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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.07.1930
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1930-07-26
- Erscheinungsdatum
- 26.07.1930
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- Deutsch
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17l, 26. Juli 1930. Redaktioneller Teil. — Sprechsaal. Börsenblatt f. d. Dtschn Bnchchandel. Lader, dem Geschäftsführer der Firma und späteren Inhaber von Du Mont-Schauberg, uwd Rudolf Gärtner, dem damaligen Inhaber, die beide seine Ausbildung bestens gefördert haben. Am 1. April 1873 trat er die erste Gchilfcnstelle in Berlin an. Nach zwei Jahren brachte ihn Rudolf Gärtner, sein Lehrchef, zu seinem Freund Hermann Hcyfclder in die Mittlersche Buchhandlung in Bromberg, in der er sieben Jahre blieb. In dieser Buchhandlung lernte er seinen Beruf recht lieben und hatte reichlich Gelegenheit, für seine geistige Entwicklung zu sorgen. Mit den Besitzern, Hermann Hey- feldcr und seinem Nachfolger Alfred Fromm, verband ihn enge Freundschaft. Am 1. April 1882 kehrte er nach Berlin zurück, um bei Paul Parey als Kollektivprokurist einzutreten. Nachdem er bis her 13 Jahre nur im Sortiment gearbeitet hatte, war ihm nun hier reichlich Gelegenheit gegeben, den Buchhandel auch von der anderen Seite kennen zu lernen. — Am 21. August 1887 starb Hans Reimer, der Besitzer der Weidmannschen Buchhandlung, die er seiner Witwe, Frau Emma Reimer, und seinen beiden erst drei und zwei Jahre alten Söhnen hinterließ. Zum Verwalter der Firma hatte er seinen Freund Parey eingesetzt, der nun Herrn Bollert veranlagte, als Geschäftsführer in die Weidmannsche Buchhandlung überzutreten. Dies geschah am 1. Januar 1888, drei Jahre später wurde er Mit inhaber und führte als solcher den Verlag bis zum 1. Jannar 1013 allein. An diesem Tage trat der jüngste Sohn von Frau Reimer, Hans, als Mitbesitzer ein, mit dem er in bester Gemeinschaft die Firma leitete. Es bot vorerste manche Schwierigkeit für den Jubilar, sich von der Landwirtschaft auf die Altertumswissenschaft umzustellen. Daß ihm dies aber doch gelungen ist, beweisen am besten die Entwicklung der Weidmannschen Buchhandlung und so manche freundschaftliche Beziehungen zu Männern der Wissenschaft, die ihm mit größtem Vertrauen entgegenkamen. Der schönste Beweis war 1922 die Auszeichnung des Jubilars mit der Leibniz-Medaille, die nur an Persönlichkeiten verliehen wird, die sich um den Fortschritt der wissenschaftlichen Forschung außergewöhnliche Verdienste erworben haben. Die philosophische Fakultät der Universität Halle-Wittenberg verlieh dem Jubilar 1902 die Würde eines vr. pkilosopbiae li. e. und die juristische Fakultät der Universität Heidelberg 1924 die eines vr. juris b. e. Uber die Entwicklung der Firma selbst möchten wir an dieser Stelle nicht weiter sprechen, da dies erst im Börsenblatt vom 1. April d. I. bei Anlaß des 250jährigen Bestehens des Unternehmens aus führlich geschah. Nicht nur die Wissenschaft und die Weidmannsche Buchhandlung verdanken Herrn vr. Bollert tatkräftige Förderung. Auch dem ge samten Buchhandel hat der Jubilar stets lebhaftes Interesse ent- gegengcbracht, und wo ein Ruf zur Mitarbeit an ihn erging, stellte er sich gern zur Verfügung. So war er 18 Jahre im Vorstand der Berliner Korporation, davon neun Jahre als erster Vorsteher, sieben Jahre im Vorstand des Börsenvereins, davon vier Jahre — von 1907/10 — als erster Vorsteher, seit 31 Jahren gehört er der Preußischen Literarischen Sachverständigenkammer an und seit Gründung der Notgemeinschaft deren Verlagsausschuß. Mit dieser Aufzählung ist nicht die ganze Tätigkeit in öffentlichen Ämtern er schöpft, wir haben uns auf die hauptsächlichsten beschränkt. Welche aufopfernde Arbeit der Jubilar in seinen Ämtern, besonders auch im Vorstand des Börsenvereins, geleistet hat und welche Verdienste er sich erivarb, bürste hinreichend bekannt sein. Herr vr. Bollert kann an seinen: Geburtstag auf ein selten reiches Leben zurück- blicken, reich an Arbeit und Segen, das ihn mit berechtigtem Stolz und mit Befriedigung erfüllen darf. Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. — Am 10. Juli starb in Kunnersdorf im Alter von 83 Jahren General d. Kav. a. D. Friedrich Frhr. v. Bernhardt, bekannter Mili- tärschriftsteller; in Bad Harzburg im 69. Lebensjahre Prof. vr. Robert Fr icke, Ordinarius für höhere Mathematik: in Wien im 68. Lebensjahre Prof. vr. Karl Fruwirth, Ordinarius für Pflanzenbau an der Techn. Hochschule: in Berlin im 81. Lebens jahre Geheimrat Prof. vr. Paul FUrbringer, bekannter Internist; in Berlin im 64. Lebensjahre Baurat Leo Gallanb, führender Wasserwirtschaftler; am 21. Juli in Berlin im 54. Lebens jahre Prof. vr. Carl L e w i n, der über Krebsforschung geschrieben hat; in Wien im 59. Lebensjahre Prof. vr. Heinrich v. Peham, früherer Rektor der Universität; in Stuttgart im Alter von 45 Jahren der Maler und Graphiker Otto HansSchönleber- München; in Wien im 58. Lebensjahre Prof. vr. Karl Skoda, Anatom an der Tierärztl. Hochschule; in Berlin im 71. Lebensjahre Prof. vr. Ludwig Stein, der bekannte Soziologe; ebenda im 54. Lebensjahre Kammergerichtsrat vr. Jacques Stern. Sprecbsnnl Vierte deutsch-österreichische Arbeitswoche der Jungbuchhiindlcr. Gedanken zum Aufruf (s. Bbl. Nr. 159.) »Der heutige Mensch, so er wirken will, muß innerlich verhaftet sein, sei es in seinem Ethos, in seiner Weltanschauung oder in seinem Glauben, aber er darf sich nicht isolieren durch Verharren in seinem Gedankengebäude, sondern muß kraft seines Geistes seine Grund haltung stets neu verlebendigen und prüfen. Er muß zur Weite des Blickfeldes Vordringen, durch die er ohne Auf gabe seiner selbst auch den anderen achten und verstehen lernt. Gemeinschaft sei uns Spannung aus Gegensätzen«, diese Grundgedanken Hans Botts zur Jungbuchhändler bewegung (Rundbrief Nr. 15, Februar 1930) sind auch die Grundidee der neuen Arbeitswoche mit dem Thema »Wesen und Wirken des katholischen Buches in der Zeit«. Es mag auf den ersten Blick etwas einseitig erscheinen, ein so begrenztes Thema zu stellen, doch es hat seine Begründung in zweifacher Hinsicht. Der Durch bruch zum Metaphysischen vollzieht sich in unserer Zeit immer mehr und mit ihm wächst das Interesse für das Katholische, das vor wiegend metaphysisch verankert ist. Er wird für jeden von uns inter essant sein, die Stellungnahme des Katholizismus zu den einzelnen Lebensproblemen und den aktuellen Zeitfragen kenncnzulcrnen und zu sehen, welche Spannungscinheiten hier zwischen traditionsgebunde ner Wirtschastsauffassung und der durch die Notwendigkeiten der Zeit geforderten Weiterentwicklung bestehen. Zum andern gibt sich hier erstmals Gelegenheit, in der Zusammenarbeit mit den Angehörigen eines ausgedehnten Zweiges unseres Berufes die von ihm gemachten Erfahrungen zu verarbeiten und für das eigene Betätigungsfeld aus zuwerten. Solche Zusammenarbeit wird über alle vorhandenen und oft natürlichen Verschiedenheiten hinweg doch ihre Früchte tragen. Unsere Jungbuchhändlerbewegung besteht aus zukunstsfreudigen Menschen, ebenso wie solchen, die in der Überlieferung verankert sind, und sie bedarf beider. Raum haben in ihr nur nicht die Engherzigen, die nicht zuhören können und nicht prüfen wollen, weil sie eine Er schütterung ihres Selbst befürchten, statt sich in der Auseinander setzung fester zu gründen. »Erst im Wissen um Ruhe und Bewegung, um Bindung und Freiheit, im Vermögen, diese Gegensätze fruchtbar zu machen, dringen wir vor zum Geist unserer Bewegung und ihrem Sinn, der Führung zu innerer Wahrhaftigkeit.« In ?. Friedrich Muckermann, 8. ^., tritt uns einer der inter essantesten und modernsten Vertreter des Katholizismus gegenüber, mit dem eine Auseinandersetzung über die geistige Krisis unserer Zeit und des Buches von hohem Werte sein wirb, während vr. Herder- Dorneich als Leiter eines der größten katholischen Verlagshäuser uns beruflich viel Anregung und Vertiefung zu geben vermag. Mögen die Anmeldungen daher recht bald und zahlreich erfolgen, damit die Vorbereitungen frühzeitig beendet sind. PH. H.-R. Inhaltsverzeichnis. Artikel: Bericht über den 48. Verbandstag des Buchhändler-Verbandes Hannover-Braunschweig. S. 705. Internationale Hygiene-Ausstellung in Dresden. Von Edmund Haupt. S. 707. Besprechungen: Gutenberg-Jahrbuch 1930. S. 709 / Werk schriftenprobe der Großbuchdruckerei Julius Beltz, Langensalza. S. 709 / Psychotechnik der Organisation in Fertigung, (Büro-) Verwaltung, Werbung. S. 709. Kleine Mitteilungen S. 710—711: Freizeit des Kreisver eins der Rhein.-Westfäl. Buchh. / Internat. Pelzfach-Ausstellung, Leipzig / Deutsche Werke in Frankreich / Aus den Vereinigten Staaten / Bilanz: Union Dtsche. Verlags-Ges., Stuttgart. Verkehrsnachrichten S. 711: Zulässige »Bezeichnung« einer Zeitschrift auf Bücherzetteln. Personalnachrichten S. 711: 75. Geburtstag vr. Ernst Vollert, Berlin / Todesnachrichten aus Wissenschaft, Literatur und Kunst. Sprechsaal S. 712: Vierte dt.-österr. Arbeitswoche der Jung buchhändler. Veranlrv. Schriftleiter: i. B. Curt St re übel. — Verlag Der Börfenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches BuchhänblerhauS. Druck: E. HedrtchNachf. Sämtl. tu Leipzig. — Anschrift L Schristleitung u. Expedition: Leipzig C 1. Derichtswea 2« iBuchhändlerhaus), Postschltebsach S74/7V 712
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