so be gegnet. Himburg. Unschicklich könnte ich eben nicht sa. gen, vielmehr war sie auf das Wort Erdichtung sehr paffend. Beleidigend? Wie man in den Wald schreit, schallt eS wieder. Welche Inkonsequenz? Weil Sie mir für Bücher Geld bezahlen, urzo wollen Sie das Recht haben, mir Ungezogen heiten zu schreiben? Ich bin nicht Ihr Bedienter für Geld, Sie bekommen für Geld Bücher, und an den Büchern ver dienen Sie zweimal mehr als ich. 99 Was ich von Ihnen erhalte bezahle ich baar, und so glaubeich, für das Meinige reden zu dürfen. Wollen Sie mir das nicht leisten, was mich lmir) Andere einwilligcn, und wozu ich Ihnen gleiche Mittel und Gelegenheit anweise, so können Sie'S bescheiden sa gen , aber in keinen so groben und be leidigenden Ausdrücken. Diese verbitte ich mir sehr, sonst dürste die Sache keine gute Wendung nehmen. Lassen auch von ihrer Wohlgezogcn- heit ein schlechtes Urtheil fassen. Jeden ehrlichen Mannes Pflicht ist es, zu bezahlen wenn er schuldig ist. Hat der Käufer gegen den Verkäufer etwas zu erinnern, so wird dieser Wohl so billig sein, gegründete und artige Er. innerungen anzunehmen und Fehler ab. zuändern. Dies ist auch von meiner Seite, wo es möglich war, allemal geschehen. Was Ihnen Andere einwilligen, weiß ich nicht, mag'S auch nicht wissen. Jeder ist ja Herr von seinem Thun und Lassen, Maurer, oder wer cs sei, kann Ihnen die Bücher schenken, oder noch wohlfeiler als ich verkaufen, darüber kann ich nichts sagen, auch ist das nicht der Status con- tioversiuo, die Rede ist nur von dem Ausdruck „feine Erdichtung", ick «st Lüge. ES steht zu erwarten, welche Wen dung bei längerer Korrespondenz dieser Art die Sache nehmen wird. Nach dem natürlichen Rechte ist der Urheber eines Streites wohl mehr zu tadeln, als der, der sich dagegen vertheidigt. Gegen meine Wohlgezogenheit im Jüng lings- und im männlichen Alter hat noch keiner etwas einzuwenden gehabt, der von seiner Vernunft Gebrauch machte. Wer mich kennt, wird ein besseres Urtheil von mir fassen, als Sie, mein Herr Secretair. Mir ist die Zeit zu edel, als sie mir einer Zankcorrcspondenz zu ver schwenden. Sollten Sie sie aber fortzusetzen Lust haben, so bin ich auf dem Platz, grob und höflich, jenachdem Sie's veranlassen. Hrn. Pred. Bolle in Krenzlin. Berlin, 23. August 1792. Sie werden wohl im Jntelligenzblatt der allgem. Literat. Zeit, einen infamen Angriff von dem jetzt abgesetzten ü.üjunet minist, tzusülind. Schlüter, auf mich, gelesen haben. Sie werden aber auch ehestens meine Persiflage und Hrn. Hermes Unwillen wider diesen lüderlichen Menschen im Jntelligenzblatte lesen- Schon vor 8 Wochen habe ich einen Aufsatz an den Jenaischen Jacobinerclub zum Eindrücken abgesandt und vorgestern habe ich es diesen Herren dringend aufgetragen, sich nicht der schändlichen Partheilichkeit theilhaftig zu machen, sonst dürfte ihr Jntelligenzblatt ein literarischer Laternenpfahl werden, an welchem sie die Namen der Unbe- günstigten aufhängen. So muß man sich jetzt in der Welt durchbeißen. An die Schulbuchhandlung in Braunschweig. Berlin, 22. März 1794. Sie haben sich, meine mir sonst schätzbaren Herren Kollegen, durch den Nachdruck der Lntretiens sur Ire xlm-alit« lies monlles p. I''<mteiw.IIe, Iflö. mit Hrn. Bode's Anmerkungen, keiner rühmlichen Handlung theil haftig gemacht, und sich dadurch Eingriffe in mein Verlagseigenthum erlaubt. Es kann Ihnen auch nicht unbekannt sein, daß Fontenelle durch die Bodenschen Anmerkungen einen ungleich größeren Werth erhält, denn sonst würden Sie sie nicht genutzt und den Text einfach gedruckt haben. Hrn. Bode habe ich für diese seine Anmerkungen 12' Friedrichsd'or gezahlt und eben soviel an den französischen Uebersetzer, den ehemaligen hiesigen Professor üe In Vesux, welches, wenn Sie jemandem hier bevollmächtigen wollen, aus seinen Rechnungen eingeseben werden kann. Denn hier ist nicht die Rede von Prellerei, von weicher ich ein abgesagter Feind bin. Wir wollen sonach die Sache, wenn sie Ihnen auch komisch scheinen dürfte, ganz in der Stille und mit 30 Pfd. der besten braunschweigischen Würste abthun. Ich denke, jeder rechtliche Mann wird diesen Schadener satz äußerst billig finden. Sollten Sie aber diese» angebotencn billigen Vor schlag abweisen und zu nichtigen Exceptionen Ihre Zuflucht nehmen, so glauben Sie, daß ich Mittel habe, es Ihnen zehnfach lheucer empfinden zu lassen, als die 30 Pfd. Würste werth find. Herr Rath Campe, als Eigenthümer der Schulbuchhandlung, wird auch als Philosoph Billiakeit an die Stelle des Eigennutzes treten lassen. Sie werden mir wohl bald antworten rc.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder