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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.11.1919
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1919-11-01
- Erscheinungsdatum
- 01.11.1919
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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eingeführt, die Einfuhr mancher Druckerzeugnisse gehindert n. a. m., aber der Vertrieb heimischer Druckerzeugnisse durch Verleger und Buchhändler wenig gestört. Der Buchhandel hat also in Estland nicht besonders gelitten lSorgen macht den deutschen Buchhändlern in Estland höchstens der schlechte Stand der estnischen Valuta), dafür weiß die estnische Presse ein Lied von der »Fürsorge« der estnischen Regierung zu singen. Wird doch jetzt eine Gesetzesbestimmung über die Redakteure von Zeitschriften bekannt, die in Nr. 68 des »Estni schen Slaatsanzeigers« veröffentlicht wurde. Danach hat der 8 3 des Gesetzes vom 18. November 1918 jetzt folgende Fassung erhalten: »Ver antwortliche Redakteure können nur Bürger der Estnischen Republik sein, die innerhalb der Grenzen der Republik leben, volljährig sind und deren Rechte nicht auf Grund von Gerichtsentscheidungen be schränkt sind«. Infolge des Fortzugs tausender baltischer Flüchtlinge — haupt sächlich nach Deutschland — sind die deutschen Buchhändler und die deutschen Zeitungen im Baltenland eine Menge, und meist ihre besten Kunden los geworden. Das Leben in den Nandstaaten ist sehr teuer, ebenso die Beschaffung von Materialien und Vorräten (hohe Trans portspesen, Zölle usw.), die Geschäftsunkosten sind infolge des ver minderten Umsatzes unverhältnismäßig hoch u. a. m. Die deutschen Kulturpionierc im Osten sind mit anderen Worten in der schwierigsten Lage. Wann wird endlich wieder die Zeit kommen, wo Ruhe und Ordnung herrschen, wo Handel und Wandel blühen und Drucker, Verleger und Buchhändler im Baltenland wieder werden ausatmen können? Hoffentlich bald! Gründung eines Franz-Abt-Musenms. — Ein Franz-Abt-Museum soll dem Tondichter in Ei len bürg, der Vaterstadt Franz Abts, errichtet werden. Man will Bilder von Abt, seinen Angehörigen, Gön nern und Freunden, seine Werke und seine Briefe, Geschenke seiner Verehrer und sonstige Urkunden aus Eilcnburg, sowie den Orten seiner Wirksamkeit, Leipzig, Bernburg, Zürich, Braunschweig und Wiesbaden sammeln und das Museum etwa nach dem Vorbild des Silcher-Mu- seums in Schnait in Württemberg anlegen. Zur Ausführung des Planes soll zum 100. Geburtstage des Sängers eine Franz-Abt-Ge- sellschaft mit dem Sitz in Eilenburg gegründet werden. Eine neue deutsche Rechtschreibung? — Im Neichsministerium des Innern hat am 20. Oktober eine Vorbesprechnna zur Neirbssi-s'i'lkon- ferenz stattgcfunden, die für Ostern 1920 in Aussicht genommen ist rin deren Teilnehmcrzahl »nicht mehr als etwa 400 betragen soll*. U. a. soll sich diese Konferenz anch mit einer Neuordnung der Rechtschreibung beschäftigen, die natürlich »baldigst* in die Wege geleitet werden soll. Wer unsere politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse einiger maßen kennt und auch schon etwas von der Papiernot gehört hat, wird zugebcn müssen, daß kaum ein dringenderes Bedürfnis Befriedi gung erheischt, als die Neuordnung unserer Rechtschreibung. Was etwa der Krieg und die ihm nachfolgende Revolution noch nicht zu Makulatur gemacht haben, das kann dann auf dem friedlichen Wege der Verordnung einer neuen Rechtschreibung zur Lumpenstampfe verurteilt werden. Wir sind ja durch den Krieg ein so wohlhabendes Volk ge worden, daß wir uns diesen Luxus wohl gönnen dürfen. Auch haben wir anscheinend ans dem Kriege nichts gelernt, sodaß es nur billig ist, wenigstens eine neue Rechtschreibung zu erlernen, um nicht ganz leer auszugchen. Dann werden wir den anderen Völkern erst richtig vorschrei- bcn können, was sie zu tun und zu lassen haben. Vielleicht lag der ganze Fehler nur an der mangelhaften Rechtschreibung. Darum Wirtschaft, Horatio, Wirtschaft! Im Deutschen Buchgewerbehaus zu Leipzig findet gegenwärtig eine Ausstellung statt, die der Entwicklung der Buchdruckkunst im 19. Jahrhundert gewidmet ist. In Querschnitten durch die einzelnen Sparten wird die gesamte Entwicklung anfgerollt. Nur typographisch Wertvolles ist ausgestellt, mag es auch vielfach nicht mit deni gegen wärtigen Geschmack übereinstimmen. Die Ausstellung zeigt, daß nicht nur technisch, sondern auch ästhetisch Hervorragendes in den vergange nen Jahrzehnten geleistet worden ist, und bietet manche Anregung für Fach- und Laienkrcise. Angeschlossen ist eine Vorführung von Drucker- die Verlegersigneten von ca. 1480 bis gegen 1900. Parallel dazu wird die Entwicklung der typographischen Maschinen (Handpressen, Schnell pressen, Setz- und Gießmaschinen) durch Zeichnungen, Modelle und wertvolle alte Originalstückc gezeigt. Glückliche Aktionäre. Wie bereits im Börsenblatt mitgeteilt wurde, kann die Ammendorfer Papierfabrik für das ver flossene Geschäftsjahr eine Dividende von 40 Prozent ver teilen. Die zur Verfügung stehenden Überschüsse sind aber so reichlich, daß die Generalversammlung auf Antrag eines Aktionärs beschloß, außer der hohen Dividende noch eine Sondervergütung von 200 Mark für die Aktie zu gewähren. Ist es nicht befremdlich, daß trotz der guten Abschlüsse der Papierfabriken die Preise für alle Papier sorten immer noch weiter steigen? Verbotene Druckschriften. — Im Interesse der öffentlichen Sicher heit sind auf Grund des 8 9 b des Gesetzes über den Belagerungszustand vom 4. 6. 18S1 bis auf weiteres der Druck und der Vertrieb der Druck schriften »Berliner Nachtlebe n«. Ein Blick in die Bars und Salons, Verlag und Herausgeber unbekannt, Deutsche Zeitung (wegen des Leitartikels »Wie lange noch? in Nr. 486 vom 25. Oktober 1919), Freie Jugend (Wochenschrift), Verlag »Freie Jugend«, Berlin O. 34, Kochhannstraße 101, Völkischer Beobachter (Wochenschrift), Herausgeber Max Sesselmann; Verlag Franz Eher Nachf., München, im Landespolizeibezirk Berlin, Stadtkreis Spandau und in den Landkreisen Teltow und Niederbarnim verboten worden. PersoimlnachrWen. Jubiläen. — Am 2. November d. I. kann Fräulein Marie Scherz er auf eine 25jährige Tätigkeit als Inhaberin der alten, 1783 gegründeten Firma Hermann Bredt's Nachfolger in Greiz zu rückblicken-- Fräulein Scherzer war eine der ersten Damen, die sich im Buchhandel selbständig machten, dem sie seir bald 50 Jahren ange hört. Ihr Unternehmen erforderte um so mehr Mut und Tatkraft, als die Firma Hermann Bredt's Nachf. damals, als Fräulein Scherzer sie am 2. November 1894 übernahm, im Rückgang begriffen war. Die Inhaberin hatte daher im Anfang mit allerlei Schwierigkeiten zu kämpfen. Durch unermüdlichen Fleiß und große Energie ist es Fräu lein Scherzer aber gelungen, das alte Geschäft zur Blüte zu bringen, in dem die Jubilarin trotz ihres vorgerückten Alters auch heute noch rastlos tätig ist. Am 1. November sind 25 Jahre verflossen, seit Herr Richard Wille in Tübingen der jetzt dort ansässigen bekannten Ver lagsbuchhandlung I. C. B. Mohr (Paul Siebeck) seine Dienste wid met. Als 1897/98 die im genannten Verlage erscheinenden Zeitschriften »Christliche Welt«, »Chronik der christlichen Welt« und »Evangelisch soziale Zeitfragen« in Leipzig hergestellt und versandt wurden, leitete Herr^öille diese Filiale. 1898 kehrte er nach Freiburg zurück und siedelte dann mit der Firma Mohr nach Tübingen über. Hier ist dem Herrn Jubilar seitdem die Leitung der Herstellung des Mohrschen Ver lages und der mit diesem vereinigten H. Laupp'schen Buchhandlung übertragen, namentlich deren umfangreicher Zcitschriftenverlag. Herr Wille hat sich diesem schwierigen Posten, der auch die Korrespondenz mit den Herausgebern und Mitarbeitern der Zeitschriften umfaßt, völlig gewachsen gezeigt und kann heute mit Befriedigung auf seine Tätigkeit zurückblicken. -Herr Theodor Buch kann am 1. November die Feier seines 25jährigen Jubiläums in der Verlagsbuchhandlung Albert Goldschmidt, Berlin, begehen. Der Genannte trat im Jahre 1894 als einfacher Schreiber in die Firma ein und hat sich im Laufe der Jahre durch un ermüdlichen Fleiß und reges Geschäftsinteresse zum Geschäftsführer heraufgcarbeitet, dem im Jahre 1910 Prokura erteilt wurde. Sprechsaal.^ , Ar'«landzusck,lüqe. (Vgl. zuletzt Nr. 238.) Der Vorstand des Börsenvereins übergibt uns das in folgendem abgedruckte Schreiben schwedischer Buchhändler zur Veröffentlichung: An den Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, z. H. Herrn Hofrat Or. Arthur Meiner, , Leipzig. Die Unterzeichneten schwedischen Sortimenter überreichen Ihnen nachstehende Ausführungen mit der Bitte, diese befürwortend den deutschen Verlegern zur Kenntnis bringen zu wollen.*) *) Der Vorstand des Börsenvereins hat hierauf erwidert: Aktiebolaget Nordiska Bokhandeln, Stockholm. Wir bestätigen den Empfang Ihrer gcfl. Zuschrift vom 21. d. M. Auch wir halten Ihre Bedcnlcn gegen die Einführung von Ansland- Tcuerungszuschlä'gcn für sehr beachtlich. Der Vorstand des Börsen- vereins ist jedoch nicht in der Lage, seine Mitglieder zurzeit zu einer
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