Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.11.1887
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1887-11-02
- Erscheinungsdatum
- 02.11.1887
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-18871102
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-188711022
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-18871102
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1887
- Monat1887-11
- Tag1887-11-02
- Monat1887-11
- Jahr1887
-
5521
-
5522
-
5523
-
5524
-
5525
-
5526
-
5527
-
5528
-
5529
-
5530
-
5531
-
5532
-
5533
-
5534
-
5535
-
5536
-
5537
-
5538
-
5539
-
5540
-
5541
-
5542
-
5543
-
5544
-
5545
-
5546
-
5547
-
5548
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
geistigen Anteil wie an dem Gedeihen der Schulen oder anderer Bildungsmittel, Vom Postwesen, — Postpaketverkehr mit Griechenland, Nach denjenigen Orten in Griechenland, an welchen sich Agenturen des österreichisch-ungarischen Lloyd befinden, d. i, nach Argostoli, Calamate, Catakolo, Cerigo, Corfu, Patras, Piräus, Santa Maura, Syra, Volo und Zante, können Postpakete im Gewichte bis 5 üx ohne Wertangabe oder mit angegebenem Wert bis zum Meistbetrage von 800 ^ ver sandt werden. Das vom Absender im voraus zu entrichtende Porto beträgt 1 60 H für jedes Paket, bei Paketen mit Wertangabe tritt diesem Porto noch eine Bersicherungsgebühr in Höhe von 28 A sür je 160 hinzu. Jeder Sendung nach Griechenland müssen drei gleich lautende Zollinhaltserklärungen in deutscher Sprache beigegeben werden, — Postpakeiverkehr mit Shanghai, Die in Shanghai bestehende deutsche Postanstalt nimmt fortan auch an dem Austausch von Post paketen im Gewicht bis 5 teil. Der Austausch crsolgt auf dem Wege über Bremen mittelst der deutschen Postdampfer, Das vom Absender im woraus zu entrichtende Porto aus Deutschland nach Shanghai be trägt bei diesem Verkehr für ein Postpaket im vorgedachten Gewicht 3 20 H (Sperrgut 4 ^ 80 H), Neue Bücher, Zeitschriften, Gelegenheitsschriften, Kata loge rc, für die Hand- und Hausbibliothek des Buchhändlers, Osstsrrsidnsoüsr Lat-rlvA, Vsrssiobmis aller vom llanuar bis Inui 1887 in Osstsrrsiob ersokisnsnen Lüober, ^sitsebritben, Lmnsbsaolion, Imnälrarten und Unsilralisn, In 5 Vbtsilungon: I, Oentsobe L.btsilunx, II, Llavisobe ^.btsilnn^, III, Italisnisobs ibbtsünnA, IV, Lunstsaobsn und Imnälrarbsn, V, Uusilr-rlien, 8". 159 8. IVien 1887, Verlag des Vereins der österrsiebisoben Luobbändlsr. Reher, August, Titel-Verzeichnis re. , , , nach Schlagwörtern geordnet, Lieferung 9, 75 H. L, Staackmaun's Baar-Sortiments-Katalog l888, 8". 159 S. Geb, Nordaus »Krankheit des Jahrhunderts,« — Durch die Blätter ging vor kurzem eine Erklärung des durch seine »Conventionellen Lügen« bekannt gewordenen Herrn l)r, Max Nordau, in welcher der Genannte unter vielfachen verletzenden Beschuldigungen seines Verlegers Herrn Eli sch er in Leipzig Verwahrung eiulegt gegen die im Elischer'schen Verlage neuerdings erfolgte Herausgabe seines neuesten Werkes »Die Krankheit des Jahrhunderts«, dessen Autorschaft er förmlich ablehnt. Hiergegen veröffentlicht der Anwalt des Herrn Mischer, Herr l)r, Hans Blum in Leipzig folgende Richtigstellung: »Herr Nordau ist laut schriftlichen Vertrages vom 15, August 1886 verpflichtet, alle Werke seiner Feder Herrn B, Mischer in Verlag zu geben, Herr Mischer verlangte daher im Juli d, I, persönlich von Nordau in Paris das druckferlige Manuskript der .Krankheit des Jahr hunderts' krast seines allgemeinen Verlagsvertrags, Nordau gab ihm am 11, Juli eines zum Durchlesen, welches Mischer am 13. Juli zurückgab. Am 14, Juli dagegen fand der förmliche Vertragsabschluss zwischen beiden zu Paris statt, Nordau schrieb die Bedingungen aus seine Visitenkarte, die Mischer mituahm und die hier bei den Akten ist, und übergab Mischer weiter eine zweite, von Nordau selbst an der Spitze derselben als .vollkommen druckfertig' bezeichnete Handschrift seines Romans zum Zwecke des Druckes aus Grund des abgeschlossenen Verlagsvertrags, Herr Mischer war daher zur Drucklegung und Aus gabe des Romans zweifellos berechtigt, zumal Herrn Nordaus Behaup tung, er habe am 25, Juli sein Manuskript zurückgesordert, durchaus unwahr ist, Herr Nordau war vertragsmäßig verpflichtet, eine Revision zu lese», und erhielt daher die ersten etwa zwölf Druckbogen seines Werkes zur Revision zugesandt. Er hätte hierbei reichlich Zeit und Gelegen heit gehabt, sein Werk ,im einzelnen noch zu ändern, erklärende Mottos vorzusetzcu' rc,, kurz allem dem vorzubengen, was er jetzt als den .sittlichen Schaden, der ihm zugesügt sei', bezeichnet. Aber Herr Nordau weigerte sich bestimmt, irgend welche Korrektur an den ihm gesandten Bogen vorzunehnien, sandte sie auch nicht zurück, während er dagegen das ihm gezahlte Honorar von 3700 ganz unbedenklich einstrich. Da Herr Mischer seinerseits das Erscheinen des Romans bereits an- gekündigt hatte und die Druckerei in voller Arbeit war, so konnte selbstverständlich keine Rücksicht weiter auf den passiven Widerstand des Herrn Nordau in Erfüllung seiner Revisionspflicht genommen werden. Aber dieses Verhalten des Verfassers der .Convention ellen Lügen der Culturmenschheit' ist bei weitem noch nicht der schlimmste Zug seiner Geschästsgebarung Herr» Mischer gegenüber. Der durchaus schlimmere ist der folgende. Als Herr Nordau am 14. Juli d, I, Herrn Mischer das Verlagsrecht an dem Roman .Die Krankheit des Jahr hunderts' übertrug, verschwieg er sorgfältig, daß er heimlich und unter Umgehung des allgemeinen Verlagsvertrags bereits am 8, desselben Monats dasselbe Verlagsrecht an Herrn Leopold Kätscher in Berlin übertragen hatte. Glücklicherweise ist die ganze briefliche und telegra phische Korrespondenz über diesen Punkt teils bei den Akten, teils in meiner Hand. Herr Nordau strich auch die 3700 noch unbedenklich ein, ohne Herrn Mischer ein Wort von dem Verlagsabschluß mit Kätscher zu sagen. Mischer erfuhr hiervon vielmehr erst Mitte September und mußte sich Herrn Kätschers bereits vor dem 14, Juli erworbenes Ver lagsrecht durch ein namhaftes Geldopfer — welches übrigens nur Herrn Kätschers bare Verläge deckte — abtreten lassen, um nur vor einer von dieser Seite ihm drohenden Nachdrucksklage und Beschlagnahme der damals schon ziemlich sertiggestellten Auslage sicher zu sein.« Deutsche Militärlitteratur in Portugal. — Ein Preis ausschreiben sür die Übersetzungen von vier deutschen militärwissen- schastlichen Werken ins Portugiesische hat der portugiesische Kriegs minister Vicomte San Januario unlängst ausgesetzt. Die Werke sind: Waldersee, Sicherheitsdienst, und Waldersee, Ausbildung im Tiraillieren; Arnim, Auszüge aus dem Tagebuch eines Compagniechess, und Helwig, Taktische Beispiele, Sie werden nach den Titeln der französischen Über setzungen dieser Bücher in dem amtlichen »Diario do Governo« an geführt, also scheinen die portugiesischen Neubearbeitungen auch aus den französischen Ausgaben hergestellt werden zu sollen, flLpzgr, Ztg.) Abzahlungsgeschäfte, — Aus der bayrischen Pfalz wird gemeldet: Um in der vielerörterten Frage der Behandlung der Abzahlungs- geschäste eine thatsächliche Unterlage zu weiterem Vorgehen zu ge winnen, läßt die Bayrische Staatsregierung sich zur Zeit Bericht erstatten über den Umfang, in welchem Abzahlungsgeschäfte im Regie rungsbezirke betrieben werden, über die beim Betriebe dieser Geschäfte wahrgenommenen Mißstände und die gegen dieselben etwa zu ergrei fenden Maßregeln, In letzterer Hinsicht wird es sich besonders darum handeln, ob Geschäfte dieser Art überhaupt zu verbieten oder sür ungiltig zu erklären sind, oder ob der Betrieb solcher Geschäfte nur nach erlangter Genehmigung und unter gewisser Aufsicht zu gestatten ist. Aus dem Vereinsleben. — Der Buchhandlungs-Gehilsen- Verein zu Leipzig wird am Sonntag den 6, d, M, im »Kaufmännischen Vereinshause«, Schulstraße 3, sein vierundfünszigstes Stiftungs fest feiern. Einer Festtafel um 2 Uhr wird in den Abendstunden ein Ball folgen, Tafelkarten sür Mitglieder sowie für Damen- und Herreu gäste können bis zum 4. d, M. nachmittags bei Herr» Paul S choltze, im Hause E, F. Steiuacker, entnommen werden. Personalnachrichten. G e st o r b e n: am 18, Oktober in Quedlinburg Herr Robert Basse im siebenuud- fünfzigsten Jahre seines thätigen Lebens. Er folgte in kurzer Frist seinem am 1. Februar d, I, verstorbenen älteren Bruder Hermann, mit welchem gemeinsam er seit dem Jahre 1874 das ererbte väterliche Geschäft geleitet hat. Am 20, Oktober verschied nach schweren Leiden in Berlin Herr Gehei mer Kommerzienrat Ludwig von Schäser-Boit, der Begründer des »Bazar«. Der Verstorbene associierte sich im Jahre 1846 mit Eugen Fabricius in Magdeburg, welcher seit dem Jahre 1836 die dortige Rubach'sche Buchhandlung betrieb, die nunmehr die Firma Fabricius L Schaefer erhielt. Nachdem elfterer im Jahre 1848 ausgeschieden war, betrieb Schaefer die Buchhandlung allein unter der noch heute bestehenden geänderten Firma L, Schaefer's Buchhandlung, verkaufte sie aber im Jahre 1854 an Kräh und wandte sich sodann nach Berlin, wo er in bahnbrechender Weise mit der Herausgabe des Modeblattes »Der Bazar« voranging und hierbei sogleich vom kaufmännischen Glücke in hohem Maße begünstigt wurde, Schaefer war eine Persönlichkeit von hohen Geistesgaben, er vereinigte durchdringenden Verstand mit großer Willenskraft, Mit richtigem Blick hatte er die Wichtigkeit des damals eben neu ausblühenden Holzschnittes erkannt und verwandte ihn sofort in der ausgiebigsten Weise sür sein neues Blatt, allen Mitbewerb der damals bestehenden kolorierten Mode blätter beinahe ausschließend. Die großartigen Erfolge des genialen Verlegers sind dem deutschen Buchhandel bekannt, — Leider trübte viel häusliche Sorge das Leben des an äußeren Erfolgen so reichen Mannes, Von seinen fünf Kindern verblieb ihm nur eine Tochter; vier Söhne, sämtlich Offiziere, raffte der Tod vor ihm hinweg, zwei von ihnen auf den Schlachtfeldern Böhmens (1866) und Frankreichs (1870). Seine einzige Tochter ist Gattin des Grafen Friedrich Eulenburg geworden und hat ihm Enkel geschenkt, die das Glück seines Alters waren, — Der deutsche Buchhandel wird den Namen des hervorragenden Mannes mit Stolz zu den seinen zählen und sein Andenken in Ehren halten.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Keine Volltexte in der Vorschau-Ansicht.
- Einzelseitenansicht
- Ansicht nach links drehen Ansicht nach rechts drehen Drehung zurücksetzen
- Ansicht vergrößern Ansicht verkleinern Vollansicht