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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.06.1887
- Strukturtyp
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- Band
- 1887-06-01
- Erscheinungsdatum
- 01.06.1887
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- Deutsch
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»Daß die Festsetzung niedrigerer Rabattgrenzen seitens einzelner Kreis- und Ortsvereine für die Mitglieder des Vereins der Deutschen Musikalienhändler nicht bindend sein solle, wenn schon die allgemeine Verminderung des Rabattes fortwährend zu erstreben sei.« Als Begründung hierfür ist geltend zu machen, daß sich augenblicklich von den meisten Verlegern und Großsortimentern der Centralplätze größere Zugeständnisse nicht erreichen lassen, die geringe Entwickelung des selbständigen Musikalienhandels an den kleineren Orten aber das Eingreifen der größeren Musikalienhand lungen von den Hauptplätzen aus noch fortdauernd nötig mache. Es ist daher erwünscht, daß die Provinzial- und Ortsvereine des Buchhandels unter Zusammenrufung derjenigen Mitglieder, welche den Musikalienhandel selbständig oder als Nebengeschäft betreiben, in Ausführung des Beschlusses der Telegierten-Versamm- lung beschließen: »Als Schleuderei beim Musikalienverkaufe soll angesehen werden: die Gewährung höherer Kunden-Rabatte, als solche für den deutschen Musikalienhandel durch den Verein der Deutschen Musikalienhändler als Höchstrabatte festgesetzt sind.« Rabattbestimmungen des Vereins der Deutschen Musikalienhändler: 1. Jedes öffentliche Angebot von Rabatt in ziffernmäßiger oder unbestimmter Fassung hat zu unterbleiben. 2. In gleicher Weise ist untersagt die Gewährung eines höheren Rabatts: a) als 33^ gb von den Ordinärartikeln (in Leipzig dürfe» größere Partieen von Chorstimmen und Textbüchern, d. h. mehr als k>0 einzelne Stimmen oder 160 Texte höher rabattiert werden, wogegen beim Einzelverkaus von Werken im Werte bis zu 1 ^ überhaupt kein Rabatt gewährt werden darf); b) als 20 qg von den Nettoartikeln, vornehmlich den billigen Ausgaben der Firmen: Andrä, Breitkops L Härtel, Litolsf, Peters, Schnberth L Co., Steingräber rc. (In Leipzig von denjenigen Neltoariikcln, welche, wie die Verlagswerke des Buchhandels, mit 33>/gU„ Rabatt oder weniger geliefert werden — ausgenommen Bühnen- und Orchestermaterial — nur 10 gg Rabatt.) 3. Diese angeführten Rabattsätze sollen die äußerste Grenze be zeichnen, bis zu welcher gegangen werden darf. 4. Kataloge moderner Musikalien, welche mißbräuchlicher Weise die Bezeichnung »antiquarische Musik« führen, sind unzulässig. Da ferner laut Beschluß des Vereins der Deutschen Musikalien händler »die allgemeine Verminderung des Rabattes fortwährend zu erstreben ist«, so wäre es zur Erreichung dieses Zieles erwünscht, wenn mit der Zeit für den innern Verkehr in den einzelnen Städten oder Provinzen für die Verkäufe der Mitglieder jener Orts- und Kreisvereine niedrigere Rabattgrenzeu festgestellt würden, ohne daß darum diese voraussichtlich sehr mannigfaltigen und aller orts von einander abweichenden Bestimmungen für die Lieferungen von Nichtmitgliedern dieser Orts- oder Kreisvereine nach jenen Orten verbindlich sein können. Alles in allem wird der bescheidene Beginn der Regelung des Kundenrabatts von Musikalien mit Freuden zu begrüßen sein. Die Hauptversammlung des Vereins der Leipziger Musi kalienhändler am 21. Mai beschäftigte sich gleichfalls hauptsächlich mit der Frage des Kundenrabattes. Der Vorsitzende Herr Felix Klemm, in Firma C. A. Klemm, berichtete zunächst über seine im Aufträge des Vereins unternommene Reise nach Berlin und den Abschluß eines Rabatt-Kartells und brachte sodann im Namen des Vorstandes folgenden Antrag ein, welcher mit großer Mehrheit angenommen wurde: »Nachdem der Verein der Deutschen Musikalienhändler be schlossen hat, daß die Festsetzung der seitens der Berliner und Leipziger Musikalienhändler-Vereine angenommenen Höchst rabatte für den gesamten deutschen Musikalienhandel mittels Agitation anznstreben sei, erkennt der Verein Leipziger Musi kalienhändler die von ihm festgesetzten Rabattbestimmungen für die Lieferungen seiner Mitglieder auch nach anderen deutschen Orten als verbindlich an, soweit au diesen Orten die Einhaltung dieser Rabattgrenzen zugesagt wird.« Ferner wurde der Vorstand beauftragt, die Frage des Kundeu- rabattes bez. Verkaufspreises bei Musikalieu ohne Ladenpreis, welche zu Nettissimo-Bogenpreisen von den Verlegern geliefert werden, ferner bei ausländischen Verlagswerken, sowie bei anti quarischen Werken näher vorzubereiten und in der nächsten Ver sammlung zur Entscheidung vorzutragen. Desgleichen wird über den Antrag des Herrn Gustav Lichtenderg er auf Erhöhung der Leihgebühren in Musikalien- Leihanstalten nach erfolgter Vereinbarung zwischen den Inhabern der Leipziger Musikalien-Leihanstalten in nächster Versammlung zwecks Feststellung zu berichten sein. Allgemein wird anerkannt, daß die bisherigen Folgen der Regelung des Kundenrabattes am Platze von den Musikalien- Sortimentshandlungen als segensreiche empfunden werden. Die Resultate der diesjährigen Ostermeßverhandlungen. Die Berichte über die diesjährige Generalversammlung und die ihr vorausgegangeneDelegierten-Bersammlung liegen wenigstens zum Teil vor, und man braucht nicht gerade Optimist zu sein, um den Gesamteindruck zu gewinnen, daß die Resultate der Ver handlungen wohl berechtigen, auch die Ostermesse 1887 als einen »Merkstein« in der Geschichte des deutschen Buchhandels zu bezeich nen. — Der joviale Vergnügungsberichterstatter in Nr. 111 d. Bl. rechnet den Schreiber dieser Zeilen zu den Optimisten. Da nun demselben für die Charakterbenrteilung schwerlich ein anderes Material zur Verfügung stand, als der Artikel »Auf nach Leipzig«, so darf man schließen, daß jener vergnügte Herr alle jene zu den Optimisten rechnet, die eine Besserung unserer verfahrenen Ver hältnisse auf der Basis unserer seitherigen Organisation noch für möglich halten; — Pessimisten wären demnach dann die, welche an einer Änderung durch eigene Kraft verzweifeln und es daher für angezeigt hatten »Gewehr bei Fuß« dem allmählichen Zusammenbruch unserer alten bewährten Institutionen znzusehen. In diesem Falle hat Schreiber dieser Zeilen nichts dagegen, wenn man ihn zu den »Optimisten« rechnet, obwohl er nach eigenem Gefühl und Anderer Urteil dieser Menschenklasse eigentlich nicht angehört Unzweifelhaft sind die sogenannten Optimisten mit der letzten Messe ihrem Ziele einen bedeutenden Schritt näher gerückt: die Provinzialvereine sind unter Führung des Rheinisch-Westfälischen Kreisvereines in einer Stärke und Disziplin auf dem Plaue er schienen, die auch den verbissensten Gegnern Achtung abgezwnngen hat, so daß man den moralischen Erfolg der verbündeten Ver eine als einen vollkommenen bezeichnen darf. Beweis: Das Abstimmnngsresultat über den Antrag des rheinisch-westfälischen Kreisvereines, betreffend den Maximal rabatt (mit60 gegen 15 Stimmen angenommen; sogar nicht wenige Leipziger stimmten mit der Provinz!) und die der Abstimmung folgenden prinzipiellen Erklärungen der Vertreter der Ber liner und Leipziger Sortimentervereine. Wenn nun die verbündeten Provinzialvereine die Majorität, die ihnen — nach verschiedenen Kraftproben bei der Haupt versammlung — Heuer unzweifelhaft zu Gebote stand, nicht dazu benutzten, die Beschlüsse der Delegierten-Vers.unmlung auch in der Hauptversammlung unverändert durchzusetzen, so beweist das eben, daß die Träger der gegen die Schleuderer gerichteten Bewegung keinesweges, wie vielfach behauptet worden ist, rücksichtslose Stürmer und Dränger sind, sondern daß sie mit vorhandenen, wenn auch trostlosen Verhältnissen zu rechnen wissen und bessere Zustände wesentlich auf dem Wege freundschaftlicher Verständigung, namentlich durch Vermittelung des Börseuvereiysvorstanbes und seines derzeitigen hochverehrten Herrn Vorstehers erstreben. In der That darf der Verlauf der letzten Hauptversamm lung als ein imposantes Vertrauensvotum für den derzeitigen
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