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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.11.1902
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1902-11-13
- Erscheinungsdatum
- 13.11.1902
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
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264, IS. November 1S0S. Nichtamtlicher Teil. SS47 Die Hx Iibrl8-Ausstellung im Deutschen Buchgewervehaus zu Leipzig. Die zur Zeit im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig veranstaltete Lx üb.j -Ausstellung ist namentlich dadurch von ganz besonder« Interesse, daß sie nicht allein eine reiche Zahl hervorragender Stricke von Bibliothekzeichen enthält, sondern daß sie einen vollen Ueberblick über diese eigen artigen Beigaben der Buchkunst bietet Wir können die Entwicklung dieser Zeichen zurück verfolgen bis in ihre Ent stehungszeit, die sich unmittelbar an die Erfindung der Buchdruckerkunst anschließt, also bis ins fünfzehnte Jahr hundert hinein. Die altern hier ausgestellten klr libris entstammen der Bibliothek des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig und der Sammlung des Herrn Grafen zu Leiningen- Westerburg in Neupasing bei München. Außer alten Drucken sind unter den ältern Stücken auch Handzeichnungen, zum Teil kolorierte, zu finden. Sehr übersichtlich angcordnet und daher für Studienzwecke vornehmlich geeignet sind die umfangreichen Kollektionen des Grasen zu Leiningen- Westerbucg, die sich aus Kloster-Lx libris, solchen geistlicher Personen, Darstellungen von Bibliotheks- und andern Jnnenräumen, heraldischen, allegorischen und dem ungarischen Fürstenhaus angehörigen Zeichen zusammensetzen. Hat es Perioden gegeben, wo die Existenz dieser kleinen Blättchen fast völlig in Vergessenheit geraten war, so läßt sich doch auch auf diesem Gebiet der Kleinkunst die Be obachtung machen, daß ihre Ausübung in mächtigem Auf blühen begriffen ist. Zu neuem Leben erwachte dieser Zweig der Kunst, als nach der Wiederaufrichtung des Deutschen Reichs ein Sonnenstrahl auch wieder ein lebhafteres Kunst empfinden wachrief. Die Gegenwart ist deshalb auch stark vertreten, und gern wendet man den Blick ihren Erzeugnissen zu. Wir sehen, wie selbst die ganz Großen, Künstler wie Klingor und Thoma, es nicht unter ihrer Würde halten, sich mit der Ausführung solcher Kleinigkeiten zu beschäftigen. U. a. sehen wir von dem erstgenannten das gedankentiese ltx übrls für den Kunsthändler Fritz Gurlitt mit dem Spruch »Fuß aufs feste, Aug' auf's beste», das einen am Meeres strand sicher seinem Ziel zustrebenden Wandrer zeigt, den die Lockungen der Welt, verkörpert in einer über die bewegten Wogen hinschwebenden schönen Frauengestalt, nicht beirren können. Daneben fällt des Künstlers eignes Bibliotheks zeichen ins Auge, eine herrliche Frauengestalt in unverhüllter Schönheit, die Muse, die sich von einer stimmungsvollen Knstenlandschaft wirksam abhebt. Eine entzückende Formen- behandlung weist auch das der Schriftstellerin Assenijeff gewidmete Lr übri- auf. Ganz anders mutet dagegen wieder Thoma's etwas derbe, doch echt deutsche Märchenphantasie an, die eine reizende Verkörperung findet z. B. in seinem eignen Zeichen, einem fackeltragenden Jüngling, der in der Nacht auf einem rätselhaften Fabelwesen reitet, oder einem andern L» llbre, aus dem ein Meergott aus den Fluten eine Muschel empor hebt, der zwei Putten Perlen entnehmen und sie im Sonnen glanz leuchten lassen. Verwandt mit diesen phantasiereichen Schöpfungen sind auch diejenigen O. Greiners, dessen klr librls vr. P. Hartwigs einen in Betrachtung antiker Scherben versunknen Archäo logen darstellt, vor dessen geistigem Auge sich eine herrliche Schale bildet, die zwei nackte Männer über ihm emporheben Wunderbar versinnbildlicht dieses Blatt die Aufgabe des Archäologen, der aus spärlichen Resten die antike Welt vor uns erstehen läßt. Als ein geistreicher Li lilnis - Künstler ist auch H. Vogeler anzusehen, dessen Blätter voll tiefer Gedanken und poetischen Inhalts sind und seine Meisterschaft auch in der Behandlung der Pflanze und Landschaft zeigen — Ein Zug ins Klassische ist den Arbeiten F. Staffens eigen, während Sattler auch hier wieder seine Vorliebe für archaisierende Richtung bekundet. Unverkennbare Eigenart verraten auch die liebevoll be handelten Blätter von Bruno Hsroux, Fritz Schuhmacher, Molitor und Fritz Erler. Der frische, fröhliche Schweizer Hirzel liebt mehr rein landschaftliche Motive, während Otto Eckmann sich auch auf diesem Gebiet als der formensichre Meister stilisierter Tiermotive erweist. Unter den übrigen deutschen Künstlern sind u. a. noch mit interessanten Stücken vertreten Barlösius, Thiersch, Hilde brandt, der Heraldiker Döpler d. I., Wenig und Dasto. Mit den hier erwähnten Künstlern ist die Reihe der Lx libris- Zeichner der Jetztzeit keineswegs erschöpft; leider verbietet es der Rahmen einer kurzen Besprechung, sie alle hier namhaft zu machen. Ernst Kiesling. Kleine Mitteilungen. der in den Gemeindeschulen gebrauchten Lernmittel eine Gefahr für die gesunde Entwicklung der Schulbuch-Litteratur. Er ver kennt nicht, daß der häufige Uebergang der Gemeindeschüler von einer Anstalt zur andern zu gewissen pädagogischen und wirtschaftlichen Bedenken gegen die jetzt übliche freie Wahl der Lernmittel berechtigt. Er ist aber der Meinung, daß es Mittel giebt, die das Berechtigte jener Bedenken beseitigen. Dagegen hält er die Schäden, die durch Vereinheitlichung der Lernmittel herbeigeführt werden, für so groß, daß ihnen gegenüber die beobachteten Mängel gering erscheinen.- Diese Erklärung ist der städtischen Schuldeputation mit der Bitte überreicht worden, den auf Vereinheitlichung der Lernmittel gerichteten Bestrebungen nicht Folge zu geben. Konkurs Dampfbuchbinderei-Aktiengesellschaft vor mals F. A. Barthel in Leipzig. — Zu der Konkurseröffnung über das Vermögen der vorgenannten Gesellschaft (vergl. Nr. 260 d. Bl., Seite 9l53) wird von der Gesellschaft folgendes ge schrieben: -Aus unfern Antrag hat das Königliche Amtgericht Konkurs zum Vermögen unsrer Aktien-Gesellschaft eröffnet. Zur Ver-q meidung etwaiger Mißverständnisse gestatten wir uns, hierzu folgendes zu bemerken: Unsre Fabrik war und ist gut beschäftigt; infolge persönlicher Differenzen zwischen einigen unsrer Haupt aktionäre aber fehlte es uns momentan an genügendem Betriebs kapital; nur deshalb haben wir, um keinen unsrer Herren Gläubiger zu benachteiligen, uns zum Anträge auf Konkurseröffnung ent schlossen. Unser Geschäftsbetrieb erleidet durch die Konkurseröffnung nicht die mindeste Störung, da die Konkursverwaltung bereits beschloß, die Fabrik in der bisherigen Weise fortzubetreiben, ihr auch voll einem hiesigen großen Bankinstitute die hierzu erforder lichen von uns übernommenen Arbeiten werden daher prompt er ledigt; wir nehmen weitere Aufträge gern entgegen und werden sie wie bisher in der solidesten Weise ausführen. Weiter ist nach den hierüber bereits gepflognen Verhandlungen anzunehmen, daß das gegenwärtige Provisorium nicht allzu lange währen wird.« Wie man weiter hört, sollen die Aktiva 1 150 000 ^ betragen, die Passiva dagegen nur 900 000 so daß eine Ueberschuldung bei Eröffnung des Konkurses nicht Vorgelegen habe. Post. — Aus der Statistik der deutschen Reichs-Post- und Telegraphen-Verwaltung, die in diesen Tagen für 1901 heraus gekommen ist, macht der Reichsanzeiger folgende Angaben, die ein abermaliges bedeutendes Anwachsen des Postverkehrs bezeugen: Durch die deutsche Neichspost wurden im Jahr 1901 ins- 227,8 Millionen oder 4,47 Prozent mehr als im Vorjahr, während in diesem die Zunahme (zu einem erheblichen Teil infolge der am 1. April 1900 erfolgten Aufhebung der Privat- Postanstalten und Ausdehnung des Postzmangs auf verschlossene Ortsbriefe sowie des Geltungsbereichs der Taxe für Post ortssendungen auf Nachbarorte) 680,1 Millionen oder 15,41 Prozent betragen hatte. Unter jenen Sendungen befanden sich 1771,2 I(im^ Vorjahr 1689,8) Millionen Briese (einschließlich der 1230*
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