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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.03.1934
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1934-03-10
- Erscheinungsdatum
- 10.03.1934
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- Deutsch
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>6 59, 10. März 1934. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn Buchhandel. aller Welt singt der Deutsche nach Leuckarts oder Kistners Chor stimmen; mit Damms Klavierschule von Steingräber hat der An fänger in Kanada so gut wie in Australien seine Klavierstudien be gonnen; die kleinen Partituren von Eulenburg liest man in den Konzertsälen aller Länder. Namen wie Kahnt, Simrock, Hofmeister, Max Brockhaus, Forberg und Cranz bedeuten beste musikalische Tra dition und Weltgeltung. Der musikalische Verlagsort wurde überdies zum Exportplatz und zum Umschlagplatz für den Musikalienhandel aller Länder, an dem die Leipziger Musikalien-Kommissionäre, Grossosortimente und Barsortimente auch heute führend beteiligt sind. Eine Reihe auswärtiger Verlagshäuser, so die Firma Schott (Mainz), Schlesinger (Berlin), Hug (Zürich), Nicordi (Mailand), Bosworth (London), Hansen (Kopenhagen) n. a. unterhalten in Leipzig eigene Zweigniederlassungen. Angesichts der unbestrittenen Vorherrschaft Leipzigs auf dem Gebiete des Musikaliengewerbes war es selbstverständlich, daß hier auch die zugehörigen Berufsorgani sationen ihren Sitz fanden. Schon 1829 wurde der Verein, jetzige Verband der Deutschen Musikalienhändler gegründet. Seine beiden Kammern, der Deutsche Musikalien-Verleger-Verein und der Neichs- verband der Deutschen Musikalienhändler gehören im Nahmen des berufsständischen Aufbaues der Reichsmusikkammer als Fachverbände an, während der 1890 gegründete Verein der Notendruckereien dem Neichsstand der deutschen Industrie angegliedert ist. Das Gewerbe der Musikalien-Verleger und -Drucker ist durch die wirtschaftliche Ge samtlage schwer in Mitleidenschaft gezogen worden. Musik ist für den, der sparen muß, eben doch »Luxus«. Die umfangreiche Ausfuhr, die einst deutsche Noten auf alle Teile des Weltmarktes warf, ist durch den Verlust großer Absatzgebiete, durch Zollschikanen und De visenbeschränkungen erbärmlich dezimiert worden. Rundfunk, Schall platte, Sport und Politik haben der lebendigen Musik fühlbaren Abbruch getan. Es wird viel für sie getan werden müssen —«. Zusammenschluß der Leipziger Buchdruckereibesitzer in der Not- gemeiuschast. — Am 28. Februar fand im Buchhändlerhaus zu Leip zig eine gut besuchte Versammlung der Buchdruckereibesitzer des In dustrie- und des Gewerbekammerbezirks statt. Einführend teilte Herr Metzel vom Verein Leipziger Buchdruckerei-Besitzer mit, daß sich in sämtlichen anderen Kreisen des Deutschen Buchdrucker-Vereins fast 90 Prozent aller Buchdruckereien der Notgemeinschaft bereits an geschlossen haben. Nachdem die Bildung der Zwangsinnung sämt licher der Gewerbekammer unterstehenden Buchdruckereien erfolgt sei, bezwecke die Versammlung nunmehr sämtliche Buchdruckereien zum Eintritt in die N o t g e m e i n s ch a f t zu bewegen zwecks Ver pflichtung auf Mindestpreise, die die Erhaltung der Betriebe ge währleisten. Direktor Bartosch vom Berechnungsamt des Deut schen Buchdrucker-Vereins, Berlin, sprach ausführlich über die gegen über dem Kollegialen Abkommen wesentlich günstigeren Aussichten der Notgemeinschaft. Es ständen heute ganz andere Mittel zur Ver fügung, um Außenseiter zum Beitritt zu zwingen. Anschließend an die sehr beifällig aufgenommenen Ausführungen erklärte Herr Metzel, daß der Aktionsausschuß des Vereins Leipziger Buchdruckerei- Besitzer sich nachdrücklichst für die Notgemeinschaft einsetzen werde. Alle an der Versammlung teilnehmenden Buchdrnckereibesitzer er klärten sich bereit, die neugeschaffene Notgemeinschaft am 12. März in Kraft zu setzen. Für die Kreiszwangsinnung bekundete Ober meister Thieme, 90 Prozent der Mitglieder würden sich sofort der Notgemeinschaft anschließen. Stadtrat Henke als Kreisleiter des Deutschen Arbeiterverbandes des graphischen Gewerbes führte aus, daß Nichtbeteiligung an der Notgemeinschast gleichbedeutend mit Ein stellung gegen die Deutsche Arbeitsfront sei. Endlich wurde die vom Versammlungsleiter formulierte Entschließung einstimmig an genommen und Herr vr. Kurt Säu berlich als Führer der Not gemeinschaft bestimmt, dem sechs Herren als Arbeitsausschuß zur Seite stehen. Hans Grimm vor H.J.-Führern. — Die Neichsjugendführer- schule Potsdam ist bestrebt, die Führerschaft der deutschen Jugend mit den geistigen Führern des Volkes in Verbindung zu bringen. Wie fruchtbringend eine solche Verbindung zwischen der geistigen Führung des Volkes und der Führerschaft der H.J. ist, zeigte ein Abend am 24. Februar in der Neichsjugendführerschule Potsdam mit Hans Grimm, dem Schöpfer des Werkes »Volk ohne Raum«. Der Dichter las aus einem seiner Werke. Als ein Jungvolkführer ihn während des folgenden gegenseitigen Gedankenaustausches fragte, was er der neuen deutschen Jugend mit auf den Weg zu geben habe, antwortete er: Habt den Willen zum Raum! Durch den Willen ist alles möglich! 2. Verbotene Druckschriften. — Alle Exemplare des Flugblattes »Tribunal«, Juni/Juli 1933 sind unbrauchbar zu machen. Die Verbreitung nachstehend genannter ausländischer Druck schriften ist im Inland bis auf weiteres verboten: »Der Herold des Königreiches Christi« (Degersheim, Schweiz); »Bolschewik« — in russischer Sprache (Moskau). Das Flugblatt »Kirche unterm Kreuz, Volksmisfion 1934« der Missionsgemeinde »Neukölln für Christus« in der Evangelischen Kirchengemeinde wurde für Preußen beschlagnahmt und eingezogen. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1797 vom 7. März 1934.) Die Verbreitung der ausländischen Druckschrift »Ostsee-Beob achter« (Memel) wurde im Inland bis auf weiteres verboten. (Deutsches Kriminalpolizeiblatt Nr. 1798 vom 8. März 1934.) Die im Verlage A. Georg Kenstler, Hannover, erscheinende Mo natsschrift »Blut und Boden« hat der Regierungspräsident von Hannover mit sofortiger Wirkung bis auf weiteres verboten. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 56 vom 7. März 1934.) VerkekrSuackrickten. Auslandzahlungen im Warenverkehr. — Die Neichsstelle für De visenbewirtschaftung hat in einer im »Deutschen Neichsanzeiger« vom 2. März erschienenen Bekanntmachung angeordnet, daß die allgemeine Genehmigung sowie die Einzelgenehmigungen, die für Auslandzahlungen im Warenverkehr erteilt worden sind, im Monat März 1934 nur bis zur Höhe von 45 Prozent in Anspruch genommen werden dürfen. ^ersonalnackrickterr. Gestorben: Am IS. Februar im 70. Lebensjahr Herr Ignaz Schmal, Gesellschafter und Geschäftsführer der Firma Eduard Beyer's Nachf., Buchhandlung und Antiquariat G. m. b. H., W ie n. Der Verstorbene erlernte nach Besuch des Gymnasiums den Buchhandel und war bei den Firmen Baer L Co. in Frankfurt a. M., Brcttcnstein und Kuppitsch Wwe. in Wien tätig. Seit 1904 war er Disponent der Firma Eduard Beyer's Nachf. und seit 1907 Gesell schafter. Seine ausgezeichneten Fähigkeiten und reiches Fachwissen stellte er in unermüdlicher Arbeit in den Dienst des Unternehmens. Ferner: Am 4. März in Bielefeld der Buchhändler Herr Martin O n n e n K l a s i n g im 51. Lebensjahre. Martin Onnen Klasing wurde am 3. Mai 1883 als jüngster Sohn des Berlagsbuchhändlers Otto Klasing in Leipzig geboren. Nach dem Besuch des Gymnasiums studierte er an den Tech nischen Hochschulen Berlin, Hannover und Braunschweig. In den ersten Tagen des Weltkrieges meldete er sich als Kriegsfreiwil liger ins Feld, und er hat für sein deutsches Vaterland auf fast allen Schlachtfeldern des Weltkrieges gekämpft. Nach dem Kriege trat er in den Buchhandel ein und war, nachdem er sich zunächst in Leipzig grundlegende Kenntnisse angeeignet hatte, i» Bielefeld im Verlag von Vclhagen L Klasing tätig. — Mit Martin Onnen Klasing ist ein kerndeutscher Mann heimgegangen, der, getreu der Überliefe rung seiner Familie, in vorbildlicher Pflichterfüllung und Gesinnung seine ganze Arbeitskraft in den Dienst der Firma stellte, bis ein schweres Leiden seinem Leben ein frühzeitiges Ende setzte. Seine aufrechte und gerade Gesinnung, feine stets freundliche und liebens würdige Art hat dem allzufrüh Verstorbenen viele Freunde er worben. Ferner: Am S. März im 71. Lebensjahr Herr Oskar Schaub, früher Geschäftsführer des Musikvcrlages Wilhelm Zimmcrmann, Leipzig. Nach gründlicher mnfikalienhändlerischer Ausbildung trat der Verstorbene 1888 als Gehilfe In das zwei Jahre zuvor eröffnet- Zweigunternehmen der Firma Julius Heinrich Zimmermann, Leip zig, ein. In dieser Stellung arbeitete er sich zum Geschäftsführer der Vcrlagsabteilung empor, die in den Jahrzehnten seiner erfolg reichen Mitarbeit eitlen außerordentlichen Aufschwung nahm. Beim Üborgang der Verlagsabteilung an den unter seinem Namen firmie renden Herrn Wilhelm Zimmermann wurde Herr Schaub mit über nommen und war bis 1929 als erster Mitarbeiter des neuen Unter nehmens tätig. 1829 trat er aus gesundheitlichen Rücksichten in den wohlverdienten Ruhestand. Verantwortlich: vr. Hellmuth Langenbuche r. — Berantw. Anzcigenleiter: Walter Hersurth, Leipzig. — Verlag: Der Börsenverein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. — Anschrift der Schriftlcttung und Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 2 ö, Postschliesjsach 271/75. — Druck: Ernst Hcdrich Nachf., Leipzig C 1, Hospitalstraße 11a—13. — DA: glUO/II. 224
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