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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 12.01.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-01-12
- Erscheinungsdatum
- 12.01.1929
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- Deutsch
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x° IO, 12. Januar 1929. Redaltioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d Dtschn. Buchhandel. 1. »Im Theaterleben, insbesondere der Großstädte, zeigen sich rn steigendem Maße Erscheinungen, die geeignet sind, die Empfin dungen der gesund denkenden Bevölkerung zu verletzen. Wir weisen auf folgende Auswüchse hin: die immer hemmungslosere und oft geistlose Darstellung des Nackten, das Hineinziehen von Perversi täten und zynischen Zoten in die Darstellung, die Verächtlichmachung von Ehe, Familie und Mutterschaft, die Verletzung religiöser Empfin dungen und Anschauungen weiter Volkskreise. Wir beantragen daher: Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministcrium zu ersuchen, a) bei der Reichsrcgierung auf eine Gesetzgebung hinzuwirken, welche geeignet erscheint, die vorstehend erwähnten Auswüchse zu beseitigen; K) in Preußen auf dem Wege von Verwaltnngsmaßnahmen unver züglich für Abhilfe Sorge zu tragen.« 2. »Durch Auslagen in den Zeitungsständen, Kiosken und Bahnhofsbuchhandlungen, durch Angebote gewisser Straßenhänd ler und durch Darstellungen an Litfaßsäulen und in Schau fenstern wird unser öffentliches Leben heute mit erotischen Erzeugnissen zum Teil widerlichster Art überflutet. Mit diesem ist eine Herabwürdigung von Ehe und Familie aufs engste verquickt. Weite Kreise sehen in dieser Entwicklung eine ungeheure Gefahr für die sittliche Neinerhaltung unseres Volkes, vor allem der Jugend. Auch wird die deutsche Kultur dem Auslände gegenüber dadurch verächtlich gemacht. Wir beantragen daher: Der Landtag wolle be schließen, das Staatsministerium zu ersuchen: a) bei der Neichs- regierung auf eine Gesetzgebung hinzuwirken, welche geeignet er scheint, die vorstehend erwähnten Auswüchse zu beseitigen; d) in Preußen auf dem Wege von Verwaltungsmaßnahmen unverzüglich für Abhilfe Sorge zu tragen.« Nach einer Meldung der Neuen Leipziger Zeitung hat sich auch der Reichsverband des Deutschen Schrifttums in seiner letzten Sitzung mit diesen Anträgen beschäftigt. Der Verband erachtet es für seine Pflicht, gegen eine erneute Beeinträchtigung der künstleri schen Freiheit und der freien künstlerischen Dispositionen sowie gegen die damit verbundenen Schädigungen der ideellen und materiellen Rechte des freien Schrifttums aufs entschiedenste Stellung zu nehmen. Verbotene Druckschriften. Das Schöffengericht Berlin-Mitte, Abteilung 203, in Berlin hat am 23. 11. 1928 für Recht erkannt: Die beschlagnahmten Zeitschriften »?etit 6üoe«, Hefte 1 und 2, sowie »Honni soit« Jahrgang 1928 Nr. 111 1) 8328 werden ein gezogen. Alle übrigen Stücke sowie die zur Herstellung dieser Num mern bestimmten Platten und Formen sind im Nahmen der §§ 41, 42 St.-G.-Bs. unbrauchbar zu machen. (203) 17 I 731/28 (244/28). Berlin, 2. 1. 29. StA I. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 231 vom 9. Januar 1929.) 1906 ins eigene Geschäftshaus an der Hauptallee verlegen. Durch ver schiedene Beziehungen zu seiner ehemaligen Heimat und den Tod der Besitzer der Buchhandlung Friedrich Stollberg in Merseburg (Saale) kam diese im Jahre 1922 durch Kauf in seinen Besitz. Das Arbeitsgebiet vergrößerte sich und fand durch die Tätigkeit des Sohnes Herrn Ernst Schnelle jun. lebendige Unterstützung. Die Angliederung eines zunächst noch bescheidenen Verlags gleicht die Arbeitseinteilung in einem Badeort, der nur während der beschränk ten Kurzeit floriert, günstig aus. Gestorben: am 7. Januar nach längerer Krankheit Herr Arthur Hai na u e r, Inhaber der Firma Julius Hainauer inBreslau. Seit 1. Januar 1898 war der Verstorbene Alleininhaber der altangesehenen Firma, die 1851 in den Besitz seines Vaters gelangt war. Er hat cs verstanden, die Handlung mit Umsicht und Tatkraft zu leiten, ihre einzelnen Abteilungen zielsicher auszubauen und dem Unternehmen das Ansehen zu verschaffen, das es heute — insbeson dere als Musikalienhandlung und -Verlag sowie Konzertagentur — in Breslau und darüber hinaus genießt. Ferner: am 5. Januar nach langem schweren Leiden Herr Jakob Weber, Inhaber der I. B. Grachs Bucht), in Trier im 50. Lebensjahre. Unter großer Beteiligung der Bevölkerung wurde der Verstor bene am Dienstag morgen zu Grabe getragen. Er stammte aus Nicdermohr in der Pfalz und erhielt seine buchhändlerische Aus bildung bei M. Nuppert in Zweibrücken. Danach war er in Frei burg, Karlsruhe und Düren tätig, überall Freunde hinterlassend, die den braven, fleißigen Gehilfen nur ungern scheiden sahen. — Herr Weber heiratete die Tochter des früheren Inhabers von I. B. Grachs Buchhandlung, Peter Philippi, und trat dann in die Firma ein, die er zu großem Ansehen und zur Blüte brachte. Als Buchhändler war er eine Zierde unseres Standes. Er war nicht nur Bücherverkäufer, sondern ein Mann, der seine Kunden auf Grund seiner umfassenden literarischen Kenntnisse in hervorragender Weise beraten konnte. Das wußte die Kundschaft und deshalb schätzte sie den Verstorbenen hoch ein. Sein Fleiß, seine biedere treue Ge sinnung und seine absolute Zuverlässigkeit in allen Dingen haben ihm im Leben nur Freunde geschaffen. — Die Buchhandlung wird von seiner Frau und seiner Tochter weitergeführt, die in langjähriger Tätigkeit von ihm angeleitet worden sind. Viele gute Freunde trauern um den Toten. Möge ihm die Erde leicht sein. H. v. S. ?ersonalnackrickten. 5V Jahre Mitglied des Börsenvereins. — Unser hochverehrter Kollege, der Hofbuchhändler Hellmuth W o l l e r m a n n, Senior chef der Firma Grüneberg's Buch- und Kunsthandlung Wollermann <L Bodenstab in Braunschweig wurde am 11. Januar 1879, vor nunmehr 50 Jahren, in die Mitgliederrolle des Börsenvereins aus genommen, nachdem er sich neun Monate vorher selbständig gemacht hatte. Wie der Jubilar seine Firma zu einer der ersten Braun- schweigs entwickelte und überhaupt stets mit ganzer Kraft und Energie und besten Erfolgen sich für das Buch und die buchhändle rischen Organisationen eingesetzt hat, so ist er auch dem Börsenver ein nicht nur stilles Mitglied gewesen. In verschiedenen Aus schüssen, so dem Ausschuß für das Börsenblatt, dem Nechnungsaus- schuh, dem außerordentlichen Ausschuß zur Beratung der Nestbuch handelsordnung und dem Wahlausschuß, hat er verdienstvolle Mit arbeit geleistet. Möge Herrn Wollermann, der Anfang dieses Monats auch seinen 75. Geburtstag feiern konnte, noch ein langer schöner Lebensabend nach diesem an Arbeit reichen Leben beschieden sein. 60. Geburtstag. — Am 12. Januar 1929 begeht der Buch händler Herr Ernst Schnelle in Bad Pyrmont den 60. Ge burtstag. Seine buchhändlerische Laufbahn begann in seinem Ge burtsort Merseburg (Saale) in der Buchhandlung Friedrich Stoll berg, deren Besitzer Herr Hermann Stollberg war. Nach mehreren Wanderjahren in den verschiedensten Städten als Buchhändler und zeitweise auch als Papierhändler und Absolvierung seiner Militär zeit kaufte er im Jahre 1894 die Buchhandlung Oskar Loewe in dem damals noch kleinen Badeorte Pyrmont. Hier begann die Nutzanwendung der angeborenen und erlernten kaufmännischen und buchhändlerischen Begabungen und Kenntnisse, und, immer eifrig schaffend, konnte er nach mehrfachem Lokalwechsel die Buchhandlung Hugo Bloch — Vor kurzem verstarb in Berlin Herr Hugo Bloch, der in weiten Kreisen des Buchhandels durch seine Tätig keit als gerichtlich vereidigter Sachverständiger bekannt war. Hugo Bloch wurde am 8. Dezember 1862 in Berlin geboren und, da er seine Eltern frühzeitig verloren hatte, im Reichenheim'schen Waisen- hausc erzogen. Er besuchte das Gymnasium, das er mit Prima reife verließ, lernte bei Fricdländer <L Sohn, wo er auch später noch als Gehilfe tätig war. Anschließend ging er nach Leipzig zu K. F. Koehlers Antiquarium, dessen Berliner Filiale er seit dem Jahre 1887 leitete, bis er Geschäftsführer von S. Calvary L Co. wurde, welche Firma er später übernahm. Schon vorher war er zum gerichtlich vereidigten Sachverständigen für das Antiquariat ernannt worden und übte diese Tätigkeit bis zu seinem Ableben mit bestem Erfolg aus. Sein liebenswürdiges Wesen und seine außergewöhnlich um fassenden Kenntnisse verschafften ihm großes Ansehen und einen Be kanntenkreis, der seine Hilfe und seinen guten Rat oft und gern in Anspruch nahm. L. I. SprecksaLl Achtung! I)r. Buntrock, Tetschen a. Elbe, Selbstverlegcr der Zeitschrift für Farbenindustrie (Firmen, die mit dem Genannten in Ver bindung stehen, werden um Nachricht an die Geschäftsstelle des Börsenvereins gebeten). Hans Heinrich Brüning, Stapeler Moor-Kassel; — Fred Morian, Köln-Amsterdam (Auskunft gibt Angelsachsen-Ver lag, Bremen). Dru^^E^H'« ch^Na* ch? *Sämtl^n Leipzig'. 44
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