Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1929

lo, 12. Januar 1829. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Diese Zahlen beziehen sich vermutlich auf das Jahr I9LS. Im Jahre 1925 wurden 44 Zeitungen und 123 Zeitschriften, nämlich 167 periodische Veröffentlichungen in Estland gezählt. Finnland. Herr Navarro Salvador hat vom statistischen Hauptbüro Finnlands die folgenden Mitteilungen erhalten: Periodische Veröffentlichungen in Finnland: 1890: 133 1920: 345 1895: 163 1923: 393 1900: 228 1924: 499 1910: 380 1925: 489 1913: 401 1926: 516 Im Jahre 1926 erschienen 379 periodische Veröffentlichun gen in finnischer Sprache, 91 in Schwedisch, 50 in Finnisch und Schwedisch, 5 in andern Sprachen. Gegenwärtig erscheinen 469 periodische Veröffentlichungen in Finnland, wie uns Herr Lud wig Schönrock schreibt. Frankreich. Nachstehend nach der Libliogrspkis äs la krause, die sie nach den abgelieferten Pflichtexemplaren verzeichnet, die Zahlen des geistigen Schaffens in Frankreich im Laufe der zehn Jahre 1918 bis 1927: Jahr Bücher Musikalten Kunstblätter usw. 1918: 4484 1235 146 1919: 6361 1661 142 1920: 6316 2412 202 1921: 7626 2538 271 1922: 8515 3799 211 1923: 8784 3366 127 1924: 8464 3174 159 1925: 16054 2696 137 1926: 11095 4829 425 1927: 11922 3429 378 Die Bücher haben zugenommen: im Jahre 1927 waren es 827 mehr als 1926. Dagegen haben dis Musikalien und dis Kunstblätter abgenommen, erstere um 1400, letztere uni 47 Ein heiten. Der Überschuß der Verluste über die Gewinne betrügt 620. Die Pariser Nationalbibliothck hat 936 Geschenke im Jahre 1927 empfangen, d. i. 79 weniger als 1926. Die systematische Übersicht der Sibliograxkis äs Io Brunos erscheint seit 1926 nicht mehr. Wir bedauern dies sehr. Sie ge stattete uns, die Statistik der literarischen Produktion Frank reichs nach Wissenschaftsgebieten aufzustellen, indem wir Angaben benutzten, die wir anderwärts nicht finden. Die im letzten Jahre mit Hilfe der Veröffentlichung I-ss livrss äs I'auuss 1926 aus gestellte Einteilung war weit entfernt, jene zu ersetzen, die wir seit langer Zeit gewohnt waren, unseren Lesern zu bieten. Des halb verzichten wir diesmal aus eine Arbeit, die keinen wirk lichen Nutzen hatte. Nachstehend eine Übersicht der Bestände der Pariser Nationalbibliothek zu Beginn des Jahres 1928; die eingeklam merten Zahlen sind die im vorigen Jahre von uns veröffent lichten. Geordnete Bücher 4 280 000 <4 200 000) Sammlungen von Zeitungen und periodischen Veröffentlichungen 40 400 (40 062) Karten und Pläne 203 000 <201 040) Medaillen und Münzen 240 000 <234 000) Gravierte Steine 4 600 Kunstwerke 7 500 Stiche und Kunstblätter 3 045 000 <3 015 000) Die Bücher, Zeitungen, Karten und Pläne bedeckten im Januar 1928 einen Streifen von 94 Kilometer Länge (90,8 lim im Jahre 1927). Großbritannien. Im kublisksrs' Lircular vom 31. Dezember 1927 wird init Stolz gemeldet, daß die literarische Produktion Großbritanniens im Jahre 1927 die höchste Ziffer erreicht hat, die jemals ver zeichnet worden ist. Die Gesamtsumme von 13810 bibliographi schen Einheiten überschreitet die von 1926 um 1011 und die von 1925 um 608, die bis dahin die höchsten waren. Die neuen Bro schüren und Bücher, die die eigentliche literarische Produktion Großbritanniens bilden, waren 9588 an der Zahl im Jahre 1926 und im Jahre 1927 zählt man ihrcr-9963: die Erhöhung beträgt also nur 375. Die neuen Übersetzungen fallen von 401 aus 371 (Abnahme 30). Den beträchtlichsten Gewinn erzielen die Neu auflagen, die von 2810 auf 3476 steigen (Zunahme 666). Der Überschuß der Gewinne ist also 1011. Nachstehend die Ergebnisse der letzten 10 Jahre: Jahr Neuerscheinungen Neuauslagen Zusammen 1918 6750 966 7716 1919 7327 1295 8622 1920 8738 2266 11004 1921 8757 2269 11026 1922 8754 2088 10842 1923 9246 3028 12274 1924 9513 3193 12706 1925 9977 3225 13202 1926 9989 2810 12799 1927 10344 3476 13810 Die Rubrik »Neuerscheinungen» umfaßt die neuen Bücher, die neuen Broschüren und die neuen Übersetzungen. Die Zahl der Übersetzungen haben wir schon genannt: 371 gegen 401. Me Zahlen der neuen Bücher und der neuen Broschüren sind 8846 und 1117 gegen 8489 und 1099 im Jahre 1926. Zunahme: 357 und 18, was addiert die oben erwähnte Zahl 375 ergibt. Die Statistik nach Wissenschaftsgebieten (s. S. 42) weist in 13 Klassen eine Zunahme und in 12 Klassen eine Abnahme auf. In zwei Klassen ist der Zuwachs sehr beträchtlich: nämlich Jugendschriften und Romans (Klasse 19 und 18), die zusammen 816 Einheiten gewinnen. Den stärksten Verlust (— 124) erleidet Klasse 8 (Technologie). Die Monatsübersicht des kubUsdsrs' Circular zeigt, daß die Kurve der literarischen Produktion Großbritanniens im Jahre 1927 regelmäßiger war als 1926, wenigstens während der Monate Januar bis August. Dagegen zeigen die Monate Sep tember bis Dezember im Jahre 1927 Schwankungen, die im Jahre 1926 nicht vorkamen, übrigens finden sich die beiden Hauptsteigungen im Frühling und im Herbst im Jahre 1927 ebenso wieder wie 1926, nur mit dem Unterschiede, daß der Herbsthochdruck im Jahre 1927 in den Oktober fällt, statt in den September wie 1926. Der Dezembersturz 1927 ist wesentlich und beeinflußt den Maßstab des ganzen Jahres. Büchererscheinungen. 1926 1927 Januar 747 1053 Februar 962 1027 März 1409 1297 April 1211 1138 Mai 460 1153 Juni 1304 1056 Juli 1142 1104 August 769 928 1327 1437 Oktober 1297 1569 November 1301 1344 Dezember 870 714 Wie früher bemerkt kubUsbors' Circular, daß die Veröffent lichungen mit nicht mehr als 48 Seiten zu den Broschüren ge rechnet werden. Es wäre leicht gewesen, die Gesamtzahl der literarischen Produktion Großbritanniens noch beträchtlich zu erhöhen, wenn man die Flugblätter, die amtlichen Veröffent lichungen der Lokalbehörden, die Texte der Musikstücke usw. mit gezählt hätte. Doch ist das Organ des englischen Buchhandels jeder Übertreibung abhold. Es sucht ein getreues Bild der eng lischen Verlegertätigkeit zu geben. Daher werden aus mehreren Bänden bestehende Werke nur als Einheit gezählt, ebenso die Werke in Lieferungen. Unter der ehemaligen russischen Monar chie zählte die Zensur die kleinsten Flugblätter und alle Num mern der Zeitungen, so daß man zu beinahe astronomischen Zahlen gelangte. Diese Art des statistischen Bluffs liegt nicht im Wesen der Engländer. 41