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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.03.1929
- Strukturtyp
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- 1929-03-16
- Erscheinungsdatum
- 16.03.1929
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- Deutsch
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84, 16. Mürz 192». Redaktioneller Teil. Entlassungsfeier der Deutschen Buchhändler- Lehranstalt. Im stiinmungsvollcn Festsaale des Deutschen Buchhändlerhauses fand Sonntag, den 1V. März, vormittags 11 Uhr die feierliche Ent lassung der abgehcnden Schüler der Fachkurse und der Lehrlings- Abteilung statt, wozu sich die Eltern und Anverwandten der Schü ler, die Lehrherren, Gönner und Freunde der Anstalt zahlreich ein gefunden hatten. Der Vorstand des Börsenvereins war durch seinen Schatzmeister, Herrn Hofrat Linnemann, und der Verein der Buch händler zu Leipzig durch Herrn Cyriacus vom Koehlcr-Volckmar- Konzern vertreten. Die Feier wurde eröffnet durch das Händelsche Konzert in G-dur, ausgezeichnet vorgetragen von den Herren Dr. Hitzig und Dr. Haupt auf einem Konzert-Flügel, den die Firma I. G. Jrmlcr in dankenswertester Weise unentgeltlich zur Ver fügung gestellt hatte. Es folgte danach der erste Satz einer Sonate für Violine und Klavier von Verneint, der mit innigem Ausdruck von einer im Geigenspicl weit vorgeschrittenen Schülerin der Fach kurse, Fräulein Erika Meyer, gespielt und von Herrn Dr. Hitzig am Flügel begleitet wurde. Seiner sich daran anschließenden Entlassungsrede hatte der Lei ter der Anstalt, Herr Oberstudiendirektor Prof. Dr. Frenzel, das Wort von Theodor Birt zugrunde gelegt: »Wachsen, wachsen, das ist Leben nur!« Der Redner betonte zunächst, daß das abgelaufene Jahr für die Deutsche Buchhändler-Lehranstalt von besonderer Bedeutung gewesen sei, da sic am Johannistag 1028 ihr 75jähriges Bestehen feiern konnte und am 1. Oktober der Übergang der Anstalt an den Vörsenverein der Deutschen Buchhändler vollzogen worden sei, der sie künftighin betreuen und ihr Ansehen und ihre Wirksamkeit meh ren werde. Er dankte dem Börscnvercin und insbesondere dem Vor stand des Börsenvereins für die Förderung, die er der Lehranstalt bereits habe angcdeihen lassen und fernerhin angedeihen lassen werde, und weiter dankte er den Herren Vcrlagsbuchhändler Herr mann Dcgcner in Berlin, Geheimrat Hcinig und Dr. Kurt Koehler in Leipzig, die die Anstalt aus dem Wirrsal der Nachkriegs- und der Inflationszeit gerettet und der Jugend des deutschen Buchhandels erhalten haben. In seiner Rede ermahnte er die scheidenden Schüler und Schülerinnen im Anschluß an sein Leitwort zur treuen Er füllung ihrer Pflichten als Buchhändler im besonderen und als Menschen im allgemeinen. Er schloß mit folgenden Worten: »Wach sen, wachsen Sie, denn das ist Leben nur: wachsen Sie in allem Guten und Edlen durch Pflege der Humanität, wachsen Sie in allem Schönen durch Pflege der Kunst und endlich wachsen Sie in allem Wahren durch Pflege der Wissenschaft! Dann werden Sie auch den Platz ausfüllen, auf den das Schicksal Sie gestellt, dann wird Ihr Leben reich und glücklich sein. Bewahren Sie der Schule, der Sie angehört haben, ein treues Andenken, machen Sie ihr allenthalben Ehre in Ihrem späteren Leben und Wirken, damit sie gern auf Sie Hinweisen und sagen kann: Seht, diese wackeren Männer und diese wackeren Frauen waren einst auch meine Schüler und Schülerinnen! Treue um Treue!« Unter Aushändigung der Zeugnisse entließ nun der Leiter der Anstalt die Schüler der Fachkursc mit einem letzten Händedruck aus dem Schulverband: dabei konnten wertvolle Buchprämien folgenden Schülern und Schülerinnen für Fleiß und gute Leistungen über reicht werden: Kurt Alboldt aus Charlottenburg, Hildegard Baur aus Essen, Hermann Bröhl aus Augsburg, Georg Dobo aus Lugoj in Rumänien, Johanna Eilers aus Magdeburg, Fritz Nonn aus Stuttgart-Cannstatt, Arno Ullrich aus Breslau und Elisabeth Woltmann aus Ohligs-Merscheid im Rhlö. Die beiden Neisestipendien zum Besuche des Deutschen Museums in München erhielten Kurt Horst aus Neumünster i. Holst, und Alfred Kuhnke aus Gumbinnen in Ostpreußen, denen damit zugleich Ge legenheit gegeben werden soll, Land und Leute im Süden ihres wei teren Vaterlandes kennenzulernen. Nachdem Fräulein Meyer und Herr Dr. Hitzig noch eine Sonate für Violine und Klavier von Händel wirkungsvoll zu Gehör gebracht hatten, sprach Fräulein Baur mit folgenden Worten für die scheiden den Fachkurse den Dank an den Leiter und die Lehrerschaft aus: »Eins, zwei, drei im Sauseschritt geht die Zeit, wir sausen mit«. Ich glaube, wir Schüler, die wir heut' zum letztenmal versammelt sind, dürfen Wilhelm Busch wieder recht geben, wenn wir bedenken, wie wir vor etwa einem Jahr nach Leipzig zogen und uns drüben im Amtszimmer vorstellten, um dann bald — mancher nach langer 298 Unterbrechung — wieder auf der Schulbank zu sitzen und uns in die Geheimnisse des Buchhandels zu vertiefen, und heute ist nun bereits die Abschiedsstunde gekommen. Für die Fülle von Anregungen, die uns in diesem Jahre zuteil wurde, möchten wir all unfern Lehrern heute herzlich danken. Das Leipziger Jahr mit seiner Arbeit und seinen Festen — wir brauchen nur an das 75jährige Jubiläum zu denken, das wir im Sommer mitgefeiert haben - wird uns in schöner Erinnerung bleiben. Ist doch auch manche Freundschaft hier angeknüpft worden in der Schule wie auf den gemeinsamen Fahrten, die uns zu den Zaubersprüchen nach Merseburg, nach Naumburg, nach Meißen, zum Wintersport nach Obcrwiescnthal, ins revolu tionäre Bauhaus nach Dessau und ins klassische Weimar führten. Hier in Weimar sahen wir als junge Buchhändler die Stätten, wo Goethe und Schiller gewirkt, wir traten an dieselben Regale und sahen die Bücherreihen, die jene Großen benutzten, und im Archiv wurde durch die Worte Prof. Heckers das Schassen der größten deut schen Zeit zu solcher Wirklichkeit lebendig, daß manchem diese Stunde zur schönsten des Jahres geworden ist. Und was bedeutet das für Menschen, die, wie viele von uns, eben in der Zeit der persönlichen Entwicklung stehen! Wir fanden immer eine Hand, die bereit war, zu helfen. Für diese ständige Bereitschaft, uns, wo er nur konnte und soweit es in seinen Kräften stand, behilflich zu sein, von der Wohnungssuche bis zur Stellensuche, möchte ich im Namen der Kurse vor allen unserm hochverehrten Herrn Professor Frenzel unfern Dank aussprechen. Und nun scheiden wir mit dem Wunsche, daß unsre Nachfolger im kommenden Jahre im Buchhändlerhaus sich ebenso zu Hause füh len mögen wie wir!« Für die scheidenden Lehrlinge sprach Erwin Pfefferkorn, Schü ler der Klasse In, der mit den Worten schloß: »Euch, Ihr lieben Eltern, und Ihnen, verehrte Lehrer, gilt heute unser Dank. Wir ziehen heute mit fliegenden Fahnen hinaus ins Leben, aber wir ge denken voller herzlicher Dankbarkeit all dessen, was Sie uns mit gegeben haben. Wir scheiden gar nicht, sondern wir bleiben Ihnen herzlich verbunden: wir haben ausgelernt und wissen doch, daß wir Menschen nie auslerncn. So mancher von uns wird bald wieder- kchren, um an seiner Fortbildung wciterzuarbciten. Lassen Sie Haus- und Schultür offen, wir bleiben mit Ihnen vereint, gern kehren wir wieder. Darum ist unser herzlicher Gruß: Leben Sie wohl. Auf Wiedersehen!« Hierauf sprach Fritz Stelzer, Schüler der Klasse II a, ein Ab schiedsgedicht der zurückbleibenden an die abgehenden Schüler und Schülerinnen. Die eindrucksvolle Feier schloß mit dem I. Satz (Allegro) aus der IV. Symphonie (o-moll) von Brahms, um dessen treffliche Wiedergabe sich wieder die Herren Dr. Hitzig und Dr. Haupt ver dient machten. Neue Zeitschriften und periodische Erscheinungen. Mitgeteilt von der Deutschen Bücherei, Leipzig. Die Aufnahme geschieht jeweils auf Grund der ersten in der Deutschen Bücherei eingelaufenen Nummer, die nicht immer die erste Nummer im bibliographischen Sinne ist. Den Titeln sind die Slandortsbezeichnungen der Deutschen Bücherei beigefügt. Wünsche um Versendung von Abzügen dieser Liste werben berück sichtigt. (Nr 91 siehe Bbl. 1929, Nr 34.) Nr 92 (Februar 1929). Abend -Roman. Das illustr. Unterhaltungsblatt für alle. Jg. 1: 1928/29. H. 1. 16 S. mit Abb. 4° Mainz: Schösser-Verlag: Auslieferung: Kommissionshaus deutscher Buch- u. Zeitschriften händler, Leipzig C 1, Egelstr. 9. Das H. —.25. (Wöch.) (26 19 449.) A u z c i g e n - M a g a z i n. Jg. 1: 1928/29. H. 1. (Okt.) 12 S. mit Abb. 24X31,5 em Halle a. S.: Otto Thiele. Viertelst 1.—. (Mon.) (2^ 11589.) Aufschwung. Zeitschrift im Dienste neuer Menschheits-Entwick lung. Jg. 1:1928. H. 1. (April.) 14 S. 8° Wisselsheim bei Bad Nauheim: Aufschwung-Verlag. Viertelt. 1.—. (Zwanglos.) (2ä 11 660.) Für alte Augen. Jg. 1: 1929. Nr 1. (Jan.) 8 S. 4° Güters loh: C. Bertelsmann. Halbj. 2.10. (Wöch.) (26 19 459.) Akademischer Beobachter. Kampfblatt d. Nationalsozialist. Deut schen Studentcnbundes. Jg. 1: 1929. H. 1. (Jan.) 16 S. 4° München 2, NO, Thierschstr. 11/15: Franz Eher Nächst Viertelt. 1.40. (Mon.) (26 19 462.)
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