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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 09.04.1929
- Strukturtyp
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- 1929-04-09
- Erscheinungsdatum
- 09.04.1929
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- Deutsch
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X: 81, 9, April 1929, Redaktioneller Teil, Börsenblatt f.L.Dtschn, Buchhandel. Eine frühere Seminararbeit über den Exportmarkt des deut schen Buches führte zur Untersuchung eines bestimmten Teiles der internationalen Buchwirtschaft in einer Arbeit über »Das Buchwesen im heutigen Rußland-, Auch hier war ein sehr umfangreiches, verstreutes Material, zum Teil nur in russischer Sprache vorliegend, zu verarbeiten. Die Gliederung war folgende: Buchhandel und Buchgewerbe innerhalb der Sowjetunion (die Demokratisierung des Buches, der Zeitschrift und der Presse; der staatliche und der private Verlag; Organi sationsformen; Ausbildung und Fortbildung des Personals; Beziehungen zwischen Verlag und Leser; staatliche Erforschung der Leserinteressen; die Korrespondcntenbewegung; Leserkonfe renzen); Rußlands Buchhandel mit dem Ausland (Der Außen handelsapparat; das russische Buch in Deutschland; das deutsche Buch in Rußland; das neue russische Urheber- und Verlagsrecht). Eine Arbeit über die »Lssociatiou littärsire et srtistigus iuter- uatiovals. wurde nach zwei Richtungen mit Beiträgen zu den Fragen der internationalen Rechtsorganisation des Buchwesens und Schrifttums ergänzt. Der eine beschäftigte sich mit der »Geschichte der internationalen Verlegerkon gresse« (Entstehung, Arbeitsweise, Arbeitsbereiche, Auswir kungen), der andere mit dem »Urheberrecht im Film-, Funk-undTheaterrecht«. Hier sollte ein Einblick in die jüngste, noch weitgehend ungeklärte Entwicklung getan werden. Die Auswertung für den Buchhandel bildete jeweils die Grund lage der Darstellung. Auch das Gebiet der Kalkulation wurde mit einer Arbeit »Kalkulation einer Zeitschrift- weiter behandelt. An mehreren Beispielen wird die Kalkulation von Zeitschriften durchgcführt, die in Format, Umfang und Ausstattung von einander abweichcn. Daraus ergeben sich für die Finanzierung einer Zeitschrift Betrachtungen über das Verhältnis zwischen Auflagenhöhe, Anzeigenpreis und Bezichcrzahl bzw. zwischen Tcxttcil, Anzeigenteil, Herstellungskosten, Einnahmen und Ge winn oder Verlust. Ein Diskussionsabend behandelte »Die Zusammen hänge zwischen Zeitschrift und Buch- in ihrer Ent wicklung und gegenwärtigen Gestaltung im Rahmen der Buch- Wirtschaft und des Geisteslebens. Es konnte dabei auf die Ergeb nisse der letztgenannten Arbeit zurückgegriffen und weiter ein Vergleich zwischen Zeitung, Zeitschrift und Buch gezogen werden hinsichtlich ihrer Wesensmerkmale (Stoffauswahl, Stoffgestal tung, Stoffwirkung). Hierbei ergeben sich bestimmte Folgerungen für eine Besprechung in folgender Ordnung: Die Überproduktion der Zeitschrift, die Zeitschrift als Konkurrent des Buches, die Zeitschrift als Schrittmacher des Buches, die Überlegenheit des Buches gegenüber Zeitschrift und Zeitung. In der ersten öffentlichen Sitzung sprach am 1. Dezbr. 1928 Herr Wilhelm Fronemann aus Frankfurt, einer der besten Kenner der Jugendschriftenfrage, über »Das Ergeb- nisdesSchülerpreisausschreibensdesBörsen- vereins für die Literaturpädagogik-. Der Vor trag, an den sich eine längere Aussprache anschloß, wurde im Bbl. 1928, Nr. 300 und 1929, Nr. 4 abgcdruckt und ist auch als Sonderdruck erschienen. Für das Seminar bildete dieser Vor trag eine ausgezeichnete Abrundung der eigenen Arbeit über die Jugendschrift. In der zweiten öffentlichen Sitzung am 21. Januar 1929 wurde »Die Verwendbarkeit der horizontalen Sichtkartei im Buchhandelsbetrieb« behandelt. Ein kurzer Bericht darüber ist im Bbl. 1929, Nr. 24 zu finden. Um den Lehr- und Studienbetrieb des Seminars in enger Verbindung mit der praktischen Arbeit zu halten, wurden (abge sehen von den beiden öffentlichen Sitzungen) zu einzelnen Aben den auch in diesem Semester wieder erfahrene Fachleute einge laden. Herr Bibliothekar Hans Niklisch von der Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen nahm an den Erörterungen über die Büchereietats, Herr Lehrer Paul Wagner, Vorsitzender des Leipziger Jugendschriftenausschusses, an denen über die Sta tistik der Jugendschriftenproduktion teil. Herr Professor vr. von der Aa, Direktor des handelsschulpädagogischen Seminars an der Leipziger Handelshochschule nahm an dem Abend teil, der den Anschauungen der großen Pädagogen vom Buch gewidmet war, und gab dabei buchhändlerisch interessante Erläuterungen zu dem Thema »Buch und Pädagogik«. Der Diplomprüfung in Buchhandelsbetriebslehre unterzogen sich cauck. WolsgangBohne und cauä. Adolf Scheider mit Erfolg; letzterer mit einer Arbeit über den »Deutschen Musikalienverlag-, cauä. Erich Seidel unterzog sich der schriftlichen Prüfung für das Handelsschullehramt in Buchhandelsbetriebslehre als Hauptfach. Neben den Übungen des Seminars stand im Wintersemester die zweistündige Vorlesung über Buchhaudelsbe- triebslehre, Teil 2: Der Vertrieb. So war auch im vergangenen Semester der Studienbetrieb im Seminar rege und vielseitig. Betont setzt er vor allem auf den Gebieten an, die noch gar nicht oder nur wenig bearbeitet sind. Das Seminar will damit einmal zu selbständigem Arbeiten und selbständigem Denken erziehen; zum anderen will es aber gerade auch für die bisher unbeachteten und ver nachlässigten Fragen Erkenntnisse vermitteln. Wie im vergangenen Semester konnte auch diesmal wieder die Handbibliothek des Seminars um eine Reihe Bände beson ders ausländischer Literatur vermehrt werden. Das Repertorium wichtiger Zeitungs- und Zeitschristenaufsätze aus dem Gebiete der Buchwirtschaft und auch das Bilanzarchiv wurden weiter ausgebaut. Für die Überweisung von Geschäftsberichten sei den betreffenden Firmen bestens gedankt. An die übrigen richten wir erneut die Bitte, ihre Berichte ebenfalls dem Seminar regelmäßig zur Verfügung zu stellen. Im kommenden Sommersemester sollen außer den schon oben in bestimmtem Zusammenhang angedeuteten Themen noch fol gende behandelt werden: Die Psychotechnik im Buchhandelsbe trieb, Das Bestellsystem des Sortiments, Die Entwicklung der deutschen Sportliteratur. Es ist ferner eine Studiensahrt zur Reklameschau in Berlin und eine öffentliche Sitzung mit einem zur Zeit noch nicht genau feststehenden Thema geplant. Im Kolleg wird Buchhandelsbetriebslehre, Teil 1: Herstellung, ge lesen werden. Das Sommersemester beginnt Anfang Mai. Das genaue Datum des Vorlesungs- und Seminarbeginnes wird im Börsen blatt rechtzeitig angezeigt werden. Vorlesungsverzeichnis, Stu dienpläne und Prüfungsordnung können durch das Sekretariat der Handelshochschule bezogen werden. Anfragen werden durch das Seminar (Leipzig C 1, Ritterstraße 1—3) gern beantwortet. G. Sch. „Pasquille und andere 3eux d'esprit". Von Di. Johannes Kleinpaul. So liberschrieb seinerzeit der Wolfenbütteler Archivar WSter ling (1784—1833) ein kleines Bündel handschriftlicher Zeitungen besonderer Art: »Pasquille und andere Jeux d'esprit«. Von diesen und von ähnlichem, was sich in andern Sammlungen geschriebener Zeitungen erhalten hat — es ist überall nur wenig —, soll hier ein mal im Zusammenhänge die Rede sein. Was Pasquille sind ober waren, denn ihre Zeit ist längst Vergangenheit, so wirb erzählt: in Rom lebte um has Jahr IMst ein Schuhflicker Pasquino, ein witziger Kopf mit einer äußerst scharfen Zunge. Nichts, was in der Welt vorging, ließ er vorbei, ohne ihm irgend etwas anzuhängen in Scherz oder Spott. Allem gewann er eine neue Sette ab, jedem, Hoch und Gering, sagte er aus seine Art — die Wahrheit. Das machte ihn stadtbekannt, und so lange er lebte, glich seine Werkstatt einem Taubenhaus. Und als cs mit ihm zu Ende ging, verhals ihm ein sonderbarer Zufall zur Unsterblichkeit. Da kain, dort ganz in der Nähe, eine ungewöhnlich schöne, freilich arg ver stümmelte Marmorsäule aus dem Dunkel der Jahrtausende wieder ans Licht, und da man sie infolge ihrer Unkenntlichkeit nicht zu deuten wußte, nannte man sic nach ihm »Pasquillo-. Nun ver sammelte sich hier der Witz der ganzen Stadt. Wer immer einen lau nigen Einfall hatte, schrieb ober heftete ihn daran und legte ihn damit gewissermaßen dem toten Pasquino in den Mund. Aber damit nicht genug I Diesem Standbtlbe gegenüber befand sich noch ein anderes, das vom Forum des Mars stammte, und danach Marsorto genannt. Ihm siel die Rolle zu, den bisweilen zu 383
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