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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 24.08.1893
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1893-08-24
- Erscheinungsdatum
- 24.08.1893
- Sprache
- Deutsch
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- Saxonica
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4862 Nichtamtlicher Teil. Sprechsaal. 196, 24. August 1893. Verbot. — Das Landgericht in Dresden verfügte die Unbrauch barmachung von Heinrich Schams (Pudors) Druckschrift -Nackende Menschen, Jauchzen der Zukunft-. Gegen unsittliche Litteratur. — Wie die oesterreichisch-ungarische Buchhändler-Correspondenz meldet, findet in den Tagen vom 12. bis 14. September in Lausanne ein internationaler Kongreß gegen unsittliche Litteratur statt. Die Tagesordnung lautet: Berichterstattung aus den verschiedenen Ländern; Gesetzgebung; polizeiliche Maßregeln; Vorbeugungs mittel; Volksbibliotheken. Weltausstellung in Chicago.— Einem ziemlich absprechenden Artikel im Feuilleton der Nationalzeitung über die Chicagoer Weltaus stellung entnehmen wir folgende Mitteilungen und Bemerkungen: -Mit derselben Gedankenlosigkeit und Planlosigkeit, die vieles charak terisiert, was mit der Chicagoer Weltausstellung zusammenhängt, geht man dort jetzt bereits au die Frage, was nach dem Schluß der Aus stellung aus ihr werden soll. Ein schon früher aufgetauchter Plan, in San Francisco eine Fortsetzung der Ausstellung zu veranstalten, nimmt jetzt festere Gestalt an. Natürlich kann es nur ein sogenanntes -Rester essen« werden. In dem -Golden Gate Park- will man fünf Gebäude errichten, daneben eine Anzahl kleinerer, um diejenigen Ausstellungsgegen stände aufzunehmen, die etwa dorthin geschickt werden würden. Natürlich würde das nur eine Ausstellung im Westentaschenformat werden können. Aehnlichcs ist bereits bei der Weltausstellung in Australien geschehen. Nachdem die offizielle Ausstellung in Melbourne geschlossen worden, wurde ein Teil davon nach Stdncy überführt. Es ist indessen wohl gut, daran zu erinnern, daß fast alle Gegenstände, die damals nach Sidney gingen, den Eigentümern verloren waren. In immer noch nicht aufgeklärter Weise sind sie gestohlen worden. Die Sidneyer Ausstellung war eben ein Privatunternehmer: ohne jede staatliche Haftbarkeit, und in San Francisco würde es mit der Verantwortlichkeit nicht viel besser bestellt sein. Die Ausstellung in Kalifornien würde vom 1. Januar bis zum I. April dauern sollen. -Mittlerweile taucht in Chicago der Plan auf, die Ausstellung, welche dort den materiellen Erwartungen in diesem Jahre in keiner Weise ent sprochen hat, überwintern zu lassen und daun im nächsten Jahre von neuem zu eröffnen. Man würde 1894 die Fehler gut machen können, die infolge mangelhafter Erfahrung in diesem Jahre gemacht worden sind. Man uürde. so nimmt man an, wenn die finanzielle Lage des ganzen Landes sich gebessert habe, auf stärkeren Besuch rechnen können. Natürlich wird man, soweit das Ausland beteiligt ist, auf solche Utopien nicht ein- gehen. .... Ausstellung. — Eine Ausstellung des Vereins für Feld- und Gartenbau in Offen bach a. M. soll in den Tagen vom 16. bis 19. Sep tember d. I. dort stattfinden, wozu sich die Hofbuchhandlung Theodor Steinmetz (Carl Sehd) die einschlägige neuere Litteratur erbittet. Stellenvermittelung. — Die Buchhändler-Vereinigung des Christlichen Vereins junger Männer in Berlin ersucht uns, auch an dieser Stelle auf ihre Einrichtung einer Stellenvermittelung auf merksam zu machen, was wir unter Hinweis auf das Inserat in gestriger Nummer (S. 4856) gern thun. Zuschriften erbittet sich die Vereinigung entweder durch Herrn H. G. Wall mann in Leipzig oder direkt an Herrn E. Holter mann, Berlin VV. 64, Behrenstr. 29. Ein Honorar wird für die Vermittelung einer Stelle nicht erhoben. Vom Kolportagebuchhandel. — Ein Komitee, bestehend aus den Herren A. Taubert, C. Pröhl, E. R. Schönherr, Gust. Becker, H. Träger, Frd. Rinkefeil, C. F. Rudolph, H. Morgner, Frd. Ballert, H- Leenders, O. Seifert, Frd. Kanitzky, E. Berthold, lud den Verlagsbuchhandel, sowie den -Reise-, Abonnements- und Kolportagebuchhandel« zu einer Ver sammlung auf Freitag, den 25. August, abends 8'/, Uhr, in den weißen Saal der Centralhalle zu Leipzig ein, um über die Abwehr der be kannten Centrumsanträge zu beraten. Personalnachrichten. Wupperthaler Traktat-Gesellschaft in Barmen, der er durch sechsund vierzig Jahre, davon sechsundzwanzig als Geschäftsführer, angehört und in treuer Pflichterfüllung die Arbeit seines Lebens gewidmet hat; am 21. August in seinem Landhause zu Honnef a/Rhein im zweiund siebzigsten Lebensjahre nach längerem, mit Ergebung getragenem Leiden Herr Josef Bachem, seit 1854 Inhaber der hochange sehenen Firma I. P. Bachem in Köln, Verleger der Kölnischen Volkszeitung, Komtur des päpstlichen Ordens vom hl. Gregor dem Großen. Die Kölnische Volkszeitung widmet dem Verblichenen folgenden warmen Nachruf, dessen ehrenden Worten wir uns im Namen des deutschen Buchhandels und namentlich seines katholischen Teiles in aufrichtiger Gesinnung anschließen: -. . . . Ein arbeitsreiches, in hervorragender Weise dem Dienste der katholischen Sache gewidmetes Leben, hat seinen Abschluß und des Wirkens Joseph Bachems Vorbehalten, sei hier nur das ganz besondere Verdienst hervorgehoben, das sich der Verewigte um die Entwickelung der katholischen Presse in Deutschland er- -Vielleicht darf man in gewissem Sinne sagen: Was Benjamin Herder für den katholischen Bücher-Verlag, das ist Joseph Bachem für die katholische Journalistik gewesen. Man erinnere sich, daß noch gegen Ende der vierziger Jahre die katholische Tagespresse fast gar nicht vertreten war. Es gehörte viel Mut und Unter nehmungsgeist dazu, unter den damaligen Verhältnissen die Gründung einer katholischen Zeitung zu wagen. Ende 1849 bildete sich in Köln eine Kommandit-Gesellschast auf Aktien unter der Firma Jos. Bachem L Cie., welche die Deutsche Volkshalle begründete. Herr Joseph Bachem ward die Seele dieses Unter nehmens, welches sich bald große Beachtung und Achtung erwarb. Das Schicksal der Zeitung war leider das getreue Spiegelbild der fünfziger Jahre: bereits 1855 wurde sie wegen ihrer großdeutschen Haltung urplötzlich von der preußischen Negierung auf dem Ver waltungswege unterdrückt. -Joseph Bachem ließ sich durch das Scheitern dieses ersten Ver suches nicht entmutigen. Schon 1860 gründete er für eigene Rechnung die Kölnischen Blätter, welche 1868 den Namen Kölnische Volkszeitung annahmen. Trotz den großen Anforderungen, welche das Wachstum seines Verlags- und Druckerei-Geschäftes an seine Arbeitskraft stellte, war der Hebung der von ihm ins Leben ge rufenen Zeitung in erster Linie seine rastlose Thätigkeit gewidmet. Als festes Ziel schwebte ihm die allmähliche Schaffung eines Blattes vor, welches den großen gegnerischen Organen in jeder Beziehung ebenbürtig sein sollte. Welche Opfer und zeitweiligen Enttäuschungen dieses Streben ihm gebracht hat, können nur die Genossen dieses Strebens beurteilen. Am Abende seines Lebens hatte er die Genugthuung, von Freund und Feind anerkannt zu sehen, daß dieses Ziel im wesentlichen erreicht sei. -Und dieser Lebensaufgabe ist er treu geblieben bis zur äußersten Grenze der Möglichkeit. Auch als seine Arbeitskraft nachließ, bewahrte er unserer Zeitung nicht nur das regste In teresse, sondern arbeitete auch nach wie vor an einzelnen Zweigen derselben mit. Bis wenige Tage vor seinem Tode noch ließ er sich die Korrektur-Bogen des Feuilletons senden. Als er Anfang voriger Woche auf die Zusendung verzichtete, galt dies den ihm Näherstehenden als ein sicheres Zeichen, daß das Ende nahe. In ihm verlieren wir nicht bloß das Haupt des geschäftlichen Unter nehmens, welchem die Kölnische Volkszeitung ihre Entstehung ver dankt, sondern auch unfern ältesten und treuesten Mitarbeiter, dessen Andenken bei uns und unfern Lesern in vollen Ehren bleiben wird.- Sprechsaal. Nochmals der Ccntrumsantrag und der Kolportagcbuchhandcl. lVrgl. Börsenblatt 181. 187. ISS.» Der Vorstand des Centralvereins deutscher Kolportagebuchhändler hat sich gegen die -sehr ungerechten Vorwürfe-, die ich dem Kolportage buchhandel gemacht haben soll, verteidigen zu müssen geglaubt. Im allgemeinen ist mein Standpunkt und der Zweck meiner Auslassungen von seiten der Redaktion d. Bl. ganz richtig dahin präzisiert worden, daß mein Tadel nicht dem Kolportagebuchhandel als solchem oder in seiner Gesamtheit, sondern gewissen worlsührenden oder, will man so, überlauten Elementen gegolten hat, die sich ohne Fug und Recht zu Vertretern nicht bloß des -allein existenzberechtigten- Buchhandels d. i. des Kolportagebuchhandels, sondern sogar des Gesamtbuchhandels auf geworfen, nun aber, nachdem sie den Berufs- oder spöttischerweise -aka demisch« genannten Buchhandel in allen Tonarten verunglimpft haben, des letzteren Beistand einfordern, um die Interessen speziell ihres Standes zu retten, der sich — wunderbar zu sehen! — nur widerwillig oder gleichgültig von ihnen retten läßt. Man lese z. B. die -sonoren Worte« der Resolution des Vereins -Palm- aus der Versammlung vom 16. März d. I.: -Der Centrumsautrag enthalte eine Gefahr, welche die Vernichtung (!) des ganzen (!) Buchhandels und der damit zusammenhängenden Gewerbebetriebe (!!) nach sich ziehen
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