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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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538 Nichtamtlicher Theil. 36, 14. Februar. 1772. Schematismus der Geistlichkeit d. Bisth. Augsburg f. d. I. 1876. gr. 8. * 2 1777. Wächter, Zum Advent u Christfest, Neujahr u. Erscheinungsfest. 4 Predigten. 8. * 50 H 1773. GottschewSki, G , biblische Geschichten m. Hinweisg. aus pass. Lieder- verse, Katechismus-Abschnitte u. Bibelsprüche. 8. * 40 Ä 1774. -f-Darn iu's, 6!i., Assammelbs IVerire. IledsrZ. v. V. 6aru8. 29. u. 30. I^A. Ar. 8. a * 1 ^ 20 ^ Scelig in Lübeck 1775. Howe, H. C., die beiden Urkräfte der Natur, gr. 8. * 1 60 H v. ^öürinA. Ar. 4. * 12 ^ 50 L, 1778. Lolleeliou ofbritisIl LuUiors. Vol.1559. a. 1560. Ar. 16. ä.* 1 ^l60^ InIiLlt: vlLlls d)' L. 8. Llaoquoiä. 2 Vols. Veit L. Co. in Leipzig. 1779. 4n!lre8li6r!eli1, 3., iid. äen ötkentlieiien 668unäd6it82U8tLv6 u. äis Ver^valtunA 6er öüentlieken 6e3uv6d6it8pÜ6A6 in Lremen irn 1874. Ar. 8. * 2 1781. lünlIrAev, L., äie Quellen n. äer 1ii8tori8eti6 ^Vertli äer trän- Ici8eli6ll 1ro^a8UA6. Ar. 8. * 1 20 Nichtamtlicher Theil. Das 200 jährige Jubiläum der Mcycr'schcn Hof-Buchhandlung und Hos-Buchdruckcrci in Detmold und Lemgo. Es gehört Wohl zu den großen Seltenheiten, daß im lieben Buchhandel ein Fest gefeiert wird, wie es die Mcyer'sche Hos- buchhandlung am 16. Februar d. I. begehen wird. An diesem Tage sind es 200 Jahre, daß der Graf Simon Heinrich zur Lippe dem Herrn Albert Meher ein Privilegium auf Buchdruckerei und Buchhandel ertheilte. Das Original lautet folgendermaßen: Wir Simon Henrich Grave und Edler Herr Zur Lippe; Fügen hicmit unser» Vuterthaneu vnd sonsten Jederinänniglich Zuwisjcn, wie es da» auch a» sich gnugsahm Belaubt ist, maß gestalt vor einigen Jahren in unser Stadt Lemgo, in Behuess des gemeinen Nutzens, eine Buchtrückerey unter andern deßwegen nützlich vnd Kostbahr angeordnet, daß alle das Jenige, was in dieser unser Graffschasft etwan Zu trücken vorfiele, man in der nähe habe, vnd mit sonderbahrer ungelegenheit außer Landes Zureisen nicht nötig hette. Ob wir nun Zwarn verhosfet, es würde ein Jedweder dieses so nützliche werck mögligst mit Beorderen Helsen, vnd was in einem vndt andern Zn trücken vorkoinpt, lieber da hin, alß außer Landes Zubringen, ihm angelegen sein lassen; So müs sen wir dennoch das wiederspiell, vnd mithin Zugleich »»gerne ver nehmen, gestalt soihane trückerey in merckliche äaoaciovte vnd abnahme gerahten solle; dannenhero wir, auf verschiedenes unterthäniges nach- sucheu des Buchtrückers zu Lemgo, Albert Meyers, genöthiget worden, denselben mit folgendem unferm privils^io Zubegnadigen, vnd sothane theilen wir ihme Albert Meyern vnd seinen Nachkommen bey der Lem- govischen Trückerey dieses gnädige xmiloZium vnd sreyheit hiemit, vnd wollen, daß alle das Jenige, waß in dieser vnjer Grasschasst von Gesang- und andern Büchern, Leich-Predigten, Vershen, Calendern vnd sonsten, wie es nahmen haben mag, aufzulegen vnd Zu trücken vor- kömpt, nirgendt anders, alß Zu mehr Besagtem Lemgo Bey Albert Meyern getrücket, Jmgleichen, waß in unserer Landt- vnd anderen Schuelen, in denen Städten vnd aus dem Platten Lande an Schuell- Gejang- vnd andern Büchern benötiget, vnd bey ihme Albert Meyern Zu bekommen, nicht außer Landes, sondern von Ihme gekausset wer den sollen: Jnmaßen wir unsere Oonoistorialos, iluetoren, Bürgermei ster vndt Näthen in den Städten, vnd sonsten Jedermänniglich, hier über steisf vnd sest Zn halten, vnd dieser unser gnädigen Beiordnung gehorjampst nach Zn komme», hiemit gnädig erinneren, wie dan auch er Albert Meyer schuldig sein soll, vnd festiglich angelobet, jeder Zeit unsträfliche vnd untadelhafte arbeit Zu verfertigen, vnd dieselbe, nebst allen denen Büchern, so er verkaufet, vor den jenigen Preiß vnd Billig- messigen wehrt Zu geben, wie sie bey andern Trückcrn vnd Buchhände- lern rosxootivo Zu bekommen vndt eingekauffet werden können; Wor- nach ein Jeder sich wird gehorjampst Zu richten wissen. Geben auf unserm ickssiäsntr Schloß Detmoldt, unter unserer eigenhändigen 8ub- Ü?^1S7S. ^ Simon Henrich GZL. Es möge mir gestattet sein, in kurzen Zügen hier eine Ge schichte der Meyer'jchen Hof-Buchhandlung zu geben; ich hoffe da durch auch meinerseits einen Baustein zur Geschichte des Buchhandels zu liefern, soweit die Kürze der Zeit und das mir zu Gebote stehende Material mir dies gestattet. Gegründet wurde die Buchdruckerei in Lemgo bereits vor 306 Jahren und zwar im Jahre 1570 von Bartholomeus Schlodt und Paulus Schmidt. Der älteste aus jener Zeit vorhandene Druck ist die im Jahre 1571 gedruckte alte Lippische Kirchen ordnung. Im Jahre 1578 ging die Buchdruckern auf Conrad Gro- then und von diesem 1604 auf Joh. Koch über. Erst 1650 kaufte Albert Meyer die Buchdruckern und erhielt am 16. Februar 1676 das obenstehcnde landesherrliche Privilegium. Albert Meyer ist der Begründer der Buchhandlung, und bis auf den heutigen Tag hat sein Name sich in der Firma, die bis zum Jahre 1871 in der Familie geblieben, erhalten. Nach Albert Meyer's Tode übernahm sein Sohn Henrich Wilhelm das Geschäft und von diesem wiederum Johann Hen rich, welchem im Besitze seine Ehefrau Margarethe Elisabeth (gestorben 1805) folgte. Die Tochter Johann Henrich Meyer's verheirathete sich mit dem Rector Christian Friedrich Helwing, der 1755 als Buchdruckerlehrling kunstüblich eingeschrieben wurde, „damit die Officin bey ihrer jedesmaligen Würde und löbl. Ge bräuchen rechtschaffener Kunstverwandten erhalten werden möchte" (so heißt es im Meyer'schen Album vom I. 1755). Im Jahre 1800 ging die Handlung in den Besitz von Gott lieb Leopold Helwing und von diesem an den 1867 gestorbenen Friedrich Christian Leopold Helwing über, dessen Wittwe das Geschäft, nachdem ihr Sohn am 14. August 1870 in Frankreich auf dem Felde der Ehre gefallen, an den jetzigen Besitzer Wilhelm Klingenberg am 21. Mai 1871 verkaufte. Die größte Blüthezeit der Firma Meyer fällt in das 18. Jahr hundert. Die Buchhandlung beherrschte in jener Zeit den Bücher markt im ganzen nordwestlichen Deutschland. Christian Friedrich Helwing errichtete durch seine Söhne Filialen in Hannover und Duisburg, von denen die elftere, die Helwing'sche Hofbuchhandlung in Hannover (Besitzer C. M. Th. Mierzinskh) noch heute in voller Blüthe steht. Der jetzige Besitzer des Geschäftes, Herr Wilh. Klingenberg, läßt es sich sehr angelegen sein, hauptsächlich die altberühmte Drucke rei wieder in Flor zu bringen. Leider wurde ihm dies durch eine Feucrsbrunst, welche im August 1874 das kaum vollendete neue Druckcrcigebäude wieder vernichtete, sehr erschwert. Klingcnberg ließ jedoch den Muth nicht sinken, sondern begab sich mit frischer Jugend- krast wieder an den Aufbau und heute herrscht in dem gewaltigen Rechteck von einer Gesammtfront von 200 rheinl. Fuß wieder die regste Thätigkeit. In der obern Etage befindet sich der von drei Seiten freies Licht erhaltende Setzersaal, daneben die für den eige nen Bedarf arbeitende Schrift- und Stereotypengicßerei, ferner ein Lithographensaal und das Lager für feinere Papiere.
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