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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.08.1888
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1888-08-15
- Erscheinungsdatum
- 15.08.1888
- Sprache
- Deutsch
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188, 15. August 1888. Nichtamtlicher Teil. 4025 ausstellen kann, zeigten die zwei großen Leipziger Firmen Ferd. Fl in sch und Sieler L Vogel. Beide führten uns in Aus- legekästen Rohstoffe, Halbzeuge, Farben- und thouartige Zusatzstoffe vor. Die Fabrikate lagen in zweckmäßiger Auswahl und An ordnung bei. Beide boten sehr hübsche, äußerst appetitliche Musterbüchlein dem Publikum dar, welches auch durchweg im schnellen Aufzehren derselben einen gesunden Appetit entwickelte. Das originelle Büchlein des Herrn Ferd. Flinsch bereitete übrigens dem Referenten eine böse Blamage. Er zerbrach sich vergeblich den Kopf, ob die von oben nach unten sich ziehende japanesische Inschrift Hirakaua, Katakana, Manyokana oder gar Pamatokana sei und glaubte dem neben ihm stehenden orientalischen Proto- typographen Leipzigs durch Aeußerung seines gelehrten Zwei fels zu imponieren, erhielt aber mit hohnlächelnder Miene die Antwort: »Oh, Sie kluger Mann, sehen Sie wirklich nicht, daß die Inschrift ehrliche deutsche Antiqua im japanesischeu Stil ist; doch ich will zugeben, die Imitation ist glücklich genug, um selbst Klügere, wie Sie, und das ist doch viel gesagt, hineinfallen zu lassen«. Etwas verblüfft durchblätterte Referent das Büchlein. Jede für eine besondere Art von Druck bestimmte Sorte war in entsprechender Weise zu typographischem, lithographischem, zinko- graphischem und heliographischem Bunt- oder Schwarzdruck ver wendet, die Fabrik sowohl als die betreffende graphische An stalt in bester Weise empfehlend. Sehr praktisch war die Angabe der zur Fabrikation verwendeten Stoffe. Beim Lesen der Auf schrift des Probeblattes »Schulpapier« , welche besagte, daß die Bestandteile »Hadern, gute Surrogate und Holzschliff« seien, be schlich uns der Wunsch, daß wenigstens der Bestandteil »Holz schliff« zu entfernen gewesen wäre. Sachkundigere, als wir es sind, meinten, daß auch die An gabe des Aschengehaltes bei Druckpapier wichtig sei. Jedenfalls nähert man sich nach und nach dem Ziele: »Bolle Offenheit im Verkehr mit Waren, die nicht als etwas anderes scheinen wollen, als was sie sind«. Hier sind die Papierprüfungs-Anstalten berufen helfend und vermittelnd einzutreten. Es war deshalb auch von Interesse die »Leipziger Papierprüfungs-Anstal t« durch Aufstellen verschiedener Prüfungsapparate vertreten zu sehen. Neben dem für jeden Papierhändler nützlichen Festig keitsprüfer mit Tafelwage von Frenzel waren die neuesten Instrumente, nach Reusch von Leuner in Dresden und von Wend- ler in Berlin gebaut, vorhanden, welche diesen Zwecken dienen. In Betreff der Genauigkeit dürften die zwei letzteren Apparate den Vorzug behaupten, sind aber auch bedeutend höher im Preise (400 gegen 250 ^H). Leuners Apparat zeichnet die Werte der Festigkeit und der Dehnung der eingespanuten Papierstreifen selbstthätig auf ein Diagramm, nach welchem man die ziffer- mäßigen Angaben zur Ausrechnung benutzen kann, während der Apparat Wendlers die Werte auf angebrachten Skalen sofort abzulesen gestattet. Interessant ist der vom Inhaber der Leipziger Prüfungs anstalt erfundene Apparat zur Beurteilung der Lösch- und Filter-Papiere auf Saugfähigkeit hin. Andere bequeme Instru mente zum Messen der Papierdicken, des Gewichtes des Bogens oder des Quadratmeters, des Aschengehaltes, sowie zur Auswiegung von Pappen, berechtigten durch die Art ihrer Ausführung zur Annahme, daß sie mit großer Genauigkeit ihre Aufgabe erfüllen. Preislisten und Tarife für Prüfungen sind von der Anstalt gratis zu haben. Die Papiergeschäfte haben bereits den Wert solcher Prüsungsinstitute anerkannt; der Buchhändler sollte es auch thuu. Zweckmäßig wäre es, wenn solche Prüfungen durch Vermittelung des Centralvereins für das Buchgewerbe im Buchhäudlerhause vorgenommen werden könnten. Daß die wichtigsten Prüfungs apparate, wenn sie von einer Kunstreise zurückkehren, wieder in das Buchgewerbemuseum einkehren werden, wo die Stosfkasteu der beiden erwähnten großen Papiergeschäfte Leipzigs bereits eine bleibende Stätte gefunden haben, können wir wenigstens hoffen. Entwurf neuer Satzungen für den Verein der österreichisch-ungarischen Buchhändler. Der Vorstand des Vereins der österreichischen Buchhändler ver öffentlicht in der -Oesterreichischen Buchhändler-Correspondenz« Nr. 83 vom 11. August den Entwurf neuer Satzungen, welchen er der zum 1. Septbr. d. I. einberufenen Generalversammlung zur Beratung und Beschlußfassung vorzulegen gedenkt. Wir beschränken uns für heute auf den Abdruck der dem Entwürfe gegebenen Einleitung und werden den Entwurf selbst in einer spätereil Nummer folgen lassen. Die bevorstehende Generalversammlung des Vereins öster reichischer Buchhändler bietet nunmehr auch dem österreichisch- ungarischen Buchhandel Gelegenheit, zu den veränderten neuen Verhältnissen der Buchhändler im allgemeinen wie zu den neuen Satzungen des Börsenvereins im besonderen Stellung zu nehmen und dadurch den Folgen rechtzeitig zu begegnen, welche vom 1. Januar 1889 aus den neuen Satzungen für alle jene ein- treten, die weder dem Börsen- noch unserem Vereine angehören. Der Vorstand, welcher einen Entwurf neuer Satzungen der nächsten Generalversammlung vorlegen wollte, hat sich mit den Herren Wilhelm Müller und Carl Graeser, die ihrerseits eben falls die gleiche Absicht hatten, verständigt und beide Entwürfe miteinander vereinigt, so daß nur ein Entwurf zur Vorlage ge langt. Wir bringen denselben hiermit zur Veröffentlichung, damit die Herren Kollegen Gelegenheit haben, den Entwurf schou jetzt eingehend zu prüfen. Der Hauptzweck des Entwurfes läßt sich zusammenfassen in dem einen Wunsche: An den Börsenverein der Deutschen Buchhändler einen solchen Anschluß zu erreiche«, daß unser Verein — als Organ des Börsenvereins — aller Vorteile, welche dieser seinen Mitgliedern bietet, teil haftig werde, ohne seine Selbständigkeit, sowie seinen großen Wirkungskreis und Einfluß auf die eigenen Mitglieder dabei preiszugeben. lieber die Bestrebungen des Börsenvereins und die großen Ziele, welche sich derselbe gesteckt hat, glauben wir ebensowenig ein Wort verlieren zu sollen, wie über die großen Erfolge, welche derselbe während des erst halbjährigen Bestehens seiner neuen Satzungen erzielt hat. Wir erinnern nur an die sofortige Nach giebigkeit der Leipziger Sortimenter, welche sich dem Willen des Vorstandes und des Gesamtbuchhandels fügen mußten. Dagegen möchten wir die besondere Aufmerksamkeit aus die neue Orga nisation der Verwaltung des Vereins (§Z 8, 20 und 21) lenken, welche eine wirksamere Vertretung des Provinzbuchhandels und eine regere Beteiligung namentlich auch des ungarischen Buchhandels bezwecken soll. Indem wir nochmals unseren Entwurf einem aufmerksamen Studium empfehlen, bitten wir, falls dennoch Zweifel entstehen oder Aufklärungen erwünscht sein sollten, diesbezügliche Anfragen baldigst an einen der Unterzeichneten zu richten, damit dieselben sofort erteilt werden können und eine raschere Beratung des Ent wurfes in der Generalversammlung ermöglicht werde. Wien, im August 1888. Rudolf Lechner, Hermann Manz, Wilhelm Müller. Vorsteher. Schatzmeister. Carl Graeser, Schriftführer-Stellvertreter. Vermischtes. beabsichtigt sei, welche den Ausstellern nur Opfer auserlege und keinen geschäftlichen Nutzen bringe, sondern daß lediglich der Zweck verfolgt werde, den Einkäufern des Faches Gelegenheit zu bieten, die Neuheiten
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