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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1930
- Strukturtyp
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- 1930-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1930
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- Deutsch
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X: 161, IS, Juli 1930. Redaktioneller Teil, Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. jedoch dem deutschen Geschäfte, insbesondere den Buchhandlungen, den »Pionieren des Deutschtums an der Westgrenze«, die gemäß dem Versailler Diktat unter Zwangsverwaltung kamen, ein unfreiwilliges Ende und so wurde die alte angesehene Firma in Metz aufgelöst und zunächst nach Stettin verlegt. 1021 erfolgte wegen der damaligen ungünstigen Wohnungs verhältnisse eine vorläufige Umsiedlung nach Barenbruch unter Um gestaltung als Versandbuchhandlung, verbunden mit Antiquariat und Lehrmittelvertrieb. Möge auch unter den veränderten Ver hältnissen ihr Wirken von Erfolg begleitet sein! * Die Firma Fr. Katzer, Buchhandlung und Antiquariat in Dresden wurde am 15. Juli 1880, vor nunmehr 50 Jahren, von S. Goldstein gegründet. Am 1. Mai 1881 trat Fr. Katzer als Mitinhaber in das Geschäft ein; am 26. Juli des gleichen Jahres wurde er Alleininhaber, da der Gründer an diesem Tage ausschied. Nach fünfjährigem Bestehen konnte das Geschäft in größere Räume in der Annenstraße 2 verlegt werden. Seit dem Tode Fr. Katzers (26. September 1916) führt Frau Marie verw. Katzer, die in diesem Jahre das 81. Lebensjahr vollendet, die Firma. Die Firma Gottfried Moser wurde am 15. Juli 1905 als erste Buchhandlung in Hall in Tirol gegründet. Daß noch keine Buchhandlung dort war und die österreichische Regierung damals beabsichtigte, Hotels und Solebäder zu errichten, waren für Herrn Moser die Anlässe, um Konzession nachzusuchen. Nach siebenmonat lichem Warten und Drängen konnte er am 15. Juli 1905 den Buch laden eröffnen. Nachdem er die Leidenszeiten eines jungen Unter nehmens durchgekämpft und glücklich überwunden hatte, konnte er das Geschäft 1910 in das im gleichen Jahre erworbene Haus ver legen. 1914 bis 1918 hielt der Krieg Herrn Moser dem Ge schäft fern, während dieser Zeit führte Frau Moser dieses mit Er folg weiter. Vor drei Jahren konnte der Firma eine Papierhandlung angegliedert werden, die als Filiale geführt wird. Die von der alten Regierung geplanten Hotels und Solebäder sind bis heute nicht erbaut worden, doch wurde am 9. Juli d. I. ein prächtiges städtisches Kurmittelhaus eröffnet, was Herrn Moser auf eine wei tere Hebung seines Geschäfts hoffen läßt. Ausstellungen. — Schlesien ehrt zwei seiner Söhne durch Aus stellung ihrer Werke: InBreslau wurde Ende Mai die M i ch a e l Willmann - Ausstellung eröffnet, die den ganzen Sommer hindurch Gelegenheit geben wird, das Schaffen eines der größten Barockmaler zu überschauen; Grünberg hatte vom 8. bis 29. Juni feine Otto Julius Bierbaum - Ausstellung, die auch noch im Juli an Sonntagen besichtigt werden kann. B i e r b a u m ist am 28. Juni 1665 in Grünberg geboren. Wenn er auch schon in frühester Jugend die Geburtsstadt verließ, so blieben doch verwandtschaftliche Beziehungen, die ihn öfters noch ins Grlln- berger Land führten. Es ist also berechtigt, wenn die schlesische Rebenstadt ihn zu den Ihren zählt; nach langer Sammelarbeit hat das Heimatmuseum in einer Sonderausstellung Leben und viel fältiges Schaffen des früh verstorbenen Dichters vor Augen geführt. Zahlreiche Bildnisse Bierbaums aus allen Lebensaltern, darunter solche von Hans Thoma und Karl Bauer, waren ausgelegt, und als Ergänzung dazu die Karikaturen von Gulbransson und Bruno Paul. Auch die Eltern des Dichters und seine beiden Frauen Gusti und Gemma wurden im Bilde gezeigt. — Den breitesten Raum nahmen die gedruckten Werke Bierbaums ein; eine erstaunliche Fülle, die Ernst von Wolzogens Wort verständlich macht, daß der Dichter sich zu Tode gearbeitet habe. Hat er doch nur ein Alter von 45 Jahren erreicht. Neben der Gesamtausgabe, die bis zum siebenten Bande gediehen ist, standen und lagen die Einzelwerke durchweg in Erst ausgaben; dann Hefte der von Bierbaum gegründeten und geleiteten Zeitschriften »Pan« und »Insel«, Manuskriptseiten, Vertonungen seiner Dichtungen durch Richard Strauß, Reger, Thuille und andere. Alles in allem eine Dichterehrung, wie sie liebevoller nicht zu sammengestellt werden konnte. Von größerer Bedeutung ist die Breslauer Ausstellung, die zum ersten Male die Möglichkeit gibt, ein klares Bild vonMichael Willmann zu gewinnen, der 1630 in Königsberg in Ostpreußen geboren wurde und 1706 in Leubus starb. Wir Schlesier kennen ihn oder glaubten ihn zu kennen aus Hunderten von Werken, die chm zugeschrieben wurden. Uber 1600 Ölgemälde, Fresken, Stiche und Zeichnungen sollten seiner fleißigen Hand entstammen; aber als in den letzten Jahrzehnten die Forschung an eine kritische Sichtung ging, da blieb von sicher Beglaubigtem und unzweifelhaft Echtem nur etwa der zehnte Teil übrig, darunter die 84 Gemälde der Ausstellung. Was sonst noch in Schlesien und dem angrenzenden Böhmen als Werke von Willmann gezeigt wird, ist größtenteils Werk stattarbeit, zu der der Meister übergehen mußte, als die Aufträge sich häuften. Aber nun erst zeigt es sich, welch überragender Künstler Willmann war, von dem zur Eröffnung der Ausstellung aus be rufenstem Munde gesagt werden konnte: »So wird Willmann fortan als der beste deutsche Maker des 17. Jahrhunderts zu gelten haben«. Den Höhepunkt seines Schaffens aber erreichte Willmann in den Fresken der Josephskirche zu Grllssau am östlichen Ausgange des Riesengebirges. Von ihnen sagt Willmanns jüngster Biograph, Dietrich Maul, daß sie in Deutschland wohl nur noch von den Würz burger Fresken Tiepolos übertroffen werden. Wer im Sommer die schlesischen Berge besucht, der versäume nicht einen Abstecher nach Grüssau. Es lohnt sich; denn seine beiden Barockkirchen zählen zu den schönsten Kunstwerken Deutschlands. Und wer von da nach Breslau fährt, der mache den kleinen Umweg über Kloster Leubus an der Oder, den größten einheitlichen Bau nicht nur Deutschlands, sondern Europas; denn Escorial, Kreml und Vatikan sind nicht nach einem Plane gebaut, sondern erst nach und nach erwachsen. Läge der gewaltige Bau am Rhein oder an der Donau, so wäre er längst überall bekannt. — In Leubus verbrachte Will mann die zweite Hälfte seines Lebens und schuf die Werke, die schon vor Jahren Richard Muther zu dem Ausspruch veranlaßten: »Wäre Willmann in Hamburg geboren, so hätte er längst seinen Saal in der Kunsthalle«. Breslau hat sich spät auf ihn besonnen. Seit kurzer Zeit hat das Schlesische Museum der bildenden Künste einen Will- mannsaal, und erst die diesjährige Ausstellung läßt den Künstler zu vollem Rechte kommen. Denn wenn Willmann auch nicht zu den ganz Großen zählt, so kann er neben seinen Vorbildern Rubens, van Dyck und den anderen Niederländern seiner Zeit doch in Ehren als ein Eigener bestehen. Oskar Hellmann. Deutsche Buchhändler-Lehranstalt zu Leipzig. Am 8. Juli be suchten die Einjährigen Höheren Fachkurse mit ihren Ordinarien die JPA, die Internationale Pelz- und Jagdausstellung in Leipzig. Die Ausstellungsleitung hatte in überaus liebenswürdiger Weise Herrn Schriftsteller Gustav Herrmann als Führer gestellt, den Ver fasser des JPA-Romans »Einer vom Brühl«, der älteren Leipzigern viele bekannte Persönlichkeiten, die als Autoren oder Künstler rege Beziehungen besonders auch zum Buchhandel gehabt haben, wieder heraufführt. Ein hochinteressanter Kulturfilm aus der Werkstatt der Werk- und Werbefilm G. m. b. H. beschloß den erstmaligen Rundgang. Mit aufrichtigstem Danke an den Führer und mit dem Versprechen, in den Sommerferien gern für diese prachtvolle JPA zum Ruhme Leipzigs werben zu wollen, gingen alle Teilnehmer hochbefriedigt nach Hause. Literarische Gesellschaft Wiesbaden E. V. — In der am 27. Juni d. I. im Herrenzimmer des Kurhauses stattgefundenen Jahresversammlung der Literarischen Gesellschaft wurde Herr Hermann Kempf, der durch seine literarischen Vorträge sich um das Geistesleben Wiesbadens sehr verdient gemachte Leiter der Bücherstube am Museum, einstimmig als Nachfolger Hans Ol- dens zum 1. Vorsitzenden der Gesellschaft gewählt. Die Mitgliederversammlung genehmigte den Abschluß einer Arbeitsge meinschaft mit der Kurverwaltung Wiesbaden, auf Grund deren die Vortragsabende im Kurhaus stattfinden werden. Von dem Zu sammenarbeiten mit der Kurverwaltung verspricht sich die Lite rarische Gesellschaft eine starke Förderung. Die Versammlung ge nehmigte sodann das von dem 1. Vorsitzenden Hermann Kempf für den nächsten Winter vorgesehene Programm, das neben Vorträgen bedeutender Dichter und Schriftsteller über Literatur auch welt anschauliche Themen enthält. Verbindlichkeitserklärung der Manteltarife im Buchdruckgewerbe. — Der Reichsarbeitsmtntster hat sowohl den mit den Gehilfen im März d. I. abgeschlossenen neuen Mantcltartf für Buchdruckergehilsen wie auch den neuen Manteltarif für das deutsche Buch- und Zeitungs druckerei-Hilfspersonal für allgemeinverbindlich erklärt. Die All gemeinverbindlichkeit erstreckt sich aber n i ch t auf Arbeitsverhältnisse in Druckereiabteilungen fachfremder Betriebe, die Buchdruckarbeiten überwiegend zur Herstellung der Betriebsprodukte ausfllhren, sowie gleichfalls nicht auf Arbeitsverhältnisse in Drucke- reiabtetlungen der Gemeinden, der Länder und des Reichs, die Buch druckarbeiten lediglich für Verwaltungszwecke ausftthren. Auf die Arbeitsverhältnisse in der Neichsdruckerei (Berlin) ist die All- gemetnverbindlichkeit insoweit ausgeschlossen, als nicht in dem Sonder tarifvertrag der Reichsdruckerei besondere Bestimmungen getroffen sind. Auch auf die Lehrlingsbestimmungen erstreckt sich die Allgemein verbindlichkeit nur insoweit, als nicht durch Handwerkskammern ober Innungen innerhalb ihrer gesetzlichen Befugnisse anderweitige Be stimmungen getroffen sind oder getroffen werben. 667
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