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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-10-26
- Erscheinungsdatum
- 26.10.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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6422 Nichtamtlicher Teil. — Sprechsaal. A? 250, 26. Oktober 18SS. Reformationsfest. — Am Reformationsfeste, Dienstag den 31. Oktober, bleiben die Geschäfte in Leipzig geschlossen. Persomtliiachrichten. Gestorben: am 20. Oktober in Leipzig nach langem Leiden Herr Carl Thiele, der von 1865 bis 1801, seit welchem Jahre er als Pensionär der Firma lebte, als Kassierer des Hauses Breitkopf L Härtel in treuer Pflichterfüllung thätig war. en -Augsburger Neuesten Nachrichten«: -Zu einer Trauerseier ergreifendster Art gestaltete sich die Bei setzung der irdischen Reste des am Samstag dahingeschiedenen Herrn Theodor Lamport. Eine überaus große Anzahl Leidtragender, allen Klassen und Ständen angehörig, hatte sich eingefunden. Dem Sarge folgten hinter den leidtragenden Familienangehörigen zahlreiche Depu tationen von königlichen und städtischen Stellen. An der Spitzender tationen verschiedener Vereine und Korporationen von hier und aus wärts hatten sich eingefunden, darunter auch einige auswärtige Kollegen des Verstorbenen, die Herren Sch öpping und Eichbichl er aus München, ferner Herr Rat Walte n berger aus München uud viele andere Freunde. -Die kirchliche Funktion nahm Herr Stadtpfarrer Hanrieder vor. In seiner Grabrede, die ebenso fein durchgeistigt, wie in der Form klassisch stadt^ für seine Mitbürger und das gesamte öffentliche Leben der Stadt, sowie um das Vaterland sich erworben hat, und gedachte mit innigen Worten des großen Schatzes von Liebe und Treue, die der Verblichene für seine Familie allezeit im Herzen trug. Tief ergriffen lauschte die Versammlung den edlen Worten. »Als erster der Deputationen legte Herr Rechtsanwalt Mayr, Vorstand der Alpenvereinssektion Augsburg, einen prächtigen, aus Kindern der Alpenflora gewundenen Kranz auf das Grab nieder. In geistvollen, von Verlust, der die hiesige Alpenvereinssektion und die gesamten alpinen Be strebungen durch das Hinscheiden des Verewigten getroffen habe. Dabei gedachte er der überaus reichen Verdienste, die dieser um die alpine Sache und um den Verein, dessen Begründer er war, sich erworben hat. Als Vertretung des Bayerischen Buchhändler-Vereins war dessen zweiter Vorstand, Herr Verlagsbuchhändler Sch öpping aus München, anwesend und legte namens dieser Korporation einen prächtigen Kranz auf das Grab. Namens des Ver eins der Münchner Buchhändler widmete der Buchhändler Herr Geißen- dörffer von hier eine Blumenspende. Der Turnverein Augsburg, ge gründet 1847, widmete seinem langjährigen Vorstand einen prächtigen Kranz, den Herr Seifenfabrikant Beyschlag auf das Grab legte. Im Aufträge des Turngaues Schwaben und Neuburg, dessen Vertreter der Dahingegangene viele Jahre hindurch war, widmete Herr Turnober lehrer Scharrer Worte des Dankes und Blumenspende. In tiefgefühlten Worten dankte der Vorstand des hiesigen Zweigvereins der deutschen Kolonial gesellschaft, Herr Professor Stäuber, dem dahingeschiedenen Freund und Vor standsmitglied Lamport für den hingebenden Fleiß und die vielfachen Dienste, die er dem Verein erwiesen hat, öabei insbesondere den echten deutschen Sinn des Verstorbenen hervorhebend, dem sein deutsches Vaterland über alles gegangen sei und der mit jeder Faser seines Herzens demselben angehangen habe. Im Namen des hiesigen Buchhandlungsgehilfen- Vereins legte Herr Buchhändler Huber mit bewegten Worten eine Kranzspende nieder, ebenso im Namen des Lampart'schen Buchdruckerei personals Herr Faktor Vogel. Noch viele andere folgten, wie es denn überhaupt an Zeichen aufrichtiger Teilnahme nicht mangelte. Wahre > laufen sind, darunter ein Prachtgebinde, eine fünffache Palme vom Kollegium der Gemeindebevollmächtigten, ein herrlicher Kranz vom libe ralen Bürgerverein Augsburg, eine sinnige Blumengabe prächtigster Art von der Alpenvereins-Sektion, bestehend aus Alpenveilchen, Alpenrosen. Edel weiß und sonstigen Kindern der Alpenflora. Die Kränze der Turn vereine, der buchhändlerischen Korporationen, darunter ein prächtiger blumistischer Ausstattung und bilden einen Beweis, wie unendlich beliebt der Verstorbene in allen Kreisen war Wohl werden diese Blumengrüße vom kalten Herbstfrost bald dahinwelken; unvergänglich aber wird das Andenken an den braven, guten Menschen fortleben, den uns ein Der nächstvorhergegangenen Nummer desselben Blattes entnehmen wir das folgende über das rastlose Wirken des Dahingeschiedenen und sein beklagenswertes Ende: unsere Stadt und rief allenthalben teilnahmvolle Bestürzung hervor. Einer der bekanntesten und angesehensten Bürger unserer Stadt, der Buchhändler, Buchdruckereibesitzer und Gemeindebevollmächtigte Theodor Leben geschieden. Allgemein war die Hochachtung und Beliebt heit, welche der Verblichene genoß. Er spielte eine hervor ragende und vielseitige Rolle im öffentlichen Leben. Zahl reiche Stellungen in Körperschaften verschiedener Art vereinte er in sich. Er war ein eifriger Vorkämpfer der liberalen Partei, unermüd lich wirkte er in ihr, besonders während der Wahlkämpfe. Mehrere Jahre lang war er Vorstandsmitglied des liberalen Bürgervereins. Fünf zehn Jahre lang gehörte er dem Gemeindekollegium an; als Finanz referent hat er eine Reihe von Berichten über die wichtigsten Fragen der Stadt bearbeitet. Ferner war er Schriftführer im Handelsverein Augs burg, in der hiesigen Sektion des deutsch-österreichischen Alpenvereins; er hat sie vor vierundzwanzig Jahren ins Leben gerufen, wie er auch zu den Begründern des deutsch-österreichischen Alpenvereins überhaupt ge hört. In der alpinistischen Welt war sein Name ein allbekannter und hochgeschätzter; sein bedeutender alpiner Verlag trug wesentlich hierzu bei. Als Verleger der Trautweinschen und Waltenbergerschen Alpensührer hatte er in jenen Kreisen eine nicht geringe Geltung. Er selbst huldigte mit Leib und Seele dem alpinen Sport. In früheren Jahren hat er manchen schwierigen Gipfel erstiegen. Über haupt waren Leibesübungen seine Passion. So war er auch eifrig der edlen Turnerei zugethan. Vor Jahren stand er als Vorstand an der Spitze des Turnvereins Augsburg, und bis in die neueste Zeit war er Vertreter des Turngaues Schwaben. Aber auch in seinem eigentlichen Berufskreise, im deutschen Buchhandel, stand er allezeit im Vordergründe aller Bewegungen. Als Ausschußmilglied im Börsenverein der deutschen Buchhändler mit dem Sitze in Leipzig nahm er an den dortigen alljährlichen Beratungen und an der Führung der Geschäfte lebhaften Anteil. Eine dankenswerte Thätigkeit gleicher Richtung entwickelte er auch als Präsident des bayerischen Buchhändlervereins und als Vorstand des Buchhändlervereins Augsburg. Mit einem treff lichen Rednertalent ausgerüstet, stellte der Verstorbene sich in den Vorträge in hiesigen und auswärtigen Vereinen. — Bei dieser mannig faltigen und schier erdrückenden Ärbeitsfülle trat schließlich eine Ueber- lastung ein, welcher das an sich leicht erregbare Nervensystem stand zu halten nicht gewachsen war. Dazu kamen in letzter Zeit traurige Er fahrungen; sie steigerten die Nervenüberreizung zu einer förmlichen Gehirnkrankheit, wie auch die Aerzte nach vorgenommener Sektion eine Abnormität im Gehirn — Verwachsung zweier Hirnhäute — konstatierten. Alle guten Bürger unserer Stadt und viele Freunde trauern mit den Hinterbliebenen um den Heimgegangenen. Sein liebenswürdiger, ehren werter Charakter, sein gemeinnütziges und aufopferungsvolles Wirken, seine zahlreichen und großen Verdienste sichern ihm ein dauerndes Andenken.« Sprechsaal. Em letztes Wort in der Angelegenheit des Kolportagebuchhandels. In der »Freien Zeitung« der Herren Kolck und Genossen weist mich ein Ungenannter unter Beistand der Redaktion (Kolck) wegen meiner an geblichen »maßlosen Angriffe auf den Kolportagebuchhandel« in Nr. 181 des Börsenblattes, mittels eines sehr langatmigen Artikels -in die ge bührenden Schranken zurück«. In den Ausführungen jenes Wind mühlenstürmers — denn anders kann ich ihn nicht nennen, da von Angriffen, geschweige denn maßlosen Angriffen auf den Kolportage buchhandel bei mir gewiß nicht die Rede sein kann — vermag ich nichts Sachliches zu entdecken, daS mir Anlaß böte, das Publikum dieses Blattes mit weiterem zu langweilen. So wenig ich Herrn Kolck, der, unbekannt mit den mir zugeflossenen Zustimmungen aus den Kreisen seiner Kollegen, sich seiner literarischen Erfolge gegen mich brüstet, und seinem Anhänge das Feld zu räumep geneigt bin, so wenig fühle ich mich gestimmt, eine absolut ergebnislose Preßfehde fortzusetzen. Zweifel los ist, daß der erwähnte Artikel, in dem mir Mangel an Sachlichkeit vorgeworsen wird, an Objektivität alles vermissen läßt und sich trotz der Versicherung, daß ich »als Person ein (für den fraglichen Artikelschreiber) nicht existierendes Wesen« sei, mit mir in ausschließlich persönlicher Weise beschäftigt. Eines Beispiels dieser Art muß ich gedenken, um daran eine sach liche Widerlegung zu knüpfen, die für mich den Schluß meiner Ent gegnungen bildet. Der Verfasser erwähnten Artikels wirft die Frage
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