Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1893
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18930824
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-189308247
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18930824
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1893
- Monat1893-08
- Tag1893-08-24
- Monat1893-08
- Jahr1893
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4860 Nichtamtlicher Teil. 19«, 24, August 1898, Das junge Unternehmen bewährte sich sofort, und schon im Dezember 1847 wurde ein weiterer Schritt gethan, indem man eine gemeinsame tägliche Postsendung von Buchhändlerskrip turen nach Leipzig beschloß, die am 1, Januar 1848 begann. Ein direkter Austausch mit der Leipziger Bestellanstalt tras bei der Leipziger Deputation aus Bedenken, und so verständigte man sich denn mit der Firma I, G, Mittler wegen Ileber- nahme der Kommission, die bis auf den heutigen Tag bei diesem Hause bezw, seinem Nachfolger F, Volckmar verblieben ist, eine bald fünfzigjährige Verbindung, die, wie der Bericht hervorhebt, in dieser langen Reihe von Jahren nie eine Trübung er fahren hat, Waren schon von Anfang an auch Journale und kleine Pakete neben den Skripturen und Cirkularen durch die Bestell- anstalt befördert worden, so ging man nun auch daran, die Vorteile der schnellen und billigen Verbindung mit Leipzig, die das tägliche Zettelpaket lebhaft vor Augen geführt hatte, weiter auszunutzen, und gründete schon am 20, Januar 1848 einen Verein, dessen Erfolg glücklicher war als sein etwas verunglückter Name: »Anstalt Berliner Verlags-und Sortimenisbuchhändler zur gemeinschaftlichen Büchersendung nach Leipzig (Berliner Speditions- Anstalt)-, Diese Anstalt wurde am 1, April 1848 eröffnet und sandte fünfmal in der Woche die Beischlüsse der Mitglieder als Fracht gut nach Leipzig, wo sie am dritten oder vierte» Tage eintrasen. Sie bestand zunächst selbständig neben der Bestellanstalt und wurde von dem Markthelfer G, Kusch geleitet, der später die gesamte Bestellanstalt bis zum Jahre 1877 geleitet hat und gewiß noch vielen Berlinern, wie auch dem Berichterstatter, in freundlicher Erinnerung lebt. Schon am I, Oktober 1848 wurde» beide Bestellanstalten räumlich zusammengelegt im Hause -Platz an der Bau-Akademie 3«; am 1, Oktober 1850 siedelten sie dann nach Adlerstraße 5 über. Im November 1848 war die Korporation ins Leben ge treten und übernahm sofort die sämtlichen Einrichtungen und Anstalten unter der Aufsicht des Schatzmeisters Rudols Gaertner, Ein von diesem in Gemeinschaft mit dem Hauptausschuß aus gearbeitetes »Reglement- fand die Genehmigung der Hauptversamm lung, und damit war die Organisation der Bestellanstalt zu einem vorläufigen Abschluß gelangt. Die einzelne» Einrichtungen und Anstalten gliederten sich nach diesem »Reglement» in vier Haupt teile: I) Abrechnung; 2) Bestellanstalt; 3) Postanstalt (tägliche Postbesörderung nach und von Leipzig); 4) Packanstalt (tägliche Frachtscndung nach Leipzig), In diesem streng vorgezeichneten Programm und noch in recht späte Jahre hinein bei höchst be scheidener Einrichtung wirkte die vereinigte Bestellanstalt säst drei Jahrzehnte lang in verhältnismäßig engen Grenzen, die nur durch das naturgemäße beständige Anwachsen ihres Verkehrs sich allmählich erweiterten — 1854 starb Burchhardt; sein Nach folger war G. Kusch; diesem folgte im Jahre 1877 Otto Feindt, der seit 1860 im Amte ist und dessen noch heute waltet. Seiner Umsicht und treuen Pflichterfüllung war es Vorbehalten, die vielen und großen Neuerungen, die seit 1879 beschlossen wurden, in die Praxis überzusühren. Mehrfache Umzüge mit ihren großen Unbequemlichkeiten blieben der Bestellanstalt aber schon vor dieser Zeit nicht er spart, und das Aussuchen neuer Räume mag dem Korporations- Vorstände nicht immer leicht geworden sein; den» ein angenehmer Mieter war die Bestellanstalt mit ihrem lärmenden Verkehr gewiß niemals. Am 1. Oktober 1858 zog sie von der Adler straße 5 nach Unterwasserstraße 8, am 1, April 1862 »ach Adlerstraße 9, am 1, Oktober 1868 nach Krausenstraße 4l am Dönhoffsplatz, am 1, April 1875 nach Mohrenstraße 58, Zeigte sich schon in diesen beiden letzte» Verlegungen, die einen be deutenden Sprung aus dem Centrum der Stadt nach Westen bedeuten, die starke lokale Verschiebung des gesamten Berliner Buchhandels in westlicher^ Richtung, so noch viel mehr die im Jahre 1886 nach lebhaften Kämpfen im Schoße der Korporation durchgesührte Uebersiedlung nach der Linkstraße, die bereits außerhalb der früheren, noch keineswegs seit gar so lange nieder gelegten Stadtmauer liegt, Ihr letzter und vermutlich für ab sehbare Zeit abschließender Umzug vollzog sich im Juni d, I, in das neu erbaute eigene Buchhändlerhaus, in einer vom Magistrat »Buchhändlerhos, genannten Privatstraße zwischen Wilhelm- und Mauerstraße gelegen, womit der starke Zug nach Westen eine nicht ganz unbedeutende rückläufige Bewegung gemacht hat. Zwei wichtige Neuerungen sind noch aus diesem Zeitraum vor 1879 zu erwähnen: die den Berliner Kommittenten im Jahre 1868 erteilte Erlaubnis, ihre Bestellzettel für Berliner Verleger direkt an die Bestellanstalt einzusenden, von der aus giebig Gebrauch gemacht wurde, und die im Jahre 1873 durch den Spediteur A, Warmuth eingesührte Einrichtung eines direkt gehenden Bücherwagens zwischen Berlin und Leipzig, der jetzt bereits seit Jahre» täglich in beiden Richtungen verkehrt Die sehr bedeutende Erweiterung der Bestellanstalt, die im Winter 1878/79 die Korporationsmitglicder und alle Beteiligten in Atem hielt, ist aus eine Anregung Albert Goldschmidts zurückzuführe». Am 30, September 1878 versandte dieser ein Rundschreiben mit einer ganzen Reihe von neuen Vorschlägen, die i» der Haupt sache die Anbahnung eines direkte» Paket-Berkehrs auswärtiger Verleger mit Berlin bezweckten. Die große Tragweite seiner Vorschläge für den Berliner Buchhandel wurde nicht verkannt, diese aber wegen der zunächst nicht abzusehenden Schwierigkeit ihrer Ausführung durch den unter Vorsitz von Paul Pareh beratenden Hauptausschuß erheblichen Einschränkungen unter worfen, Am l7. März 1879 fand sodann solgender Antrag des Hauptausschusses Annahme: »Die Bestellanstalt nimmt für ihre Mitglieder und deren ständige Kommittenten auch Pakete, welche ihr von hier oder auswärts franko zugehen, ohne Gewichtsbeschränkung an, sammelt dieselbe» und läßt sie regelmäßig an die Adressaten ausfahren». Ein gewisser Schwer punkt lag aus dem letzten Worte dieses Beschlusses, dem von Wilhelm Hertz im Hauptausschusse vorgetragenen Gedanken, daß zur Bewältigung der Entfernungen und Lasten Wagen und Pferde unumgänglich seien; denn natürlich verband sich mit seiner Aus führung zunächst ein finanzielles Risiko, Indessen gelang das neue Unternehmen über Erwarten, da sich gleich von Beginn an namhafte Beteiligung zeigte. Man bediente sich zunächst der Gespanne des Spediteurs Warmuth; erst als mit zunehmendem Verkehr dieses Mietverhältnis ungünstige Ausgabeziffern erwies, beschloß die Hauptversammlung am 27, März 1888 die An schaffung eines eigenen Fuhrparks, Seil 1891 besitzt die An stalt vier Wagen und sechs Pferde, Nach dem letzte» Jahres berichte des Korporationsvorstehers Hermann Meidinger wurden von der Bestellanstalt täglich außer den, umfangreiche» Zettel- Verkehr 2670 lig bearbeitet und 1920 l-g ausgesahren. Die Ausgaben für die Bestellanstalt beliefen sich im Jahre 1892 aus 33780 Merkwürdigerweise war bis zum Jahre 1884 jeder Teil nehmer mit dem gleichen Beitrage besteuert; nur für die über eine bestimmte Gewichtsmenge hinausgehende Beanspruchung der Bestellanstalt mußte besonders bezahlt werden. Die Hauptversamm lung hatte es mehrfach hartnäckig abgelehnt, die einzelnen Firmen nach Maßgabe ihrer von der Anstalt geforderten Leistungen zu besteuern. Erst die 1884 er Hauptversammlung zeigte sich einer richtigen Verteilung der Lasten geneigt, nach der die Jahresbei träge der 376 Mitglieder sich nunmehr zwischen 30 und 600 ^ bewegen Ein wichtiges Glied in der Kette der Vcrkehrseinrichtungen wurde alsbald nach Einrichtung der Paketanstalt durch den Antrag Fritz Borstells eingesügt, daß die Bestellanstalt auch den Aus tausch von Barpaketen zu besorgen habe, der in der Hauptver sammlung vom 23, Oktober 1879 gestellt und angenommen wurde und der Anstalt ein erhebliches Inkassogeschäft zugesührt
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder