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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1929-05-07
- Erscheinungsdatum
- 07.05.1929
- Sprache
- Deutsch
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1929
- Monat1929-05
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- Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
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X- 104. 7. Mai 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. und Propyläen-Vcrlag). Von Rud. Koch gibt es, wie nicht anders zu erwarten ist, einige ganz ausgezeichnete Buchstaben signetei für Fritz Heyder sind die Initialen in Fraktur kräftig, klar und geschlossen angeordnct, Julius Bard und W. Gerstung haben charakteristische Zeichen. Karl Köster hat für die Her- dcrschc Verlagsbuchhandlung verschiedene eindrucksvolle Marken gezeichnet, Erich M. Etzold beweist sein Können in den Signeten von Phantasus- und Reinhardt-Verlag, Heinr. I o st in dem des Drei Masken Verlags und von H. Bruckmann, Marcus Beh - mer bei der Insel, um nur einige Namen zu nennen. Auch Plakatkünstler hat das Signet als Aufgabe gereizt. Lucian Bernhard hat dafür eine große Begabung, wenn auch manchmal seine Entwürfe für das Titelblatt etwas zu schwer sind, auf den Umschlägen der Bücher und auf Plakaten haben sie mehr Berechtigung und werden ihre Wirkung aufs Publikum nicht verfehlen. Das Zeichen für Meyer L Jessen ist mit wenigen Mitteln eindrucksvoll und einprägsam gestaltet, der Leuchter O. Reichls bekam eine ins Große gehende Variante, Axel Juncker ein eigenartiges Zeichen, die Deutsche Bibliothek in Berlin ein ausdrucksvolles Monogramm. Ludwig H o h l w c i n hat für den Bergstadt-Verlag ein kräftiges Zeichen entworfen, das übersicht lich und klar ist, sich aber nicht ganz frei vom Plakatstil seines Schöpfers machen kann. Gelegentlich haben auch Maler versucht, das ihnen so fern- liegende Gebiet des Signets zu erobern. Von Licber- mann gibt es eine Marke für Bruno Cassircr, ein die Kiepe schleppender Mann, der sich beim Wandern auf den Stock stützt, M. Slcvogt hat eine liegende schwarze Katze auf weißem Hintergrund für Paul Cassirer entworfen. Der verstorbene Leipziger Künstler O. R. Bessert hat für C. A. Klemm ein Segelboot, in dem sich mehrere Personen in bestimmter Situation befinden, in Holz geschnitten. Von A. K o l b stammt ein Signet für Klinkhardt L Biermann und die bekannte Marke für Karl Robert Langcwieschc mit dem Spruch »Arbeiten und nicht ver zweifeln-. Allen diesen Zeichen spürt man mehr oder weniger ihre malerische Herkunft au. Sic konnten die große Klippe der reinen Illustration nicht umschiffen. Entweder sind sie rein graphisch, fast als Studie komponiert, oft in einem größeren Maßstab mit vielen Einzel- und Feinheiten gezeichnet, die bei der Verkleine rung verloren gehen, oder es ist ihr gedanklicher Inhalt zu auf dringlich. Den Stil einer Schutzmarke vermißt man bei allen, womit nicht gesagt sein soll, daß geistige Feinheiten und Be ziehungen dem Wesen der Marke konträr seien, aber die Form darf deswegen nichts von ihrer Schlagkraft cinbüßcn. Die MeistcrdesmoderncnSignets werden durch Namen wie F. H. Eh nicke, Emil Prcctorius, E. R. Weiß, W. Tiemann und P. Renner repräsentiert, denen wir nicht nur zahlenmäßig den größten Teil der heutigen Bücher marken verdanken, sondern deren Entwürfe auch fast ausnahms los klassische Leistungen sind. Keiner aber hat sich wohl so inten siv mit der Marke beschäftigt, sich so um sic bemüht, ihr Wesen so erfaßt wie F. H. Ehmck e. Seine »160 Kcnnbildcr- sind der beste Beweis für diese unablässige Arbeit. Er bevorzugt sinn fällige Motive figürlicher Art und gibt meist dem Monogramm ein ornamentales oder figürliches Motiv bei. Seine Entwürfe sind stets klar, einfach, eindeutig, einprägsam, stehen in harmo nischer Wechselwirkung zu dem Buch, für das sie bestimmt sind und sind trotz strengster Konzentration von Inhalt und Form Ausdruck einer Persönlichkeit: man spürt, daß sie nur deshalb so gelingen konnten, weil das Leben auch hinter ihnen steht. Nur einige von Ehmckes zahlreichen Berlegermarken können genannt werden. Wie reich in der Erfindung sind allein schon die ver schiedenen Zeichen für den Delphin-Verlag mit dem fast zum Ornament stilisierten Delphin oder die vielen Abwandlungen der Eule von Ullstein! Wie klar das schwarz-weiße und weiß-schwarze Furche-Vcrlngssignet und diesem verwandt das von C. Schüne- mann! Die Buchstnbcnsignete für G. Kiepenheuer und die Pipcr- drucke sind anders garnicht mehr zu denken, während Rnpprccht- Presse und Verlagsbuchhandlung Deutsches Ouickbornhaus in Anlehnung an alte Signetmotive einprägsame Marken erhalten haben. In den Zeichen für die »Denkmäler des Theaters- (R. Piper) und den »Uhu- ist letzte Vollendung erreicht. Hier ist in 508 die Marke unaufdringlich und eindringlich zugleich mit wenigen Strichen ein geistiger Inhalt gepreßt und dabei die äußerste Knappheit der formalen Gestaltung gewahrt. Ehmcke berührt sich hier in Bezug auf Einfall und Witz mit dem in ganz anderer Weise schaffenden und empfindenden Preetorius. Die Signctcntwürfe von E. Preetorius legen ebenso wie die von Ehmcke Zeugnis einer bestimmten Persönlichkeit ab, die in der Beherrschung der Linie, Formgebung, Raumvericilung, Gestaltung von Einfällen ihren eigenen Gesetzen folgt. Auch Preetorius ist Meister der Kürze, der Ökonomie. Außerdem er füllt er den allerkürzesten Ausdruck mit geistreicher Vieldeutigkeit, Phantasie und Witz. Seine Symbole — er gebraucht selten die bloßem Initialen — variiert er je nach dem Zweck äußerst ge schickt, weiß ihnen immer neue Seiten abzugewinnen. Mit Hilfe von Umriß und Jnnensilhouette entstehen Entwürfe, die stets originell und doch auf das Wesentliche beschränkt sind. Bekannt sind seine Marken für Kurt Wolfs, Rolandvcrlag. den Leuchter (von ihm gibt cs allein 12 Varianten) — ein Minimum von Linien, aber dahinter eine Fülle von Bewegung und Ausdruck. Die Entwürfe für Drei Masken Verlag, S. Fischer und die Kom bination von Jnselschiff und Breitkopfschen Bären gehören zu seinen glücklichsten Schöpfungen, die in graphischer Formvollen dung souverän vom Geist beherrscht sind. Diese kleinen Meister werke hat er, wohl um sie ihrer Nichtbeachtung zu entreißen, 1925 im Drei Masken Verlag unter dem Titel »Exlibris und Signete« veröffentlicht. Die meisten Signete von E. R. Weiß sind Monogramm- zeichcn — Ausnahmen: die Signete für Tempelverlag, Insel und Dicderichs —, die er mit erstaunlicher Virtuosität, in harmoni scher Verbindung mit der gesamten Buchausstattung zu behan deln weiß. Bei ihm merkt man nichts von der Schwierigkeit, Abwechslung und Eigenart in einen, zwei oder mehrere Buch staben hineinzubringen: man vergleiche dazu die vielen Varianten von S F V des Fischer-Verlags sowie die bildlichen Darstellun gen dieses Signets. Fraktur und Antiqua, nebencinandergesetzte, einfach gehaltene Buchstaben (bei I. Bard und G. Müller), in- cinandergeschobcne (bei R. Hobbing, Klinkhardt L Biermann) oder ganz verschnörkelte, fast Ornament gewordene Initialen (Verlag der Weißen Blätter) wechseln miteinander ab — aber jede Marke ist eine Individualität, ist einprägsam und eindeutig. Auch von W. Tiemann und P. Renner gibt es ausge zeichnete Monogrammsiqnctc, die reich und vielgestaltig sind und leicht im Gedächtnis haften. Besonders gut ist Tiemann der ori ginelle, witzige Zwiebelfisch für H. v. Weber gelungen, aber auch das Monogramm für F. Brnckmann hat eine eigene Note, wäh rend die Varianten für B. G. Tcubncr über den ursprünglichen alten Entwurf nicht hinauskommen. P. Renner hat für R. Piper L Co. einige dekorativ wirkende Monogrammarken geschaffen, die Incinandergeschlungcnen Initialen von C. H. Beck wahren dagegen nicht ganz den Charakter einer Marke in Bezug auf Klarheit und Einprägsamkeit, während das -graziöse G G der Grotcschcn Verlagsbuchhandlung leichter anspricht. Diese beiden Auchkünstler haben aber auch figürliche Motive gut zu lösen ver mocht: Ticmann variierte die Langensche Wage mit dem Mono gramm in mannigfacher Weise, gab dem Zeichen für Kiepcnheuer, tzyperionverlag, Dionysos-Bücherei in Anlehnung an klassische Darstellungen moderne Formen und stützte sich bei dem Druckcr- zeichen für Poeschel L Trcpte auf altitalicnische Druckcrmarkcn- vorbilder. Renner hat dem Mann aus der Brücke von Bruck mann eine klare Variante gegeben und für die einzelnen Ver- laaszwcige von I. Engelborns Nachf. hübsche Marken gezeichnet. Das gestellte Thema des B. Filscr-Verlags hat er dadurch aus gezeichnet gelöst, daß er den nach Schätzen grabenden Mann in einen Kreis stellte und die Initialen mit der alten Marke der Handwerker und Kauflcute in Verbindung brachte. Auf alle künstlerischen Marken der Gegenwart einzugehen, ist unmöglich, aber cs muß gesagt werden, daß cs neben den be kannten großen Signetmcistcrn manchen wenig bekannten Gra phiker gibt, der in seinen Entwürfen einer Marke durchaus ge recht wird. Im Archiv für Buchgewerbe, den Typographischen Mitteilungen und im »Zelt- (Ehmcke-Kreis) beispielsweise sieht man oft ganz ausgezeichnete Arbeiten.
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