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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1876
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1876-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1876
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
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- Saxonica
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36, 1t. Februar. Nichtamtlicher Theil. 530 In dem unteren säst 100 Fuß langen Hauptsaal arbeiten 4 König L Bauer'sche Schnellpressen, darunter eine Doppelmaschine und eine für lithographische Arbeiten, 4 lithographische Hand pressen, eine Falzmaschine, eine Satinirmaschine und eine Buchbin derei mit Zubehör. An den Hauptsaal schließen sich das Verlags lager, die Comptoire und Redactionszimmer. Das Geschäftspersonal besteht aus 50 Personen. Der ganze Maschinenapparat wird durch eine Dampfmaschine von 6 Pferde kraft getrieben. Unter den ca. 900 Verlagsartikeln hebe ich von den älteren Artikeln besonders den Koran, Kämpser's Japan, die Bibel ausgaben , Meuscl's Werke, Steinen's westfälische Geschichte und Dohm's Denkwürdigkeiten, von neueren Werken besonders die reich haltige Literatur über das Hermanns-Denkmal, die Prosessor Potta schen Werke, die Lippischen Regesten, den bedeutenden Local-, Schul- und Kalender-Verlag, das täglich erscheinende Regierungs- und Anzeigeblatt, welches auch bereits ein Säculum zurückgelegt hat, sowie die enorm billigen Wanderungen durch die Länder-und Völker kunde von Hobirk hervor. Bedeutende Männer des Buchhandels haben in der Meyer'- schen Hof-Buchhandlung theils gelernt, theils conditionirt, so unter andern: Will). Hahn, Gründer der Hahn'schen Hos-Buchhandlung, Friede. Wilh. Engelmann, Aug. Klincksieck, F. A. Credner, Fritz Capaun u. A. Der Maler Gustav Süs lies dort aus der Lehre und ist in dem gesührten Album als ein „Narr" bezeichnet. — Mehr solche Narren, möchte man da ausrusen. Die Druckerei wurde auf Wunsch der Regierung in den vier ziger Jahren von Lemgo nach Detmold verlegt, das im Jahre 1676 ertheilte landesherrliche Privilegium aber der Handlung am 8. Januar 1868 wieder entzogen und diese Zurücknahme damit motivirt, daß eine ausschließliche Concession unter den inzwischen wesentlich veränderten Verhältnissen den Bedürfnissen des Publi cum? nicht mehr entspreche. Ich schließe dieses Denkblatt zur Geschichte des deutschen Buch handels mit dem Wunsche, daß es dem jetzigen Besitzer, in dem Ju gend- und Thatkrast sich vereint, vergönnt sein möge, noch recht lange an der Spitze des alten berühmten Geschäftes zu stehen und dasselbe zu immer größerer Blüthe zu bringen; möge er weiter bauen aus dem soliden Fundament des 200jährigenBestehcns seines Geschäftes und sich stets des Wortes erinnern, welches der sel. Enslin bei der Einweihung der Buchhändlerbörse allen Denen zurief, welche sich um das Haus verdient gemacht hatten: Daß Dem das Glück die schönste Palme beut, Der freudig thut, sich des Gethanen freut. Möge auch er sich an seinem Lebensabend einst des Gethanen freuen und gern zurückblickcn aus die Tage der Arbeit mit dem Be wußtsein, seinem Stande genützt, seine Pflicht erfüllt zu haben! Leipzig, im Februar 1876. Eduard Baldamus. Misrellcn. In Sachen Heinrich Arenz. — Im Anschluß an die Mit theilungen in Nr. 26 und 30 d. Bl. über das sonderbare Verfahren des Hrn. Heinr. Arenz, als Curator der Beck'schen Gantmasse in München, erlauben auch wir uns zu erwähnen, daß das für uns be stimmte Remittendenpacket ebenfalls mit Nachnahme von 1 M. be legt ist. Auf unsere Anfrage und gleichzeitigen Protest gegen die angedrohte Makulirung wurde uns die Antwort, daß das Packet 1 Hillern, die Geier-Wally enthalte; genanntes Werk kostet netto 5 M. 25 Ps. und wiegt ca. 430 Gramm (!), die Post befördert es für 20 Ps., woher also der oben erwähnte 5fache Betrag?! — Dem Vorschläge von Koehler's Verlag in Darmstadt, in dieser Angelegen heit gemeinschaftlich vorzugehen, können wir daher nur zustimmen und hoffen, durch vorstehende Notiz hierzu einen weiteren kleinen Anstoß gegeben zu haben. Berlin, den 9. Februar 1876. Gebrüder Paetel. — Gummi's Buchhandlung stellte mir letzte Ostermesse für 61 M. 60 Pf. Jugcndschristcn zur Disposition und erhielt unter dem 17. März xrv uov.: 1 Schiebe-Odermann, Buchhaltung. 6 M., in Summa betrug also der Transport 67 M. 60 Pf. Auf meine Rekla mation erhalte ich von dem Curator der Masse, Hrn. Arenz, unter Nachnahme von 1 M. 1 Schiebe-Odermann, Buchhaltung (dasselbe wiegt nebenbei bemerkt noch nicht einmal I sh Pfd.) mit der Notiz zurück, es habe sich weiter nichts von meinem Verlage aus dem Lager vorgesunden. Daß sämmtliche Artikel inzwischen verkauft worden sein sollten, läßt sich nicht annehmen: in wessen Hände mag also wohl mein Eigenthum gerathen sein? — Eine derartige Freibeu terei sollte vor dem Forum des Strafrichters ihre Erledigung finden. Leipzig, Februar 1876. I. M. Gebhardt's Verlag. — Zur Erklärung .der in Nr. 26 und 30 d. Bl. enthaltenen Artikel contra Heinrich Arenz als Curator der G. Beck'schen Gant masse erlaube ich mir Nachstehendes zu bemerken. Beim Ausbruch des Concurses besand sich das ganze Lager der G. Beck'schen Buch handlung in einem solchen ungeordneten Zustande, daß die ge wünschte Ausscheidung der Commissionsartikel, welche von ver schiedenen Gläubigern beantragt worden war, erst dann statt finden konnte, wenn eine vorherige Ordnung der Geschäfts bücher und des Lagers vorgenommen worden war. Mit diesen Arbeiten wurde vom kgl. Gantcommissar der hiesige Verlagshändlcr Heinrich Arenz beauftragt. Nach dem bayerischen Concursversahren können aber die Kosten sür die Arbeiten, welche die Ausscheidung der Commissionsartikel mit sich bringt, der Concurs,nasse nicht auf gebürdet werden; in diesem Falle um so weniger, als den bedeuten den Ausgaben, welche ein Gantverfahren ohnehin mit sich bringt, nur wenige Activposten gegenllberstehen. Hierzu kommt noch, daß Beck mit einem Theile der Miethe in Rückstand gerathen war, für welche der Vermiether sein Retentionsrecht geltend machte. Sollte also die Zurücksendung der Commissionsartikel stattfinden, und nicht, wie es beim Kollmann'schen Concurse in Augsburg s. Zt. der Fall war, ohne Weiteres alles aus Lager Befindliche verkauft werden, so muß ten die oben angedcuteten Kosten allsgewendet und hinterher auf die einzelnen Pallete vertheilt werden. Während also die Gant masse die einstweiligen Ausgaben für rückständige und fernere Miethe, Remittur, Emballage, Fracht nach Leipzig -c. bestritt, wurden ihr dagegen die in Leipzig erhobenen Nachnahmen als Compensation zugewicsen. Dies der Hergang der Sache! Ich muß selbst gestehen, daß auch ich von der Höhe der Nachnahmen für die einzelnen Packete überrascht war, welche cs zuweilen zweifelhaft erscheinen lassen mag, ob die Nachnahme mit dem Werthe der Rc- mittenden im richtigen Verhältnisse steht; in diesem Falle aber blieb kein anderer Ausweg übrig, wenn überhaupt die Rücksendung der Commissionsartikel erfolgen sollte. München, 8. Febr.1876. C. Schöpping (Lindauer'sche Buchh.). Pcrsonalnachrichtcn. Der König von Bayern hat Herrn George Westermann in Braunschwcig „in Anerkennung seines Streben? um Förderung des deutschen Geisteslebens, welches namentlich in der Herausgabe der Deutschen Monatshefte Ausdruck gesunden", das Ritterkreuz des Bayerischen Verdienstordens zum heiligen Michael verliehen. Vom Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach wurde Herrn Friedr. Bruckmann in München als Anerkennung seiner Be strebungen zur Förderung deutscher Kunst das Ritterkreuz des Falkenordens verliehen.
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