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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1919
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- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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240, 1. November 1919. Redaktioneller Teil. «örinM-N f. ». Mich». ü»chh>»»«. Den evangelisckzen Verlag vertreten die C h r. Be l s e r s ch e Verlagsbuchhandlung, D. Gundert und die Cal- wer Vercinsbuchhandlung, durchweg mit Verlags werken, die vom Kriege nicht oder kaum berührt worden sind. Im selben Saal ist auch noch der Verlag Wilhelm Violet untergebracht, der speziell den Sprachunterricht und die Bil dungsfragen Pflegt. Von Interesse sind auch seine Grammo phone, die beim Erlernen der englischen und französischen Aus sprache vorzügliche Dienste leisten. In einem reizend im Biedermeierstil ausgestattsten Raume har der Verlag von LevyLMllllerin Stuttgart seine Ju gendschriften ausgestellt. Seit seiner Gründung im Jahre 1871 hat er dieses Gebiet besonders eifrig gepflegt und ältere und neuere Werke stets in gediegener Aufmachung herausgegeben. Von der schwäbischen Erzählerin Tony Schumacher hat er be reits 25 Werke herausgebracht, und auch Josephine Siebe zählt zu den treuesten Mitarbeitern des Verlags, der es im übrigen verstanden hat, auch andere bewährte Schriftsteller und tüchtige Zeichner heranzuziehen. Das Goldene Mädchenbuch liegt schon in 6 Bänden vor, während das Goldene Knabenbuch leider schon nach dem 2. Bande durch den Krieg unterbrochen wurde. Daß der Verlag schon jetzt vier Bände Neuheiten von Tony Schu macher, Josephine Siebe, Helene Stökl und Gieselberg in recht guter Ausstattung vorlegen kann, ist eine sehr anerkennenswerte Leistung. Auch K. Thienemanns Verlag, der im folgenden Saal vertreten ist, hat sich in der Kriegszeit sehr rührig gezeigt und jetzt noch einige ältere Werke in neuen Ausgaben heraus gebracht. Neben ihm finden wir den alten Verlag von I. F. Sie in köpf, der schon seit 150 Jahren im Besitz derselben Familie ist. Von neueren Autoren sind bei ihm besonders her- vorgetrctcn Agnes Günther, Wilhelm Kotzde, Sophie Charlotte v. Sell, Jngeborg Maria Sick, Emil Fromme! usw. Den Abschluß bildet im letzten Raum der Verlag für Volkskunst und Volksbildung (Richard Keuiel), der sich mit Erfolg um die Verbreitung der Kunst in weiten Kreisen bemüht hat. Er hat sowohl zahlreiche einzelne Bilder in guten Reproduktionen als auch ganze Mappenwerke herausge bracht. Bei den Bildern großen und allergrößten Formats fragt man sich allerdings, wo man dazu die Rahmen und das Glas hernehmen soll. Einstweilen sind noch keine besseren Zeiten in Aussicht, aber es ist bewundernswert, wie der deutsche Verlagsbuchhandel mit unglaublicher Zähigkeit alle Schwierigkeiten der jetzigen Lage zu überwinden weiß, um dem deutschen Buche auch in Zukunft die Stelle zu sichern, di« es bisher im Kulturleben eingenommen hat. Gerade die Stuttgarter Büchermesse ist ein Beweis dafür, daß die Verleger trotz allem noch Vertrauen in die Zukunft des deutschen Volkes haben. Es ist Wohl mit Sicherheit anzunehmen, daß die Ausstel lung auch in den nächsten Jahren wiederholt und zu einer ständigen Einrichtung wird. Man hat die Absicht, sie das nächste Mal im Verein-mit der Stuttgarter Ostermesse abzuhalten und sie dann zu einer süddeutschen Büchermesse auszu gestalten. Vom 23. bis 27. Oktober war die Ausstellung ausschließlich für Buchhändler, also Einkäufer, bestimmt, und soweit ich hörte, waren die Aussteller mit dem Ergebnis durchaus zufrieden. Der Besuch überstieg sogar die kühnsten Erwartungen. Außer den zahlreichen württembergischen und badischen Buchhändlern erschienen auch Einkäufer aus Bayern, dem Rheinland, Nord- dentschland (bis Altona hinauf), dem Elsaß, der Schweiz, Tirol, ja aus Italien (Bologna) und Spanien (Barcelona). In entgegenkommender Weise hat man auch den Angestellten des Verlagsbuchhandels den Eintritt gestattet, da ja für sie die Ausstellung von besonderem Interesse ist und zugleich anregend und belehrend wirkt. An den beiden letzten Tagen, 28. und 29. Oktober, hatte auch das Publikum Zutritt, und es ist wahr scheinlich, daß die Ausstellung noch um einige Tage verlängert wird. Um das Zustandekommen der Büchermesse hat sich besonders der Vorsitzende des Stuttgarter Verlegervereins Paul Schu mann (vom Engelhornschen Verlag) verdient gemacht. Außer dem haben dabei tatkräftig mitgewirkt die Mitglieder der Aus stellungskommission vr. Adolf Spemann, Wilhelm Meyer-Jlschen und Hermann Wildt, sowie die Mitglieder der Preßkommisston Berkhan (Bonz L Comp.), Erich Levy (Levh L Müller) und Robert Lutz. Allen diesen Herren ist es zu verdanken, daß die Ausstellung in wenigen Wochen zustande gekommen ist und zu allseiliger Zufriedenheit durchgeführt wurde. Die wenigen größe ren Verleger Württembergs, die diesmal noch vermißt wurden, haben bereits erklärt, daß sie sich in Zukunft beteiligen werden, und man darf Wohl annehmen, daß auch der übrige süddeutsche Berlagsbuchhandel sich dann »«schließen wird. Pastorenjungs. Von Hermann Bousset. 8". 240 Seiten. Berlin f1919j, Verlag der Jugendlese (Hermann Bousset). Brosch, 6.-, geb. 7.-. Das geht uns Pastorenjungs allen so: wir tragen eine große Sehn sucht in uns und eine Frömmigkeit des Charakters. Wir sind mehr mit unfern, Eliernhause und unserer Heimat verwachsen als andere. Das liegt wohl an der Seelengabe, die uns in die Wiege gelegt wurde von einem Vater, der Sonntags Gottcswort von der Kanzel verkündet, das alltags sein Herz formt. Trauung, Taufe, Tod — niemand erlebt diese Lebensabschnitte so oft mit der gleichen Innerlichkeit wie der Pfarrer als Seelenhirt seiner Gemeinde. Und die Frau, die neben ihm steht, um In sanfter Hingabe den innerlichen Beruf des Mannes auch äußerlich zu gestaiten, diese Mutter, die wir Pastorenjungs alle in der Beschaulichkeit der Pfarrhäuser vergangener Zeiten gesunden haben, sie ist es, die uns in der Herzensbildung Ergänzung und Froh natur gab. Das deutsche Pfarrhaus hat nicht nur den Kanzelsegc» ausgcstrcut, es hat durch seine Söhne und Töchter, die sich anderen Berufen zuwandten, unendlich viel zur Verinnerlichung des deutschen Volkstums bcigetragcn. Aus dem deutschen Psarrhause sind uns aus allen Gebieten, in allen Berufen, unter Schriftstellern und Gelehrten Menschen erwachsen, die die Mission des Elternhauses bewußt oder un bewußt sortpslanzten. »Pastorenjungs« sind wir alle geblieben, wohin uns auch das Leben getragen hat. Die Liebe zu den Büchern, ein Erbteil vom Vater, hat Hunderte von uns zu Buchhandel und Schriftstellertum geführt. Auch Hermann Bousset, den Lllbcckschcu. Nun steht er im fünszigsteu Lebensjahre, der Krieg hat ihn zum Krüppel geschlagen, aber das gol dene, hoffende deutsche Herz, das im Blutmeer d«S Weltkrieges durch die »Jugendlese» zu uns sprach und das nun im eigenen Verlage weiterpocht und wciterhämmert, ist nicht stehen geblieben, als auch das Vaterland abgrundtief aus allen Hoffnungen stürzte . . . Die große Liebe zur Heimat hat diesem 49jährigen Pastorenjungen die Feder zur Rückschau in die Hand gedrückt. »PastvrenjungS.» Einfach und schlicht wie der Titel, so ist dieses Buch der Lebenserinnerung. Aber mit der Wärme und Treue, mit der dieses Wort zu uns klingt, baut es »ns das trauliche Bild des deutschen Pfarrhauses am Ausgange des 19. Jahrhunderts auf. Die Erinnerungen gehen bis zur Franzosenzeit zurück. Das eigene Erleben erzählt von all den lustigen Streichen der Jungs in den siebziger und achtziger Jahren, und über all diesem Erleben strahlt bas große innere Glück eines ganz sonnigen Eltern hauses, eines stillen, frohen Lebens in Haus und Garten und Nachbar schaft. Voller Lust und Sonne ist dieses Buch vergangener Zeiten, das sich in dem unendlich schweren Jahre 1919 aus dem Herzen eines Man nes niedergeschrieben hat, der im Kampfe für die Heimat die Gesund heit zum Opfer gab, »och ehe sich bas erste Kriegsjahr rundete. Ein Buch für die Jugend und für die Alten, «in Buch für die traurig sel tenen stillen Stunden, in denen wir Einkehr halten können zu uns selbst. »Wenn uns etwas erretten kann, ist cs die deutsche Heimat, die Liebe zu ihr», sagt Bousset im Vorwort. Und dieses Buch kann viel dazu beitragen. Berlin-Wilmersdorf. OttoRiebicke. Wöchentliche Überficht über geschäftliche Veränderungen und Einrichtungen. 20.-25. Oktober 1919. Vorhergehende Liste 1919, Nr. 232. ' —In das Adreßbuch neu ausgenommen« Firm«. — B.»» Börsenblatt. — H. — HantelSgerichtliche Eintragung (mit Angabe des Erscheinungs- tags der zur Bekanntmachung benutzten Zeitung). — Dir. ^ Direkt« Mitteilung. "Akabjah-Verlag,Halle (Saale), Neue Promenade 1 a. Inh.: Paul Lehmann. Leipziger Komm.: Wagner. (Dir.) b«3
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