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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1929
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- 1929-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1929
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X- 188, 15. August 1929. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.ü.Dtschn. Buchhandel. freuen würde. Wir müssen bedenke», daß die Ausstellung in erster Linie die Liebe zum wohlseilen Handeinband weite» soll, und es sind tressliche Bände selbst in Pappe, Halbleinen und Leinen darunter. Wir sehen schöne Bände mit Kleister-, Olwisch- oder Spritzpapier Überzogen. Entzücken müssen natürlich mehr die Einbände aus edlem Material, aus Pergament und Leder mit technisch einwand- sreier Handoergoldung. Da sind mir besonders ausgezeichnete Ar beiten von Professor Dorsner-Weimar, Otto Kratzscher-Offenbach, Wilhelm Knobel-Wittenberg, Jacob Kohnert-Charlottenburg, Annie Peters und Ilse Hahne-Hamburg (Tochter von Universitäts-Professor vr. Hans Hahne-Halle), Otto Psaff-Halle, Elfriede Rodemeyer- Königsberg, Karl Funke-Leipzig, Adolf Rhein-Erfurt sowie von der ,-achschule in Weimar ausgefallen. Als wirkliche Meisterleistungen sind die Schlllerarbelten der Handwerker- und Kunstgewerbeschule von Breslau zu werten. Sie nehmen nach meinem Dafürhalten den ersten Platz unter den Schlllerarbelten ein. Bedauert habe ich, daß tressliche Meister wie Carl Schultze-Düffeldorf, Johannes Gerbers- Hamburg und andere nur mit ganz einfachen Arbeiten vertreten sind, die ihr hohes Können nicht zur Geltung kommen lassen. Da in der ganzen Ausstellung der Zierat als abgetan möglichst vermieden wirb, fällt bei einem Einband die hervorragende Kunst des als Gast vertretenen Paul Kersten-Berlin noch besonders auf, wie er mit nur geraden Linien auf dem Ganzlederband »Novalis, Hymne» an die Nacht« die Gestalt eines betenden Mönches fast hinzaubert. In einem besonderen Raum sind mit guten Leistungen einzelne Magdeburger Buchbindermeister vertreten, von denen Paula Rabe erfreuliche Ansätze zu neuem Werden zeigt. Ausscheiden hätte die Leitung die Arbeiten eines Meisters müssen, die wohl technisch voll endet, aber in dem Stil der siebziger Jahre hergestellt sind, die heute fast als vorsintflutlich angesehen werden müssen. Die Magdeburger Gvavieranstalt von Dornemann L Co. zeigt ihr reiches Material in Messingschriften und Verzierungen. Die ferner ausgestellten geschmackvollen handgesertigten Überzugpapiere zeugen von hohem Können. Ich hofse, daß meine Kritik dazu beiträgt, die in Magdeburg gemachten Fehler aus der weiteren Wanderung der Bucheinbände zu vermeiden, damit im Sinne der Meister die Liebe zu handge bundenen Büchern leichter in den Herzen der Beschauer ausgeht: denn die Regsamkeit des Bundes muß anerkannt, die ganze Art der Werbung unbedingt hoch gewertet werden. Friedrich Reinecke. ^.»xemeine Vcrdelestre. Von Vrok. vr. Itncknlk Snz-kkort, Stuttgart: L. bl. Lossedsl 1929. 748 8., 396 e. Peil karb. -Vbb. gr. 8° 1929. Subsür.-Lreis I-eineu M. 42.—, Ilalb- Iscker IM. 48.—. Seit vielen Jahren angekünöigt und erwartet liegt der statt liche Band nunmehr vor. Gleich der erste Satz des Vorworts sagt, baß hier vornehmlich eine Lehre von der Technik der Werbung geboten wirb. Hier liegt auch bas Schwergewicht des Buches, 690 Seiten von 748 sind dieser Lehre gewidmet. In diesem Teil werden behandelt: die psychologischen Werbeelementc und Werbe faktoren, die Werbemittel, die Werbeplanung und Werbematerial herstellung, die Werbeftreuung und die Lehre vom Werbeerfolg. Als obersten Grundsatz stellt er aus: Die Wirksamkeit. Dann folgen Wirtschaftlichkeit, Zielklarheit, Einheitlichkeit, Stetigkeit, Plan mäßigkeit, Aktualität, Originalität und zuletzt Wahrhaftigkeit. Meines Wissens zum erstehmal in der Literatur ist ein ganzer Abschnitt der Werberevision gewidmet, die er in Parallele zur Bllcherrevision und treuhänderischen Tätigkeit stellt. Dieser Hauptteil ist ganz ausgezeichnet gelungen. Hier hat ein die Materie beherrschender Kops das aus tausend Quellen zuströmende Material gesichtet, aus gewählt und zu einem großen System einer deutschen Werbelehre gestaltet. Ich betone das Wort »deutsch«, denn man merkt, baß er zwar auch das amerikanische Material gesichtet hat, aber nur bas auf nahm, was für die Bearbeitung der deutschen Käufer wichtig ist. Nur das Gesicherte ist verzeichnet, irgendeine Lücke ist mir nicht ausgefallen. Sorgsam ist die Auswahl der Abbildungen, druck technisch ausgezeichnet steils mehrfarbig) wiedergegeben. Für den Buchhändler besonders wichtig ist der Literaturanhang mit kritischer Besprechung der Werke <26 Seitens, allgemein wertvoll das vier fache Register (25 Seitens. Gerade bei diesem Buch wird es wieder ein billiger Spaß für die »Nurpraktiker« sein, zu sagen, daß sie darin gar nichts Neues fänden. Das sind die Rezeptjäger, die Buttermaschinen ins Erz gebirge verknusen wollen und nun behaupten, daß bas Buch nichts bietet; das sind die »Praktiker«, die aus Mangel an klarem Denken den mit systematischer Überlegung Handelnden einen grauen Theo retiker schimpfen. Werben ist eine Art von Komposition. Die Kennt nis der Töne, der Harmonielehre und des Kontrapunkts machen noch niemand zum Komponisten, aber dem Musiker mit Ideen er leichtern diese Kenntnisse die Arbeit. Diesen Leuten zum Trotz sei obiges Urteil ausgestellt. Aber etwas Schatten fällt doch über das Buch. Es heißt weiter hin im Vorwort, daß es als ausgesprochen wcrbewissenschastliche Untersuchung gedacht sei. Soweit das die Lehre von der Technik der Werbung betrisft, besteht der Ausspruch zu Recht. Aber es faßt weiter und nennt sich »Allgemeine« Wcrbelehre. Das stimmt nicht. Es ist eine »Wirtschaftliche« Werbelehre mit Ausblicken aus die »Allgemeine« Werbelehre. Daß es so ist, liegt an der Methode Seyfferts. Die von ihm gegebene Definition: »Werbung ist eine Beeinflussungssorm, die durch planmäßige Mittel veranlassen will zum selbstgewollten Aufnehmen, Erfüllen und Weiterpslanzen des von ihr dargebotenen Zwecks« ist zwar umfassend genug, aber er wendet sie tatsächlich in den wesentlichen Teilen seines Buches nur aus das Individuum an. Ich habe bereits früher an dieser Stelle zu zeigen versucht (Bbl. 1924, Nr. 1S5, 197s, baß sie zu stark ab strakt ist und damit blutleer wird. Ich halte Werbung siir einen wertfreien Exponent des sozialen Grundtriebs »Wettbewerb« (vgl. Spann, System der Gesellschastslehrcs. Damit erhält die Werbung eine grundlegende soziologische Bedeutung und erscheint als wich tigstes Werkzeug aller Gruppenbildung. Seysjert betont indi vidualistisch »Technik« und drängt damit die soziologische Dreiheit der Beziehung zwischen Werber, Zweck der Werbung und Um worbenen zurück. Kennt man diese Grundeinstellung Scysserts, bann wird einem klar, weshalb die Eingangskapitel über Wesen und Entwicklung der Werbung und Schlußkapitel über die Bedeu tung der Werbung unbefriedigt lassen. Aber cs gibt kein allein richtiges System der Werbung, deshalb ist Seyfferts Betrachtungs weise wichtig und notwendig. Man wünscht nur, daß sei» Gegenpol, die Schule Weidenmüllers, die die Beziehung in den Mittelpunkt ihres Systems stellt, auch bald zu einer Gestaltung kommt. Bei dem esoterischen Charakter dieser Schule werden wir aber wohl noch lange daraus warten müssen. —Kli— Engel, Eduard: Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis in die Gegenwart. 38., durchgesehene u. ergänzte Ausl. Leipzig: Koshler L Amelang 1929. XI, 569 S. in. 23 Bildnissen u. 13 Handschriften. Lex.-8' Lwd. Mk. 35.—. Das bekannte und längst bestbcwährte Werk liegt jetzt in einer neuen Auflage des Verlages Koehler L Amelang vor. Die Dar stellung ist bis in die letzte Gegenwart wcitergefllhrt und zeigt auch in diesen Abschnitten alle Vorzüge des Werkes, das ja in der bereits erreichten hohen Auslagcnzahl seine beste Empfehlung besitzt. Wie Eduard Engel gerade die neuesten Erscheinungen unserer Literatur bewertet und betrachtet, ist durch das vor kurzem ln dem selben Verlag erschienene Werk aus seiner Feder »Was bleibt« schon zur Genüge bekannt. Dazu braucht hier also nichts weiter bemerkt zu werden. Die neueste Zeit ist auch in den Bildbeigabcn entsprechend berücksichtigt, wie im ganzen die Ausstattung allen An sprüchen genügt. Das Werk wird sowohl in zwei Bänden wie in einem Bande geliefert. gm. Wöchentliche Überficht über geschäftl. Einrichtungen «. Veränderungen. Znsammengestcllt von der Redaktion des Adreßbuches des Deutschen Buchhandels. (Verzeichnis der Abkürzungen s. zuletzt in Nr. 182.) 5. bis 19. August 1929. Vorhergehende Liste 1929, Nr. 182. Konkurse und Vergleichsverfahren. Antiquariat Ed. Nähr, Kiel, in Konkurs s. 5/VIII. 1929. sB. 183.) Busse, Ernst, vorm. A. E. Fischer, Wilhelmshaven, in Konkurs s. 31/VII. 1929. sB. 181.) HtRocholl, Gottfried, Leer (Ostfrieslands, in Konkurs s. 2.,VIII. 1929. sB. 185.) HrBechhold, H., Verlagsbuchhandlung, Frankfurt a. M. Adresse jetzt: 1, Blllcherstr. 20/22. sDir.) Berens'sche Buch- u. Kunsth. Arnold to Berens, Gütersloh, erloschen. sDir.) 881
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