Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1930
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- 1930-07-26
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- 26.07.1930
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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171. 2«. Juli 1930. Redaktioneller Teil. Outender^-^adrducii 1930. vi-sx. von R. u p p s I. Ukinr: Ver lag 6er OutenberA-Oesellsckakt. 359 8. mit 100 ^bb. /ußeosndt. »Auf keinen Fall kann die Entstehung der Buchstabenletter auf den Holztafeldrpck zurllckgeführt werden, der sich in Deutschland wie in Europa Oberhaupt auf die Darstellung von Bildern beschränkt hat«. Auf diese Tatsache habe ich an dieser Stelle (Bbl. Nr. 39 vom 15. Februar 1930 »Was hat Gutenberg erfunden?«) aufmerksam machen dürfen. In seiner im Gutenberg-Jahrbuch 1930 veröffent lichten sehr interessanten Studie »va m^tallograpkie et le prodlöme du livre« kommt der französische Forscher Maurice Audin zur Be stätigung dieser Feststellung und entwickelt gleichzeitig eine Theorie für das Aufkommen des Schriftsetzens durch seine Herleitung von der Metalltechnik. Wenn man Audins geistreiche Erklärungen zu sammenfaßt, dann ist die Erfindung der Stereotypie in gewisser Beziehung älter als die Erfindung des Schriftgusses. Da der Ge brauch von handlichen Hartmetallbunzen in der Technik der Gold schmiede bekannt war, so steht nach Audin der Annahme nichts ent gegen, daß man von handgesetzten Bunzenreihen die Schriftzeilen einer Seite nacheinander in eine Weichmetallplatte eingeschlagen hätte, um von dieser dann eine Metalldruckplatte abzugießen. Später habe man vom Stempelsatz eine Sanügußmater abge formt und von dieser die Druckplatte abgegossen. Die Metall- bunzen wären also gewissermaßen das Vorbild der beweg lichen Lettern. Diese Erklärung ist aber wohl kaum stichhaltiger als die Ableitung des Setzens mit Drucklettern von den Holztafel drucken. Unbestreitbar könnten größere Schriftgrade in holzgeschntt- tenen Lettern verkörpert werden. Gewiß ist auch in Westeuropa von geschnittenen oder gebunzten Metallplatten vor Gutenberg ge druckt worden, aber auch in diesem Falle lagen keine Schriftdruck platten vor, sondern immer nur Bildplatten mit einzelnen etnge- schlagenen Wörtern. Auch diese konnten kein Vorbild für die Er fassung der Idee des Setzens, des überlegten Umtriebs von einzelnen Lettern zur Herstellung beliebig variabler Texte ergeben. Das »fehlende Glied« in der Genealogie der Technik bleibt weiter nach zuweisen, und ich darf deshalb hier auf meinen einschlägigen Aufsatz »Die Erfindung der Letter« (Zeitschr. f. Dtschlds. Buchdr. Nr. 10 vom 4. Februar 1030) aufmerksam machen, in dem ich festgestellt habe, daß zur Schließung der Lücke in der Entwicklung die alte chinesische Wortbildletter unvermeidlich herangezogen werden muß. Eine weitere Erhellung der Bedeutung der holländischen Frühletter wird den Zusammenhang aufklären, auf den auch folgendes Datum in »Ludwig Darmstaedters Handbuch zur Geschichte der Naturwissen schaft und der Technik« ein Schlaglicht wirft. Hier heißt es unter der Jahreszahl 1426: »Wie berichtet wird, soll Marco Polo einige dem Blockdrucke ähnliche Holztafeln von China nach Italien gebracht haben. Der Italiener Pamfilo Castaldi habe dieselben gesehen, Nachahmungen zum Buchdruck verwendet und i. I. 1426 sogar Druck versuche mit einzeln in Holz geschnittenen Typen unternommen. Für die Nichtigkeit dieser Annahme fehlt indes jeder beglaubigte Nach weis«. Aus der Bedeutung des Seeweges für jene Zeiten kann durch aus auf eine Übertragung der Technik zwischen Italien und Holland geschlossen werden. Die erste Anwendung eines primitiven Lettern satzes in Holland steht aber jetzt wohl fest. Die Entstehung des Schriftsatzes in China erklärt sich zwanglos aus der großen lite rarischen Bedeutung des Blockdrucks dort, der von Anfang an zur Ver vielfältigung umfangreicher Texte, u. a. der alten Klassiker, benutzt worden ist. Wie sich schließlich ergebe,, hat, ist der Blockdruck sogar günstiger für die ostasiatischen Sprachen als der von ihm zwar auch nicht direkt abgeleitete aber doch angeregte Typendruck. Der Gedanke des »Setzens« an sich entspringt einer eigenen Wurzel auf einem berufsverwandten Felde der Technik. Bei der Objektivität der Redaktion des Gutenberg-Jahrbuches kann kein Zweifel bestehen, daß die von ihr geförderte Forschung die Zusammenhänge im einzelnen Nachweisen wird. Auch der vor liegende Jahresband 1030 beweist, daß der verdienstvolle Herausgeber vr. A. Nuppel es ernst mit seinen, Versprechen meint, daß »das Gutenberg-Jahrbuch jedem offensteht, der etwas Wichtiges zur Ge schichte und Gegenwart der Druckkunst zu sagen hat und seine An sicht mit ernsthaften Methoden verteidigt«. Der Aufsatz von Audin tst auch wertvoll als eine übersichtliche Zusammenfassung des ganzen gesicherten Forschungsergebnisses von heute. An ihn schließen sich weitere interessante und anregende Aufsätze an von Gottfried Zedier »Der holländische Frühdruck und die ersten Versuche Gutenbcrgs in Straßburg«, und von demselben »Quellen zur Geschichte des Bam- berger Buchdrucks im 15. Jahrhundert«, von Konrad Haebler »Das Uysals 8peeisl« 6on8t3nti6N86«, von Maurits Sabbe »Balthasar Mo- retus III.«, von Paul Alfred Merbach »Gutenberg im Roman und Drama«. Von ausländischen Mitarbeitern sind durch größere Bei träge in der Landessprache die Italiener Albano Sorbellt, T. de Marinis und Donrenico Fava, die Amerikaner I. C. Oswald und Douglas C. Mc Murtrie vertreten. Dazu kommt noch eine Reihe kleiner Beiträge über Frühdrucker aus verschiedenen Federn. Auch die Gegenwart der Kunst tst durch einige interessante Beiträge ver treten wie von R. W. P. de Vries »Der moderne Holzschnitt in den Niederlanden«, Emerich Kner »Ludwig Kozma als Buchkiinstler«, beide Aufsätze mit Textbildern und Tafeln reich illustriert, Arthur Noväk »Die tschechische Schriftproduktion«. Sehr interessant ist auch eine kritische Abfertigung eines angeblichen Ortginalbriefes Guten bergs aus dem Jahre 1439 vom Herausgeber vr. Ruppel. Uber »Phonetische oder etymologische Rechtschreibung — oder?« hat Paul Renner eine Betrachtung beigesteuert. Den Abschluß des Bandes bildet ein Vierjahresbericht der Gutenberg-Gesellschaft über ihre Tätigkeit vom Juli 1926 bis Juni 1030 vom 2. Vorsitzenden vr. A. Ruppel. Der Druck des stattlichen Bandes in der schönen neuen Mundus- Antiqua der Schriftgießerei D. Stempel A.-G. in Frankfurt a. M. erfolgte auf einer neuen Koenig L Bauer-Schnellpresse von der Firma Zaberndruck Inh. Franz Nutzen in Mainz. Die Initialen und Rllckenbeschriftung wurden von Franz Nutzen gezeichnet. Den Einband hatte Ernst Rehbein in Darmstadt übernommen. Daß die Auflage des Jahresbandes 1930 um ein Fünftel gegen früher er höht werden mußte, und die in die Erscheinung tretende wachsende Mitarbeit ausländischer Forscher sind erfreuliche Anzeichen dafür, daß das Gutenberg-Jahrbuch immer mehr die internationale wissen schaftliche Sammelstelle für die Geschichte der Druckkunst wird. Otto Wolters -Magdeburg. Werk8cliriktenprobe der (iro^buctidi'uckesei ckuliu8 keltr in I.3nxen83lra. Auf über 200 Seiten (Format 19X25 cm) führt die Großbuch druckerei Julius Beltz, Langensalza, ihre Werkschriften vor. Die Auswahl der Schriften verrät eine besondere Liebe für klassische An tiqua- und Frakturschnitte. Die typographische Anordnung der Schrif tenprobe ist betont einfach und zweckdienlich. Hervorzuheben ist die äußere Gestalt der Schriftenprobe. Sie besteht aus einzelnen Blät tern, die durch Leiste und Schrauben zu einem buchmäßigen Ganzen vereinigt werden. Der praktische Gebrauchswert des Werkes wird dadurch wesentlich erhöht. Die Druckerei läßt bei Neuanschaffungen in Schriften Ergänzungsblätter anfertigen, die sie von Fall zu Fall den Besitzern der Schriftenprobe zustellt, damit sie in der Gesamt probe ausgenommen werden können. Andererseits kann auch der Be sitzer der Schriftenprobe jedes beliebige Blatt dem Bande entnehmen und für den jeweiligen Bedarf verwenden. Auf jeden Fall hat die Firma Julius Beltz mit ihrer Schriftenprobe ein Werk geschaffen, das dem Verleger auf lange Jahre hinaus ein nützlicher Berater bei der Wahl von Schriften für die neu herauszugebeuden Bücher sein wird. e. p8>ckoteckinik der Oi-xan^slioi, in ^ei-tixunx. (küro-) Ver- ^valtunx, Werbunx. Von Irene dl. Witte. Werbw-rrt Weidenmüller und vr. Hang ?iorkow8lcj. dlit 157 ^db. »alle 1930: 6. dlardold. VI, 308 8. ßi-. 8° 15.25. (vund- buek der ^rbeit8^i886N8ckakt 6d. 5, lei! 2.) Der erste Teil (S. 1—54) behandelt das uns fernliegende Ge biet der Fertigungsorganisation, der zweite Teil (S. 55—120) die psychologischen Grundlagen der Büroverwaltungsorganisation. Auch aus diesem Teil kann der Buchhandel wenig Anregung entneh men, da er ganz auf Großbetriebe oder unter anderen Bedingungen arbeitende Jndustriebüros zugeschnitten ist. Im dritten Teil be handelt vr. Piorkowski (auf S. 121—285) die Werbepsychologre. Wenn auch die Werbepsychologie seit den Büchern von König, Marbe, Lysinski wenig neue Ergebnisse erarbeitet hat, so liegen doch zer streut in Zeitschriften einige neuere Versuchsergebnisse vor, die hier mit verwertet sind. Das Ganze ist in seiner Knappheit eine vor zügliche Darstellung der gesamten Materie. Zum Schlüsse gibt Weidenmüller (S. 286—308) eine Zusammenfassung seiner Thesen zur Werbekuude und Werbeleitung. Ihre ausführliche Darstellung in anderen selbständigen Schriften wurde bereits früher mehrfach hier besprochen. — Klt — 709
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