7672 X- 837, II. Oktober 1930. Fertige Bücher. Börsenblatt f. b.Dtschn. Buchhandel. DsL k/r/er/ ü-er k/e/r /0000-?Lsr/c-^ersroivrs^ »»—»^»2> »X »II»—^k»—»»—, I»—, I»—> o,—> I»—! I,I—».,——„<——»»—»»—"—»1—»»—»»—IN.— D/e »4//A?E/re ^7///rF Nimmt man die anderen Romane Haensels, so gerät man hier in eine sehr andere Welt. Statt Vergangenheit steht hier in allem Gegenwart da, Zeit von heute, Menschen von heute, und mitten unter diesen Menschen immer irgendeiner, mit dem sich — man merkt eö beim Lesen sehr deutlich — der Autor nach und nach mehr und mehr identifiziert. In diesem Zwiemannbuch sind es gar zwei. Die beiden Helden des Romans, die ihr Leben addieren und gemein sam die Welt erobern wollen. Der Einfall ist ausgezeichnet, vor allem auf Grund der persönlichen Voraus setzungen, die Haensel mitbringt. Er hat kaum je zuvor eine Erzählung so frei und sicher ins Gleiten gebracht wie diese. Man liest drei Seiten und ist gefangen, hört nicht auf, bevor man die Sache bis zum Ende durchgelesen hat. Man sieht mit Vergnügen, wie der gute Einfall den Verfasser gesteigert hat, wie seine dich terische Kraft, seine Fähigkeit, Menschen hinzustellen und zugleich die Welt rings um sich anschaulich greifbar aufzubauen, an der persönlichen Legitimität dieses Themas gewachsen ist. Um den tätigen Zwiemann wächst die Welt der großen Industrie, lebendig bewegt, voll von Kämpfen und widerstreitenden Bemühungen, zum erstenmal ohne das übliche Klischee vom großen Generaldirektor und dem Induftriegewaltigcn, sondern aus sachlicher Kenntnis der Welt und der Men schen aufgebaut. Um den anderen Zwiemann baut sich zugleich das Reich der geistigen Leute auf. Es ist schön, innerhalb all der törichten Literatur von heute solch einer Arbeit zu begegnen, in der unsere Welt ist und unser Dasein, ohne Literatur und ohne falsche Romantik, hingestellt von einem Mann, der diesen Namen verdient, und zugleich durchleuchtet von einem Menschen, der trotz seiner schönen Vorliebe für die Welt des tätigen Daseins im Innersten ein dichterischer Mensch ist, einer, der die Welt transparent machen kann und in sich selbst den heute schwersten Kampf der Zeit, den Kampf zwischen Wirtschaft und Geist nicht nur ausgefochten hat, sondern, wie dieses Buch beweist, immer von neuem und immer weiter ausfechten wird. MME Roman von Carl Haensel. geh. 4.—, in Leinen 6.50 Auslieferung für Oesterreich: 0r. Franz Hain, Wien; für Ungarn: Bela Somlo, Budapest Eugen Diederichs Verlag in Jena