I n 18«i>r,cndi»s I. v vtl«». Fertige Bücher. 200. 28. August 1924. r-, ILlassische äeulsche Srzähler Mit äen vier Erzähler-Bänäen' Liebesgeschichten * Merkwüräige Geschichten Derbrechergeschichten * Wunäerbare Geschichten will äer Tempel-Verlag äas schönste unä interessanteste Erbgut unserer klassischen Novellisten gesammelt vorlegen. Die Bänäe haben in ihrer Handlichkeit unä Äbersichtlichkeit nichts philo logisches an sich unä wollen nur zum Lesen äa sein, obwohl sie selbftverftänälich äer philologischen Erunälage ebensowenig entbehren, wie alle anäeren Tempel-Bänäe. kille Geschichten von fest gefügtem Nus aus unserem klassischen Zeitalter, äie Lieblinge äes Lesepublikums, sinä vertreten, äazu aber ist jeäer Klassiker minäestens in seiner besten Erzählung repräsentiert unä enälich schließen manche neugefunäenen Werte äcn Reigen äes kostbaren. kllles ist aber zum Lesen unä Ge nießen äa. Deshalb ist jeäer peäantischen, historischen oäer germanistischen klnoränung aus äem Wege gegangen; abwechslungsreich so» vor allem äie Reihe sein unä so bunt auch äie kette ist, in äer äie kleinen Bänäe sich aneinanäerschließen, sosehr ist sie äoch von einem geheimen Gesetz, von einer Wahloerwanätschaft äes Gehaltes, von einer" Vertrautheit äer Bezüge ver- bunäen. Ob man von vorn, von hinten, oäer von äer Mitte aus äie Bänäe zu lesen beginnt, man soll immer gefesselt sein, wo man sie auch aufschlägt, unä äieser Genuß kostet nicht äie Mühe, äie äas Durcharbeiten eines Romanwälzers mit sich bringt; äie Bänäe kommen vielmehr äem Beäürsnis nach kurzer Lektüre entgegen. Man braucht äem Genuß keine Zeit zu opfern, sonäern kann äen Banä wieäer weglegen, ohne äaß man ihn aus einmal verschlungen haben muß. kurz weilig unä fesselnä sinä äie Inhalte immer. Dies kann mit gutem Gewissen gesagt meräen. Auch äer jeweiligen ätimmung kommt eine solche Reihe entgegen. Man ist nicht immer in äer Laune von äer Liebe zu lesen unä möchte sich auch einmal in nicht geringe Verbrecherseelen vertiefen unä wenn man einmal mit Gespenstern keinen Amgang pflegen will, äann müssen einen äie seltsamen ächicksals-Verftrickungen merkwüräiger Begebenheiten unä Leelen bcsonäers reizen. Dem allen wollen äie Tempel-Erzähler äienen. Ihre schönen bnnten bekannten Einbänäe laäen nicht nur zum kalt staunenäen Besuch im klassikerschrank ein, sonäern wie sie konzentrierte literarische Extrakte äes Lebens enthalten, foräern sie auch zum Ergreifen äes Lebens in seinen lebenäigsten Lesefassungen aus. Der Dernpel* Verlag in Leipzig