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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.06.1885
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1885-06-22
- Erscheinungsdatum
- 22.06.1885
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- Deutsch
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8928 Nichtamtlicher Teil. ^ 141, 22. Juni. den ist auf die Stichwörter aufmerksam zu machen: „Kayser und Kayserinnen" (röm.), »Vorzeit« (42 Hefte; scheint hauptsäch lich neuere Zeiten zu berücksichtigen), »Mittelalter« (vgl. »Bio graphien«). Weit ergiebiger sind schon die Quellen für einzelne Län der und größere Distrikte, wobei allerdings zu berücksichtigen, daß manches vorwiegend nur von ethnologischem Interesse ist. Von außereuropäischen Ländern sind unter anderen berück sichtigt die »Indianischen Höfe« (unter »Liebes- und Helden- gcschichte«), der »Orient« (unter »Galanterien«), dem wir gleich die Türkei (Malebranche und »Liebesgeschichte«) hinzufügen. Die europäische Geschichte wird namentlich behandelt in den »Skandalgeschichten europäischer Höfe« 10 Bde., im »Europäischen Staatssecretarius« 144 Tle. (1735—48) und im »Neuen Staats- secretarius« 60 Tle. (1749—56). Es finden ferner Berück sichtigung England (unter »Engländerinnen«, »Leben und Thaten«, »Liebes- und Heldengeschichte«, »Mantel) de la Riviöre«), Flandern, Frankreich (»Chronik«, »Galanterien«, »Liebeshän- del«, »Liebschaften«, Vicomterie; man vermißt hier Crusenstolpe, »der Versailler Hof« 8 Bde.; über Sitten und Gebräuche der Franzosen siehe u. a. »Skizzen«), Galizien (unter »Briefe«, Sitten, vor allen Völlerei der Mönche behandelnd), Italien und Spanien (Fiormina, Gavin, »Liebschaften«), die Nordi schen Höfe (»Liebes-und Heldengeschichte«), Rußland (»Anek doten«, »Chronik«, »Denkwürdigkeiten«, »Geheimnisse« und »Samm lung«; nachzutragen Crusenstolpe, der »Russische Hof« mit Forts. 9 Bde.), Schweden (»Liebes- und Heldengeschichte« und »Nach richten«) und die Schweiz (unter Meister). Deutschland ist im allgemeinen und speciellen vertreten, namentlich durch Vehses »Geschichten der deutschen Höfe« 48 Bde.; außerdem findet man Mitteilungen über Preußen, Österreich, Sachsen (beinahe 1 Seite); außerdem s. »Liebes- und Heldengeschichte«, Bayern (»Gätschenberger«), Hannover (s. auch unter »Fredegunde«). Am reichsten fließen die (natürlich wohl nicht immer ganz lauteren) Quellen für das Liebesleben historischer Persön lichkeiten, sowohl im allgemeinen als speciellen. Die separate Aufführung, auch, ungeachtet mancher »berühmter Liebespaare«, meist Trennung in Männer und Frauen, erscheint zur Vermeidung olympischer Verwicklungen als das zweckmäßigste, möchte auch wohl manchem Interessenten so am willkommensten sein. Man findet Nachrichten in bunter Fülle unter »Geschichte der Lieblinge der Fürsten« (XL. Männer und Frauen), »Gespräche im Reiche derer Todten« (von Dav. Faßmann) 240 Tle. 1718—39 (17 Bände separat erschienen), »Sittenbilder der Nationen und Jahrhunderte« 14 Bde. 1861 — 68, »Standespersonen« 1668, Varnhagen von Ense (N.), »Historische Denkwürdigkeiten« 8 Bde. und »Tage bücher« 14 Bde., Bülau (N.), »Geheime Geschichten und räthsel- hafte Menschen«. Diesem Werke möchten wir, da z. B. eine gleichartige Sammlung von weit geringerer Bedeutung, die »Nachtseiten der Gesellschaft«, Anführung gefunden, unbedingt die hervorragendste Sammlung von Kriminalgeschichten, den jetzt 55 Bände umfassenden »Neuen Pitaval« anreihen, und dies schon aus dem Grunde, weil, abgesehen von den historisch in teressanten Fällen, einzelne Kriminalfälle krasse Beweise für die stellenweise abnorme psychische Ausartung der physischen Liebe liefern. In welchem Maße die Geistlichkeit von Liebeshändeln be einflußt, zeigt die Berücksichtigung der Päpste unter Amman, »Chronik« und »Papstthum« (N.), der Kardinäle (unter Santo- Domingo), Jesuiten (circa 3 Seiten), Waldenser, Herrenhuter (über 1 Seite) und Mormonen (N.), der natürlich außer als Stichwörter sehr häufig wiederkehrenden Mönche (V, Seite) und Nonnen (1 Seite) nicht weiter zu gedenken. Eine Aufführung der einzelnen historischen Persönlichkeiten würde man sich vielleicht ersparen können, handelte es sich nicht um eine kurze systematische und somit raschere Übersicht, stellen weise auch Hervorhebung des Umfangs der betreffenden Littertur. Aus dem Altertum treten uns schon Adam und Eva ent gegen; der Laster des römischen Kaisers Heliogabal wird in Mexias Werk besonders ausführlich gedacht. Aus dem Orient lernen wir kennen: Mahomet III. (1595—1603) unter Bcrtrand, d. i. Schöpfer, und Mahomet IV. (1648—87); aus Italien: Alexander VI. (1431 —1503) und Cäsar Borgia «vgl. Viennet), Alexander VII. (1599 — 1667), Jnnocenz X. (1644—55), und Olympia Maldachini (unter »Gespräche«), sowie Victor Amadeus I. von Sardinien (1666—1732) und Baron von Neuhoff (1690 —1756, Theodor I. von Corsika) unter Robinsonaden; aus Spa nien: Peter den Grausamen von Castilien (1334—69) und Maria de Padilla, Don Carlos (N. 1548—68), Philipp V. (1701 — 46), General Mina (1781 — 1836); aus Portugal: Alfonso VI. (Entthronung 1667); aus England: Heinrich VIII. (1492—1547) unter »Gespäche«, Karl II. (1630—85) und Jakob II. (1633 — 1701 und Eleonore d'Este, über eine Seite). Stärker ist Frankreich vertreten, von dessen Regenten be sonders anzuführen: Louis XI. (1423—83), Heinrich IV. (1553 —1610), Louis XIV. (1638 — 1715, über eine Seite), Louis XV. (1710-74, eine halbe Seite), Louis X VI. (1754-93), Louis XVIII. (l755 —1824), Carl X. (l757 —1836) und namentlich die Napoleoniden (I.—III. und andere Mitglieder des Hauses Bona parte; inkl. N. drei Seiten); ferner Herzog von Nemours und Prinzessin von Cleve (ff 1574), der Cardinal von Richelieu (1585—1612) und Herzogin von Elboeuf (vergl. Soissons), der Mardchal Duc de Luxembourg (1628—95), der Duc de Lauzun (1633 — 1723), Marüchal de Bouflers (1644—1711), Philipp II. von Orleans (l674—1723), Philipp von Orleans Egalitv (1747—93), MarLchal Duc de Richelieu (1696—1788, eine halbe Seite), der Chevalier d'Eon de Beaumont (1728 —1810), und endlich, aus seinen Briefen näher bekannt, der Revolutions held Mirabean (1749—91). Aus Rußland werden uns vorgeführt: Paul I. (1754— 1601), Peter III. (1728-62) und Potemkin (1736 —91); aus Polen: August I. (resp. II.), Kurfürst von Sachsen (1670— 1733); aus Schweden: Gustav Wasa (1496—1560). Deutschland ist repräsentiert durch Luther (N. 2^ Seite, im Hauptteil nichts), Johann von Leiden (1510—36), Geb hard II., Kurfürst von Köln (1547 — 1601), Ritter Hans von Schweinichen (1552 — 1616), Carl Ludwig von der Pfalz (1617 —80), Graf von Königsmarck (1662—94), Freiherrn von Gund- ling (1673—1731), Friedrich der Große (1712—86), Friedrich Wilhelm II. (1744—97), Casanova (1725 — 1803, beinahe eine Seite), Lorenzo da Ponte, Freund Mozarts (1749—1838), denen schließlich einige Mitteilungen über den Buchhändler Friedr. Nicolai, Gottfr. Aug. Bürger und Ferd. Lassalle beigefügt wer den dürfen. Von anderweit merkwürdigen, teilweise berüchtigten Män nern sind u. a. Don Juan (s. Mallefille) Cartouche und Schinder hannes in romantischer Weise bearbeitet, vr. Faust findet keine besondere Verzeichnung, doch hat man einen Roman »Faust der Zweite« zu Tage gefördert. Demgemäß hätte auch allenfalls ein altes dreibändiges lascives Pendant zu Münchhausens Reisen und Abenteuer Aufnahme finden können. Man kann es schwerlich zu Gunsten des historischen Berufs der Frauen auslegen, daß, wo sic einen Namen in der Welt geschichte sich gemacht haben, dies so häufig und vor allen Dingen durch Liebesaffairen geschehen ist, wobei sie zumeist keine grade
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