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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.05.1931
- Strukturtyp
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- 1931-05-19
- Erscheinungsdatum
- 19.05.1931
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- Deutsch
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^ 113, 18. Mai 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. b.Dtschn. Buchhandel. Buchfest wirklich den Charakter einer großen Bolksfeier er halten. Die Feststellungen, die man machen konnte, waren die außerordentlich verbilligten Preise der Bücher. Gering dagegen waren die Anstrengungen, die in den klei neren italienischen Städten gemacht worden sind. Hier haben die lokalen Buchhandlungen lediglich durch Plakate in den Fenstern werben können und nur an einigen Orten sind Son derveranstaltungen gemacht worden. Städte wie Genua, Flo renz und die Verlags- und Bücherzentrale Bologna haben na türlich ihre Freiluftausstellungen gehabt, sie haben durchweg, unter Hinzuziehung möglichst lokal interessierender Schrift steller, durch Vorträge, durch Lotterien und ähnliches geworben. Für das Land sind durch die Staatsverbände der Landwirtschaft unter Zusammenarbeit mit dem Verlegerverband an einigen Orten Fachbuchausstellungen gemacht worden. Hier hat dann vor allem der Rundfunk die Werbetätigkeit für das Buch aus genommen, der einige Vorträge »Land und Buch« einlegte. Als großes Schlagwort des Buchfestes wurde immer wie der — obwohl nicht offiziell auf den Plakaten, so doch in allen Zeitungen und Reden — der nun schon Jahre zurückliegende Ausspruch Mussolinis, was der junge Faschist zu besitzen habe, in den Vordergrund gestellt: »Der neue Italiener hat Buch und Flinte in den Händen«. G. R. Zur spanischen Buchwoche vom 2V. — 25. April. 'Die spanische Buchwoche, die bisher regelmäßig im Oktober stattfand, ist nun dieses Jahr zum ersten Mal an dem allgemein von-- den Sortimentern verlangten neuen Zeitpunkt, in der letzten Aprilwoche abgehalten worden. Das frühere Datum lag auch insofern recht ungünstig, als die Oktoberwochen durch den neuen Schul- und Semesterbeginn der Universitäten ohnedies schon die arbeitsreichste Zeit für den Buchhandel bedeuten. Denn die Weihnachts- und Ostertage bringen, im Gegensatz zum deutschen Buchhandel, keine wesentliche Belebung; ausgenommen der hl. Dreikönigstag, der für den Kinderbücherverkauf sehr wichtig ist. Auch der April hat noch seine Tücken. Aus den Äußerungen der Buchhändler über die Woche ist zu sehen, wie schwierig es auch hier ist, ein möglichst günstiges Datum zu finden. Fiel früher der Zeitpunkt mit dem Beginn der Universitäten zusammen, so liegt er nun zwischen den Wochen, in denen die Studenten — ein wichtiger Prozentsatz der Bücherkäufcr — wegen Semesterschluß die schwersten Prüfungssorgen haben. Außerdem lag die Ver- Verkaufsstanb der l-idroria Xaeiousl x Lxtrsnjera (deutsche Buch handlung in Madrid! vor ihrem Laden. Kn den Fenstern die beiden sehr wirksamen Plakate der Werbewache. anstaltung zu sehr gegen Ende des Monats, wo hier genau so wie überall die Geldbörsen schon sehr erschöpft sind. Auch das Wetter ist in manchen Gegenden im April noch sehr unzuverlässig; zuweilen weht in dem hochgelegenen Mittelspanien oder den ganz mitteleuropäisch anmutenden Nordprovinzen noch ein bitterkalter 490 Wind von den Bergen, der nicht selten noch ein paar Regenschauer bringt. Solche Störungen wirken sich hier noch weit nachteiliger aus, weil die ganze Woche erst durch das veränderte Straßenbild ihr eigentliches, öffentliches Gepräge als Buchsest erhält. Trotz aller dieser Einflüsse scheint man sich doch im Zweifel zu sein, ob man noch einmal das Datum ändern soll. Inzwischen ist auch ein Tag der Buchwoche, der 23. April, offiziell als Cervantes-Tag erklärt worden, sodaß anzunehmen ist, daß man nun das fixierte Datum beibehält. Der ganze Verlauf der Woche war diesmal weniger zu friedenstellend als in den früheren Jahren. Aus einzelnen Städten wird sogar ein Rückgang der Verkäufe um fast 40N ge meldet. Zum größten Teil mochte dies durch die kurz vorher er folgte revolutionäre Umwandlung verursacht worden sein. Das Ein VerkaufLstand auf der zweiten großen Geschäftsstraße, der »Oran Vis« in Madrid. Interesse weiter Kreise, das sonst der Buchwoche galt, wurde in diesen erregten Tagen fast ausschließlich von den politischen Er eignissen beansprucht. Nun besteht zwar unbedingt eine Wechsel wirkung zwischen Buchproduktion und der beginnenden Politisie rung des Spaniers, aber dies machte sich in dem Rahmen der Buchwochs keinesfalls so besonders bemerkbar, daß damit der Ausfall anderer Literaturzweige gedeckt worden wäre. Dem großen Interesse für aktuelle politische und soziale Probleme ent sprechend standen natürlich als meist verkaufte Bücher die Über setzungen der jungen russischen Erzähler und neuer deutscher und nordamerikanischer Sozialromane an der Spitze. Eine weitere Beeinträchtigung für das Sortiment bedeuteten die dieses Jahr besonders zahlreich auftauchenden Bücherkarren, die sich mit Vorliebe gerade neben den Ständen des regulären Buchhandels postierten, um ihr Antiquariat, das oft zu kaum einem Zehntel des früheren Preises angeboren wird, zu verkaufen. Die Sortimenter beklagen sich ernstlich darüber, daß es noch keine strikte Regelung gibt, diesen sich immer stärker ausbreiten den Wettbewerb, der mehr und mehr die ganze Veranstaltung zu einem gewöhnlichen Jahrmarkt stempelt, zu unterbinden. Abge sehen von diesen Schwierigkeiten, die nur unter der Oberfläche, bei den direkt beteiligten Organisationen sichtbar werden, und von hier aus auch beseitigt werden können, bleibt die ganze Woche doch ein wirklich erfreuliches Ereignis, weil sie hier tatsächlich zu einer öffentlichen Angelegenheit wird. -Sei es nun, daß die ganzen Lebensgewohnheiten des Spaniers andere sind, sei es, daß die hiesigen Buchhändler weniger vorsichtig den Gedanken erwägen, ob vielleicht durch den Verkauf aus der Straße die Erzeugnisse der Dichter und Schriftsteller profaniert werden: jedenfalls wurde hier ein Weg gefunden, der die Pro paganda für das Buch aus das wirksamste unterstützt. Auf allen wichtigen Straßen und Plätzen, an allen Ecken, im dich testen Verkehr stehen die Stände und Karren der Sortimenter und locken zur Besichtigung und zum Kauf. In Nebenstraßen ansässige Buchhändler schlagen für eine Woche auf den Gehsteigen der Hauptstraßen ihren Laden auf, Antiquariate schicken fliegende Händler durch die Stadt, Pla-
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