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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1916
- Strukturtyp
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- 1916-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1916
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- Deutsch
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Nr. 2Ü2. 8 °d°r d-r-n Saum SO »>g«^n^Dn^->g-n zah^n ^ „ , . , . ^ . . . ,., Teil: für Mitglieder 8 k Deutfiheu Deiche zcrklen für jedes Exemplar 30 Mark bez.r. de» Dörfenverelno die viergefpaltene Petitzeile oder deren jZ Z3S Mar« jährlich. Nach dem Dusland erfolgt Lieferung?* Äarlm 15-pr^'/«6.13.50M^'/>. 6.2SM..'/, 6.50M.-. für Nicht-Z rüber L^»^ig oder Vur^ Kre^bmid. Nichtmit^lieder in ^ rui^llsder 40 Pf.. 32 M.. 60M.. 100 Nl.^— Deilagen werden A ^MuM^MrjerimrUÄM'ÄNWMWNMrMÄM 83. Jahrgang. Letvztg. Freitag oen 16. November 1816. Redaktioneller Teil. Kriegsinvalideu-Verwendung im Buchhandel und Buchgewerbe. Von Hs. W. Loose, z. Z. Meißen. Als Kriegsinvaltd ist nach militärischen Gesichtspunkten jeder als kriegs- und garnisondienstuntaugiich mit Rente entlassene Offizier oder Soldat zu betrachten, der innerlich oder äußerlich insofern dauernden Schaden erlitten hat, als seine Erwerbs fähigkeit um mindestens 16"/» geschädigt worden ist. Für die nachstehenden Betrachtungen verengert sich dieser weitgefaßte Kreis des Jnvalidentums wesentlich, cs scheiden alle inneren Krankheiten und alle äußeren leichten Verwundungen aus, da für diese Fälle besondere Schwierigkeiten bei der Weiterver wendung im bisherigen Beruf, namentlich im Buchhandel, kaum zu erwarten sind. Außerdem schalte ich aber auch alle Ver treter untergeordneter Stellungen aus, die ohne besondere Be rufsausbildung in beiden Erwerbszweigen tätig gewesen sind (Markthelfer, Laufpersonal, Verwaltungshilfskräfte, Schreiber allgemein gewerblicher oder kaufmännischer Schulung »sw.). Es ist dies keine Betonung sozialer Unterschiede, sondern eine Be rücksichtigung des allgemeinen Aufbaues der bisher gepflegten Jnvalidenfürsorge, die für den Mindergebildeten, bei bescheidenen geistigen und sozialen Ansprüchen vielseitig auf dem Arbeits markte zu Verwendenden mit größerem Erfolge tätig ist als für den Kopfarbeiter. Unter diese Bezeichnung »Kopfarbeiter« beziehe ich im buchgewerblichen Betriebe auch den Drucker und Setzer fortschrittlicher, ästhetischer Bestrebung ein, weil seine Tätigkeit, vom Handwerk zum Kunsthandwerk erhoben, sich aus geistiger Grundlage vollzieht. Die breite Bahn der Jnvalidenfürsorge setzt sich aus drei Wegen zusammen: Lazarettbeschäftigung, Berufsweiterbildung zum allgemeinen Nutzen oder bei anderweitiger Verwendung innerhalb des bisherigen Berufs, und drittens Berufsberatung und -Ausbildung bei Berufswechsel. Den Abschluß bildet sodann die Stellenvermittlung. Von weil grundlegenderer Bedeutung, als bisher im allgemeinen anerkannt, ist dabei die Lazarett beschäftigung der den geistigen Berufen angehörenden Schwer verletzten. Selbst wenn wir den meist stark erschütterten Nerven des Schwerverwundeten und seiner stark herabgesetzten geistigen Aufnahmefähigkeit Rechnung tragen, scheint es mir nicht unbe dingt notwendig, ihn mit weiblichen Handfertigkeiten in Form von Flechten, Knüpfen, Klebearbeiten usw. zu beschäftigen. Dis Beobachtung, wie sich Vertreter unseres Berufs zu derartiger Beschäftigung verhalten, ist nicht uninteressant: Den jüngeren Sortimenter und Buchgewerbler habe ich fast durchgängig dazu geneigt gefunden, dagegen den Verlagsbuchhändler, Antiquar und Buchgewerbler künstlerischer Schulung meistens ablehnend. Für diese trat vorwiegend die Lazarettbibliothek in den Vorder grund, wennschon auch dabei die einseitige Bevorzugung schön geistiger, leichter Literatur zu denken gab. Im allgemeinen war der Kampf um die Tagespresse stereotype tägliche Erscheinung. Verharrt so bedauerlicherweise noch die weitaus größte Zahl der Lazarette in Verkennung des lediglich zur Beschäftigung anre genden Charakters der Lazarett-Handarbeiten bei diesen, so mehrt sich erfreulicherweise andernteils die Erkenntnis der Not wendigkeit ernsterer Beschäftigung aus beruflicher Grundlage. Es entstanden so die Lazarettwcrkstätten, berufliche Unterrichts- kurse mit stark orthopädischem Einschlag. Sie werden namentlich Schwerverletzten, mit Ersatzgliedern Arbeitenden Gelegenheit ge ben, unter ärztlicher Leitung den Gebrauch der Prothese zu lernen. Gleichgeartete Verwundete werden hier ihre Erfah rungen austauschen und noch während ihres Lazarettaufent- haltes — also ohne finanzielle Opfer — erproben können, ob sie noch für den bisherigen Beruf oder für welchen sonst geeignet sind. Großzügig angelegte Werkstätten dieser Art finden wir in Nürnberg, Offenbach, Halle, Berlin usw. — In anderen Kegen den, deren Lazaretten genügende Mittel hierzu nicht zur Ver fügung stehen, fand man einen Ausweg darin, innerhalb der Bereiche der stellvertretende» Generalkommandos Fachschulen zu errichten, denen die Verwundeten der betreffenden Berufe über wiesen wurden, oder aber die Auszubildenden den Fachschulen benachbarter Großstädte zuzuweisen. Ein dritter, nicht zu unter schätzender Weg lag in der Einführung sogenannter Außenkurse, d. h. Überweisung der Verwundeten an praktische Betriebe des bisherigen oder neuen Berufs. Derartige Autzenkurse sind hauptsächlich für kaufmännische, also auch buchhändlerische und buchgewerbliche Berufe von Wert, bei denen es sich weniger um die Ausbildung eines industriellen SpezialarbeiterS, als vielmehr um das Kennenlernen des ganzen großen Räderwerkes eines modernen Großbetriebes handelt. Kommerzienrat Soen- ncken hat auf dem diesjährigen Kriegsfürsorgetag mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß die Schulung in Schönschreibe«, Steno graphie und Schreibmaschine noch lange keinen fertigen Kauf mann heranbilde. Andernteils werden sich durch derartige Autzenkurse oft direkte Anstellungen brauchbarer Invaliden er geben, sodaß die Stellenvermittlung der Jnvalidenfürsorge teil weise entlastet werden würde. — Außer dieser direkten Berufs vorbereitung und -Weiterbildung werden Vorträge innerhalb der Lazarette, gegebenenfalls staatlich organisierte Wandervor träge, für die allgemein geistige und Berufsbildung fördernd wir ken können. Predigten und Kabarettvorstellungen, zumeist die einzige regelmäßige geistige und zerstreuende Anregung der Bett lägerigen, bringen allein keinen dauernden Nutzen. Wie Verhalten sich nun Buchhandel und Buchgewerbe zu dieser Berufsweiter- und «Umbildung? Streng kritisch genom men: negativ, wobei der Buchhandel keinerlei, das Buchgewerbe nur geringe Beachtung gefunden hat. Das Mißverhältnis der starken Bevorzugung des Buchge werbes im Gegensatz zum Buchhandel geht am deutlichsten aus der Zusammensetzung der Jnvalidenfürsorgestellen hervor. Innerhalb der Vereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände finden wir z. B. den Buchhandel lediglich mit dem »Buchhändler- hilfsverband, Leipzig« vertreten, das Buchgewerbe dagegen mit: Arbeitgeberverband für das Buchdruckgewerbe, Berlin; Arbeitgeberschutzverband für das deutsche Buchbindergewerbe, Berlin; Verein der Buchbindereibesitzer von Rheinland und Westfalen, Hagen i. W.; Arbeitgeberverband der Papier- und Kartonnagen-Jnbustrie Mittelfranken, Fürth; Schutzberband deutscher Steindruckereibesitzer, Berlin, mit den Kreisverbänden in: Barmen, Berlin, Breslau, Dresden, 1397
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