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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.02.1907
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1907-02-25
- Erscheinungsdatum
- 25.02.1907
- Sprache
- Deutsch
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^ 47. 25. Februar 1907. Nichtamtlicher Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. 2163 von -Briespakcten- trage daher einem vorhandenen Bedürf nis Rechnung. Namentlich würde sie von der Wäsche-In dustrie mit Freuden begrüßt werden, da in dieser der Ver sand von kleinen Paketen, die oft nur ein Dutzend Kragen, Manschetten, Chemisetts usw. enthielten, sehr groß sei. Ebenso wiesen sowohl die Spitzenindustrie als auch die Weiß stickerei und die Eibenstocker Buntstickerei zahlreiche Sen dungen von weniger als 1 lc^ auf. Für sämtliche Zweige der Wollindustrie, sowie auch für die Baumwollweberei, die Gar dinenindustrie und die Korsettfabrikation komme die Maß nahme mehr für den Versand von schweren Mustern als von Waren in Betracht. Hier würde übrigens von Vorteil sein, daß bei einem Gewicht bis zu 1 lcg und bei Versendung als Paket das Zusammenlegen von Mustern der Gewebe und die damit verbundene Unansehnlichmachung der Muster vermieden werden könnte. Auch das sei noch zu erwägen, daß bei Einführung der Briefpakete auch Sendungen, die bisher gesammelt worden seien, um sie dann als größere Postpakete zu verschicken, zur schneller» Bedienung der Kundschaft als Kilogrammpakete abgelassen werden würden. Was die Art der Abfertigung anlangt, so wurde eine möglichste Vereinfachung vorgeschlagen, nämlich Wegfall von Begleitadresse und Bestellgeld und Anordnung, daß — unter Einführung des Frankierungszwangs — die Marke unmittel bar auf das Briefpaket zu kleben sei. Bezüglich der Auflieferung auf der Post wurden verschiedene Ansichten geäußert. Von einigen Seiten wurde die Auflieferung am Schalter auch weiter für notwendig gehalten, um durch eine einfache Registrie rung der Pakete eine Kontrolle über die Auflieferung zu erreichen und so eine Grundlage für die Haftpflicht der Postoerwaltung zu schaffen. Von andrer Seite wurde nach englischem Muster ein einfaches Einwerfen der Briefpakete in mit genügend großer Öffnung versehene geräumige Kästen für ausreichend erachtet. Hervorgehoben wurde noch, daß eine niedrigere Tarifierung von Paketen bis 1 ir^ und auch zum großen Teil eine erleichterte Abfertigung für diese Pakete schon jetzt in der Schweiz, in den Niederlanden, in Dänemark und auch in England bestehe, sowie daß auch das mit dem Deutschen Reiche in naher Postoerbindung stehende Österreich-Ungarn einen besonder» Portosatz für die kleinsten Pakete bis ^ Irz habe und daß endlich Württem berg für seinen inner» Verkehr die Pakete bis 1 Irx erheblich verbilligt und ihre Abfertigung vereinfacht habe. Weiter wurde darauf hingewiesen, daß sogar die Reichspostverwaltung selbst — in deren Gebiet bis zur Einführung des jetzigen Pakettariss im Jahre 1874 besondere Sätze für Kilogrammpakete bestanden, deren Erhöhung durch den gegenwärtigen Postpakettarif ein bedeutendes Sinken ihres Anteils an der Gesamtmenge bewirkte — im Jahre 1899 in Erwägungen über die Wiedereinführung des Kilogramm pakets eingetreten sei, allerdings ohne damals zu einem dieser Einführung günstigen Ergebnis zu gelangen. Ein Bedenken wurde noch erörtert; daß nämlich die Ein führung von Briefpakcten hauptsächlich den großen Versand- und Warenhäusern zugute kommen würde. Diesem Einwand wurde indes unter Anerkennung der für diese Geschäfte entstehenden Vorteile entgegengehalten, daß auch die Kaufleute in mittleren und kleinen Städten Vorteile von der Neuerung haben würden, da auch sie dann viele Waren von den Fabriken und Grossisten zu geringem Porto und schneller beziehen könnten und so weniger Waren auf Lager zu halten brauchten. Da im übrigen die Handelskammer Plauen der Ansicht war, daß eine so bedeutsame Änderung des Pakettarifs nicht nach den Bedürfnissen des Bezirks einer einzigen Handelskammer beantragt werden könne, so beschloß sie, den Deutschen Handelstag zu ersuchen, er möge zunächst die Anschauungen der übrigen deut schen Handelskammern feststellen und je nach dem Ausfall dieser Umfrage einen entsprechenden Antrag an die Reichspostverwaltung stellen. Schließlich ist noch zu bemerken, daß soeben auch der Ver band reisender Kaufleute Deutschlands (Sitz Leipzig) die Einführung des Einkilogrammpakets dringend empfohlen hat und dieserhalb beim Staatssekretär des Reichspostamts vorstellig geworden ist. Er beantragt die Zulassung zu einem Frankobetrage von 30 Pfg. durch alle Zonen, ohne Be- gleitadreffe, und betont, daß das Einkilogrammpaket vor allem in Betracht komme für die Versendung von Reparatur- und sonstigen Einzelteilen für Fahrräder und Motorfahr zeuge, die in vielen Tausenden einzeln zur Versendung gelangten, leicht im Gewicht seien, aber wegen ihrer Empfindlichkeit sich für Warenprobenpackung nicht eigneten, sodann für sonstige kleine Ersatzteile zu Reparaturzwecken für unzählige Artikel, ferner für Stempel, Schmucksachen, Uhren, Stahlfedern, Nadelwaren, Ansichts karten, Visitenkarten, Blumen und Federn, Sämereien usw. (Leipziger Tageblatt.) I. Graphische Ausstellung des Deutschen Künstlerbundes. — Die I. Graphische Äusstellung des Deutschen Künstlerbundes im Deutschen Buchgewerbehause zu Leipzig übt nach wie vor eine starke Anziehungskraft auf die Leipziger wie auch auf auswärtige Kunstfreunde aus. Die bisher höchste Besuchsziffer wurde Sonntag, den 17. d. M. mit rund 1200 Personen erreicht. Die Führungen, die der Direktor des Buchgewerbemuseums Herr vr. Willrich veranstaltet, finden regste Beteiligung. Die für die Sonntags führungen zur Verfügung stehenden Karten sind bis einschließlich 24. März bereits vergriffen. Die nächste Wochentagsführung ist auf Donnerstag den 28. Februar, vormittags 11 Uhr, festgesetzt. Karten sind im Lesesaal des Museums täglich (außer Montag) von 11—1 Uhr unentgeltlich zu haben. (Red.) Medizin-Studierende in der Schweiz. — Die Gesamt frequenz der Schweizer medizinischen Fakultäten beträgt im laufenden Wintersemester 2102. Darunter sind 931 männliche und 1171 weibliche Studierende; 561 (538 -j- 23) Schweizer. Die einzelnen Fakultäten zählen: in Basel 150 männliche, 5 weib liche — in Bern 176 männliche, 350 weibliche — in Genf 206 männliche, 268 weibliche — in Lausanne 146 männliche, 323 weibliche — in Zürich 253 männliche, 225 weibliche Studierende. (Beilage z. Allgemeinen Ztg.) Nene Sckinellzngsverbindungen Berlin—Leipzig. (Vgl. Nr. 282 d. Bl. vom 5. Dezember 1906). — Der Leipziger Zeitung entnehmen wir folgende Mitteilung: (Red.) Drei neue Schnellzüge Leipzig — Berlin. Die Eisenbahnverbindung zwischen Leipzig und Berlin wird am 1. Mai mit dem Inkrafttreten des Sommer fahrplans eine sehr wesentliche Verbesserung erfahren. Vor allem wird ein neues V-Zugpaar eingelegt. Der neue V-Zug geht von Leipzig 7 Uhr 25 Min. früh ab und ist 10 Uhr 2 Min in Berlin. Der Gegenzug geht von Berlin Anhalter Bahnhof 6 Uhr 25 Min. abends ab und trifft in Leipzig 9 Uhr 10 Min. ein. Der Frühzug von Leipzig nach Berlin entspricht lebhaften Wünschen der Leipziger Handelswelt. Eine dritte Schnellzug- vcrbindung von Berlin nach dem Mittelpunkt des deutschen Buchhandels wird dadurch geschaffen, daß an einen der Schnell züge von Berlin nach Halle in Bitterfeld ein neuer Anschluß nach Leipzig hergcstellt wird. Der Zug geht von Berlin 3 Uhr 55 Min. nachmittags ab. (Auch der Leipziger Vorortsverkehr wird am 1. Mai eine Reihe von wichtigen Verbesserungen im Bereich des preußischen Netzes erfahren.) Ei» neues Shakespearebildnis? — Uber das neue Shake speare-Porträt, das man in England entdeckt zu haben glaubt und das, wenn es als echt erwiesen werden könnte, von der höchsten Bedeutung sein würde, wird jetzt einiges nähere berichtet. Das Bild mißt 15^ zu 17^/, Zoll; auf dem Hintergrund steht mit weißen Lettern die Inschrift: »^.s suas (astutio suas) 24-1588-, und auf der Rückseite finden sich die Buch staben IV 8. Der Name des Malers dagegen fehlt. Das Porträt zeigt einen jungen Mann mit keimendem Schnurr bart und dunklem Haar, in einem karminroten Samt wams. Den Hals umrahmt ein flacher, breiter, weißer Umlegekragen. Eigentümer des Bildes sind die Misses Ludgate, die gegenwärtigen Inhaber von Bridgewater Arms; es kam auf sie von der Familie der Mutter, einer Miß Smith aus Grafton Regis in Northampton. Falls man das Porträt als echt anerkennt, würde es ein be- sondres Interesse haben, weil Shakespeare 1588 erst 24 Jahre alt 283*
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