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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1931
- Strukturtyp
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- 1931-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1931
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- Deutsch
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VMMMMwVtlMMVüällmM Nr. 206 (R. 103). Leipzig, Sonnabend den 5. September 1931. 08. Jahrgang. ReÄMwNeiler TA Bekanntmachung der Geschäftsstelle. Betrifft Offsetdruck des Börsenblattes. Unter Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 20. August (Börsenblatt Nr. 184 vom 22. August 1931) geben wir hiermit be kannt, daß bis auf weiteres wieder zwei Bogen des Börsenblattes im Offsekverfahren gedruckt werden. Für die Wiedergabe von Abbildungen und Zeichnungen in den Anzeigen können also bis auf weiteres wieder an Stelle von Klischees Vorlagen zur photomechanischen Übertragung einge- sandt werden. Leipzig, 4. September 1931. vr. Heß. 1VV Jahre A. Francke in Bern. Im August 1831 teilte der Buchhändler Johann Dalp dem Gesamtbuchhandel mit, daß er sein Verlagsgeschäst nach Bern verlegt habe. Johann Dalp stammte aus einer alten Bündner- Familie, sein Großvater war Podesta von Plürs, sein Vater Offizier in der niederländischen Armee. Wo er den Buch handel erlernt hat, kann nicht mehr festgestellt werden. Er war dreizehn Jahre lang Gehilfe in der Buchhandlung G. F. Hetzer in Gießen und fünf Jahre lang Geschäftsführer der Hofbuchhandlung Hetzer in Darmstadt. Schon im Jahre 1828 brachte er sein erstes Verlagswerk heraus, den ersten Band von --Die Schweiz in ihren Ritterburgen und Bergschlössern« mit einer Einleitung von Professor Hottinger in Zürich, her ausgegeben von Professor Gustav Schwab in Stuttgart. Als Verlagsort ist Chur angeführt, doch ist kaum anzunehmen, daß er in Chur als Verleger jemals etabliert war. Auch seine späteren Verlagswcrke tragen immer den Vermerk Bern und Chur, oder Bern, Chur und Leipzig. In dem eingangs erwähnten Zirkular teilte er mit, daß er je nach den Bedürfnissen seinem Verlag auch ein Sortiment an gliedern werde, und daß er sein Augenmerk auch besonders aus ausländische Originalliteratur aller Fächer richten wolle/ In der französischen Schweiz hoffe er dafür ein Publikum zu finden. Im Jahre 1832 mußte der neu etablierte Buchhändler ein neues Zirkular an die deutschen Verleger richten und um Rück sicht bitten, weil infolge der Pest die Büchersendungen aus Deutschland viel zu spät für das Weihnachtsgeschäft eingetrosfen seien und er die Bücher erst im neuen Jahre werde verkaufen können. Zur Herbstmesse 1832 weist sein Verlagskatalog schon 18 Bücher, 2 Karten und eine ganze Anzahl Kupferstiche und Lithographien auf. Im Jahre 1833 kommen die ersten Berner Autoren dazu, wie Organist Mendel und F. Zchender. Schon da wurden Schulbücher verlegt, ein Zweig, den die Firma bis zum heutigen Tage Pflegt. Das Geschäft hatte aber schwer unter den Zeiten zu leiden und es ist möglich, daß viele Ver lagsunternehmungen nicht den Erfolg hatten, den der Verleger erwartete. Wenigstens sind Briese erhalten, ln welchen der Verleger dem Autor klagt, daß der geschäftliche Erfolg nicht rosig sei und daß zu wenig Exemplare abgesetzt würden. Es war also vor 100 Jahren fast ebenso wie heutzutage. Wie viele Angestellte die Buchhandlung beschäftigte, ist nicht festgelegt, hingegen weist eine Notiz daraus hin, daß im Jahre 1843 ein Herr Göhrs aus Darmstadt die Prokura erhielt. Im Septem ber 18S0 trat dieser Buchhändler Göhrs als Teilhaber in die Firma ein mit Fr. 6000.— Einlage. Aber das Vertragsver hältnis wurde schon im Dezember 1850 gelöst, da Göhrs etwas anderes unternahm und nach Straßburg reiste. Als Johann Dalp als Junggeselle im August 1851 starb, übernahmen fünf Hauptgläubiger die Firma und lösten die anderen Gläubiger aus. Sie übertrugen die Geschäftsführung einem jungen Ge hilfen, Karl Schmid aus Meiningen, der seit 1850 bei Dalp an gestellt war. Von dsn fünf Eigentümern schied im Jahre 1854 der eine aus, wobei er auf seinen Anteil verzichtete. Zwei wei tere traten im Jahr 1855 aus, deren Kapital zurückgczahlt wurde. Der junge Gehilfe, dem die Gläubiger das Vertrauen schenkten, hatte vom Jahre 1846—1850 seine buchhändlerische Lehre in Frankfurt durchgemacht und war von dort aus direkt nach Bern gekommen. Er muß also jedenfalls schon in seinen Jünglingsjahren ganz außerordentliche Fähigkeiten ge zeigt haben, uni an diese Stelle gesetzt zu werden. Briese und Entwürfe zu Bilanzen aus jener Zeit zeigen, daß er das ur sprüngliche Defizit immer weiter Herabdrücken konnte. Am I. Januar 1866 übernahm er die Firma auf persönliche Rech nung mit Unterstützung der bisherigen zwei Besitzer von May von Tavel und vr. Haller, Buchdruckereibesitzer. Von Ecke Bahnhofplatz-Spitalgasse wurde das Geschäft auf die andere Seite verlegt, wo nachmals das Hotel Storchen war. Karl Schmid hatte einen sehr schweren Stand, denn seine Mittel waren begrenzt. Er hatte sehr viel fremdes Kapital und wandte alle Energie auf, um das Geschäft ausrcchtzuerhalteu. Seiner ganzen Natur nach war er ein äußerst sparsamer, be scheidener und sehr arbeitsamer Mann, der durch seine strenge Rechtlichkeit das Vertrauen seiner Kundschaft und der Behörden erlmigte. Auch er Pflegte der Überlieferung gemäß den Verlag. So erschien unter seiner Firma, die er I. Dalp'fche Buchhand lung (Karl Schmid) nannte: Wurstemberger, Geschichte der alten Landschaft Bern, v. Wattenwyl-von Meßbach, Geschichte der Stadt und Landschaft Bern, Fischer, Erinnerungen an Ni llaus Rudolf von Wattenwyl, Schreib- und Hülsskalender für die schweiz. Landwirte und Bauern, herausgegeben von A. von Fellenberg-Ziegler, von dem dieses Jahr der 72. Jahrgang er scheint, Gottlieb Studer, Über Eis und Schnee u. a. Schon Johann Dalp hatte eine Karte der Schweiz verlegt. Karl Schmid Pflegte dieses Gebiet weiter und gab die jetzt noch be kannten Leuzingerschen Landkarten heraus. Sein »Album zur Murtenschlachtseicr« und Strantz, »Münsterbuch« waren bedeu tende Publikationen, die der Stadt Bern zum Ruhm gereichten. Da die Buchhandlung sich immer mehr entwickelte, mußten neue Räume gesucht werden und deshalb wurde das Geschäft im Jahre 1873 in den damaligen Neubau am Bahnhofplatz ver legt, wo es bis zum Jahre 1911 verblieb. Karl Schmid wußte mit der Zeit Schritt zu halten. Im Jahre 1883, als der Gotthard-Tunnel die schnellere Verbindung mit dem Tessin herstellte, eröffnete er eine Filiale in Lugano und kaufte das Meyer L Zeller'sche Geschäft in Como. - Diese Filiale leitete sein Sohn Edmund Schmid, während im Berner Stammgeschäft im Sortiment sein Schwiegersohn Alexander Francke die Leitung innehatte. Alexander Francke war im Jahre 1874 als 21jähriger Gehilfe eingetreten. Seine Lehre Hatte er in Kiel durchgemacht und war nachher in Köln tätig gewesen. Von Bern aus ging er für kurze Zeit nach Wien, kehrte aber 1877 wieder zurück und heiratete die Tochter von Karl Schmid. Die immer größere Ausdehnung des Geschäftes ließ es als geboten erscheinen, daß Karl Schmid seinen Sohn Edmund und seinen Schwiegersohn Francke als Teilhaber in das Geschäft 793
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