Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.07.1930
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- 1930-07-24
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- 24.07.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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^ 169, 24. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. b. Dtschn Buchhandel. Auszug verlesenen Äußerungen der wichtigsten Bibliotheken festgestellt, daß eine .Umfrage' des Vereins der Antiquare bei den Bibliotheken nicht erfolgt ist. Es darf wiederholt fest gestellt werden, daß ohne die Hilfe der Notgemeinschaft die systematische Ergänzung der deutschen wissenschaftlichen Bibliotheken in Frage gestellt wäre. Der Verein spricht daher den Wunsch aus, daß die Notgemeinschaft instand gesetzt wird, die Kontinuität ihrer segensreichen Arbeit auch auf dem Ge biete der Bibliotheken fortzusetzen, wohei die Fragen technischer Art den berufenen Vertretern der Bibliotheken in der Not- gemeinschast überlassen bleiben müssen.» Die Reihe der Kleinen Mitteilungen setzte Predeek (Charlottenburg) fort mit einem Hinweis auf die kulturhistorisch beachtlichen Quellen zur Geschichte der Technik in den Archiven großer Firmen; Prinz Horn (Danzig) berichtete über die Arbeiten des Fachnormenausschusses für Zeitschriftengestaltung und seine Erfolge; Rosenbaum (Hamburg) sprach über.die dortige Commerz-Bibliothek. Darauf folgten zwei wichtige Borträge über die Druck legung des Preußischen Gesamtkataloges und seinen Ausbau zu einem Deutschen Gesamtkatalog. Fuchs (Berlin) berichtete über den Stand der Drucklegung des seit 25 Jahren vorbereite ten Gesamtkataloges der preußischen Hochschul-Biblio- theken, die am l. April dieses Jahres begonnen wurde. Her gestellt wird er von der Preußischen Druckerei- und Verlags- A.-G. in Berlin, die zunächst den ersten Band herauszubringen übernommen hat. Dieser wird auf 640 Seiten im Format VW 3 4 in zwei Kolumnen rund 25000 Titel umfassen und in zwei Jahren etwa beendet sein. Die weitere Fortführung soll in erheblich rascherer Folge geschehen als der Druck dieses ersten Bandes, bei dem man vor allem zunächst einmal die Durchführbarkeit des Unternehmens erproben und eine sichere Kalkulationsgrundlage gewinnen will. Insgesamt umfaßt be kanntlich der Preußische Gesamtkatalog die Bestände der Preußi schen Staatsbibliothek, der lO preußischen Universitätsbiblio theken und der 4 Bibliotheken der preußischen technischen Hoch schulen. Außerdem sollen für die preußischen Bestände die Be sitzvermerke der Bayerischen Staatsbibliothek in München und der Nationalbibliothek in Wien, nicht aber deren Mehrbesitz hinzugesügt werden. Ausgeschlossen von der Aufnahme in den Katalog sind nur die Orientalia, die reinen Notenwerke, die llniversitäts- und Schulschristen und die Personalschriften. Der Gesamtumfang des Unternehmens wird auf etwa 150 Bände geschätzt. Die nunmehr begonnene Drucklegung dieses Kataloges hat die schon oft diskutierte Frage einer Erweiterung des soge nannten preußischen Kataloges zu einem gesamtdeutschen wieder aufleben lassen, zu der ein zweiter Bortrag von Juchhoff (Berlin) Vorschläge unterbreitete. Der obengenannte »Preußische Katalog« soll mit dem 31. Dezember 1929 abschließen. Die Preußische Staatsbibliothek macht nun den Vorschlag, ihn sowie den später herzustellcnden »Ergänzungskatalog«, mit dem zu sammen der »Preußische Katalog« einen --Deutschen Gesamt katalog« bilden würde, ab 1. Januar 1930 durch Verzeichnisse, die den Zuwachs aller deutschen Bibliotheken bringen sollen, fortzusetzen. In welcher Weise im einzelnen diese Fortsetzung des »Deutschen Gesamtkatalogs« durchgeführt werden soll, stehe noch nicht fest, jedenfalls werde für das deutschsprachige Schrift tum die Deutsche Bücherei in weitem Umfang zur Mitarbeit heranzuziehen sein. Der große Beifall, der diesen beiden Re feraten folgte, steigerte sich noch, als darauf Reismüller (München) und B i ck (Wien) ihrerseits Erklärungen abgaben, die die Mitarbeit Bayerns und Österreichs zu diesen großzügigen Plänen zusagten, wenn sie auch mit großen Opfern verbunden seien, und Krüß (Berlin) betonte nochmals die Wichtigkeit der Stunde, die gewissermaßen eine Einheitsfront gesamtdeutschen Bibliothekswesens hergestellt habe, um das sich frühere Jahr zehnte vergeblich bemüht hatten. Anschließend ergriff der Direktor der Deutschen Bücherei Uhlendahl (Leipzig) das Wort und führte etwa folgendes aus: Den Gefühlen, die die Versammlung in der jetzigen Stunde bewege, wo das Riesenwerk eines »Deutschen Gesamtkatalogs» zum ersten Mal mit einer gewissen Hoffnung auf Verwirklichung Umrissen worden sei, hätten die Kollegen von München, Wien und Berlin in lebendiger Weise Ausdruck gegeben und die grund sätzliche Einmütigkeit der für diese Arbeit in erster Linie in Betracht kommenden Bibliotheken festgestellt. Es sei dabei auch mehrfach von dem besonderen Anteil gesprochen worden, der der Deutschen Bücherei als der Sammelstelle des gesamten deutschsprachigen Schrifttums der Gegenwart bei der Lösung dieser Aufgabe zusalle. Namens der Deutschen Bücherei gebe er hier die Erklärung ab, daß sie an diesem Kulturwerk gern und freudig Mitarbeiten werde. Seit längerer Zeit stehe er in Vorarbeiten und Verhandlungen, als Ergänzung zu dem täglich im Börsenblatt erscheinenden Verzeichnis der buchhändlerischen Neuigkeiten auch die Schriften, die außerhalb des Buchhandels erschienen, laufend zu veröffentlichen. Wenn es gelänge, diesen Gedanken auszuführen — und er hoffe sehr, daß das schon in kurzem der Fall sein werde —, so würde die Bibliographie künftighin in einer Reihe L die Erscheinungen des Buchhandels und in einer Reihe 3 die Erscheinungen außerhalb des Buch handels anzeigen. Damit sei den Bibliotheken, dem Buchhandel und der Wissenschaft das gegeben, was man seit Jahren und Jahrzehnten als eine dringende Forderung bezeichnet habe, die »Deutsche Nationalbibliographie«. Er könne sich denken, daß diese »Deutsche Nationalbibliographie» ein wert voller Baustein für den Bau des »Deutschen Gesamtkatalogs» bilden werde. Er hoffe und wünsche es, damit der der Initiative der Preußischen Staatsbibliothek entsprungene große Plan durch die tätige Mitarbeit der Deutschen Bücherei und der übrigen deutschen Bibliotheken auch tatsächlich verwirklicht werde. Nachdem noch P i et h (Lübeck) es begrüßt hatte, daß diese wichtige Sitzung gerade auf diesem Bibliothekartage stattgefun den hat und den Wunsch geäußert hatte, daß auch die klsmeren Länder, wie auch die Hansestadt Lübeck, an dem deutschen Ge samtkatalog beteiligt werden möchten, konnte der Vorsitzende F i ck (Göttingen) konstatieren, daß dieser 26. Bibliothekartag keinen besseren Ausklang hätte finden können als in diesem ein mütigen Bekenntnis einer gemeinsamen Arbeit innerhalb des deutschen Bibliothekswesens. Wenn es dem Referenten gestattet ist, zusammenfassend die Situation in diesen Gesamtkatalogfragen zu beleuchten, wie sie sich aus der Sitzung und sonstigen Gesprächen und Überlegungen ergibt, so läßt sich vielleicht folgendes sagen. Die endlich er reichte Drucklegung des gesamten Preußischen Gesamtkataloges und die Einbeziehung wenigstens der identischen Bestände von München und Wien ist eine Tat, die der Preußischen Staats bibliothek, die schon auf so vielen Gebieten deutschen Bibliotheks wesens richtunggebend gewesen ist, zu hoher Ehre gereichen wird. Wenn dieser Katalog einmal vollendet sein wird, besitzen die Preußischen Bibliotheken damit einen Bestandskatalog bis zum Jahre 1929, der zweifellos für jeden Geistesarbeiter von großem Nutzen sein dürfte. Wenn es inzwischen München und Wien möglich sein wird, einen Ergänzungskatalog für die nur bei ihnen vorhandenen älteren Bestände, die sehr erheblich sind, zu veröffentlichen, so hätten auch diese beiden größten Biblio theken des Südens ihre Gesamtkataloge im Druck vorliegen. Schwieriger ist das Problem des neu zu schaffenden Deutschen Gesamtkataloges, weil für die laufenden deutschsprachigen Be stände ab 1913 die Deutsche Bücherei einen, statistisch berechneten, erheblichen Borsprung vor allen anderen Bibliotheken besitzt. Theoretisch, und soweit Organisation und Menschenwerk es er möglichen können, auch praktisch, läuft also das gesamte deutsch sprachige Schrifttum aus aller Welt bei ihr ein und sie wird dadurch in die Lage versetzt, die Deutsche Nationalbibliographie, die zugleich ihren Bestand anzeigt, zu schaffen. Für die im Buchhandel befindlichen Objekte und für die amtlichen Druck schriften tut sie es bereits, und wenn es gelingt, was in nächster Zeit vorbereitet werden soll, auch ein laufendes Ver zeichnis der nicht im Buchhandel erscheinenden Schriften zu veröffentlichen, so wäre damit die Deutsche Nationalbibliogra phie im wahrsten Sinne des Wortes geschaffen. Diese »Deutsche Nationalbibliographie« würde einen wesentlichen Teil des zu schaffenden Gesamtkatalogs der deutschen Neuerwerbungen be reits verwirklichen. Der restliche Teil wären die fremdsprachigen 899
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