Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.03.1887
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- 1887-03-02
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- 02.03.1887
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Vom amerikanischen Buchhandel. 1887. Nr. 2. Im vorigen Jahre wurden in den Vereinigten Staaten 4676 Bücher erzeugt — d. h. soviele sind in der Fachpresse zur Registrierung gelangt —; es sind das ca. 600 mehr, als im Jahre 1885 verzeichnet wurden. Damit hat Amerika so ziemlich die Höhe der englischen Bücherproduktion erreicht. Dabei hört man auch aus Amerika fortwährende Klagen über ungenügenden Absatz. Bei einem kürzlichen Festessen von Buchdruckereibesitzern in New-Uork hielt Herr Randolph vom Standpunkte der Verleger eine Rede, in welcher er aus das Überhandnehmen der »billigen Bücher in Papierumschlägcn« hinwies, was zur Folge habe, daß man in Tausenden von wohl habenderen Häusern keinen Wert mehr aus eine Büchersammlung lege. Während in diesen Häusern eine wahre Sucht für kost bare und stilvolle Einrichtung herrsche, würden die Bücher ver nachlässigt: man schaffe sich eben die billigen broschierten Werke an, mit denen freilich kein Staat zu machen sei. Erst wenn eine Reaktion gegen diese Gewohnheit eintrete und man den Besitz schöner Buchausgaben ebenso für ein Zeichen von Geschmack und Bildung betrachten werde wie elegante Möbel und Kunstsachen, werde auch für den Buchhandel eine bessere Zeit kommen. Im übrigen ist nicht zu leugnen, daß trotzdem in Amerika die Erzeugung einer eleganten, mit allen modernen Mitteln der Kunst und der Technik ausgesührten Litteratur mit jedem Jahr stark zunimmt. In künstlerischer und technischer Hinsicht hat Amerika aus diesem Gebiete die europäische Produktion nahezu eingcholt. Nur in der Herstellung Prächtiger Bilderbücher scheint die Selbständigkeit der Amerikaner noch keine vollständige zu sein. Denn wiederholt war in den letzten Jahren zu lesen, daß mehrere große englische und amerikanische Firmen die Bilder ihrer Weihnachts- bczlv. Jugendlitteratur von dem Lithographen Nister in Nürnberg aussühren lassen, dessen Leistungen als ganz vollendete gerühmt werden. Anknüpfend an einen Artikel über die genannte deutsche Firma hat neulich ein englisches Blatt die Frage aufgeworfen, woher es komme, daß die deutsche Lithographie in Bezug auf Billigkeit und Schönheit auf dem Weltmarkt so sehr überlegen sei? Das Geheimnis davon liege nicht in niedrigeren Löhnen, im Gegenteil seien diese recht hoch; sondern in der ausgezeichneten Schulung der deutschen produzierenden Kräfte. »Mit den besten Künstlern, den besten Lithographen und den besten Maschinen arbeitern«, schreibt das Blatt, »müssen die höchsten Resultate er zielt werden. Hand in Hand damit geht der große Absgtz und in der Folge die Billigkeit.« Ein unlängst in einer amerikanischen Stadt gestorbener Antiquar, Humphrey Moore, hat sein Vermögen von 100 000 st zu wohlthätigcn und gemeinnützigen Zwecken vermacht. Der deutsche Verleger C. N. Caspar in Milwaukee unter nimmt es, für den amerikanischen Buchhandel ein Adreßbuch nach der Art des Schulischen herauszugeben; eine Ausgabe, welche für den wenig organisierte», über ein riesig ausgedehntes Gebiet sich verbreitenden amerikanischen Buchhandel mit seinen Nebenzweigen keine Kleinigkeit ist. — In dem Verlage derselben Firma ist kürzlich erschienen: Meinecke, »europäische Reise briese.« 50 Cts. Ein Buch, welchem mit Spannung cntgegengcsehen wird, ist die von B. O'Reillh herausgegebene geschichtlich-bio graphische Darstellung: »Leo XIII uvck bis timss«, welche be kanntlich gleichzeitig in Europa in Übersetzungen erscheint. Der Papst feiert in diesem Jahr sein goldenes Jubiläum. Über das Buch erfährt man, daß cs eine Anzahl Abbildungen von Scenen aus dem Leben des Papstes und seiner Umgebung enthält. Ein großes Unternehmen wird von der Firma Appleton L Co. in New - Jork geplant: nämlich eine erstmalige » Lzrolopaeckia ok Xrnoricsn bioZrapbz'« unter der Leitung von I. Fiske und I. G. Wilson. Das Werk wird etwa 15 000 namhafte Persönlichkeiten der neuen Welt verzeichnen und einen Umsang von 6 Bänden L 700—800 Seiten bekommen. Mehrere Tausend Porträts werden dem Texte einverleibt werden. Eine nützliche bibliographische Arbeit ist bei Fricdenwald in Baltimore erschienen: Nunroe, »Inäex to tbe literature ok explosives.« l't. I. 50 Ots. Die Prison Association von New-Iork hat beschlossen, für jedes der sechsundsechzig Gefängnisse des Staates eine Bibliothek von mindestens hundert Bänden anznschaffen, um der elenden Litteratur, welche unter den Gcsangenen herumgeht, entgegen- zuwirkcn. Zum Schlüsse dieser mannigfachen Nachrichten folge die Nennung der wenigen hervorragenden Neuigkeiten der letzten Wochen: Uanckall, »ULin-IIisblrLkn, tbe rvovckerkul tent.« (Eine Beschreibung des mosaischen Tabernakels in der Sinai-Wüste), st 2. Oooäule, »tbe rvilä tlowers ok 4.werilra.« Mit 51 Ab bildungen. Boston. st 15. Oilnran, »3tvr^ ok tks Larucovs.« Lutuunrs. (Der neueste Baud in der 8tor/ ok Xatious.) 1 st 50 o. lVallrer, »Kistor/ ok tbs ssovnä arin^ oorps.« dl.-X. 3 st 50 ° Kattbevrs, »Lallacks ok boolrs.« X'-V. 2 st'. (70 Ge dichte englischer und amerikanischer Verfasser über Bücher). Leers, »tbo Hormon puxrle anck ko« to solvent.« 1 st. Lisbop, »tbo golcken ckustiee.« Loston. 1 st 25 o. Larpeuter, »Liber Xmoris.« Loston. 1 st 75 o. Stuttgart, 25. Februar 1887. Rob. Lutz. Deutscher Litteratur-Kalender aus das Jahr 1887, heraus gegeben von Joseph Kürschner. Neunter Jahrgang. Stuttgart, Verlag von W. Spemann. Es ist zwar eine schon recht stattliche Anzahl von Büchern, die im Laufe eines Jahres »zur Anschaffung für die Hand-, Geschäfts- oder Hausbibliothek des Buchhändlers« erscheinen und empfohlen werden; aber obgleich die Buchhändler bekanntlich selbst ihre schlechtesten Kunden sind, so ist doch häufig ein Ankauf dieser Bücher nicht zu umgehen, da dieselben eben das nötige Hand werkszeug des Buchhändlers bilden, das sehr rasch veraltet und durch neues ersetzt werden muß. In unserer Zeit, in der jeder, auch der unscheinbarste Stand seinen »Fachkalender« besitzt, ist neben den Katalogen, Adreßbüchern u. s. w. auch der für Buch händler bestimmte Kalender ein unentbehrliches Hilfsmittel ge worden. Neben dem speziellen »Buchhändler-Kalender« von Weißbach in Weimar kommt auch noch der »Deutsche Litteratur- Kalender« von Kürschner in Betracht, der für den Buch händler gewissermaßen eine Ergänzung zu jenem bildet und, wenn auch in erster Linie für die Schriftsteller und Redaktionen berechnet, doch auch für Verleger wie für Sortimenter von gleich hohem Wert ist. Der neue Jahrgang desselben ist soeben, etwas spater im Jahr als seine Vorgänger, erschienen, weist dafür aber auch einen bedeutend vermehrten und verbesserten Inhalt auf. Vor allem sei erwähnt, daß auf das Adrcssenverzeichnis der Schrift steller und Schriftstellerinnen wieder das Hauptgewicht gelegt wurde, so daß dieses ^etzt ca. 12 000 Persönlichkeiten umsaßt, eine Zahl, die dem Buchhändler zu denken giebt, wenn er er wägt, daß mit dem Zunehmen der Schriststellerzahl auch die litterarischc Produktion immer mehr anschwellen muß. Der sechste Jahrgang des Kalenders verzeichnete 4150 Namen, das
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