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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.09.1927
- Strukturtyp
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- 1927-09-17
- Erscheinungsdatum
- 17.09.1927
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- Deutsch
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Bekanntmachung. Unter Bezugnahme auf H 3 Ziffer 4 der Satzung des Börs-en- vcreins geben wir bekannt, daß die Firma »Store N or -d i s -k e Vidensk-absboghandel-- H u g o K -l e i n -in K o pcn h -a gen, Romcrsga-de 27 beim Verkauf neuer Exemplare deutscher Berlagswerke die Ver leger-Ladenpreise unterbietet. Weiter weisen wir unter Bezugnahme aus die Bekannt machung im Börsenblatt vom 36. Februar 1927 erneut darauf hin, daß der Studentenrat an der Universität Kopenhagen deutsche Bücher IS—29°/» unter den Ladenpreisen verkauft. Leipzig, den 14. September 1927. Geschäftsstelle des Börsenvercins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. Dl. Heß, Generaldirektor. Potsdam. Als inan Potsdam zum Tagungsort für die -diesjährige Hcrbstoersammlung des Verbandes der Kreis- und OrtSvercine wählte, geschah es mit der ausgesprochenen Absicht, nach den großartigen repräsentativen Veranstaltungen der letzten Jahre zur nüchternen praktischen Arbeit zurückzukehren. Vorweg kann festgestellt werden, daß Potsdam diese Hoffnungen erfüllt hat. Zwar waren auch die Potsdamer Verhandlungen von festlichen Veranstaltungen aller Art umrahmt, und sie waren im übrigen nicht weniger eindrucksvoll als manche sonst und konnten sich sehr wohl sehen lassen; aber sie tvaren doch schlichter und dräng ten sich nicht vor. Zwar waren auch die Verhandlungen früherer Herbstversammlungen sachlich keineswegs völlig ergebnis- noch bedeutungslos; aber in Potsdam stand unbedingt der Wille zur Arbeit mehr im Vordergrund. Auch der Bericht über die Pots damer Tage mag deshalb aus nüchterne Sachlichkeit abgestellt sein. Nach dem üblichen Begrüßungsabend am Freitag leitete die eigentlichen Veranstaltungen der Herbsttagung Sonnabend früh eine Ehrung für Carl Christian Horvath, den ersten Ehrenvorsitzenden des Börfenvereins, ein. An seinem Grabe aus dem Alten Friedhof wurden namens der Vorstände des Börsenvereins,'des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, des Buchhändlcrvereins der Provinz Brandenburg und'des Ver eins Potsdamer Buchhändler Kränze nicdcrgelegt. Anschließend erfolgte an dem von Horvath seinerzeit bewohnten Hause Wil helmsplatz 7 die Enthüllung einer künstlerischen Bronzegedenk- tas-el mit dem Relicsb-ildnis des Verstorbenen. Nachdem Herr Professor Or. Menz in kurzen Worten das Lebensbild Horvaths in Erinnerung gebracht hatte, enthüllte Herr Ilr. Fritz Old-en- bourg namens des Börsenvereins die Gedenktafel. Herr Rühe, dessen Frau eine Großnichte Horvaths aus späterer Ehe ist, dankte für die seinem Vorfahren und Geschäftsvorgänger zuteil ge wordene Ehrung, mit einem Hoch auf den Buchhandel und den Börscnvcrcin schließend, und der Vorsitzende des Potsdamer Gefchichtsvereins übernahm die Tafel in seine Obhut. Darnach fand -in den geschmackvollen Räumen des Zivil kasinos die Eröffnung der Herbsttagung selbst statt. Der -Vorsitzende, Herr Georg Schmidt-Hannover, begrüßte die Erschien-enen, an der Spitze die Ehrengäste. Namens der Be hörden dankte Herr Stadtrat Bestehorn und hieß die Versamm lung in Potsdam willkommen. Er erinnerte an die allgemeine Sportbegcistcrun-g, über die aber doch das Sehnen unserer besten Jugend hinausgche. Dem Buchhandel, der der Jugend wie dem ganzen Volke überhaupt -in diesem Stroben Führer und Helfer sein könne, wünschte er für feine Arbeit Ersolg und in Pots dam auch ein paar Stunden der Erholung und Anregung. An Stelle des durch Krankheit in der Familie ferngchaltenen Ersten Vorstehers des Börsenvereins überbrachte Herr Or. Fritz Olden- bourg der Versammlung dessen Grüße. Er unterstrich die eißene 1126 Bedeutung der Herbsttagungcn, die zu müder Resignation durch aus keinen Anlaß hätten. Gerade die Potsdamer Tagung er halte von vornherein durch ihr Programm, das neben dem all gemeinen Problem der Kulturkrisc und der wichtigen Ausgabe der Nochwuchsbildung mit der Ladeuprcisfrage das unumgäng liche Wirtschaftsgebiet mutig anpackc, ein sehr ersreulichcs Ge sicht und eine durchaus beachtliche Stellung. Um so mehr sei ihr erfolgreich«, aber auch vorurteilsfreie Arbeit zu -wünschen. Nunmehr erhielt Herr Professor l)r. Tim-cr-ding- Braunschwoig das Wort zu -seinem Vortrag über »D i e K r -i f i s in der Weltanschauung der Gegenwart«. Er knüpfte an die vorher gefallenen Bemerkungen über den -Sport an. Der Sport habe sein Gutes. Aber man -sei sich doch wohl darüber klar, daß Sport allein über die unleugbare Krise der Gegenwart hinwegzuhelfen nicht in der Lage sei. Hier gelte es also die Aufgabe erst richtig zu erfassen. Krise bedeute im übrigen nicht, daß wir vor einem großen allgemeinen Kladdera datsch stünden; wir stehen lediglich an einem Wendepunkt. Dic Wende sei gekennzeichnet durch die Abkehr von dem selbstsicheren Optimismus eines Haeckel sowohl wie eines Hegel, die beide, ob wohl in ganz verschiedener Haltung auf ganz verschiedenen Ge bieten arbeitend, gleichmäßig überzeugt gewesen seien, daß alle Rätsel -der Welt lösbar -seien und in Bälde restlos gelöst fein würden. Im Gegensatz dazu hat sich die Gegenwart davon über zeugen müssen, daß sie zu resignieren Habel Das sei schmerzlich, aber doch auch gesund. Insbesondere -die Jugend leide unter dem Mangel an Autorität; gerade aber daß sic sich deshalb selbst entscheiden müsse, sei ihr Vorteil. Die Resignation habe im übrigen in der Richtung zu gehen, daß man den Wert der Wissenschaft erkennt und anerkennt, aber auch ihre Grenzen. Die Wissenschaft, wie -sie für unseren Kulturkreis die Griechen be gründet hätten, sei aus der Abkehr von der Weltanschauung des Primitiven geboren worden. Der Redner gab dann einen glän zenden überblick über die Entwicklung der abendländischen Wissenschaft, um zum Schluß nachzuweisen, wie -alle Wissenschaft trotz ihrer unbestreitbaren Erfolge doch keine Weltanschauung im wahren Sinne des Wortes zu geben vermöge, ja auch selbst in richtiger Erkenntnis ihrer Grenzen zu geben ablehnc und ablehncn müsse. Die für echte, befreiende Weltanschauung un entbehrliche Universalität sei nur durch Wiederbesinnung auf die Werte -der Gefühlssphäre erreichbar, die von der Wissenschaft um ihrer Methode willen hätten beseitegeschoben werden müssen. Der Mut zur Wiederbelebung der Begabung des Primitiven zum Mythus im Verein mit -der Erhaltung der Herrschaft -der Wissen schaft auf den ihr eigenen Gebieten verspreche die Überwindung der Krise, wodurch auch -dem Buch wieder bessere und neue Wir- kun-gsmöglichkeiten erschlossen werden würden. Reicher Beifall lohnte den Redner für die hier nur in knappster Kürze skizzierten Ausführungen, denen -die Versammlung mit -gespanntester Aus- mer-ksamkeit -gefolgt war. Nach -der Frühstückspause folgte am Nachmittag das Referat des Herrn Generaldirektors vr. Heß über ---Die Regelung der buchhändlerischen Berufsbildung«. Nach einem einleitenden -Rückblick über die bisherige Behandlung dieses Themas im Buchhandel und insbesondere im Börsenvcrein, über die jüngst hervorgetretenen Pläne und die für ihre Verwirk lichung bisher geleisteten Vorarbeiten -sowie die sich daraus für die Organisation ergebenden Ausgaben beleuchtete -der Redner vor -allen, noch eingehend den neuerdings zur Debatte stehenden Entwurf für ein Berussausbildungsgesetz. In klaren, wohldispo nierten Ausführungen legte er insbesondere die Schwächen und Fußangeln des Entwurfes dar, stets unter besonderer Hervor hebung der für den Buchhandel wichtigsten Fragen und Ge sichtspunkte. An seine mit großen, Beifall aufgenommcnen Dar legungen schloß -sich eine -sehr lebhafte, ausgedehnte Aussprache, an der sich die Herren Geheimrat Ilr. Siegismun-d, vr. Oldcnbourg, H. Bischofs-Oldenburg, Professor Ilr. Menz, Or. Runge, Bayer- Wien, Boysen, Langewiefche-Eberswalde, Nitschmann und vr. Diederichs beteiligten. Das wesentliche Ergebnis konnte der Referent in seinem Schlußwort dahin zusammenfa-ssen, daß eine gesetzliche Regelung -der Berussbildungssrage wohl allgemein be-
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