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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.07.1929
- Strukturtyp
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- 1929-07-11
- Erscheinungsdatum
- 11.07.1929
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- Deutsch
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A° 158, 11. Juli 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. lüfte der Vormonate einzuholen, so scheinen sich diese Erwartun gen jetzt als trügerisch zu erweisen. In vielen Fällen zeigen die Preise ein deutliches Nachgeben. Es ist außerordentlich bezeich nend, daß in den letzten Tagen des Juni Sondcrveranstaltungen, wie -Billige Tage', -Ferienverläufe' usw., eine auffallende Häufung erfahren haben«. Im Bereich der graphischen Industrien lauten die Konjunkturberichte nicht anders. Der Lagebericht des Zentral- ausschusses der Papier-, Pappen-, Zellstoff- und Holzstoff- Industrie für den Monat Juni 1829 lautet: Der übliche saison mäßige Rückgang der Nachfrage in der Papierindustrie ist in diesem Jahre nicht so fühlbar wie früher. Der Zahlungseingang blieb ungenügend. Die Betriebswasscrverhältnisse haben sich infolge der zunehmenden Trockenheit weiter verschlechtert. Nach «den Berichten der preußischen Handelskammern war die Lage der ostpceußischen Zellstoffindustric unverändert. Der Geschäfts gang des Buch- und Steindruckgewerbes hat sich weiter ver schlechtert, sodaß eine volle Ausnutzung der Betriebsanlagen nicht mehr möglich ist. Auch kleine Druckauflrägc sind hart um kämpft. Das Zcitungsgcschäft war im allgemeinen unverändert, ebenso der Geschäftsgang der Schriftgießereien und der chemi- graphischen Anstalten. Die Absatzverhältnisse der Papierindustrie sind durchweg unbefriedigend. Von Ausnahmen abgesehen, hat sich der Absatz nicht gebessert. Er ließ z. Tl. sogar weiter nach. Die Preise für Fertigwaren sind sehr gedrückt. Die Lage des Buchhandels hat sich nicht wesentlich geändert. Die Neuproduk tion in diesem Jahre ist, an der Zahl der erstmaligen Ankündi gungen von Neuigkeiten im Börsenblatt gemessen, jetzt um rund 250 Nummern geringer als im ersten Halbjahr 1928, da der Juni nur einen Zuwachs von 940 Nummern gebracht hat. Noch vor einem Monat standen beide Jahre ungefähr gleich. Die Sommerpause der Neuproduktion machte sich voriges Jahr erst im Juli bemerkbar. Daß dies Heuer um 4 Wochen früher ge schieht, ist zweifelsohne ein Zeichen dafür, daß die ungünstige Konjunktur auch den Untcrnehmnngsmut des Buchhandels nach teilig beeinflußt hat. Um so mehr ist auch von seinem Stand punkt eine möglichst baldige Klärung der Verhältnisse und an schließend eine deutliche Wendung zum Bessern erwünscht. Dorbericht zum Lehrerpreisausschreiben. Wie schon früher berichtet, sind aus unser Preisausschreiben »Kann die Volks schule ihre Schüler zum guten Buch er ziehen?« über KOV zum Teil sehr umfang reiche Arbeiten aus allen Teilen Deutsch lands eingegangen. Wegen der vielen Nachfragen aus Lehrerkreisen und aus Kreisen des interessierten Verlags und Sortiments baten wir einen der Preis richter um einen Vorbericht, denn die müh selige Arbeit des Sichtens und Auswertens ist noch immer im Gange und kann vor aussichtlich erst zu Anfang Herbst zum Ab schluß gebracht werden. W st. Die aus allen Teilen Deutschlands und der deutschen Grenz lande eingegangenen Arbeiten zum Thema »Kann die Volks schule ihre Schüler zum guten Buch erziehen?« zeigen eine über Erwarten große Reichhaltigkeit nach Form und Inhalt. Fast jede einzelne dieser Arbeiten zeugt von der Mühe und Sorgfalt ihres Verfassers. Eine gründliche Prüfung aller Arbeiten er fordert viel mehr Zeit, als ursprünglich dafür gedacht war. Die Arbeiten zeugen von der Tätigkeit nicht nur in den städtischen Schulen, sondern auch der Schulen ländlicher Bezirke. Manche sehr langjährige Landlchrerpraxis ist in diesen Arbeiten zu plastischer Bedeutung gekommen, und auch die großstädtischen Verhältnisse und die Möglichkeiten und Schwierigkeiten einer Erziehung zum guten Buch im Proletariat find aus einer Reihe von Arbeiten ersichtlich. Die meisten Einsender sehen ihre Auf gabe als eine rein pädagogische an und bringen in den verschie densten Variationen immer wieder andersartige Vorschläge, wie bei geringen Mitteln und großen Widerständen doch eine Er ziehung zum Buch möglich ist. Von dem radikal schulreformcri- scheu bis zu einem das gute Alte betonenden konser vativen Standpunkt in methodischen Fragen ist eine große Reihe von Stimmen aus allen pädagogischen Richtungen ver treten. Radikal und scharf formulierte Arbeiten von jüngeren Bewerbern stehen gegenüber einer Reihe auf vieljährigen Erfah rungen beruhender Methoden älterer Bewerber. Auch die weib liche Stellungnahme zu der Frage ist aus einigen Arbeiten ersichtlich. Höchst wertvoll sind die Praktischen Vorschläge, wie heute trotz des Druckes der wirtschaftlichen Lage, trotz der vielen Wider stände von verschiedenen Seiten in langsamer Arbeit eine Er ziehung zum Buch aufgebaut werden kann. Einen breiten Raum nehmen die Vorschläge ein, die eine neue Elementar-Erziehung diskutieren, die auf Reform von Fibel und Lesebuch ausgehend, vor allem den Gedanken vertreten, daß schon beim kleinen Kinde die Erziehung zum Buch anzusetzen hat. Eine Reihe von Vor schlägen zur Verbesserung des Leseunterrichts, Erfahrungen, die in gut geleiteten Schulklassen gemacht worden sind mit sehr instruktiven und ins einzelne gehenden Beispielen, sind sehr be achtenswert. Es folgen dann Vorschläge zur Erziehung des Kin des in späteren Altern, die Einführung von Vorlesestunden, Lite ratur- und Verlagskunde in die Schule, der Ausbau einer Klassenbibliothek, die Benutzung der Schulbibliothek und der Volksbibliotheken des Ortes wird eingehend und von verschie densten Seiten erörtert. Originelle und brauchbare Vorschläge für die Arbeit mit Bibliotheken werden gemacht. Eine Reihe von Vorschlägen betrifft die Zusammenarbeit uiit den Eltern in der Erziehung zum guten Buch. Diese Vorschläge greifen zum Teil über in den Bereich der Erwachsenenbildung. Es ist von Elternverbänden, von der Per sönlichen Fühlungnahme der Lehrer mit einzelnen Eltern, von der Durchdringung ganzer Ortschaften und Gegenden mit dem Gedanken der allgemeinen Volksbildung die Rede. Schließlich bezieht sich eine Anzahl von Vorschlägen auf die Zusammenarbeit mit Verlag und Buchhandel. Die Frage der Buchgemeinschaften spielt hier hinein. Sehr viele Einsender äußern sich ganz eingehend über ihre Kampfmaßnahmen gegen das schlechte Buch. Zur Frage »Schmutz und Schund« ist aus dem Preisausschreiben sicherlich viel zu lernen. Auch hier ist der radikal ablehnende Standpunkt ebenso vertreten wie der mehr realistische Standpunkt des Leh rers, der zunächst schon froh ist, wenn überhaupt gelesen wird, und von dorther langsam und sorgfältig eine Erziehung zum ge haltreicheren Buch anstrcbt. Besonders wichtig und interessant sind die Arbeiten, die über die spezifisch pädagogische und methodische Einstellung des Leh rers hinaus zu der Frage sich äußern. Hier gibt es Arbeiten, dis theotetisch wesentliche Gesichtspunkte geben gegenüber solchen, die mehr aus Impuls und sicherem Gefühl zu der Frage Stel lung nehmen. Ganz besonders erfreulich ist, daß auch einige Arbeiten von hohem Rang und eigenem Stil von den in der Lehrerschaft seit jeher befindlichen hochgeistigen Kräften zeugen. — Alles in allem hat man den Eindruck, daß hier eine impo sante Kundgebung der deutschen Lehrerschaft zu einer der zen tralsten Aufgaben unserer allgemeinen Bildung gegeben ist. vr. Fritz Klatt. Neue Beiträge zur Wissenschaft vom lesenden Kinde. Von Wilhelm Fronemann. Die Untersuchungen von Charlotte Bll hier, H. Busse und A. Rumpf bezeichnen die Hauptftationen in der Entwicklung der Wissenschaft vom lesenden Kinde. Das Jugendpreisausschreiben des Börsenvereins von 1927 »Welches Buch kannst Du empfehlen?« wurde bewußt in den Zug dieser Entwicklung gestellt. Seine grundsätzliche Bedeutung ist von mir In Nummer MV des Börsen blatts vom 29. Dezember 1928 und in Nummer 4 vom S. Januar 1929 ausführlich bargestellt worben. Das augenblicklich laufende Preis ausschreiben des Börsenvereins »Kann die Volksschule ihre Schüler 753
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