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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.01.1929
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- 1929-01-24
- Erscheinungsdatum
- 24.01.1929
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X- 2V, 24. Januar 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. Dtschn. Buchhandel. ken und Handeln, großzügig und nobel im Wesen. Alles Krämer- hafie war diesem königlichen Kaufmann zuwider, und ich sehe noch die Handbcwcgung, inii der er abwehrend den Krämer geist der allzu Berechnenden abzutun Pflegte. Zu einer Zeit, als er eine Fülle kostspieliger, teurer Werke verlegte, sagte ich ihm, daß ich manchmal Angst halte, er könnte des Guten zu viel tun; sein Geschäft liefe doch in so sicheren Bahnen, daß er große Wagnisse vermeiden könnte. Ängstigen Sie sich nicht um mich, antwortete er. Eine Anzahl meiner Veröffentlichungen kostet mich in der Tat viel Geld — und ec nannte mir Riesenbeträge —, die Zeit aber wird alles ein- bringcn. Mein Antiquariat aber liefert mir neben dem alten Verlag die Mittel zu diesen neuen Unternehmungen. Ich selbst könnte mir das Leben leichter machen, aber ich denke schon an meine Enkel. All diese Veröffentlichungen werden der Grund stock sein für die nachfolgenden Hiersemanns; sie werden ihnen die Sicherheit geben, höher zu bauen. Dieses Geschäft muß weiter cmporstcigcn. Was ich da tue, ist für meine Familie. Soweit es möglich ist, will ich einen gefestigten Unterbau meinen Nachkommen Hintersassen. So war dieser Mann geartet, dem der deutsche Buchhandel ein treues Andenken bewahren wird. Was er als Verleger, Antiquar und Auslandsortimenter für das deutsche Buch und für die deutsche Wissenschaft getan hat, was er nach seinem Plane systematisch für seine Nachkommen aufbaute, das war gleichzeitig ein Dienst am Deutschtum, am Vatcrlande —, nach innen wie nach außen. Im Innern haben Generationen junger und alter Buch händler ein Vorbild an diesem Manne gehabt, von ihm gelernt, sind in seinen Spuren gewandelt und werden es weiter tun. Im Ausland hat er das deutsche Ansehen und die Verbindung zum Deutschtum, ohne jemals der Würde zu vergessen, gemehrt und gestärkt. In unsere Trauer um den Heimgegangenen mischt sich die freudige Zuversicht, daß das Werk, das er hintcrlassen hat, und das in den Händen seines Sohnes und Teilhabers ruht, dem langjährige Mitarbeiter zur Seite stehen, wie sie seinem Vater zur Seite standen, gewahrt und behütet ist. Daß cs so bleiben möge, das ist der Wunsch der Nahen und der Fernen, der Fach genossen, die dankbar und bewundernd diesem Werk des Meisters Blühen und Gedeihen wünschen im Sinne seines Schöpfers, zum Besten des deutschen Buchhandels. Martin Breslauer. Weihnachtskataloge. Wie immer zur Weihnachtszeit ist auch im vergangenen Jahre eine ganze Anzahl von Bücherkatalogen erschienen, von denen der Schristleitung ein großer Teil zur Besprechung vorgelegt wurde. Leider kommt eine solche kritische Würdigung notgedrungen sehr post kestuin und kann auf die Wahl, die der Sortimenter treffen will, keinerlei Einfluß mehr haben. Der mir zur Verfügung stehende Raum läßt auch eine eingehende Würdigung nicht zu, so sehr auch manche der Kataloge dazu verlocken und so sehr es besonders von einigen Sortimeutsfirmen, die eigene Kataloge herausgeben, ge wünscht wird. Von der Vereinigten Verlegergruppe ist auch in diesem Jahre wieder »das buch des jahres 1928« erschienen, wie immer schön von Poeschel L Trepte gedruckt, mit einem geschmack vollen Umschläge versehen. Die Liste der Verleger, die sich an der Herausgabe dieses Jahrbuches beteiligen, wird mit jedem Jahre größer, und dadurch verliert der Katalog immer mehr einen Mangel, der ihm notwendigerweise anhasten muß, den der Unvollständigkeit. Auch in diesem Jahre wird seine Benutzung durch ein Sach- und Autorenregister wesentlich erleichtert. — Die Buchdruckerei der Wilhelm und Bertha v. Baensch Stiftung hat auch dieses Jahr, nunmehr zum 28. Male, ihren literarischen Weihnachts katalog erscheinen lassen. Er hat einen Nachteil, das ist das Fehlen der Einbandbezeichnung bei der Preisangabe, und einen Vorteil, das sind seine gründlichen Besprechungen, die durchweg stets mit vollem Namen gezeichnet sind und so der Empfehlung Gewicht verleihen und dem Benutzer die Auswahl erleichtern. — Nach längerer Pause ist der Weihnachtskatalog des Dürerbundes 1928 wieder erschienen. Er verzeichnet und empfiehlt, soweit ich das durch Stichproben sest- 96 stellen konnte, einmal die Neuerscheinungen, dann aber auch die wich tigsten Bücher der vergangenen Jahre und schlägt so eine Brücke über die Jahre, die zwischen den Katalogen des Dürcrbundes liegen. Die Jahrcsübersicht hat von der Schärfe des Urteils, die sie in früheren Jahren unter dem alten Herausgeber hatte, verloren. Unbestochen im Urteil ist sie noch heute. Sie behält ihren Wert über die Zeit hinaus, für die sie vornehmlich bestimmt ist. Ein fühlbarer Mangel ist das Fehlen eines Registers; hervorzuheben ist, daß der Jahres bericht die Bücher nicht nur nach gewohnten systematischen Gesichts punkten einteilt, sondern sie nach ihrer inneren Zusammengehörigkeit zusammenfaßt. Obwohl ich der Versicherung des Vorwortes selbst verständlich glaube, daß der Textteil ausgezeichnete Fachleute zu Ver fassern hat, hätte ich doch gern gewußt, wer diese Fachleute sind. Warum sie ihren Namen verschweigen und warum kein Herausgeber genannt wurde, ist mir unverständlich. Des Dttrerbundkataloges hat sich, hoffentlich nunmehr endgültig, der Sieben Stäbe Verlag angenommen. — Im 25. Jahre ist der »Literarische Ratgeber für die Katholiken Deutschlands« beim Verlag Kösel L Pu st et er schienen. Der Katalog, der trotz seiner konfessionellen Gebundenheit eine schon oft gerühmte vorzügliche Bearbeitung aufweist, scheint mir etwas zu früh abgeschlossen zu sein, wenigstens suchte ich eine Anzahl der wichtigsten Neuerscheinungen, deren Fehlen kaum aus besonderen Rücksichten heraus zu erklären ist. Wie alle Jahre stellte auch diese Weihnacht die Katalogabteilung der Koehler <L Volckmar A. - G. dem Sortiment eine ganze Reihe von Katalogen zur Verfügung. Ein Teil davon hat den schon oben erwähnten kleinen Schönheitsfehler, der, wenn ich mich recht erinnere, schon in früheren Jahren mit Recht bemängelt wurde, näm lich das Fehlen der Einbandangabe, die nur unvollkommen ersetzt wird durch die allgemeine Bemerkung, daß die vcrzeichneten Bücher zumeist iu Leinen gebunden seien. Der umfangreichste der Kataloge ist der »Literarische Weihnachtskatalog«, der durch seine viele Reklame zwar verbilligt, aber auch recht unhandlich gemacht wurde. Er wiegt etwa Pfund! Die Einteilung ist die gewohnte, ein Besprechungs und ein reiner Katalogteil. Die Besprechungen sind, soweit die Kenntnis der besprochenen Bücher mir ein Urteil zuläßt, sehr wohl wollend und dadurch etwas verschwommen, leicht den Eindruck des Verlegerwaschzettels hervorrusend. Auch sonst ist in dem Katalog nicht immer Verlegerreklame als solche sofort erkennbar. — Die »Blätter für Bücherfreunde« erschienen in wesentlich erweitertem Umfange in einem Weihnachtsheft. — »Das wertvolle deutsche Buch« bringt — und das ist nach meiner Meinung ein stark zu betonender Vorteil — nicht nur die Neuerscheinungen, sondern auch das be währte Alte in stärkerem Maße, als es sonst üblich ist. Und zwar nicht nur in einer Titelangabe, sondern mit kurzen Besprechungen und Einführungen. Ein Schlagwortregister in der Art, wie es der Buchhändler vom Barsortimcntskatalog her kennt, macht ihn zu einem der praktischsten und besten Weihnacktskataloge. — »Bücher zur Weihnacht« ist ein Kompendienkatalog wie die anderen, die der Sor timenter bereits kennt und schätzt. Ein »Verzeichnis wichtiger Neuigkeiten des Jahres« lein reines Titelvcrzeichnis) und ein an deres: »Wertvolle Bücher in Luxusausgaben« lassen ihren Inhalt und Zweck schon aus dem Titel erkennen. — Die Vereinigung Evangelischer Buchhändler hat als Gegenstück zum Rat geber für Katholiken wieder ihren Katalog für das Evangelische Haus unter dem Titel »Uber den Tag hinaus« erscheinen lassen, dessen gediegene Bearbeitung ihm zahlreiche Freunde verschafft hat. Die gleiche Vereinigung brachte eine Weihnachtszeitung für Bücher freunde »Alle Jahre wieder« mit sechs Preisaufgaben, über die be reits berichtet wurde. Auf die Neuerscheinungen beschränkt sich »Wieder wird's Weihnacht«, auch von der V. E. B. herausgcbracht. — Der Verlag für Volkskunst u n d Volksbildung in Labr stellte dem Sortiment einen Weihnachtskatalog in sehr farbigem Umschlag zur Verfügung. Obwohl diese Zusammenstellung noch nicht einmal vollständig sein dürfte, die Auswahl also reich ist, schufen sich doch viele Sorti mente ihren eigenen Katalog. Böse Zungen behaupten, daß der Verlag diese Kataloge mit sehr zwiespältigen Gefühlen betrachte, da sie ihm Gcldausgaben machen, denen er sich nicht entziehen kann. So fern der betreffende Sortimenter sich tatsächlich einen Katalog schafft, der sich den besonderen Wünschen seiner Kundschaft und ihrer indi viduellen Zusammensetzung anpaht, ist gegen die Herausgabe eigener Kataloge natürlich nichts einzuwenden. Aber daß dies der Fall sei, kann iu vielen Fällen selbst der wohlmeinendste Beurteiler nicht be haupten. Besseres als die eben erwähnten Kataloge kann das Sorti ment nur in den wenigsten Fällen schaffen, die Klagen über den zu großen Umfang mancher Kataloge und die Unmöglichkeit, alle Bücher, die ein solcher Katalog empfiehlt, am Lager zu halten, sind zwar be rechtigt, dem ist aber schließlich abzuhelfen. Wenn tatsächlich der
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