Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 26.10.1893

Aourad Esttltvrr's Vrrlag in «tuttgarl. 8suder1, 0., Llaurer- u. Ltsiomstr-^rdsitsv. VorlsxedlLttsr Hvteriiedt iw k'actireicdosv f. ^vxsköri^e 6«8 Llaurer- u. Ltsiometr- xewerbss, govis f. 8autsckviirsr. xr. k'ol. (40 Ist. w. 1 81. I'eit.) Iv Llapps n. 25. — Gustav FoS in Lelpzt-. 6a1»IoAv8 vi88srtLtioovw. Lsilhrlm Friedrich n Leipzig. Walloth, es fiel ein Reif . . . . stört m. der geistlichen Lokalschulinspection. Zur Abwehr v. e. Praktiker. 8°. (16 S.) —. 30 Freihofer, Kinderbuch. 7. Aufl. Hoffmann, die Großmutter. 5. Aufl. 108 Aesop'sche Fabeln. 6. Aufl. Verzeichnis künftig erscheinender Bücher, welche in dieser Nummer zum erstenmale lmqckiindigt sind. «. BrrlrlSman« in Gütersloh. 613S. 6439 Beckhaus, Predigten. 2. Aufl. Cremer, Predigten. 2. Aufl. Hechtenberg, Bilder auS der Kirchengeschichte. Sckmder, Bedeutung deS lebendigen Christus. Teitge, Katechismus-Unterricht. 11. Stein, Missions-Sendschreiben an die Kolosser. Zahn, Der Christ und die Welt. Zöckler, Rudolf Friedrich Grau. — Der Dialog. Hesse, Choralbuch. Neue Bearb. Zahn, Präludien. !. Heft. G«dr. Vori»tra«ger (Ed. Egger») in verlt«. ««34 Ueko, Laltorptianreo. 2. 8isk. Richard Heinrich Verl -Sto. in verlt« Lrulws, äis ^wurouenLa^«. Gau» «oehler in verlt». ^ri6<1rieti3ruti. OriA.-kalieruiix von Zsrnb.rrck ülauofelä. Alfred Lan-kaminer in Leipzig. Albert Lt«bach in vrauuschweig. Die deutsche hohe Priesterschaft und Rom. G. «or-euster» in Breslau. Uukn, 6as LvuvAsliuw 6«8 l-ueuz. 2. 6(1. 1. I. Atcker'sche Vuchhandluug in Giesteu. Luaer, 6sr l'oroo vov Zelvecksrs. A. «. vrockhau» in Leipzig. 6ro<ckdau8 Loovoi8Ltiou8-8eiieou. 14. ^uä. 66. 8. Adolph Aufsell » Verlag in Münster. Jllustrirter Kneippführer. «485 «ilhelm Engelmaun in Leipzig. «431 03tva1<1, LIa88iker <1. eialrteu ^Vi886v8etiLttell. 86. 43 — 52. Emil Selbe» in verlt«. «434 Caesar «chmtdt in Zürichs «434. «4«? k'ioter. lasebenbueb äsuteodsr Uaupreiue u. 6aukaleu66r 1894. Iuliu» Zwitzler in «olfenbüitel. «437 Nichtamtlicher Teil. Vereinsbildungen im Volksbuchhandel. Es war nicht immer so — ist aber seit einer Reihe von Jahren erfreulicherweise so geworden, daß das Börsenblatt seine wohlwollende Aufmerksamkeit auch auf die buchhändlerischen Kreise richtet, welche unter dem Namen »Kolportage» so vielfach der Verkennung und Mißachtung anheimgcfallen sind und darum — nicht immer mit Unrecht — sich über den »höheren Buch handel« beschwert haben. Wenn sich darin nun ein Umschwung vollzogen hat und jetzt der Börsenverein und dessen Organ diesen Geschäftszweig mit Aufmerksamkeit verfolgen, so ist dies Wohl ein Beweis, daß sie dessen Bedeutung für den Buchhandel im allgemeinen an erkennen und zu schätzen wissen. Der Name -Kolportagebuchhandel» ist sicher vielfach der Anstoß gewesen, den man au diesem Teile des Gesamtbuchhan dcls genommen hat; obgleich nun der Name nichts zur Sache thut, so ist man doch auch bemüht gewesen, durch dessen Aende- rung das aus jenem lastende Odium von sich zu wälzen, ohne daß bisher ein solcher Versuch geglückt wäre; vielleicht ist der von mir gewählte Ausdruck »Volksbuchhandel« geeignet, einen Ersatz zu bieten. Die engen Beziehungen des Kolportagebuchhandels zu den breiten Volksschichten sind es ja gerade gewesen, welche das Augenmerk der Regierungen und sogenannter volksfreundlicher Kreise aus ihn lenkten; der Einfluß der durch jenen verbreiteten Litteratur jVolkslitteraturj wurde für einen unheilvollen gehalten und daher stammten die, mannigsachcn Anregungen folgenden Vorschläge der Verbündeten Regierungen, diesem vermeintlichen schlechten Einflüsse entgegenzuwirken. Es soll hier nicht untersucht werden, inwiefern diese Vor würfe gegen den Volksbuchhandel gerechtfertigt waren, oder, in- sofern sie auch heute noch erhoben werden, gerechtfertigt sind — es soll nur eine kurze Geschichte der Bewegung gegeben werden, die sich infolge jener unglücklichen Gesetzgebung innerhalb der betroffenen Gewerbskreise vollzogen hat. Abgesehen von einem unter Führung des bekanntesten Ber liner Verlegers von Volksromanen am 13. September 1881 gegründeten Vereins deutscher Colportage-Verlagsbuchhändler, der nicht von Dauer war, hat sich die Vereinsbildung als Ausdruck des dem drückenden Gesetze gegenüber herausgeforderte» Gemein- sinncs nur in den Kreisen der verbreitenden Buchhändler bewegt, die allerdings von seiten des Verlagsbuchhandels dauernd wohl wollender Unterstützung sich zu erfreuen hatten. Das erste dauernde Resultat der Bestrebungen zu korpora tivem Zusammenschlüsse war die am 6. Februar 1880 erfolgte Begründung des Vereins deutscher Colportage-Buchhändler zu Berlin, der unter Vorstandschast des Herausgebers des »Special- Fach- und Schutzblattes für den Colportagebuchhandel» den Kern der folgenden Vereinsbildungen ausmachte. Die Bezeichnung als Verein »deutscher« Colportagebuchhändler sollte nicht etwa eine Verbreitung des Vereins über ganz Deutschland bedeuten; viel mehr war es nur ein Lokalverein, der sich jenes Blatt, dessen erste Nummer am 20. April 1880 erschien, zu seinem Organ erwählte. Als ersten wesentlichen Ausfluß der Vereinsthätigkeit finde ich die Gründung der »Buchhandlung des Vereins deutscher Col portagebuchhändler zu Berlin», aus der die Vereinsmitgliedcr ihren Bedarf bezogen. Diese ergab anfangs einen ganz hübschen Ertrag (nach dem ersten Vierteljahr kamen 14g »O zur Ver teilung); doch hat sie wohl nicht viel länger bestanden. Die Hauplthätigkeit des Vereins bestand seit Anfang des