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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.02.1940
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1940-02-13
- Erscheinungsdatum
- 13.02.1940
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- Deutsch
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Vörsenblatt für den Deutschen Vuchkandel Nr. A7 (R. 14) Leipzig, Dienstag den 13, Februar 1940 1V7. Jahrgang Das Weihnachtsgeschäft 1939 Weite Kreise des deutschen Volkes haben in den letzten Monaten zum Buche gefunden und sind sich der Werte be wußt geworden, die in ihm verborgen liegen und in ernster Zeit der Erschließung harren. Es wurde hi?r schon be tont, daß in erster Linie darin der Buchhändler den Erfolg des erhöhten Weihnachtsumsatzes zu sehen hat und nicht in der Tat sache, daß hier und da auch aus andern Gründen das Buch als Geschenk eine bevorzugte Stellung einnahm, »Jeder geschulte Beobachter konnte erkennen«, so schreibt uns ein kurz vor Weih nachten beurlaubter, im Felde stehender Großstadtbuchhändler des Westens, »daß die Art des Bücherkaufs sich in den gewohn ten Bahnen vollzog: Wer Bücher kaufte, der wollte durchweg eben Bücher und nicht bezugscheinfreie Ware schlechthin, der wählte — mit den in jeden: Weihnachtsgeschäft bekannten Aus nahmen — mit Bedacht und beurteilte das Buch durchaus nach dem entweder bekannten oder mutmaßlichen Inhalt und dem Zweck des Geschenkes«, Mit den Worten: »Wenn man in dem guten Weihnachtsgeschäft des deutschen Einzelhandels im allge meinen einen Beweis für die gesunde Struktur des deutschen Wirtschaftslebens sieht, so ist der Anteil des Buchhandels dar über hinaus eine Gewähr für die gcsundgebliebene geistige Hal tung unseres Volles in dieser Kriegszeit«, schließt derselbe Be richt, Bevor wir uns dem zahlenmäßigen Ergebnis zuwenden, wie es sich auf Grund der uns zugegangenen Berichte aus dem Sortiment im einzelnen darstellt, erscheint es uns nötig, auf einige Umstände hinzuweisen, die bei der Beurteilung des Weih nachtsgeschäftes nicht übersehen werden dürfen. Der erste und hauptsächlichste ist wohl der, daß im großen und ganzen die ver mehrte Nachfrage nach Büchern im Weihnachtsgeschäft sich auf das schöngeistige Schrifttum beschränkt hat. Nur wenige andere Büchergruppen, in erster Linie das politische Buch, haben außer dem davon Nutzen gehabt. Bei dem nichtschöngeistigen Schrift tum hat sich die Nachfrage in dem üblichen Rahmen gehalten. So kommt es, daß nicht alle Buchhandlungen an der Umsatz erhöhung gleichmäßig beteiligt sind. In den meisten Fällen konnten im Sortiment aber Ausfälle, die durch die politische Spannung im Sommer, durch die Zurückhaltung im ersten Kriegs- monat, durch die Einschränkung des Bedarfs an Universitäts- Lehrbüchern, durch die Sparmaßnahmen der Bibliotheken und Behörden usw, entstanden waren, infolge der günstigen Ent wicklung am Schluß des Jahres wieder ausgeglichen werden. Allerdings ist es nötig, hier der Buchhandlungen in den frei gemachten Gebieten zu gedenken, die ihren Betrieb bei Ausbruch des Krieges geschlossen haben. Ein ungünstiges Bild zeigt sich auch sür die Reise- und Versandbuchhandlungen, die, soweit sie uns berichtet haben, durchgehend gegenüber 1938 einen Umsatz verlust zu verzeichnen haben, Ihre Vertreter, sofern sie nicht cingezogen waren, konnten in den ersten Kriegsmonaten nur wenig Aufträge erhalten. Als sich dann die Lage wieder besserte, war es in den meisten Fällen zu spät bzw. konnte der Verlust nicht mehr ausgeglichen werden. Ähnliches gilt für den Export buchhandel, auf dessen besondere Lage hier ja schon hingewiesen wurde. Von anderen Umständen, die den Geschäftsgang in den letzten Monaten ungünstig beeinflußten und die in den Berichten über das Weihnachtsgeschäft erwähnt werden, nennen wir den Personalmangel, der dazu führte, daß die Beratung zuweilen nicht mit der sonst üblichen Sorgfalt erfolgen konnte, der aber auch größere Werbemaßnahmen verhinderte, ja sogar oft einen Wechsel des Schaufensters unmöglich machte. Die Transport schwierigkeiten wirkten sich ungünstig auf die Lagerergänzungen und Nachbestellungen aus, die sich besonders dort bald nötig machten, wo im Einkauf zu große Vorsicht gewaltet hatte. Hin zu kam, daß viele der gefragtesten Bücher bald vergriffen waren und zahlreiche Wünsche der Käufer nicht befriedigt werden konn ten, Auf diesen Punkt werden wir in einem andern Aufsatz, der sich mit den Stimmen aus dem Verlag befassen soll, noch zurück- kommcn, Nur soviel sei hier schon erwähnt, daß von einem vermeintlichen Versagen des Verlages, von dem in den Sorti menter-Berichten öfters gesprochen wird, keine Rede sein kann. Über zweihundert Firmen in 157 Orten Großdeutschlands haben unsere Umfrage beantwortet. Wir danken ihnen auch an dieser Stelle, daß sie die Mühe nicht gescheut und cs uns ermög licht haben, diese Aufstellung vorzunehmen. Vertreten sind, außer Franken, alle Gaue, Eine besonders starke Beteiligung, nämlich je zehn und mehr Antworten, liegt aus den Gauen: Berlin, Magdeburg-Anhalt, Mark Brandenburg, Sachsen, Schle sien, Westfalen-Nord und Württemberg-Hohenzollern vor. Die Antworten verteilen sich auf 89 Kleinstädte, 55 Mittelstädte und 33 Großstädte, Der Jahresumsatz 1939 in den Kleinstädten be trug 27,8°/» mehr gegenüber 1938, in den Mittelstädten 22,5°/» mehr und in den Großstädten 19,95°/» mehr. Diesen Durchschnittsergebnissen liegen die Angaben von 57 Sortiments- firmen in Kleinstädten, von 53 Sortimentsfirmen in Mittel städten und von 64 Sortimentsfirmen in Großstädten zugrunde. Die meist nur ungefähren Angaben der Reise- und Versandbuch- haudlungen, die, wie schon oben erwähnt, gegenüber 1938 einen Verlust zu verzeichnen hatten, konnten bei dieser Berechnung nicht berücksichtigt werden. Die oben genannten Durchschnitts ergebnisse wurden in den Kleinstädten von 21 Firmen über schritten, 36 sind darunter geblieben. Für die Mittelstädte lauten die entsprechenden Zahlen 22 und 31, und für die Großstädte 31 und 33, In den Klein- und Mittelstädten sind die Firmen, die unter dem Durchschnitt bleiben, bei weitem in der Mehrzahl, Der Dezemberumsatz 1939 weist gegenüber 1938 folgende Erhöhungen auf: 52,74°/° in den Kleinstädten, 39,78°/° in den Mittelstädten und 40,06°/» in den Groß- städten. Berichtet haben 60 Firmen in Klein-, 56 in Mittel- und 68 in Großstädten, Das Durchschnittsergebnis des Dezember- umsatzcs in den Kleinstädten wird ohne Zweifel von einigen Firmen stark beeinflußt, die — meistens begünstigt durch ein malige Umstände — besonders gut abgeschnitten haben und ihre Umsätze um 100"/» und mehr erhöhen konnten. Diese Firmen haben ihren Wohnsitz in den Gauen: Bayrische Ostmark, Hannover-Süd, Koblenz-Trier, Köln-Aachen, Kurhcssen, Mark Brandenburg, Sachsen und Westfalen-Süd (je eine Firma) so wie iin Gau Westfalen-Nord (zwei Firmen), Die Mehrzahl der Orte liegt im Westen des Reiches, wo ja bekanntlich unsere Sol daten stark als Käufer austreten. Auch die Tatsache, daß die Fahrten in die benachbarte größere Stadt eine Einschränkung erfuhren, hat sich auf den Weihnachtsumsatz in den Kleinstädten vielfach günstig ausgewirkt. Unter den Mittelstadtsortimenten sind es drei (Schleswig-Holstein, Weser-Ems, Köln-Aachen), die ihren Dezember-Umsatz verdoppeln konnten, und unter den Großstadtsortimenten zwei (Schlesien und Westfalen-Nord), Der oben genante Durchschnitt wurde in den Kleinstädten von 24 Firmen erreicht bzw, überschritten, darunter geblieben sind 86 Firmen, Die entsprechenden Zahlen für die Mittelstädte lau ten 23 und 33 und für die Großstädte 28 und 40, Es zeigt sich also sehr deutlich das Übergewicht der Firmen mit einer gerin geren Umsatzerhöhung, Die Gegenüberstellung des Umsatzes im ganzen Jahr 1939 gegen 1938 und des Dezember-Umsatzes 1939 gegenüber 1938 er- Nr. 37 Dienstag, den 13. Februar 1S4Ü 49
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