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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 08.03.1930
- Strukturtyp
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- 1930-03-08
- Erscheinungsdatum
- 08.03.1930
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- Deutsch
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X- 57, 8, März 1930, Redaktioneller Teil. Börscnblalt f. d. Dtschn Buchhandel. wenn ich euch Doktor Ulebuhle nenne, dann werden seine seltsamen Geschichten in euch wach, die die meisten nicht nur einmal gelesen haben. Na, und Doktor Dolittle! Wieviel Spaß und Freude brach ten euch seine lustigen Tiergeschichten! Das Buch wurde einfach nicht eher aus der Hand gelegt, als bis es zu Ende gelesen war. Wenn ich dann noch an die Oberheudorfer Buben- und Mädelgeschichten oder an Heidt erinnere oder gar an Robinson, Gulliver und Münchhausen, dann rufe ich euch eine Welt der Märchen und Abenteuer ins Gedächt nis, die ihr nie vergessen werdet. Das sind Bücher, die ihr alle kennt. Nun sollt ihr aber in der Jugendstunde am 15. März einmal auf die Probe gestellt werden, ob ihr auch die anderen Bücher so gut gelesen habt, daß ihr sie aus kleinen Abschnitten, die euch Hans Vogel vorlesen wird, wieder erkennt. Auf diesen Nachmittag könnt ihr euch besonders freuen, denn er bringt nicht nur ein frohe Kinder stunde, sondern auch ein Preisausschreiben mit schönen Buchgeschen ken. Also hört! Euch allen, den Kleinen wie den Größeren, wird Hans Vogel am 15. März Verse und kleine Abschnitte aus Bilder-, Märchen- und Geschichtenbüchern vorlesen, und ihr sollt nun erraten, aus welchen Büchern das war. Da hcißt's gut zuhören, Nachdenken und besinnen! Bekannt wird es euch Vorkommen, aber nicht jeder wird gleich wissen, wo es hingehört. Hans Vogel ist zwar euer Freund, aber so leicht darf er es euch trotzdem nicht machen. Nur kleine Sachen aus der Welt eurer Märchen und Geschichten werdet ihr hören, und es liegt an euch, daraus zu erkennen, aus welchen Büchern er vorliest. Am besten ist es, ihr nehmt Bleistift und Papier zur Hand und macht euch kurze Notizen, die nach dem Vorlesen die Stücke wieder in Erinnerung rufen und das Finden erleichtern. So viel ich weiß, seid ihr alle fleißige Leser in den Schulbüchereien und Lesehallen, da wird es nicht allzu schwer fallen, die Aufgaben zu lösen. Ich glaube, das wird allen viel Spaß und Freude bringen, zumal eure Mühe bei richtiger Lösung mit einem Buche belohnt wird. Dreißig Büchcrpreise im Werte von 5.—, 4.— und 3.— Mark sind ausgesetzt. Lockt euch das nicht? Wie und wohin ihr die Lösungen zu senden habt, wird euch Hans Vogel am Sender erklären. Achtet nur darauf, daß ihr nicht die Überschrift des Märchens oder der Geschichte angebt, sondern stets den Titel des ganzen Buches, in dem ihr das Vorgelesene gefunden habt. Mogeln gilt aber nicht, ihr dürft euch nicht helfen lassen! Die jenigen von euch, die richtig geraten und einen Preis gewonnen haben, werden außerdem durch die Mirag bekanntgegeben. Und nun frischauf, vergeßt nicht, am 15. März, 14,30 Uhr, pünktlich am Hörer zu sein! Ich wünsche euch viel Glück und ein gutes Gedächtnis, denn darauf kommt es an. Inzwischen frohe Funk grüße. Martha Sökeland. Nachschrift. Der Verein der Buchhändler zu Leipzig veranstaltet gemeinsam mit der Mitteldeutschen Nundfunk- A.-G. obiges Preisausschreiben: »Wer kennt das Buch« in Form einer Kinderlesestunde im Rundfunk. Die Prämien werden vom Ver ein der Buchhändler zu Leipzig gestiftet. Uber die Einlösung der Gut scheine folgt näherer Bescheid. Zur Wiedereröffnung des Bugra-Meßhauses n Leipzig. Die Gründe, die seinerzeit die Verleger, die Leipziger Großver leger an der Spitze, veranlaßt haben, von der Beschickung der Leip ziger Mustermessen Abstand zu nehmen, sind in der Fachwelt zu be kannt, als daß sie an dieser Stelle nochmals erörtert zu werden brauchten. Der schließlich in Massenflucht ausartcnde Rückzug zwang den Deutschen Buchgcwcrbevercin zur Schließung des Bugra-Mcß- hauses, das in den ersten Nachkriegsjahren in der Tat Messezentrum des Buchhandels gewesen mar und zeitweise gar nicht genug Raum für die ausstellenden Verleger schaffen konnte. Aber auch darüber ist schon genug geredet worden. Als Nest verblieb auf den Leipziger Mustermessen der Verlag buchhändlerischer Gebrauchsware (Bilder bücher, Jugendschriften, volkstümliche Unterhaltungsliteratnr, Rest antiquariat usw.), der schon vor dem Kriege seine Messefähigkeit erwiesen hatte und Unterkunft auf der Papiermesse, wo er ohnehin vertreten war, fand. Es fehlte aber auch nicht an Stimmen, die die Schließung des Bugrameßhauses als voreilig bezeichnten. Abgesehen davon, daß es wünschenswert erschien, das Haus nicht fremden Handelsbranchen anheimfallen zu lassen, machte man geltend, daß es für die Buch handelsstadt Leipzig eigentlich beschämend sei, auf dem großen Welt markt, den die Mustermessen doch darstellen, mit der »Ware Buch« jo dürftig vertreten zu sein. Die Masse der Fremden, die sich zu den beiden Mustermessen in Leipzig zusammenballt, müsse doch in irgendeiner Weise wahrnehmen und erkennen, daß sie sich nicht allein im Weltzentrum des Pelzhandels, sondern auch in der Stadt der Bücher befinde. Man habe sich beim Aufgeben der Büchermesse zu sehr von materiellen Gründen leiten lassen und die auch einer bloßen Repräsentation innewohnende Werbekraft unterschätzt. Der Deutsche Buchgewerbeverein sah sich infolgedessen veranlaßt, eine Umfrage beim Verlagsbuchhandel zu veranstalten mit dem Erfolge, daß wenig stens soviel Verleger ihre Beteiligung zusagten, wie zur Eröffnung einer Etage des Bugrameßhauses gehörten. Schon jetzt besteht be gründete Aussicht, daß zur Frühjahrsmesse 1931 ein weiterer Teil insbesondere des Leipziger Verlages zurückkehrt und die Eröffnung eines zweiten Geschosses nötig wird. Was man unter diesen Umständen auf der diesjährigen Früh jahrsmesse erblickte, konnte natürlich nur ein bescheidener Ausschnitt aus der deutschen Verlagserzeugung sein. Es muß aber gesagt werden, daß es nicht etwa lediglich Leipziger Verleger waren, die, wie man annehmen könnte, ihrem Lokalpatriotismus ein Opfer ge bracht hatten. Wenn auch naturgemäß die Verleger von Gebrauchs literatur, die im Hinblick auf die Einkäuferwelt aus der Papier-, Schreibwaren- und Spielwarenbranche aus gewisse geschäftliche Er folge rechnen konnten, die Mehrzahl bildeten, so fehlte doch auch der »seriöse« Verlag nicht ganz, ebenso wie der Musikalien- und Kunstverlag vereinzelt vertreten war. Drei große Räume, die einstmals die Kollektivausstellung »Das schöne Buch« enthielten, sind vom französischenVcrlagsbuch- handel belegt worden. Die vielbeachtete Teilnahme des französischen Verlags hängt sicher mit dem großzügigen Ausstellungsprogramm zu sammen, das das französische Ausland-Ausstcllungskomitee für das Buchgewerbe für dieses Jahr aufgestellt hat. Außer an der Leipziger Messe wurde die Beteiligung an folgenden Messen beschlossen: Mai land 12.—27. April, Posen 27. April—4. Mai, Budapest 4.—13. Mai, Luxemburg 10.—20. August und Wien 2.-8. September. Schon beim ersten Überblick über die an sehr bevorzugter Stelle untergebrachte Schau läßt sich der Fortschritt ihrer äußeren Aufmachung gegenüber einer ähnlichen Veranstaltung feststellen, die vor 2 oder 3 Jahren ebenfalls innerhalb der Leipziger Mustermesse stattfand. Beteiligt sind etwa 2 Dutzend Firmen, die man ohne weiteres zu den ange sehensten des französischen Verlagsbuchhandcls zählen kann. Gute Romane, Klassiker, billige illustrierte Ausgaben, enzyklopädische Werke, Geschichte, Literaturwissenschaft, Kunst und Kunstgewerbe, Luxusausgaben und daneben einige wissenschaftliche Literatur, vor nehmlich Rechtswissenschaft, sind ausgestellt. Nicht unerwähnt soll bleiben, daß sich die Gattin eines Leipziger Universitäts-Professors in den Dienst der Sache gestellt hat und bereitwilligst jede Anskunft erteilt. Wer sich für Bindekunst interessiert, findet viel Anregung in der großen Koje »M e i st e r der E i n b a n d k u n st«, wo eine An zahl namhafter Kunstbuchbinder ihre Werke zeigt. In dieser Be ziehung bieten natürlich auch die Ausstellungen der Großbuchbinde reien viel Beachtenswertes. In einem anderen Raum zeigen Mit glieder des Bundes Deutscher G e b r a u ch 8 g r a p h i k e r ihre Arbeiten. Unter den Neuheiten, die als gangbare Nebenartikcl für den Buchhändler in Frage kommen, verdient Arns »Jdeal-Buch- u m schla g« Beachtung. Es ist dies ein praktischer Schntznmschlag, der in verschiedenen Größen, Farben und Ausstattungen geliefert wird und mit ein paar kurzen Handgriffen an jedem gebundenen und broschierten Buch angebracht werden kann. Seine Einfachheit und Billigkeit gestattet eine sehr vielseitige Verwendung, z. B. in Schulen, Bibliotheken, Leseräumen. (Hersteller: Arns, Münster i. W.) Vom rein dekorativen Standpunkt aus betrachtet berührt die Schau in ihrer Ordnung und Sauberkeit sehr angenehm. Mancher Stand fällt durch seine Anordnung, Farbengebung und Beleuchtung auf. Soweit die Schau noch von einer ausreichenden Beteiligung des deutschen Verlagsbuchhandels auf den Leipziger Mustermessen entfernt sein mag, so wirkt sie doch in vieler Beziehung erfreulich und anregend ans den Besucher. Sie findet vielleicht auch deshalb stärkere Beachtung und mehr Erfolg, weil man nicht durch die Über fülle des Dargebotencn ermüdet wird. In der Tat ist der Besuch, wenigstens in den ersten Tagen der Mustermesse, ein recht reger gewesen. Allein am Sonntag Vor mittag wurden mehr Besucher gezählt als vor Jahresfrist während der ganzen Ausstellungsdauer. Einzelne Aussteller waren auch mit dem geschäftlichen Erfolg zufrieden, was gerade denen nicht schwer gefallen sein mag, die mit einem Mindestmaß an Illusionen gekommen waren. * Der andere Zweig der Bugramesse, die Schau buchgewerb licher Maschinen, Werkzeuge und Materialien, fand wieder unter glänzender Beteiligung der Ausstellcrschaft im Deut- 229
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