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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.01.1929
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-01-15
- Erscheinungsdatum
- 15.01.1929
- Sprache
- Deutsch
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X- 12, IS, Januar 1929. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt s.dDtschn. Buchhandel. Ein Ktinstlerbrief an eine Redaktion. — Als Anders Zorn, Schwedens kraftvollstes Malergenie (übrigens der Sohn eines aus- gewandertcn bayerischen Braumeisters) seinen 50. Geburtstag feierte, rüstete sich das Witzblatt »Söndagsnisse« zu einer Festnummer, Zorn selbst wurde von der Schriftleitung um ein paar Zeichnungen ge beten und sandte sie mit einem Begleitbriefe ein, in dem er seine eigene Zeichen- und Radierkunst mit behaglichem Humor ins Lächer liche zieht. Das köstliche Schreiben, das auch in Tor Godbergs große schwedische Zorn-Biographie Aufnahme fand, lautet: »Lieber Herr Redakteur! Wollen Sie wirklich Zeichnungen von mir bringen? Ich zeichne ja aber nie! Schon in der Schule hatte ich immer solche Angst, wenn ich gerade Linien machen sollte, und sehen Sie, seitdem sitzt das fest in mir, daß nichts aus einem wird, wenn man keine geraden Linien machen kann. Krumme habe ich aller dings manchmal heimlicherweise gezeichnet, und hiermit sende ich Ihnen ein paar Proben davon, die Sie bringen können, wenn Sie wollen. Sic sind aus freier Hand gezogen. Sonst machen mir eigent lich nur sogenannte Blindekuhzcichnungcn Spaß. Dabei muß man mit zugcmachten Augen ein Schweinchen zeichnen und gucken, ob der Schwanz auch au die richtige Stelle kommt. Das mache ich aber auch gern, daß ich mit einer Nadel auf eine geschwärzte Kupfcrplatte Helle Striche kritzele und sie von einer Säure einfressen lasse. Dann die Schwärze wcgnehmen von der Platte und Nachsehen, was für ein Männchen daraus geworden ist! Nun geht man an die Wäschemangel, schmiert ein bischen Schwärze in die Striche, legt ein weißes Papier auf die Platte und läßt die Nolle über die ganze Geschichte gehen. Das gibt dann auf dem Papier einen Abdruck. Aber das Männchen, Herr Redakteur, kriegt dabei die Nase auf die andere Seite!« Verkekrsnackrickten. Änderung von Formblättern des Post- und Postschcckverkehrs. Aufbrauchsfrist für Zahlkarten. — Von der Deutschen Neichspost sind die Postanweisungen und Zählkarten sowie die Nachnahme- und Postauftragsformblätter mit anhängender Postanweisung oder Zahl karte wesentlich geändert worden. U. a. haben die Formblätter zum leichteren Aussüllen mit Schreibmaschine Normzeilenabstand erhal ten: gleichartige Angabe auf den verschiedenen Teilen der Form blätter sind möglichst auf gleiche Zeilcnhöhen gebracht worden. Fer ner sind Vereinfachungen für die Betragsangabe vorgesehen. Nach den Vorschriften müssen die nicht von der Post bezogenen Zahlkarten und Postanweisungen in der Größe, Farbe und Papierstärke sowie im Aufdruck mit den amtlichen genau übcreinstimmen. Gleichwohl werden noch immer vielfach Zahlkarten und Postanweisungen auf geliefert, die in den Abmessungen, namentlich des Empfäugerab- schn-itts, wesentlich von den amtlichen abweichen. Die Bearbeitung solcher Zahlkarten usw. verursacht besonders bei den Postscheckämtern erhebliche Betriebsschwierigkeitcn. Zur Abstellung dieser Unzuträg- lichkciten hat daher die Deutsche Neichspost angeordnet, daß Zahl- karten und Postanweisungen, die in den Abmes sungen mit den amtlichen nicht genau ü b e r c i n st i m - ni e n, nur noch bis Ende Juni 1929 verwendet wer den dürfen. Die Postanstalten sind angewiesen worden, nach Ablauf der ermähnten endgültig letzten Aufbrauchsfrist solche Zahl karten von der Annahme auszuschließen. Zulassung von Postpaketen gegen Nachnahme nach und aus Griechenland. — Vom 15. Januar an werden im Verkehr mit Griechenland Postpakete gegen Nachnahme zugclassen. Höchstbetrag der Nachnahmen: auf Postpaketen aus Deutschland nach Griechen land 200 NM; auf Postpaketen aus Griechenland nach Deutschland 4000 Drachmen. ?ersonalnackrickten. Bestellung zum Sachverständigen des Zeitschriftenhandels. — Herr Ernst S ch e e r-Magdeburg, der Vorsitzende der Gruppe Magdeburg des Neichsvcrbandes Deutscher Buch- und Zeitschriften händler, ist als Sachverständiger für den Zeitschriftenhaudel von der Handelskammer zu Magdeburg bestellt und vereidigt worden. Jubiläum. — Herr Direktor Robert Schanz, Vorstands mitglied der Firma August Scherl G. m. b. H. in Berlin feierte am 1. Januar das Jubiläum 25jähriger Zugehörigkeit zum Verlag Scherl. Als junger Buchhändler kam er vor 40 Jahren zur »Gartenlaube«, mit der er, eng wie niemand sonst, verwachsen ist und deren geschäftliche Leitung seit fast einem Menschenalter in seinen sorgenden Händen ruht. Nachdem er eine Reihe von Jahren das Leipziger Haus des Verlags geführt hatte, wurde er in die Ge schäftsleitung des Berliner Haupthauses berufen, dessen ordentliches Vorstandsmitglied er seit 1918 ist. Der Jubilar hat sich um die Entwicklung des Verlages Scherl große Verdienste erworben. Seltenes Jubiläum. — Am 15. Januar werden es 55 Jahre, daß Fräulein Magdalena Miller im Verlag N. Oldenbourg in München als Buchhalterin tätig ist. Fräulein Miller feiert dieses seltene Jubiläum in voller körperlicher und geistiger Frische. Schon am 2. Januar hat die Geschäftsleitung der Firma der Jubi larin gleichzeitig mit einem weiteren Jubilar bet einer Feier vor dem versammelten kaufmännischen Personal ihre Glückwünsche dar- gcbracht und die Verdienste der Jubilarin gebührend gewürdigt. — Herr Kommerzienrat Wilhelm Oldenbourg wies in seiner Ansprache darauf hin, daß nicht jeder in leitender Stellung stehen könne, das Wesentliche sei, daß jeder an dem Posten, an den er gestellt werde, seine Pflicht und Schuldigkeit tue und sich willig und verständnis voll in das große Räderwerk eines Betriebes einstige. Eine solche stille und hingebungsvolle Arbeit habe Fräulein Miller durch 55 lange Jahre geleistet und hierfür gebühre ihr der aufrichtige und tiefgefühlte Dank der Firma. Gleichzeitig eröffnete Herr Kom merzienrat Oldenbourg der Jubilarin, daß die Firma beschlossen habe, sie in Ruhestand zu versetzen und ihr eine Pension aus zuwerfen, die ihr einen gesicherten und hoffentlich freundlichen Lebensabend ermögliche. — Von ihren Kollegen und Kolleginnen wurde Fräulein Miller bet ihrem Scheiden gleichfalls durch ein Geschenk geehrt. Fräulein Miller besitzt die nachfolgenden Ehrenzeichen: Silberne und goldene Medaille des Bayerischen Industriellen Verbandes, das silberne Ehrenzeichen des Börsenverems der Deutschen Buchhändler und die bronzene Michaelismedaille, sowie die Ehrenbrosche der Firma N. Oldenbourg. Spreclisaal Mehr Rücksicht auf das Sortiment. Kaum sind die Festtage voriiber, so häufen sich schon beim Sortiment die Mahnungen der Verleger, möglichst schon zum 31. Dezember oder 15. Januar über Kommissionsbezüge abzurechnen, welche tatsächlich diesen Vermerk tragen. Ich halte es für eine un mögliche Zumutung, buchstäblich die Jnnehaltung solcher einseitig festgelegten Termine zu verlangen. Die letzten Tage des alten Jahres reichten kaum zur Inventur, bis Mitte Januar ist alles mit Übertragungen zur Ausstellung der Kundenrechnungen bzw. Aufstellungen für die Anforderungen des Finanzamts beschäftigt. Dazu kommt der neue Schulbeginn, kurz, erst in der zweiten Januar hälfte kann normalerweise mit Nückseudungsarbeiten begonnen wer den. Diese ziehen sich bis etwa Mitte März hin, wobei man sowieso auf schleunige Erledigung bedacht ist, um zum Koufirmations- und Schulbüchergeschäft gerüstet zu sein. Die Lieferungsbedingungen des Verlegervereins erfüllen diese Wünsche, jedoch mancher Verleger scheint noch auf dem Standpunkt zu stehen, als ob nur mit ihm eine Abrechnung erforderlich sei. Es ist höchste Zeit, daß das Sorti ment sich gegen solche unmöglichen Zumutungen zur Wehr setzt. Stendal. N. Grünberg i. Fa. Ernst Schulze. Diicher-Gesuche und -Angebote. Häufig findet sich am Lager von Antiquaren, ja auch bet Sorti mentern ein verlassener Einzelband eines größeren Werkes, der jahrelang als wertlos herumsteht und schließlich als Makulatur ein unrühmliches Ende findet. Es sollte sich jeder Buchhändler zur Regel machen, stets solche Einzelbäude billig mit anzubieten, wenn das ganze Werk im Börsenblatt gesucht wird. Aus solche Weise kann oft der Besitzer wenigstens etwas für den Einzelband erzielen. Der Suchende aber kann oft aus solchen Angeboten sich das ganze Werk zusammenstellen. E. H. Druck: E. H e d?1 ch Na ch^. Sämtl. tu Leipzig. — Anschrift t>. Schrtstlettung u.Expedition: Leipzig E t. tS^tchtsweg 26 tBuchhandlerhauöj, Pvstschlicbs. 274/75. 56
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