Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.04.1887
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- 1887-04-27
- Erscheinungsdatum
- 27.04.1887
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ihm ihren großartigen Aufschwung. Vor der Reformation blühte zwar ein bedeutender Bücherhandel; aus den beiden mächtigen Bewegungen des Humanismus und der Reformation entwickelte sich aber der für das Leben des deutschen Volkes und den Fort schritt der ganzen gebildeten Welt so hochbedeutende Faktor, der deutsche Buchhandel« (S. 447). Wir sind nunmehr zu dem Ruhepunkt angelangt, den wir in unserem Eingangsartikel als einen sich von selbst darbietenden Bandschluß bezeichnet haben und den der Verfasser selbst durch die oben citierten Schlußworte als einen Abschnitt bezeichnet, von welchem ab die Geschichte des eigentlichen Buchhandels ihren Anfang nimmt. Hiervon mußte die unmittelbare Folge sein einerseits, daß sowohl die bereits besprochenen Kapitel nicht wesentlich über diese Wende hinausgreifen, andererseits, daß der Inhalt der kommenden Kapitel nicht den Zeitraum behandelt, der dieser Wende vorangeht. Damit soll nicht gesagt sein, daß dieser Grundsatz soweit getrieben werden müßte, daß der Faden der Geschichtserzählung gewaltsam durchgerissen würde; denn, wie Kapp in seinem fünften Jahresbericht an dieHistorischeKommission (Publikationen IX.Bd.) richtig bemerkt: »in einer derartigen Entwickelungsgeschichte, wie die des Buchhandels, läßt ein wichtiger, maßgebender Abschnitt sich nicht nach Jahr und Tag festsetzen, denn er vollzieht sich meist in allmählichen, kaum bemerkbaren Übergängen«. Während nun im wesentlichen der chronologische Stand punkt in den ersten sieben Kapiteln festgehalten wurde, wird dieser von dem achten ab verlassen und es tritt nunmehr eine Dar stellung nach Materien ein, welche weit, selbst bis in die Römer zeit, znrückgreift, jedoch keinen für die verschiedenen Materien gemeinschaftlichen Schlußpunkt ins Auge faßt. Hiermit ist eine schwache Seite des Kappschen Werkes berührt, die, selbst wenn es dem Verfasser vergönnt gewesen wäre, den ganzen Band »druckfertig« abzuliefern, wohl sichtbar geblieben sein würde. Er hat begonnen zu bauen, ohne sich einen bestimmten Plan vorgezeichnet zu haben. Selbst in einem vorgerückten Stadium des Baues war er sich noch nicht klar über die innere Einteilung des Hauses und anstatt die sämtlichen Räume bei dem Rohbau in ihrer Gesamtheit angemessen zu gruppieren und an zuordnen, zieht er gelegentlich eine Wand und baut ein Zimmer vollständig aus, ohne erst die Überzeugung gewonnen zu haben, daß die Einrichtung mit dem Ganzen harmoniert. Selbst Kapps wahrhaft aufrichtige Freunde, die Mitglieder der Historischen Kommission, beklagen in ihrem Vorwort, daß sie, obwohl in jahre langem engem Verkehr mit ihm stehend, die unentbehrliche Dar legung des Gedankens und der Gesichtspunkte, Welche ihm bei seiner Arbeit vorgeschwebt hatten (die jedenfalls einen näheren Auf schluß über die Verteilung des Stoffes nach bestimmten Perioden erteilt haben würde), nicht zu geben vermöchten. Bei dem Fehlen einer solchen Darlegung bilden die fünf Jahresberichte, die Kapp in den Jahren 1879—1883 an die Historische Kommission abstattete, und die in den Publikationen des Börsenvereins Bd. IV., VI—IX.) abgedruckt sind, den alleinigen Anhaltepuukt für seine Absichten. Wir wollen deshalb die dort niedergelegten kurzen Andeutungen über die beabsichtigte Be handlung und Gruppierung des Stoffes mitteilen. Über den Standpunkt im allgemeinen sagt Kapp in seinem ersten Bericht (1879, Publikationen Bd. IV.) derselbe sei: »die der wissenschaftlichen Auffassung und Durchführung des Themas, welche den organischen Zusammenhang des Buchhandels mit der allgemeinen deutschen Kulturentwickelung uachzuweisen und den bleibenden geistigen Gehalt, den dauernden nationalen Gewinn aus den lose neben einander oder in einander laufenden Thatsachen herauszuschälen strebt.« Auf die Einteilung kommt Kapp erst in dem vierten Jahresbericht 1882 (Publikationen VIII. Bd.) zu sprechen. Die von der Historischen Kommission in ihrem Programm von Ostern 1877 (Publikationen IV.) aufgestellte, findet Kapps Beifall nicht. Wenn auch er völlig damit einverstanden ist, daß alle darin aufgeführten Punkte die sorgfältigste Behandlung und Er wägung verdienen, so scheinen ihm doch die einzelnen Perioden theilweise zu äußerlich und willkürlich gegriffen zu sein. Ganz unrecht hat wohl Kapp darin nicht. Seiner oben erwähnten Andeutung nach mußte er in seiner Darstellung an große nationale politische oder daraus entstehende oder sie hervor rufende kulturgeschichtliche Bewegungen, wie: die Reformation, der dreißigjährige Krieg, das Aufblühen der Litteratur und der Wissenschaft im achtzehnten Jahrhundert, die Freiheitskriege, die Revolution von 1848, die Begründung des Reiches und andere ähnliche anknüpfen, von welchen der Buchhandel stark beeinflußt und in neue Bahnen getrieben wurde und die zu internen buchhänd lerischen Ereignissen führten, als: Trennung von Verlag und Sortiment, Glanz der Frankfurter Messe, der Meßkatalog, Verfall der Frankfurter Messe, das Aufhören des Meßkatalogs und die Präponderanz Leipzigs, die Reichschen Reformen, der Börsenverein, der Börsenbau u. s. w. Kapp erblickt in letzteren weniger eigentliche Abschnitte bildende Begebenheiten, als die Folgen der großen geschichtlichen Ereignisse, die ihm als Scheidepunkte vorschweben. Somit ist es nicht unerklärlich, daß die von der Kommission nach vorher erfolgten Spezialgutachten der einzelnen Mitglieder auf gestellte Kombination, welche Kleineres mit Großem als gleich berechtigte Momente zusammenstellte, nicht ganz nach seinem Sinne war. Die fünf von der Kommission befürworteten Perioden sind (vergl. Publikationen IV. 1877.) folgende: I. Bis zum Erscheinen des Meßkatalogs 1564. II. Bis zum Westfälischen Frieden. III. Bis zum Aufhören*) des Frankfurter Meßkatalogs und bis zur Präponderanz Leipzigs (erster deutscher Buch händler-Verein 1765). IV. Bis zur Gründung des Deutschen Buchhändler-Börsen vereins. V. Die Neuzeit (wohl bis zur Begründung des Deutschen Reiches?). Dagegen bot, wie uns scheint, das Brockhaus'sche Spezial gutachten manches, nicht nur in betreff der Einteilung im großen, sondern auch hinsichtlich des Ausbaues im einzelnen mit den Kappschen Ansichten Vereinbarliches. Herr vr. Brockhaus schlägt drei große Perioden (implieits drei Bände) vor: I. Bis Anfang des XVII. Jahrhunderts (also ziemlich gleichbedeutend mit bis zum Beginn des dreißigjährigen Krieges). II. Bis gegen das Ende des XVIII. Jahrhunderts (was mit dem nach Mitte des Jahrhunderts beginnenden großen Umschwung des politischen und nationalen, des Kultur- und Kunstlebens korrespondiert). III. Das neue Jahrhundert (wohl bis zur Begründung des Deutschen Reiches mit seinem einheitlichen nationalen Leben und der einheitlichen Ordnung der rechtlichen Ver hältnisse zwischen Staat und Presse?). Innerhalb der Grenzen dieser chronologischen Einteilung befürwortet Herr vr. Brockhaus eine Darstellung nach Materien unter Beschränkung des biographischen Gebietes auf das geringste Maß. Zwar fordert er eine kräftigste Inangriffnahme der Quellen forschung und das fleißige Ansammeln des Materials (»Archiv«); in das Werk selbst will er aber nur die Resultate der Forschungen in durchgearbeiteter Form, lesbar, in erster Linie für Buchhändler, in zweiter für das ganze gebildete Publikum, nicht aber ein Werk für Spezialforscher. Von Mitarbeitern will Herr De. Brockhaus nur für die Durchforschung der Archive und für die Sammlung des Materials, nicht aber für die Bearbeitung des letzteren für das Werk selbst etwas wissen. *) Durch ein Versehen heißt es in dem Programm nochmals »bis zum Beginn«.
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