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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.04.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-04-24
- Erscheinungsdatum
- 24.04.1893
- Sprache
- Deutsch
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2502 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. 93, 24. April 1893. und Interesse: der -Palm-, er blühe, wachse und gedeihe! Wo diese Ge sinnung oben an ist bei alt und jung, da kanns nicht fehlen, und das greifbare Produkt dieser Gesinnung ist der. trotz mancher Stürme stetig erstarkte und gesund entwickelte neunzehnjährige -Palm-. Die -Alte Garde« hatte sich mit den »jüngeren« und -jungen» Mitgliedern und zahlreichen Gästen bei- nabe vollzählig eingefunden. Gesangliche und deklamatorische Vorträge verschönten den Vorabend des Festes; daS Ereignis des Abends war jedoch, wie früher, die von unserem Max Lorbach meisterlich redigierte und zumeist auch verfaßte »Kneipzeitnng«. die die Wogen der Heiterkeit und Fröhlichkeit hoch gehen ließ. Auch das Festesten am Sonntag nahm, gewürzt durch kernige Reden, Gesänge rc., einen recht befriedigenden Verlauf. Personalnachrichten. Berufs jubiläum. — Unser verehrter Berufsgenoste Herr Carl Schmidt in Döbeln, Inhaber der dortigen, 1857 von ihm gegründeten Buchhandlung, die seinen Namen trägt, Vizevorsteher des Stadtverordneten- Kollegiums und Ehrenbürger der Stadt Döbeln, beging am 18. d. M. sein fünfzigjähriges Berufsjubiläum, besten Feier sich zu einem erhebenden Ehrentage für ihn und seine Familie gestaltete. Von nah und fern erhielt der Jubilar Aufmerksamkeiten und Glückwünsche, die auch wir dem hochverehrten Kollegen in aufrichtiger, herzlicher Gesinnung mit besonderer Freude nachträglich auSsprechen. Gestorben: am 12. April in Tours im achtundachtstgsten Lebensjahre Herr Alfred Mame. der Inhaber der von seinem Großvater 1796 gegründeten Verlagshandlung und Druckerei Llann; <-t> ti>8 in Tours, der er durch mehr als fünfzig Jahre seine verständnis volle Arbeit gewidmet hat. Mame hat Buchbinderei, Stein-, Kupfer- und Farbendruck, überhaupt alle Zweige der Buch gewerbe in seinen Anstalten vereinigt. Der Betrieb liefert jährlich ungeheure Mengen von Bänden, die größtentheils gebunden verkauft werden. Denn Mame verlegt größtenteils kirch liche. Gebet- und Schulbücher. wovon sich besonders die erstcren durch vorzügliche Ausstattung aus zeichnen. Aber auch Druckwerke ersten Ranges, wie z B. die mit Stichen, Farben- Didot rc.> ausnehmcn kann; wir glauben sogar die Maineschen Drucke als die besten Frankreichs bezeichnen zu dürfen. Alfred Mame hatte vor einiger Zeit seine Diamanthochzeit gefeiert und bei diesem Anlaß die Wohlfahrtseinrichtungen seiner Arbeiter er weitert. Diesen ist jetzt allen ein Nuhcsold von mindestens —- Sprechsaal. Zur Ostermeß-Abrechnulig 1893 ff. ES ist ein bedeutender Gewinn, daß die Abrechnung auf der Börse jetzt so ungemein rasch vor sich geht und daß nur noch so viele Stunden dazu gebraucht werden, wie früher Tage. Ging es früher zu langsam und zeitraubend, so ist jetzt die Klage, daß es zu schnell gehe, und namentlich daß dem Sortimenter die Möglichkeit, seine Liste selbst zu er ledigen. beinahe genommen sei. Das ist aber ein Gegenstand, der doch seine Rücksicht verdient. Wenn der Sortimenter seine Zahlzettel für die Kommissionäre richtig vorbereitet hat. so durchmißt er den Kreislauf bei den Kommissionären so schnell wie der Verleger, und sein eigenes Abrechnen .sollte nicht scheel angesehen werten, als ob er die Gebühr seines Kommissionärs schmälerte und den Lauf der Abrechnung verlangsamte. Es ist vielmehr in hohem Grade wünschenswert, daß die Zahl der messebesuchenden Sortimenter sich nicht mindere, und dazu trägt auch das persönliche Rechnen bei. Jeder persönliche Verkehr zwischen Verlag und Sortiment ist für den Buch handel so wichtig, daß man ihm alle Rechnung tragen soll; schon das bloße Sehen wiegt viele Auskünfte auf, und zu einem kurzen Wort findet sich auch die Gelegenheit, wenn man sich einige Stunden im . gleichen Raume bewegt. Nun findet aber das Zahlen Einzelner sein Hindernis in der kurzen Anwesenheit der Leipziger Herren Verleger. Diese kommen um acht Uhr, sind sehr fleißig, haben auch die volle Personenkenntnis vor dem Fremden voraus; sie werden also mit den Kommissionären in 2—2' , Stunden fertig und entfernen sich bald darauf entweder zum Frühstück im Guten- berg-Keller oder ins Geschäft zur Arbeit oder zu den häuslichen Einrich tungen, deren Stunde meist zwölf Uhr ist. Der Sortimenter muß erst mit den Kommissionären durch sein, ehe er mit den Leipziger Verlegern rechnen kann, sonst versäumt er beide; sucht er dann die Leipziger Ver leger, denen er zahlen will, so sucht er oft vergeblich; es heißt »ist schon weggegangen«. Er ist dann genötigt eine neue Liste der Weggegangenen auSzuziehen und seinem Kommissionär zur Erledigung zu übergeben, während er manchen der Herren oder doch seinen Geschäftsführer zu sehen gerade gewünscht hatte. Der Leipziger Verleger kann freilich denken, der Saldo der Selbst- Rechnenden entgehe gewiß nicht; er werde durch den Kommissionär folgen. Es ist das richtig in dieser Richtung; allein zur Ordnung des Ganzen gehört, daß man bis zur bestimmten Stunde, 1 Uhr oder doch usance mäßig bis 12 Uhr, auch den Leipziger Verlegern auf der Börse zahlen könne. DaS ist ein Anspruch, zu dem der Auswärtige berechtigt ist. Ursache dieses Uebelstandes ist, daß die Leipziger Verleger schon fertig sind, während die Auswärtigen noch bei den Kommissionären zu thun haben. Beide beginnen mit Gedränge und wartendem Herumstehen an den Kommissionärs-Tischen; nachher sind die Leipziger Verleger früher fertig und ein Zusammentreffen, zu dem beide Zeit hätten, ist gehindert. Es sollte also eine Abhilfe getroffen werden und diese dürfte in dem nachstehenden Vorschlag zu finden sein. Wenn die Leipziger Verleger den Auswärtigen las Feld eine Weile allein lassen, also statt um acht Uhr erst um nrun Uhr oder halb zehn kommen wollten, so hätten die Auswärtigen den nötigen Vorsprung; alle würden ohne Aufenthalt ankommen; auch die später kommenden Leipziger würden wenig später fertig als jetzt, eben weil auch sie des Andranges überhoben wären ; beide würden gleichzeitig bei den Kommissionären fertig, und dann wäre Gelegenheit, daß Auswärtige und Leipziger sich finden, i zahlen und auch sprechen könnten. Voraussetzung ist. daß die Kommissionäre ebenso pünktlich wie bisher um acht Uhr antreten, und daß ein etwa vorkommendes Zuspä:kommen Wünschenswert wäre auch noch, daß alle auf der Börse Rechnenden ihre Firma deutlich gedruckt im Knopfloch trügen, um das Ausfinden zu erleichtern. Zur Mcß-Abrcchnung. Trotz Reklamation wartete am 20. April d. I. l10 Tage vor Kantate!?) eine mittlere Eortimentssirma noch auf fehlende 35 Transport-Angaben von zum Tnl größeren Verlagsfirmen, die übrigens zu einem Drittel den Verleger-Vereinen angchören! Meinen jene Firmen wirklich, das ihrige beizutragen zu einer ord nungsgemäßen Abrechnung, welche der Sortimenter gern herbeisühren möchte? S. Kr. Der Nachbczug gegen bar. (Vgl. Börsenblatt Nr. 81 u. 87.) Herr kbilipp öl. hat mir ganz aus der Seele gesprochen. Uebrigens würden die von Herrn ?kx. in Nr. 81 gerügten Uebel- stände und der Streit darüber von selbst aushören, wenn entweder, nach Vorschlag des Herrn 1)1. fürs erste Jahr auf Nova 40"/g gewährt, oder aber für abgesetzte Nova nachträglich der Bar-Rabatt gutgescdrieben würde. Auch geschieht das »Nachbeziehen gegen bar«, wie ich aus viel jahrelanger Erfahrung in verschiedenen Geschäften weiß, durchaus nicht so oft, wie man nach den beiden vorhergehenden Artikeln annehmen müßte; weil es erstens recht oft nicht möglich, zweitens oft nicht lohnend, drittens zu umständlich ist. Die Verleger, die mehr als 25°/« auf Nova gewähren, fahren sicher lich nicht schlecht dabei; denn vom Ideal wird man nicht satt, und wer rechnet, verlangt für seine Arbeit den Lohn. Was aber bleibt bei dem usuellen Ansichtsversenden übrig? Ein Beispiel: Eine königl. preußische Bibliothek (denen leider ja noch 10°/., gewährt werden müssen) braucht jährlich für 300 ^ Bücher, wovon, sagen wir. für 100 fest bestellt werden und der Rest von 200 aus den dem Bibliothekar zugehenden Ansichtssendungen ent nommen wird. 200 ^ mit 25"/«, wovon der Bibliothek 10"/^ bleiben 15"/« ----- 30 ^ Verdienst. Hiervon gehen aber noch ab die Frachten. Emballagespesen, Geschäftsunkosten für die Unmenge der übrigen, eben falls zur Ansicht gesandten und nicht behaltenen Bücher, für die in den weitaus meisten Fällen lediglich jene Bibliothek Interesse hatte und Ab nehmer hätte sein können. Was bleibt da an Neinvcrdienst? Und was bleibt beim Ansichtsscnden bei 25"/« Rabatt überhaupt? Da verwende ich mich denn doch (dann aber tüchtig) lieber für Sachen, die etwas abwerfen, ohne unseren Idealen zu nabe zu treten. Tie Sortimenter aber, die rechr.en, werden dem ebenfalls rechnenden Verleger wohl die lieberen cin.^ -le werden ich beiderseits gut dabei stehn. ^
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