Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1888
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18880815
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188808159
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18880815
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1888
- Monat1888-08
- Tag1888-08-15
- Monat1888-08
- Jahr1888
-
4021
-
4022
-
4023
-
4024
-
4025
-
4026
-
4027
-
4028
-
4029
-
4030
-
4031
-
4032
-
4033
-
4034
-
4035
-
4036
-
4037
-
4038
-
4039
-
4040
-
4041
-
4042
-
4043
-
4044
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4024 Nichtamtlicher Teil. sik? 188, 15. August 1888. seine Garantie gegen Ausfallen von Blättern für mehr als Redens art zu nehmen. Ein großer Vorteil des Verfahrens, nament lich bei blätterreichen Werken, Atlanten u. dergl. ist, daß der Rücken des Bandes nicht wie beim Befestigen der Blätter aus Leinwandstreifen stärker wird, als der übrige Band. Gegen die wenigen Halbleder - Bände des Herrn Halle war nichts einzu wenden. M. Baumbach L Co. zeigten ebenfalls solche Bände mit Goldschnitt. Ein gut gearbeitetes Briefmarkenalbum litt etwas unter zu schweren Verzierungen. H. Sperling stellte ein großes Album in Jntarsienarbeit aus mit Reliefs, Medaillons und Beschlägen. Die Arbeit war eine sorgfältige, nur die Farbcnharmonie schien nicht voll be friedigend; leider ist das Album, indem wir dieses schreiben, uns nicht mehr zu Gesicht, so daß es uns nicht möglich ist, es näher zu beschreiben. Ein nicht unpraktischer Gedanke Hrn. Sperlings war die Ausstellung eines und desselben Bandes in zwanzig ver schiedenartig behandelten Halbfranzbänden. Das zierliche Blumen jahr mit stilisiertem Blumenornament gehörte zu den ausstellungs widrigen Arbeiten. F. A. Barthel führte uns den von H. Strähl gezeichneten Einband zu der Doröschen Bibel in Folio vor. Derselbe ist sehr hübsch, wenn auch ein wenig zu überfüllt; nur die Brustbilder- Medaillons der vier Evangelisten in Hautreliefpressung konnten uns nicht recht zusagen. Das Mittelschild wird von vier ge flügelte» Engelsköpfcn umgeben, von welchen der untersteKopf auf dem Scheitel steht, was einen weniger guten Eindruck macht. Die Wir kung des ebenfalls gepreßten weißen Lederbandes: Leo XIII. ist im ganzen genommen eine sehr gute, wenn auch das Ver zierungsgenre den Band als Kalikoband in Leder stempelt. Ter Aufdruck von schwarzer glänzender Druckfarbe mag auf Leinwand allenfalls zulässig sein, sollte jedoch dem Lederband fern bleiben, da sich die Farbe nicht mit dem Leder verbinden kann und leicht unsaubere Ränder hinterläßt und den Band beschmutzt. Mit Schrecken sahen wir zufällig aus einem Probeheft einer gut renommierten Farbesabrik, daß sie ganz besonders eine glänzende Farbe für Einbände empfiehlt! Mappen mit einer sehr reichen Auswahl Gravenrarbeiten für Masfenbände waren von Alb. Schmidt, E. L H. Schußler, Hugo Horn ausgestellt. Selbstverständlich können die Graveure im allgemeinen nicht für die Zeichnung verantwortlich gemacht werden; meistens haben wir es, was diese betrifft, mit dem Ge schmack der Verleger oder der Zeichner zu thun, so daß ein Berichterstatter sich eigentlich nur mit der Gravierung zu be schäftigen hat. Daß diese von den Erwähnten in tüchtiger Weise geliefert wird, ist schon bekannt. Friede. Clement, welcher eine große Zahl der Leipziger Buchbindereien mit Rollen, Filetten, Stempeln für Handvergoldung und Werkzeugen versieht, stellte eine hübsche Sammlung seiner sehr guten Arbeiten ans. d) Das Papiergeschäft. Wenn einem Verleger oder einem Bücherfreund manches kaum jährige Buch wie ein aus einer der ungesundesten Inseln Polynesiens leberkrank zurückgekehrter junger Greis ohne Blut unter der fahlen Haut entgegcntritt, während ein mehr als vier hundert Jahre altes Druckwerk in der Klemmschen Sammlung sich seinen Blicken als ein von Gesundheit strotzender Jüngling zeigt, so muß ihm doch weh ums Herz werden bei dem Gedanken an das künftige Schicksal der heutigen Drucke. Das Schlimme ist, daß die Uebelstände, unter welchen das Papier leidet, selbst mit dem besten Willen von allen Beteilig ten sich nicht ganz beseitigen lassen. Es fehlt an gutem Gruudstoss und die ganze Fabrikationsweise giebt es nicht zu, daß sich die Papiersabrikanten in zwei Klassen scheiden, von welchen die eine eigentliches Papier, die andere Druckmasse fabriziert, welche letztere, das weiß ja jeder, nicht zu entbehren ist. Jedenfalls scheint uns, als sollten aus einer, im Interesse des Buchhandels veranstalteten Ausstellung nur Papiere vorhanden sein, die genau ans ihren Wert für die Bücherproduktion und namentlich für die Zukunft der Bücher geprüft wären und die Prüfung bestanden hätten, so daß die Bezeichnung 1, 2, 3 re. für jeden Käufer hinlänglich wäre, um den inneren Wert der Ware beurteilen zu können. Was aber nicht in eine der angenommenen Klassen gehörte, sollte wie erwähnt in einer Ausstellung für den Buchhandel gar nicht vorhanden sein, so gut es sonst auch seine Zwecke als Futter für die Zeitungspresse, Broschüren, Gelegenheitsschriften ic. erfüllen möchte. — »Utopie«! wird man antworten. Es sragt sich jedoch; denn es handelt sich keineswegs um einen Kampf zwischen Fabrikanten und Konsumenten, sondern um eine Verständigung im gegenseitigen Interesse. Haben doch die Fabrikanten selbst die ersten Schritte zu einer solchen gethan, indem sie ihre Fabrikate unter Angabe der Stoffmischung verkaufen. — Von einer sehr starken Repräsentation in der Kantate-Messe seitens der Papier- fabrikanten konnte keine Rede sein; die Zeit der Ausstellung ist eine zu kurze und die Aufmerksamkeit der Konsumenten nach der verschiedensten Richtung hin zu sehr in Anspruch genommen. Eine ständige Ausstellung in Leipzig würde aber sicherlich nicht ohne Erfolge sein. Beginnen wir unseren Bericht mit den bunten Papieren. — Tie deutsche Buntpapierfabrikatio» ist die bedeutendste der Welt, und die immer zunehmende Verwendung des Halbsranz bandes übt natürlich auch ihre Wirkung aus dieselbe aus. Die Fabrikation beschränkt sich hauptsächlich auf Nachbildung der besseren der bisher verwendeten Einbandstoffe, bald einer Bietall platte, bald einer Steinart, bald des Holzes, der Gewebe oder des Leders; zuletzt erscheinen noch bemaltes Porzellan, Elfen bein, Schlangen- und Krokodillhant, vielleicht kommt auch die Imitation der Menschenhaut, die in natura ja verschiedentlich für Einbände benutzt worden ist, daran. Eine Unerschöpflichkeit in diesen Imitationen zeigen die zwei großen Musterbücher der »Aktiengesellschaft für Bunt papier- und Leimfabrikatio» in Aschaffenburg«, welche dem Buchgewerbemuseum verbleiben. Von vorzüglicher Wirkung sind die imitierten Farben-Damaste und die englischen Vorsatz-Damast- nnd Gobelin-Papiere, sowie die Kalbleder-Jmitationen mit Gold- und Farbendruck. Das Mineralreich scheint fast erschöpft zu sein; denn der neue Leopardmarmor dürste in natura schwer zu finden sei». Nicht recht ansprechend schien uns die Nachahmung der groben Kontobnchleinwand; dagegen erfreuen fast alle lederartigen Papiere das Auge. Das Musterbuch des Papiergrosso - Geschäftes O. Th. Winckler (Alex. Wünschmann) in Leipzig zeigte eine Auswahl in nur einer Warengattung (Kaliko-Imitation) ihres reichhaltigen Lagers in bunten Papieren, welches das Geschäft stets unter halten hat. Die altbekannte Firma Carl P. Fues i» Hanau brachte ein großes Sortiment lichtbeständiger, im Stoff gefärbter Umschlag-, Vorsatz- und Anzeige-Papiere verschiedener Qualität; Proben von Separatanfertigungen für bekannte Buchhändlerfirmen waren in Glaskästen ausgelegt. Von den auswärtigen Fabriken der eigentlichen Druckpapiere war nur eine erschienen: Die »Vereinigten Bautzner Papierfabriken« brachten die ausgestellten Sorten in zweckmäßiger Aufmachung gnt zur Geltung; freilich eine genaue Prüfung der Qualität der in Oktavsormat gefalzten, mit Band umgebenen zum Einkauf einladenden Bogen war in dieser Anordnung nicht möglich. Trotz aller Absperrung hatte die Sonne doch den Beweis geliefert, daß die Qualitäten nicht alle gegen ihr Licht unem pfindlich waren. Eine Anzahl dünner, von den Papierrollen mit großem Geschick und gar säuberlich abgesägter Papierscheiben, ähnlich Schießscheiben, in denen die Holzrolle, auf welche das Papier gewickelt gewesen war, das Centrum abgab, deutete aus die Lieferung von Rollenpapier für die Rotationsmaschine und zeigte die Vortrefflichkeit des Aufrollens. Wie man Papier ohne einen großen Apparat zweckmäßig
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht