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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.10.1931
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1931-10-08
- Erscheinungsdatum
- 08.10.1931
- Sprache
- Deutsch
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M 234, 8. Oktober 1931. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. L. Dtschn Buchhandel. biet der fachwissenschastlichen Leihbibliothek begibt, muß aller dings wissen, ob ihm Kundschaft für eine solche Neuerung zur Verfügung steht. Wie bei jeder neuen Sache ist hierbei ein Risiko vorhanden. In den Jahren nach 'dein Kriege hatten die Leihbiblio theken an Bedeutung eingebüßt. Ebenso wie der Handel mit Zeitschriften find auch sic vom Sortiment stark vernachlässigt worden. Heute, wo besonders in den Großstädten viele nicht buchhändlerische Geschäfte eine Leihbibliothek betreiben*), besinnt sich das Sortiment wieder auf diesen ehemals durchaus er tragreichen Nebenzweig. Es ist deshalb wohl nicht unwichtig, einiges über die Betriebstechnik der Leihbibliothek hier zu sammenzufassen. Die Raumfrage ist nicht ohne Bedeutung. Nach Möglich keit sollte ein besonderer Raum oder sonst eine irgendwie ab geschlossene Ecke im Laden zur Verfügung gestellt werden können. Der Leser muß die Möglichkeit der ruhigen Auswahl seiner Lektüre haben. Eine Anzahl gangbarer Bücher, die aus einem Tisch ungeordnet liegen, sind ihm willkommener als ein sorgfältig aufgestelltes Verzeichnis. Wer eine Leihbibliothek neu einrichtet, sollte nur mit den Neuerscheinungen der letzten Monate beginnen. Aus 30—40 Neuaufnahmen kann eine gute Leihbibliothek organisch wachsen. Möglichst wenig Lagerbestände und schneller Wechsel garan tieren Leistungsfähigkeit und Gewinn. Ein gutes Vormerl system befriedigt die besonderen Wünsche der Leser oft mehr als ein Bestand von vielen tausend Bänden, die niemand mehr lesen will. Solide Handeinbände fHalbleinen) sind den Verlegerein- bänden vorzuziehen. Ich lehne aber auch die Einstellung von Büchern in Berlegereinbänden nicht ab. Diese Form hat wieder andere Vorteile. Bücher soll möglichst hoch sein, damit ein Anreiz zur Abnahmt einer Lesekarte oder eines Abonnements besteht. Unbedingt soll an der Erhebung eines Pfandes festgehalten werden, dessen Höhe zwischen 3.— und 4.— RM liegen soll. Die als Pfand erhobenen Beträge verstärken das Betriebs kapital des Unternehmens. Sie sind ein zinsloser Einschuß, den jeder Leser zu leisten hat. Das Pfand hat heute für die Leihbibliothek etwa die Bedeutung, die die Hinterlegung von marktgängigen Effekten für den geldverleihenden Bankier hat. Die Leihgebühren sollten nur als Entschädigung für Abnutzung der ausgeliehenen Bücher und als Ersatz für die Betriebskosten angesehen werden. Die Grundlage für eine geordnete Geschäftsführung ist auch bei der Leihbibliothek eine sorgfältige Buchführung. Ein ameri kanisches Journal ist das geeignete Buch, um die erforderlichen Buchungen übersichtlich aufzunchmen: Einkauf der einzustellen den Bücher, Kosten der Einbände, Werbung, Unkosten, Psand- kasse, Einnahmen aus Leihgebühren, Einnahmen aus dem Ver kauf von Dubletten und älteren Büchern. Wo die Leihbiblio thek als Nebenzweig geführt wird, ist für das damit beschäftigte Personal, für den benutzten Raum und für allgemeine Unkosten: Licht, Heizung, Reinigung usw. ein entsprechender Betrag ein zusetzen. Die Numerierung der Bände für den inneren Betrieb ist unbedingt durchzuführen. Man beginnt damit, wenn man direkt vom Verleger bezieht, daß man die Nummer des Buches auf der Faktur vermerkt und mit Bleistift aus dem Hinteren Vor satzpapier sauber einschreibt. Nach Anlegung einer Kartothek karte für das nach Verfassern geordnete Verzeichnis ist noch die Führung eines Hilfsbuches zweckmäßig, das sämtliche Bücher nach Nummern geordnet verzeichnet. Für dieses Buch wird folgendes Schema empfohlen: Verzeichnis der eingestellten Bücher Datum Nr. Verfasser und Titel Jnv. 1931 Jnv. 1932 Jnv. Jnv. Verkauft am An wen? 1930 I. I. 601 Zweig, Fouchö Lg. 113 2 660 11. 11. 31 Werkbücherei Neumann 3 31. 3.30 Volksbibliothek Neustadt 6. l. 4 Federn, Latour Verlust 1210 6 ,, — — — — 20. 2.30 Privatperson Die Werbung für eine Leihbibliothek ist auf wenige Mit tel beschränkt: mündliche Empfehlung an die Kundschaft, Aus hang eines monatlichen Neuaufnahmen-Berzeichnisses an der Schaufensterscheibe, in Klubs, Hotelhallen, Beamteukasinos, größeren Betrieben und gelegentliche Anzeigen in den Tages zeitungen. Prospektversand nach dem Adreßbuch PP. hat eigent lich noch nie zu Erfolgen geführt. Die für ein Monatsabonnement geforderten Preise be wegen sich meistens um 2.— RM, die für ein Vierteljahr um 5.— RM herum. Zu diesen Sätzen ist es durchaus möglich, auch Neuerscheinungen in das Abonnement einzuschließen, wobei jedoch von vornherein vorausgesetzt wird, daß der Abon nent nicht ausschließlich neueste Bücher erhält, sondern auch unter den älteren Beständen wählt. Die Festsetzung von ver schiedenen Gebühren für die Entnahme von Neuheiten und älteren Büchern ist eigentlich nur da am Platze, wo Neuheiten in größerer Anzahl eingestellt werden und der Hauptteil der Neusinstellungen etwa nach vierteljährlichem Umlauf an Volks bibliotheken und andere Abnehmer abgestoßen werden kann. Auch Lesekarten für 10 oder 12 Bücher können ausgegeben werden. Die Abschnitte solcher Lesekarten gelten meistens Pro Buch und Woche. Die Preissestsetzung muß so erfolgen, daß die Gebühr zwischen dem Monnementspreis und der Gebühr für ein einzelnes Buch liegt. Die Leihgebühr für einzelne *) In einem Aussatz im Buch- und Zeitschriftenhandel vom 13. September wird allein für Berlin die Zahl solcher Geschäfte aus Uber 1VÜV geschätzt. 8S0 Dieses Buch dient nicht nur als ein nach Nummern geord netes Bücherverzeichnis, sondern auch gleichzeitig als Bestands und Jnventurausnahme-Buch. Werden Dubletten verkauft oder geraten Bücher in Verlust, so werden hier entsprechende Ein tragungen vorgenommen. Die in der Spalte »Inventur 1931- vermerkten Nummern sind die Nummern der Leserkonten. Die Inventur beginnt zweckmäßig damit, daß man die auf den Leser- konten als ausgeliehen bezeichnten Bände in der betreffenden Inventur-Spalte durch Eintragung der Kontennummer kennt lich inacht. In derselben Weise wird darauf die Lageraufnahme vorgenommen. Alle Bücher, die nun noch offen stehen, müssen als Verlust angesehen werden. Gewiß kommen auch dann und wann Fehler vor, Verwechslungen von Nummern, vielleicht hat auch einmal ein Kunde ein Buch entnommen, das nicht notiert worden ist. Solche Fehler sollten sich bis zur nächsten Inventur korrigiert haben, wie das bei dem obigen Beispiel bei Band Nr. 504 der Fall ist, der 1931 die Bezeichnung »Verlust- trägt, 1932 aber wieder ausgeliehen ist. Früher führte man zur Kon trolle der Buchbinderaufträge ein Buchbinderbuch, heute emp fiehlt sich dafür der Durchschreibeblock mit zwei Ausfertigungen. Die Urschrift wird in einem Ordner aufgehoben und durch spä tere Eintragungen ergänzt, die Kopie wird als Begleitnota der Büchersendung an den Buchbinder beigegeben. Die Fakturen der Verleger sowohl als auch die Rechnungen des Buchbinders lausen durch das amerikanische Journal, sodaß sich die Führung eines Eingangsbuches für alle eingestellten Bücher erübrigt. In großen Betrieben kann man zur Ent lastung des Journals ein Fakturen-Eingangsbuch führen uno
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