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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.09.1931
- Strukturtyp
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- 1931-09-05
- Erscheinungsdatum
- 05.09.1931
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- Deutsch
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206, 5. September 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. aufnahm. So wurde die Firma dem Obligationenrecht ent sprechend im Jahre 1885 geändert in Schmid, Francke L Cie., vorm. I. Dalp'fche Buchhandlung. Wegen andauernder Krankheit war Edmund Schmid ge nötigt, schon Ende 1896 aus der Firma wieder auszutreten. Die Filiale in Como wurde aufgehoben, diejenige in Lugano verkauft (es ist das die heutige Buchhandlung Alfred Arnold) und die Firma mußte wieder geändert werden in Schmid k Francke. Karl Schmid war hauptsächlich im Verlag tätig, Alexander Francke der Leiter des immer weiter sich ausdehnen den Sortiments. Am 15. Mai 1902 zog sich Karl Schmid in den wohlverdienten Ruhestand zurück. Das Geschäft wurde von Alexander Francke allein übernommen und unter seinem allei nigen Namen weitergesührt. Alexander Francke war eine ausgeprägte Persönlichkeit. Der Buchhändler, wie er sein soll, von sehr großer Arbeitskraft, begeistert für die Schönheit des Berufes r^iid mit reichen Gei stesgaben ausgestattet. Er empfand es als seine Ausgabe, für das gute Buch überall zu wirken und seine Verbreitung zu fördern. Er, der aus norddeutschen Landen in die Schweiz ge kommen war, fühlte sich in Bern bald heimisch und war in kurzer Zeit mit seiner neuen Heimat verwachsen. Er gab dem Verlag eine neue Richtung, indem er besonders die Heimat schutzbewegung unterstützte und die bernische Dialektliteratur förderte. Unter seiner Tätigkeit entstand das große Werk von Emanuel Friedli, »Bärndütsch, als Spiegel bernischen Volks tums-, Was an bernifcher Heimatliteratur von Wichtigkeit herauskam, erschien in seinem Verlag. Die hauptsächlich von Otto von Greyerz hervorgerufene Bewegung fand in Alexan der Francke «inen tätigen Förderer. Die Werke eines Rudolf von Tavel, Simon Gfeller, Josef Reinhart halsen bernischen und schweizerischen Sinn in der Bevölkerung wieder lebendig machen. Neben Friedlis großem Werk gab Alexander Francke auch die Bildnisse Albrecht von Hallers mit Text von Arthur Weese und die »Altschweizerische Baukunst« von Roland An- heißer heraus. Für dies sein Wirken für bernische Eigenart wurde er im Jahre 1912 von der bernischen Universität durch Verleihung des Ehrendoktors ausgezeichnet. Auch das Sortiment hat Alexander Francke immer weiter ausgedehnt, sodaß es bald mit an erster Stelle im schweizerischen Buchhandel stand. Am Bahnhosplatz mußten immer neue Räume dazugemietet werden, und als im Jahre 1911 der ganze Häuserkomplex abgebrochen wurde, kaufte Alexander Francke das Haus Bubenbergplatz 6 und verlegte das Geschäft dorthin. In den neuen Räumen mit den vielen Schaufenstern war eine noch größere Entwicklung möglich. Einen nicht geringen Teil seiner Arbeitskraft und Kennt nisse hat Alexander Francke in den Dienst der buchhändlerischen Allgemeinheit gestellt. Während fast dreißig Jahren war er im Vorstand des Schweizerischen Buchhändlervereins tätig und neunmal hat er die Geschicke des Vereins, zu dessen Ehrenmit glied er im Jahre 1917 ernannt wurde, als Präsident geleitet. In der Ostermeßversammlung 1887 vertrat er zum erstenmal den Schweizerischen Buchhändlerverein als Delegierter und wußte sich mit einem Schlage durch sein unerschrockenes Ein greifen in die Verhandlungen die Sympathien der Versamm lung zu erwerben. Me Folge war, daß er in den außerordent lichen Ausschuß für die Revision der Satzungen des Börsenver eins gewählt wurde. Die höchste Ehrung von seiten des Buch handels wurde ihm durch die Wahl in den Vorstand des Bör senvereins im Jahre 1901 zuteil, in dem er bis 1905 das Amt des zweiten Schriftführers bekleidete. Später gehörte er ver schiedenen Ausschüssen an. Di. Alexander Francke erkrankte plötzlich im September 1925, nachdem er schon im Juli vorher einen kleinen Unfall erlitten hatte. Unerwartet starb er am 1. November desselben Jahres. Im Jahre 1920 hatte Or. Alexander Francke die Firma in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Durch diese Geschäftsform brauchte der Name nicht geändert zu werden, sodaß Alexander Francke im Namen der Firma erhalten bleiben konnte. 794 Schwere Sorgen blieben allen Geschäftsinhabern nicht er spart. Schon Dalp hatte schwer zu kämpfen, Karl Schmid, der das Geschäft unter den schwierigsten Verhältnissen übernahm, wußte durch äußerste Sparsamkeit immer wieder schweren Rück schlägen zu begegnen. Im Jahre 1923 verbrannte ein großer Teil des Verlagslagers, der leider nicht genügend durch Ver sicherung gedeckt war. Auch dieser Schlag konnte überwunden werden. Heute stehen wir mitten in einer Krisenzeit, aber getreu der Überlieferung der Firma wird die jetzige Generation dieser Lage gewachsen sein und vertrauensvoll in die Zukunft sehen. Notlage des Pommerschen Sortiments. Den Aufrufen der Bremer Buchhändler, der Wiesbadener, Chemnitzer, Ost- und Westpreußen müssen auch wir uns jetzt attschließen. Wohl kaum hat eine Provinz so früh die Folgen des Vertrages von Versailles zu spüren bekommen wie Pom mern und besonders der Teil von Stettin bis zum Polnischen Korridor. Mit bekannter pommerscher Zähigkeit haben auch wir Buchhändler hiergegen angekämpft. Jetzt aber, wo die Zustände über das Maß des Möglichen hin ausgehen, müssen auch wir uns melden, um den Herren Ver legern zu zeigen, in welch katastrophaler Lage sich der pommer- sche Buchhandel befindet. Pommern ist Landwirtschaftsprovinz, aber die Landwirtschaft ist wirtschaftlich in größter Not.. Zu Pommerns Handel und Wandel gehört in gleichem Maße die Schiffahrt. Auch dieser geht es so wie der Landwirtschaft. Große Welkbetriebe, wie z. B. die Schiffswerft »Vulkan- u. a. m. sind zusammengebrochen, überall, wo man hinschaut, sieht man die furchtbaren Zustände des pommerschen Wirtschaftselends. Auch unsere Läden sind infolgedessen leer; oft stundenlang läßt sich kein Kunde sehen, und sehr oft kann ein Verkauf, auch wenn er der kleinste ist, nur durch einen ungewöhnlich langen Kredit getätigt werden. Da wir Pommern noch bedeutend mehr unter dem allgemeinen Wirtschaftsdruck zu leiden haben als die übrigen Provinzen, ist unsere Provinz von Stettin bis zur pol nischen Grenze in die Ostnothilfe einbezogen worden. Das sollte jedem zu denken geben. Daß wir — soweit wir bei den täglichen kläglichen Umsätzen dazu in der Lage sind — ständig darauf bedacht sind, unter Hintansetzung aller persönlichen An sprüche alles Verfügbare an die Verleger zu zahlen, braucht wohl als selbstverständlich kaum erwähnt zu werden. Wenn jetzt große Stockungen eingetreten sind, so ist das einfach die Unmöglichkeit des Zahlenkönnens. Wir bitten daher dringend die Herren Verleger, mit obiger Tatsache rechnen zu wollen und alle erdenkliche Rücksicht zu üben, damit leistungsfähige, sonst kerngesunde Geschäfte, die jedem Verlag in besseren Zeiten wie der von großem Nutzen fein können, durch rigoroses Vorgehen nicht zu Grunde gerichtet werden. Verband der Buchhändler Pommerns. Die Krisis und das wissenschaftliche Sortiment. Von Friedrich Maas, Berlin. Die Verlautbarungen verschiedener Kreis- und Ortsvereine und einzelner Sortimenter verkünden die Zahlungsschwierig keiten in der jetzigen Krisenzeit. Besonders große Schwierig keiten stehen zum 15. Oktober bevor, tvenn das wissenschaftliche Sortiment die verkaufte Kommissionsware des ersten Halbjahres bezahlen soll. Es wird sich Herausstellen, daß die Verlustmonate dieses Sommers alle flüssigen Mittel aufgezehrt haben, und daß die lausenden Einnahmen kaum ausreichen werden, feste Bezüge und Unkosten zu decken. Wie groß der Kreis der Firmen ist, die sich in Schwierigkeiten befinden, scheinen Börsenverein und Ber- legerverein nicht sehen zu wollen. Beide Organisationen ver weisen immer noch auf den sonst richtigen Weg — Einigung von
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